Job 1:1 Es war ein Mann im Lande Uz, der hieß Hiob. Derselbe war schlecht und recht, gottesfürchtig und mied das Böse.
Job 1:2 Und zeugte sieben Söhne und drei Töchter;
Job 1:3 und seines Viehs waren siebentausend Schafe, dreitausend Kamele, fünfhundert Joch Rinder und fünfhundert Eselinnen, und er hatte viel Gesinde; und er war herrlicher denn alle, die gegen Morgen wohnten.
Job 1:4 Und seine Söhne gingen und machten ein Mahl, ein jeglicher in seinem Hause auf seinen Tag, und sandten hin und luden ihre drei Schwestern, mit ihnen zu essen und zu trinken.
Job 1:5 Und wenn die Tage des Mahls um waren, sandte Hiob hin und heiligte sie und machte sich des Morgens früh auf und opferte Brandopfer nach ihrer aller Zahl; denn Hiob gedachte: Meine Söhne möchten gesündigt und Gott abgesagt haben in ihrem Herzen. Also tat Hiob allezeit.
Job 1:6 Es begab sich aber auf einen Tag, da die Kinder Gottes kamen und vor den HErrn traten, kam der Satan auch unter ihnen.
Job 1:7 Der HErr aber sprach zu dem Satan: Wo kommst du her? Satan antwortete dem HErrn und sprach: Ich habe das Land umher durchzogen.
Job 1:8 Der HErr sprach zu Satan: Hast du nicht achtgehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn es ist seinesgleichen nicht im Lande, schlecht und recht, gottesfürchtig und meidet das Böse.
Job 1:9 Der Satan antwortete dem HErrn und sprach: Meinst du, dass Hiob umsonst Gott fürchtet?
Job 1:10 Hast du doch ihn, sein Haus und alles, was er hat, ringsumher verwahrt. Du hast das Werk seiner Hände gesegnet, und sein Gut hat sich ausgebreitet im Lande.
Job 1:11 Aber recke deine Hand aus und taste an alles, was er hat: was gilt's, er wird dir ins Angesicht absagen?
Job 1:12 Der HErr sprach zum Satan: Siehe, alles, was er hat, sei in deiner Hand; nur an ihn selbst lege deine Hand nicht. Da ging der Satan aus von dem HErrn.
Job 1:13 Des Tages aber, da seine Söhne und Töchter aßen und Wein tranken in ihres Bruders Hause, des Erstgeborenen,
Job 1:14 kam ein Bote zu Hiob und sprach: Die Rinder pflügten, und die Eselinnen gingen neben ihnen auf der Weide,
Job 1:15 da fielen die aus Saba herein und nahmen sie und schlugen die Knechte mit der Schärfe des Schwerts; und ich bin allein entronnen, dass ich dir's ansagte.
Job 1:16 Da er noch redete, kam ein anderer und sprach: Das Feuer Gottes fiel vom Himmel und verbrannte Schafe und Knechte und verzehrte sie; und ich bin allein entronnen, dass ich dir's ansagte.
Job 1:17 Da der noch redete, kam einer und sprach: Die Chaldäer machte drei Rotten und überfielen die Kamele und nahmen sie und schlugen die Knechte mit der Schärfe des Schwerts; und ich bin allein entronnen, dass ich dir's ansagte.
Job 1:18 Da der noch redete, kam einer und sprach: Deine Söhne und Töchter aßen und tranken im Hause ihres Bruders, des Erstgeborenen,
Job 1:19 Und siehe, da kam ein großer Wind von der Wüste her und stieß auf die vier Ecken des Hauses und warf's auf die jungen Leute, dass sie starben; und ich bin allein entronnen, dass ich dir's ansagte.
Job 1:20 Da stand Hiob auf und zerriss seine Kleider und raufte sein Haupt und fiel auf die Erde und betete an
Job 1:21 und sprach: Ich bin nackt von meiner Mutter Leibe gekommen, nackt werde ich wieder dahinfahren. Der HErr hat's gegeben, der HErr hat's genommen; der Name des HErrn sei gelobt.
Job 1:22 In diesem allem sündigte Hiob nicht und tat nichts Törichtes wider Gott.
Job 2:1 Es begab sich aber des Tages, da die Kinder Gottes kamen und traten vor den HErrn, dass der Satan auch unter ihnen kam und vor den HErrn trat.
Job 2:2 Da sprach der HErr zu dem Satan: Wo kommst du her? Der Satan antwortete dem HErrn und sprach: Ich habe das Land umher durchzogen.
Job 2:3 Der HErr sprach zu dem Satan: Hast du nicht acht auf meinen Knecht Hiob gehabt? Denn es ist seinesgleichen im Lande nicht, schlecht und recht, gottesfürchtig und meidet das Böse und hält noch fest an seiner Frömmigkeit; du aber hast mich bewogen, dass ich ihn ohne Ursache verderbt habe.
Job 2:4 Der Satan antwortete dem HErrn und sprach: Haut für Haut; und alles was ein Mann hat, lässt er für sein Leben.
Job 2:5 Aber recke deine Hand aus und taste sein Gebein und Fleisch an: was gilt's, er wird dir ins Angesicht absagen?
Job 2:6 Der HErr sprach zu dem Satan: Siehe da, er ist in deiner Hand; doch schone seines Lebens!
Job 2:7 Da fuhr der Satan aus vom Angesicht des HErrn und schlug Hiob mit bösen Schwären von der Fußsohle an bis auf seinen Scheitel.
Job 2:8 Und er nahm eine Scherbe und schabte sich und saß in der Asche.
Job 2:9 Und sein Weib sprach zu ihm: Hältst du noch fest an deiner Frömmigkeit? Ja, sage Gott ab und stirb!
Job 2:10 Er aber sprach zu ihr: Du redest, wie die närrischen Weiber reden. Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen? In diesem allem versündigte sich Hiob nicht mit seinen Lippen.
Job 2:11 Da aber die drei Freunde Hiobs hörten all das Unglück, das über ihn gekommen war, kamen sie, ein jeglicher aus seinem Ort: Eliphas von Theman, Bildad von Suah und Zophar von Naema. Denn sie wurden eins, dass sie kämen, ihn zu beklagen und zu trösten.
Job 2:12 Und da sie ihre Augen aufhoben von ferne, kannten sie ihn nicht und hoben auf ihre Stimme und weinten, und ein jeglicher zerriss sein Kleid, und sie sprengten Erde auf ihr Haupt gen Himmel
Job 2:13 und saßen mit ihm auf der Erde sieben Tage und sieben Nächte und redeten nichts mit ihm; denn sie sahen, dass der Schmerz sehr groß war.
Job 3:1 Darnach tat Hiob seinen Mund auf und verfluchte seinen Tag.
Job 3:2 Und Hiob sprach:
Job 3:3 Der Tag müsse verloren sein, darin ich geboren bin, und die Nacht, welche sprach: Es ist ein Männlein empfangen!
Job 3:4 Derselbe Tag müsse finster sein, und Gott von obenherab müsse nicht nach ihm fragen; kein Glanz müsse über ihn scheinen!
Job 3:5 Finsternis und Dunkel müssen ihn überwältigen, und dicke Wolken müssen über ihm bleiben, und der Dampf am Tage mache ihn grässlich!
Job 3:6 Die Nacht müsse Dunkel einnehmen; sie müsse sich nicht unter den Tagen des Jahres freuen noch in die Zahl der Monden kommen!
Job 3:7 Siehe, die Nacht müsse einsam sein und kein Jauchzen darin sein!
Job 3:8 Es müssen sie verfluchen die Verflucher des Tages und die da bereit sind, zu erregen den Leviathan!
Job 3:9 Ihre Sterne müssen finster sein in ihrer Dämmerung; sie hoffe aufs Licht, und es komme nicht, und müsse nicht sehen die Wimpern der Morgenröte,
Job 3:10 darum dass sie nicht verschlossen hat die Tür des Leibes meiner Mutter und nicht verborgen das Unglück vor meinen Augen!
Job 3:11 Warum bin ich nicht gestorben von Mutterleib an? Warum bin ich nicht verschieden, da ich aus dem Leibe kam?
Job 3:12 Warum hat man mich auf den Schoß gesetzt? Warum bin ich mit Brüsten gesäugt?
Job 3:13 So läge ich doch nun und wäre still, schliefe und hätte Ruhe
Job 3:14 mit den Königen und Ratsherren auf Erden, die das Wüste bauen,
Job 3:15 oder mit den Fürsten, die Gold haben und deren Häuser voll Silber sind.
Job 3:16 Oder wie eine unzeitige Geburt, die man verborgen hat, wäre ich gar nicht, wie Kinder, die das Licht nie gesehen haben.
Job 3:17 Daselbst müssen doch aufhören die Gottlosen mit Toben; daselbst ruhen doch, die viel Mühe gehabt haben.
Job 3:18 Da haben doch miteinander Frieden die Gefangenen und hören nicht die Stimme des Drängers.
Job 3:19 Da sind beide, klein und groß, und der Knecht ist frei von seinem Herrn.
Job 3:20 Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen und das Leben den betrübten Herzen
Job 3:21 (die des Todes warten, und er kommt nicht, und grüben ihn wohl aus dem Verborgenen,
Job 3:22 die sich sehr freuten und fröhlich wären, wenn sie ein Grab bekämen),
Job 3:23 dem Manne, dessen Weg verborgen ist und vor ihm von Gott verzäunt ward?
Job 3:24 Denn wenn ich essen soll, muss ich seufzen, und mein Heulen fährt heraus wie Wasser.
Job 3:25 Denn was ich gefürchtet habe ist über mich gekommen, und was ich sorgte, hat mich getroffen.
Job 3:26 War ich nicht glückselig? War ich nicht fein stille? Hatte ich nicht gute Ruhe? Und es kommt solche Unruhe!
Job 4:1 Da antwortete Eliphas von Theman und sprach:
Job 4:2 Du hast's vielleicht nicht gern, so man versucht, mit dir zu reden; aber wer kann sich's enthalten?
Job 4:3 Siehe, du hast viele unterwiesen und lässige Hände gestärkt;
Job 4:4 deine Rede hat die Gefallenen aufgerichtet, und die bebenden Kniee hast du gekräftigt.
Job 4:5 Nun aber es an dich kommt, wirst du weich; und nun es dich trifft, erschrickst du.
Job 4:6 Ist nicht deine Gottesfurcht dein Trost, deine Hoffnung die Unsträflichkeit deiner Wege?
Job 4:7 Gedenke doch, wo ist ein Unschuldiger umgekommen? oder wo sind die Gerechten je vertilgt?
Job 4:8 Wie ich wohl gesehen habe: die da Mühe pflügen und Unglück säten, ernteten es auch ein;
Job 4:9 durch den Odem Gottes sind sie umgekommen und vom Geist seines Zorns vertilgt.
Job 4:10 Das Brüllen der Löwen und die Stimme der großen Löwen und die Zähne der jungen Löwen sind zerbrochen.
Job 4:11 Der Löwe ist umgekommen, dass er nicht mehr raubt, und die Jungen der Löwin sind zerstreut.
Job 4:12 Und zu mir ist gekommen ein heimlich Wort, und mein Ohr hat ein Wörtlein davon empfangen.
Job 4:13 Da ich Gesichte betrachtete in der Nacht, wenn der Schlaf auf die Leute fällt,
Job 4:14 da kam mich Furcht und Zittern an, und alle meine Gebeine erschraken.
Job 4:15 Und da der Geist an mir vorüberging standen mir die Haare zu Berge an meinem Leibe.
Job 4:16 Da stand ein Bild vor meinen Augen, und ich kannte seine Gestalt nicht; es war still, und ich hörte eine Stimme:
Job 4:17 Wie kann ein Mensch gerecht sein vor Gott? oder ein Mann rein sein vor dem, der ihn gemacht hat?
Job 4:18 Siehe, unter seinen Knechten ist keiner ohne Tadel, und seine Boten zeiht er der Torheit:
Job 4:19 wie viel mehr die in Lehmhäusern wohnen und auf Erde gegründet sind und werden von Würmern gefressen!
Job 4:20 Es währt vom Morgen bis an den Abend, so werden sie zerschlagen; und ehe sie es gewahr werden, sind sie gar dahin,
Job 4:21 und ihre Nachgelassenen vergehen und sterben auch unversehens.
Job 5:1 Rufe doch! was gilts, ob einer dir antworte? Und an welchen von den Heiligen willst du dich wenden?
Job 5:2 Einen Toren aber erwürgt wohl der Unmut, und den Unverständigen tötet der Eifer.
Job 5:3 Ich sah einen Toren eingewurzelt, und ich fluchte plötzlich seinem Hause.
Job 5:4 Seine Kinder werden fern sein vom Heil und werden zerschlagen werden im Tor, da kein Erretter sein wird.
Job 5:5 Seine Ernte wird essen der Hungrige und auch aus den Hecken sie holen, und sein Gut werden die Durstigen aussaufen.
Job 5:6 Denn Mühsal aus der Erde nicht geht und Unglück aus dem Acker nicht wächst;
Job 5:7 sondern der Mensch wird zu Unglück geboren, wie die Vögel schweben, emporzufliegen.
Job 5:8 Ich aber würde zu Gott mich wenden und meine Sache vor ihn bringen,
Job 5:9 der große Dinge tut, die nicht zu erforschen sind, und Wunder, die nicht zu zählen sind:
Job 5:10 der den Regen aufs Land gibt und lässt Wasser kommen auf die Gefilde;
Job 5:11 der die Niedrigen erhöht und den Betrübten emporhilft.
Job 5:12 Er macht zunichte die Anschläge der Listigen, dass es ihre Hand nicht ausführen kann;
Job 5:13 er fängt die Weisen in ihrer Listigkeit und stürzt der Verkehrten Rat,
Job 5:14 dass sie des Tages in der Finsternis laufen und tappen am Mittag wie in der Nacht.
Job 5:15 Er hilft den Armen von dem Schwert, von ihrem Munde und von der Hand des Mächtigen,
Job 5:16 und ist des Armen Hoffnung, dass die Bosheit wird ihren Mund müssen zuhalten.
Job 5:17 Siehe, selig ist der Mensch, den Gott straft; darum weigere dich der Züchtigung des Allmächtigen nicht.
Job 5:18 Denn er verletzt und verbindet; er zerschlägt und seine Hand heilt.
Job 5:19 Aus sechs Trübsalen wird er dich erretten, und in der siebenten wird dich kein Übel rühren:
Job 5:20 in der Teuerung wird er dich vom Tod erlösen und im Kriege von des Schwertes Hand;
Job 5:21 Er wird dich verbergen vor der Geißel Zunge, dass du dich nicht fürchtest vor dem Verderben, wenn es kommt;
Job 5:22 im Verderben und im Hunger wirst du lachen und dich vor den wilden Tieren im Lande nicht fürchten;
Job 5:23 sondern sein Bund wird sein mit den Steinen auf dem Felde, und die wilden Tiere im Lande werden Frieden mit dir halten.
Job 5:24 Und du wirst erfahren, dass deine Hütte Frieden hat, und wirst deine Behausung versorgen und nichts vermissen,
Job 5:25 und wirst erfahren, dass deines Samens wird viel werden und deine Nachkommen wie das Gras auf Erden,
Job 5:26 und wirst im Alter zum Grab kommen, wie Garben eingeführt werden zu seiner Zeit.
Job 5:27 Siehe, das haben wir erforscht und ist also; dem gehorche und merke du dir's.
Job 6:1 Hiob antwortete und sprach:
Job 6:2 Wenn man doch meinen Unmut wöge und mein Leiden zugleich in die Waage legte!
Job 6:3 Denn nun ist es schwerer als Sand am Meer; darum gehen meine Worte irre.
Job 6:4 Denn die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir: derselben Gift muss mein Geist trinken, und die Schrecknisse Gottes sind auf mich gerichtet.
Job 6:5 Das Wild schreit nicht, wenn es Gras hat; der Ochse blökt nicht, wenn er sein Futter hat.
Job 6:6 Kann man auch essen, was ungesalzen ist? Oder wer mag kosten das Weiße um den Dotter?
Job 6:7 Was meine Seele widerte anzurühren, das ist meine Speise, mir zum Ekel.
Job 6:8 O, dass meine Bitte geschähe und Gott gäbe mir, was ich hoffe!
Job 6:9 dass Gott anfinge und zerschlüge mich und ließe seine Hand gehen und zerscheiterte mich!
Job 6:10 So hätte ich nun Trost, und wollte bitten in meiner Krankheit, dass er nur nicht schonte, habe ich doch nicht verleugnet die Reden des Heiligen.
Job 6:11 Was ist meine Kraft, dass ich möge beharren? und welches ist mein Ende, dass meine Seele geduldig sein sollte?
Job 6:12 Ist doch meine Kraft nicht steinern und mein Fleisch nicht ehern.
Job 6:13 Habe ich doch nirgend Hilfe, und mein Vermögen ist dahin.
Job 6:14 Wer Barmherzigkeit seinem Nächsten verweigert, der verlässt des Allmächtigen Furcht.
Job 6:15 Meine Brüder trügen wie ein Bach, wie Wasserströme, die vergehen,
Job 6:16 die trübe sind vom Eis, in die der Schnee sich birgt:
Job 6:17 zur Zeit, wenn sie die Hitze drückt, versiegen sie; wenn es heiß wird, vergehen sie von ihrer Stätte.
Job 6:18 Die Reisezüge gehen ab vom Wege, sie treten aufs Ungebahnte und kommen um;
Job 6:19 die Reisezüge von Thema blicken ihnen nach, die Karawanen von Saba hofften auf sie:
Job 6:20 aber sie wurden zu Schanden über ihrer Hoffnung und mussten sich schämen, als sie dahin kamen.
Job 6:21 So seid ihr jetzt ein Nichts geworden, und weil ihr Jammer sehet, fürchtet ihr euch.
Job 6:22 Habe ich auch gesagt: Bringet her von eurem Vermögen und schenkt mir
Job 6:23 und errettet mich aus der Hand des Feindes und erlöst mich von der Hand der Gewalttätigen?
Job 6:24 Lehret mich, so will ich schweigen; und was ich nicht weiß, darin unterweist mich.
Job 6:25 Warum tadelt ihr rechte Rede? Wer ist unter euch, der sie strafen könnte?
Job 6:26 Gedenket ihr, Worte zu strafen? Aber eines Verzweifelten Rede ist für den Wind.
Job 6:27 Ihr fielet wohl über einen armen Waisen her und grübet eurem Nachbarn Gruben.
Job 6:28 Doch weil ihr habt angehoben, sehet auf mich, ob ich vor euch mit Lügen bestehen werde.
Job 6:29 Antwortet, was recht ist; meine Antwort wird noch recht bleiben.
Job 6:30 Ist denn auf meiner Zunge Unrecht, oder sollte mein Gaumen Böses nicht merken?
Job 7:1 Muss nicht der Mensch immer im Streit sein auf Erden, und sind seine Tage nicht wie eines Tagelöhners?
Job 7:2 Wie ein Knecht sich sehnt nach dem Schatten und ein Tagelöhner, dass seine Arbeit aus sei,
Job 7:3 also habe ich wohl ganze Monden vergeblich gearbeitet, und elender Nächte sind mir viel geworden.
Job 7:4 Wenn ich mich legte, sprach ich: Wann werde ich aufstehen? Und der Abend ward mir lang; ich wälzte mich und wurde des satt bis zur Dämmerung.
Job 7:5 Mein Fleisch ist um und um wurmig und knotig; meine Haut ist verschrumpft und zunichte geworden.
Job 7:6 Meine Tage sind leichter dahingeflogen denn die Weberspule und sind vergangen, dass kein Aufhalten dagewesen ist.
Job 7:7 Gedenke, dass mein Leben ein Wind ist und meine Augen nicht wieder Gutes sehen werden.
Job 7:8 Und kein lebendiges Auge wird mich mehr schauen; sehen deine Augen nach mir, so bin ich nicht mehr.
Job 7:9 Eine Wolke vergeht und fährt dahin: also, wer in die Hölle hinunterfährt, kommt nicht wieder herauf
Job 7:10 und kommt nicht wieder in sein Haus, und sein Ort kennt ihn nicht mehr.
Job 7:11 Darum will ich auch meinem Munde nicht wehren; ich will reden in der Angst meines Herzens und will klagen in der Betrübnis meiner Seele.
Job 7:12 Bin ich denn ein Meer oder ein Meerungeheuer, dass du mich so verwahrst?
Job 7:13 Wenn ich gedachte: Mein Bett soll mich trösten, mein Lager soll mir meinen Jammer erleichtern,
Job 7:14 so erschrecktest du mich mit Träumen und machtest mir Grauen durch Gesichte,
Job 7:15 dass meine Seele wünschte erstickt zu sein und meine Gebeine den Tod.
Job 7:16 Ich begehre nicht mehr zu leben. Lass ab von mir, denn meine Tage sind eitel.
Job 7:17 Was ist ein Mensch, dass du ihn groß achtest und bekümmerst dich um ihn?
Job 7:18 Du suchst ihn täglich heim und versuchst ihn alle Stunden.
Job 7:19 Warum tust du dich nicht von mir und lässest mich nicht, bis ich nur meinen Speichel schlinge?
Job 7:20 Habe ich gesündigt, was tue ich dir damit, o du Menschenhüter? Warum machst du mich zum Ziel deiner Anläufe, dass ich mir selbst eine Last bin?
Job 7:21 Und warum vergibst du mir meine Missetat nicht und nimmst weg meine Sünde? Denn nun werde ich mich in die Erde legen, und wenn du mich morgen suchst, werde ich nicht da sein.
Job 8:1 Da antwortete Bildad von Suah und sprach:
Job 8:2 Wie lange willst du solches reden und sollen die Reden deines Mundes so einen stolzen Mut haben?
Job 8:3 Meinst du, dass Gott unrecht richte oder der Allmächtige das Recht verkehre?
Job 8:4 Haben deine Söhne vor ihm gesündigt, so hat er sie verstoßen um ihrer Missetat willen.
Job 8:5 So du aber dich beizeiten zu Gott tust und zu dem Allmächtigen flehst,
Job 8:6 und so du rein und fromm bist, so wird er aufwachen zu dir und wird wieder aufrichten deine Wohnung um deiner Gerechtigkeit willen;
Job 8:7 und was du zuerst wenig gehabt hast, wird hernach gar sehr zunehmen.
Job 8:8 Denn frage die vorigen Geschlechter und merke auf das, was ihr Väter erforscht haben;
Job 8:9 denn wir sind von gestern her und wissen nichts; unser Leben ist ein Schatten auf Erden.
Job 8:10 Sie werden dich's lehren und dir sagen und ihre Rede aus ihrem Herzen hervorbringen:
Job 8:11 „Kann auch ein Rohr aufwachsen, wo es nicht feucht steht? oder Schilf wachsen ohne Wasser?
Job 8:12 Sonst wenn's noch in der Blüte ist, ehe es abgehauen wird, verdorrt es vor allem Gras.
Job 8:13 So geht es allen denen, die Gottes vergessen; und die Hoffnung der Heuchler wird verloren sein.
Job 8:14 Denn seine Zuversicht vergeht, und seine Hoffnung ist eine Spinnwebe.
Job 8:15 Er verlässt sich auf sein Haus, und wird doch nicht bestehen; er wird sich daran halten, aber doch nicht stehenbleiben.
Job 8:16 Er steht voll Saft im Sonnenschein, und seine Reiser wachsen hervor in seinem Garten.
Job 8:17 Seine Saat steht dick bei den Quellen und sein Haus auf Steinen.
Job 8:18 Wenn er ihn aber verschlingt von seiner Stätte, wird sie sich gegen ihn stellen, als kennte sie ihn nicht.
Job 8:19 Siehe, das ist die Freude seines Wesens; und aus dem Staube werden andere wachsen.”
Job 8:20 Darum siehe, dass Gott nicht verwirft die Frommen und erhält nicht die Hand der Boshaften,
Job 8:21 bis dass dein Mund voll Lachens werde und deine Lippen voll Jauchzens.
Job 8:22 Die dich aber hassen, werden zu Schanden werden, und der Gottlosen Hütte wird nicht bestehen.
Job 9:1 Hiob antwortete und sprach:
Job 9:2 Ja, ich weiß gar wohl, dass es also ist und dass ein Mensch nicht recht behalten mag gegen Gott.
Job 9:3 Hat er Lust, mit ihm zu hadern, so kann er ihm auf tausend nicht eins antworten.
Job 9:4 Er ist weise und mächtig; wem ist's je gelungen, der sich wider ihn gelegt hat?
Job 9:5 Er versetzt Berge, ehe sie es innewerden, die er in seinem Zorn umkehrt.
Job 9:6 Er bewegt die Erde aus ihrem Ort, dass ihre Pfeiler zittern.
Job 9:7 Er spricht zur Sonne, so geht sie nicht auf, und versiegelt die Sterne.
Job 9:8 Er breitet den Himmel aus allein und geht auf den Wogen des Meeres.
Job 9:9 Er macht den Wagen am Himmel und Orion und die Plejaden und die Sterne gegen Mittag.
Job 9:10 Er tut große Dinge, die nicht zu erforschen sind, und Wunder, deren keine Zahl ist.
Job 9:11 Siehe, er geht an mir vorüber, ehe ich's gewahr werde, und wandelt vorbei, ehe ich's merke.
Job 9:12 Siehe, wenn er hinreißt, wer will ihm wehren? Wer will zu ihm sagen: Was machst du?
Job 9:13 Er ist Gott; seinen Zorn kann niemand stillen; unter ihn mussten sich beugen die Helfer Rahabs.
Job 9:14 Wie sollte ich denn ihm antworten und Worte finden gegen ihn?
Job 9:15 Wenn ich auch recht habe, kann ich ihm dennoch nicht antworten, sondern ich müsste um mein Recht flehen.
Job 9:16 Wenn ich ihn schon anrufe, und er mir antwortet, so glaube ich doch nicht, dass er meine Stimme höre.
Job 9:17 Denn er fährt über mich mit Ungestüm und macht mir Wunden viel ohne Ursache.
Job 9:18 Er lässt meinen Geist sich nicht erquicken, sondern macht mich voll Betrübnis.
Job 9:19 Will man Macht, so ist er zu mächtig; will man Recht, wer will mein Zeuge sein?
Job 9:20 Sage ich, dass ich gerecht bin, so verdammt er mich doch; bin ich Unschuldig, so macht er mich doch zu Unrecht.
Job 9:21 Ich bin unschuldig! ich frage nicht nach meiner Seele, begehre keines Lebens mehr.
Job 9:22 Es ist eins, darum sage ich: Er bringt um beide, den Frommen und den Gottlosen.
Job 9:23 Wenn er anhebt zu geißeln, so dringt er alsbald zum Tod und spottet der Anfechtung der Unschuldigen.
Job 9:24 Das Land aber wird gegeben unter die Hand der Gottlosen, und der Richter Antlitz verhüllt er. Ist's nicht also, wer anders sollte es tun?
Job 9:25 Meine Tage sind schneller gewesen denn ein Läufer; sie sind geflohen und haben nichts Gutes erlebt.
Job 9:26 Sie sind dahingefahren wie die Rohrschiffe, wie ein Adler fliegt zur Speise.
Job 9:27 Wenn ich gedenke: Ich will meiner Klage vergessen und meine Gebärde lassen fahren und mich erquicken,
Job 9:28 so fürchte ich alle meine Schmerzen, weil ich weiß, dass du mich nicht unschuldig sein lässest.
Job 9:29 Ich muss ja doch ein Gottloser sein; warum mühe ich mich denn so vergeblich?
Job 9:30 Wenn ich mich gleich mit Schneewasser wüsche und reinigte mein Hände mit Lauge,
Job 9:31 so wirst du mich doch tauchen in Kot, und so werden mir meine Kleider greulich anstehen.
Job 9:32 Denn er ist nicht meinesgleichen, dem ich antworten könnte, dass wir vor Gericht miteinander kämen.
Job 9:33 Es ist zwischen uns kein Schiedsmann, der seine Hand auf uns beide lege.
Job 9:34 Er nehme von mir seine Rute und lasse seinen Schrecken von mir,
Job 9:35 dass ich möge reden und mich nicht vor ihm fürchten dürfe; denn ich weiß, dass ich kein solcher bin.
Job 10:1 Meine Seele verdrießt mein Leben; ich will meiner Klage bei mir ihren Lauf lassen und reden in der Betrübnis meiner Seele
Job 10:2 und zu Gott sagen: Verdamme mich nicht! lass mich wissen, warum du mit mir haderst.
Job 10:3 Gefällt dir's, dass du Gewalt tust und mich verwirfst, den deine Hände gemacht haben, und bringst der Gottlosen Vornehmen zu Ehren?
Job 10:4 Hast du denn auch fleischliche Augen, oder siehst du, wie ein Mensch sieht?
Job 10:5 Oder ist deine Zeit wie eines Menschen Zeit, oder deine Jahre wie eines Mannes Jahre?
Job 10:6 dass du nach einer Missetat fragest und suchest meine Sünde,
Job 10:7 so du doch weißt wie ich nicht gottlos sei, so doch niemand ist, der aus deiner Hand erretten könne.
Job 10:8 Deine Hände haben mich bereitet und gemacht alles, was ich um und um bin; und du wolltest mich verderben?
Job 10:9 Gedenke doch, dass du mich aus Lehm gemacht hast; und wirst mich wieder zu Erde machen?
Job 10:10 Hast du mich nicht wie Milch hingegossen und wie Käse lassen gerinnen?
Job 10:11 Du hast mir Haut und Fleisch angezogen; mit Gebeinen und Adern hast du mich zusammengefügt.
Job 10:12 Leben und Wohltat hast du an mir getan, und dein Aufsehen bewahrt meinen Odem.
Job 10:13 Aber dies verbargst du in deinem Herzen, ich weiß, dass du solches im Sinn hattest:
Job 10:14 wenn ich sündigte, so wolltest du es bald merken und meine Missetat nicht ungestraft lassen.
Job 10:15 Bin ich gottlos, dann wehe mir! bin ich gerecht, so darf ich doch mein Haupt nicht aufheben, als der ich voll Schmach bin und sehe mein Elend.
Job 10:16 Und wenn ich es aufrichte, so jagst du mich wie ein Löwe und handelst wiederum wunderbar an mir.
Job 10:17 Du erneuest deine Zeugen wider mich und machst deines Zornes viel auf mich; es zerplagt mich eins über das andere in Haufen.
Job 10:18 Warum hast du mich aus Mutterleib kommen lassen? Ach, dass ich wäre umgekommen und mich nie ein Auge gesehen hätte!
Job 10:19 So wäre ich, als die nie gewesen sind, von Mutterleibe zum Grabe gebracht.
Job 10:20 Ist denn mein Leben nicht kurz? So höre er auf und lasse ab von mir, dass ich ein wenig erquickt werde,
Job 10:21 ehe ich denn hingehe und komme nicht wieder, ins Land der Finsternis und des Dunkels,
Job 10:22 ins Land da es stockfinster ist und da keine Ordnung ist, und wenn's hell wird, so ist es wie Finsternis.
Job 11:1 Da antwortete Zophar von Naema und sprach:
Job 11:2 Wenn einer lang geredet, muss er nicht auch hören? Muss denn ein Schwätzer immer recht haben?
Job 11:3 Müssen die Leute zu deinem eitlen Geschwätz schweigen, dass du spottest und niemand dich beschäme?
Job 11:4 Du sprichst: Meine Rede ist rein, und lauter bin ich vor deinen Augen.
Job 11:5 Ach, dass Gott mit dir redete und täte seine Lippen auf
Job 11:6 und zeigte dir die heimliche Weisheit! Denn er hätte noch wohl mehr an dir zu tun, auf dass du wissest, dass er deiner Sünden nicht aller gedenkt.
Job 11:7 Meinst du, dass du wissest, was Gott weiß, und wollest es so vollkommen treffen wie der Allmächtige?
Job 11:8 Es ist höher denn der Himmel; was willst du tun? tiefer denn die Hölle; was kannst du wissen?
Job 11:9 länger denn die Erde und breiter denn das Meer.
Job 11:10 So er daherfährt und gefangen legt und Gericht hält, wer will's ihm wehren?
Job 11:11 Denn er kennt die losen Leute, er sieht die Untugend, und sollte es nicht merken?
Job 11:12 Ein unnützer Mann bläht sich, und ein geborener Mensch will sein wie ein junges Wild.
Job 11:13 Wenn du dein Herz richtetest und deine Hände zu ihm ausbreitetest;
Job 11:14 wenn du die Untugend, die in deiner Hand ist, fern von dir tätest, dass in deiner Hütte kein Unrecht bliebe:
Job 11:15 so möchtest du dein Antlitz aufheben ohne Tadel und würdest fest sein und dich nicht fürchten.
Job 11:16 Dann würdest du der Mühsal vergessen und so wenig gedenken als des Wassers, das vorübergeht;
Job 11:17 und die Zeit deines Lebens würde aufgehen wie der Mittag, und das Finstere würde ein lichter Morgen werden;
Job 11:18 und dürftest dich dessen trösten, dass Hoffnung da sei; würdest dich umsehen und in Sicherheit schlafen legen;
Job 11:19 würdest ruhen, und niemand würde dich aufschrecken; und viele würden vor dir flehen.
Job 11:20 Aber die Augen der Gottlosen werden verschmachten, und sie werden nicht entrinnen können; denn Hoffnung wird ihrer Seele fehlen.
Job 12:1 Da antwortete Hiob und sprach:
Job 12:2 Ja, ihr seid die Leute, mit euch wird die Weisheit sterben!
Job 12:3 Ich habe so wohl ein Herz als ihr und bin nicht geringer denn ihr; und wer ist, der solches nicht wisse?
Job 12:4 Ich muss von meinem Nächsten verlacht sein, der ich Gott anrief, und er erhörte mich. Der Gerechte und Fromme muss verlacht sein
Job 12:5 und ist ein verachtet Lichtlein vor den Gedanken der Stolzen, steht aber, dass sie sich daran ärgern.
Job 12:6 Der Verstörer Hütten haben die Fülle, und Ruhe haben, die wider Gott toben, die ihren Gott in der Faust führen.
Job 12:7 Frage doch das Vieh, das wird dich's lehren und die Vögel unter dem Himmel, die werden dir's sagen;
Job 12:8 oder rede mit der Erde, die wird dich's lehren, und die Fische im Meer werden dir's erzählen.
Job 12:9 Wer erkennte nicht an dem allem, dass des HErrn Hand solches gemacht hat?
Job 12:10 dass in seiner Hand ist die Seele alles dessen, was da lebt, und der Geist des Fleisches aller Menschen?
Job 12:11 Prüft nicht das Ohr die Rede? und der Mund schmeckt die Speise?
Job 12:12 Ja, „bei den Großvätern ist die Weisheit, und der Verstand bei den Alten”.
Job 12:13 Bei ihm ist Weisheit und Gewalt, Rat und Verstand.
Job 12:14 Siehe, wenn er zerbricht, so hilft kein Bauen; wenn er jemand einschließt, kann niemand aufmachen.
Job 12:15 Siehe, wenn er das Wasser verschließt, so wird alles dürr; und wenn er's auslässt, so kehrt es das Land um.
Job 12:16 Er ist stark und führt es aus. Sein ist, der da irrt und der da verführt.
Job 12:17 Er führt die Klugen wie einen Raub und macht die Richter toll.
Job 12:18 Er löst auf der Könige Zwang und bindet mit einem Gurt ihre Lenden.
Job 12:19 Er führt die Priester wie einen Raub und bringt zu Fall die Festen.
Job 12:20 Er entzieht die Sprache den Bewährten und nimmt weg den Verstand der Alten.
Job 12:21 Er schüttet Verachtung auf die Fürsten und macht den Gürtel der Gewaltigen los.
Job 12:22 Er öffnet die finsteren Gründe und bringt heraus das Dunkel an das Licht.
Job 12:23 Er macht etliche zu großem Volk und bringt sie wieder um. Er breitet ein Volk aus und treibt es wieder weg.
Job 12:24 Er nimmt weg den Mut der Obersten des Volkes im Lande und macht sie irre auf einem Umwege, da kein Weg ist,
Job 12:25 dass sie in Finsternis tappen ohne Licht; und macht sie irre wie die Trunkenen.
Job 13:1 Siehe, das alles hat mein Auge gesehen und mein Ohr gehört, und ich habe es verstanden.
Job 13:2 Was ihr wisst, das weiß ich auch; und bin nicht geringer denn ihr.
Job 13:3 Doch wollte ich gern zu dem Allmächtigen reden und wollte gern mit Gott rechten.
Job 13:4 Aber ihr deutet's fälschlich und seid alle unnütze Ärzte.
Job 13:5 Wollte Gott, ihr schwieget, so wäret ihr weise.
Job 13:6 Höret doch meine Verantwortung und merket auf die Sache, davon ich rede!
Job 13:7 Wollt ihr Gott verteidigen mit Unrecht und für ihn List brauchen?
Job 13:8 Wollt ihr seine Person ansehen? Wollt ihr Gott vertreten?
Job 13:9 Wird's euch auch wohl gehen, wenn er euch richten wird? Meint ihr, dass ihr ihn täuschen werdet, wie man einen Menschen täuscht?
Job 13:10 Er wird euch strafen, wo ihr heimlich Person ansehet.
Job 13:11 Wird er euch nicht erschrecken, wenn er sich wird hervortun, und wird seine Furcht nicht über euch fallen?
Job 13:12 Eure Denksprüche sind Aschensprüche; eure Bollwerke werden wie Lehmhaufen sein.
Job 13:13 Schweiget mir, dass ich rede, es komme über mich, was da will.
Job 13:14 Was soll ich mein Fleisch mit meinen Zähnen davontragen und meine Seele in meine Hände legen?
Job 13:15 Siehe, er wird mich doch erwürgen, und ich habe nichts zu hoffen; doch will ich meine Wege vor ihm verantworten.
Job 13:16 Er wird ja mein Heil sein; denn es kommt kein Heuchler vor ihn.
Job 13:17 Höret meine Rede, und meine Auslegung gehe ein zu euren Ohren.
Job 13:18 Siehe, ich bin zum Rechtsstreit gerüstet; ich weiß, dass ich recht behalten werde.
Job 13:19 Wer ist, der mit mir rechten könnte? Denn dann wollte ich schweigen und verscheiden.
Job 13:20 Zweierlei tue mir nur nicht, so will ich mich vor dir nicht verbergen:
Job 13:21 lass deine Hand fern von mir sein, und dein Schrecken erschrecke mich nicht!
Job 13:22 Dann rufe, ich will antworten, oder ich will reden, antworte du mir!
Job 13:23 Wie viel ist meiner Missetaten und Sünden? Lass mich wissen meine Übertretung und Sünde.
Job 13:24 Warum verbirgst du dein Antlitz und hältst mich für deinen Feind?
Job 13:25 Willst du wider ein fliegend Blatt so ernst sein und einen dürren Halm verfolgen?
Job 13:26 Denn du schreibst mir Betrübnis an und willst über mich bringen die Sünden meiner Jugend.
Job 13:27 Du hast meinen Fuß in den Stock gelegt und hast acht auf alle meine Pfade und siehst auf die Fußtapfen meiner Füße,
Job 13:28 der ich doch wie Moder vergehe und wie ein Kleid, das die Motten fressen.
Job 14:1 Der Mensch, vom Weibe geboren, lebt kurze Zeit und ist voll Unruhe,
Job 14:2 geht auf wie eine Blume und fällt ab, flieht wie ein Schatten und bleibt nicht.
Job 14:3 Und du tust deine Augen über einen solchen auf, dass du mich vor dir ins Gericht ziehest.
Job 14:4 Kann wohl ein Reiner kommen von den Unreinen? Auch nicht einer.
Job 14:5 Er hat seine bestimmte Zeit, die Zahl seiner Monden steht bei dir; du hast ein Ziel gesetzt, das wird er nicht überschreiten.
Job 14:6 So tu dich von ihm, dass er Ruhe habe, bis dass seine Zeit komme, deren er wie ein Tagelöhner wartet.
Job 14:7 Ein Baum hat Hoffnung, wenn er schon abgehauen ist, dass er sich wieder erneue, und seine Schößlinge hören nicht auf.
Job 14:8 Ob seine Wurzel in der Erde veraltet und sein Stamm im Staub erstirbt,
Job 14:9 so grünt er doch wieder vom Geruch des Wassers und wächst daher, als wäre er erst gepflanzt.
Job 14:10 Aber der Mensch stirbt und ist dahin; er verscheidet, und wo ist er?
Job 14:11 Wie ein Wasser ausläuft aus dem See, und wie ein Strom versiegt und vertrocknet,
Job 14:12 so ist ein Mensch, wenn er sich legt, und wird nicht aufstehen und wird nicht aufwachen, solange der Himmel bleibt, noch von seinem Schlaf erweckt werden.
Job 14:13 Ach dass du mich in der Hölle verdecktest und verbärgest, bis dein Zorn sich lege, und setztest mir ein Ziel, dass du an mich dächtest.
Job 14:14 Wird ein toter Mensch wieder leben? Alle Tage meines Streites wollte ich harren, bis dass meine Veränderung komme!
Job 14:15 Du würdest rufen und ich dir antworten; es würde dich verlangen nach dem Werk deiner Hände.
Job 14:16 Jetzt aber zählst du meine Gänge. Hast du nicht acht auf meine Sünden?
Job 14:17 Du hast meine Übertretungen in ein Bündlein versiegelt und meine Missetat zusammengefasst.
Job 14:18 Zerfällt doch ein Berg und vergeht, und ein Fels wird von seinem Ort versetzt;
Job 14:19 Wasser wäscht Steine weg, und seine Fluten flößen die Erde weg: aber des Menschen Hoffnung ist verloren;
Job 14:20 denn du stößest ihn gar um, dass er dahinfährt, veränderst sein Wesen und lässest ihn fahren.
Job 14:21 Sind seine Kinder in Ehren, das weiß er nicht; oder ob sie gering sind, des wird er nicht gewahr.
Job 14:22 Nur sein eigen Fleisch macht ihm Schmerzen, und seine Seele ist ihm voll Leides.
Job 15:1 Da antwortete Eliphas von Theman und sprach:
Job 15:2 Soll ein weiser Mann so aufgeblasene Worte reden und seinen Bauch so blähen mit leeren Reden?
Job 15:3 Du verantwortest dich mit Worten, die nicht taugen, und dein Reden ist nichts nütze.
Job 15:4 Du hast die Furcht fahren lassen und redest verächtlich vor Gott.
Job 15:5 Denn deine Missetat lehrt deinen Mund also, und hast erwählt eine listige Zunge.
Job 15:6 Dein Mund verdammt dich, und nicht ich; deine Lippen zeugen gegen dich.
Job 15:7 Bist du der erste Mensch geboren? bist du vor allen Hügeln empfangen?
Job 15:8 Hast du Gottes heimlichen Rat gehört und die Weisheit an dich gerissen?
Job 15:9 Was weißt du, das wir nicht wissen? was verstehst du, das nicht bei uns sei?
Job 15:10 Es sind Graue und Alte unter uns, die länger gelebt haben denn dein Vater.
Job 15:11 Sollten Gottes Tröstungen so gering vor dir gelten und ein Wort, in Lindigkeit zu dir gesprochen?
Job 15:12 Was nimmt dein Herz vor? was siehst du so stolz?
Job 15:13 Was setzt sich dein Mut gegen Gott, dass du solche Reden aus deinem Munde lässest?
Job 15:14 Was ist ein Mensch, dass er sollte rein sein, und dass er sollte gerecht sein, der von einem Weibe geboren ist?
Job 15:15 Siehe, unter seinen Heiligen ist keiner ohne Tadel, und die im Himmel sind nicht rein vor ihm.
Job 15:16 Wie viel weniger ein Mensch, der ein Greuel und schnöde ist, der Unrecht säuft wie Wasser.
Job 15:17 Ich will dir's zeigen, höre mir zu, und ich will dir erzählen, was ich gesehen habe,
Job 15:18 was die Weisen gesagt haben und ihren Vätern nicht verhohlen gewesen ist,
Job 15:19 welchen allein das Land gegeben war, dass kein Fremder durch sie gehen durfte:
Job 15:20 „Der Gottlose bebt sein Leben lang, und dem Tyrannen ist die Zahl seiner Jahre verborgen.
Job 15:21 Was er hört, das schreckt ihn; und wenn's gleich Friede ist, fürchtet er sich, der Verderber komme,
Job 15:22 glaubt nicht, dass er möge dem Unglück entrinnen, und versieht sich immer des Schwerts.
Job 15:23 Er zieht hin und her nach Brot, und es dünkt ihn immer, die Zeit seines Unglücks sei vorhanden.
Job 15:24 Angst und Not schrecken ihn und schlagen ihn nieder wie ein König mit seinem Heer.
Job 15:25 Denn er hat seine Hand wider Gott gestreckt und sich wider den Allmächtigen gesträubt.
Job 15:26 Er läuft mit dem Kopf an ihn und ficht halsstarrig wider ihn.
Job 15:27 Er brüstet sich wie ein fetter Wanst und macht sich feist und dick.
Job 15:28 Er wohnt in verstörten Städten, in Häusern, da man nicht bleiben darf, die auf einem Haufen liegen sollen.
Job 15:29 Er wird nicht reich bleiben, und sein Gut wird nicht bestehen, und sein Glück wird sich nicht ausbreiten im Lande.
Job 15:30 Unfall wird nicht von ihm lassen. Die Flamme wird seine Zweige verdorren, und er wird ihn durch den Odem seines Mundes wegnehmen.
Job 15:31 Er wird nicht bestehen, denn er ist in seinem eiteln Dünkel betrogen; und eitel wird sein Lohn werden.
Job 15:32 Er wird ein Ende nehmen vor der Zeit; und sein Zweig wird nicht grünen.
Job 15:33 Er wird abgerissen werden wie eine unzeitige Traube vom Weinstock, und wie ein Ölbaum seine Blüte abwirft.
Job 15:34 Denn der Heuchler Versammlung wird einsam bleiben; und das Feuer wird fressen die Hütten derer, die Geschenke nehmen.
Job 15:35 Sie gehen schwanger mit Unglück und gebären Mühsal, und ihr Schoß bringt Trug.”
Job 16:1 Hiob antwortete und sprach:
Job 16:2 Ich habe solches oft gehört. Ihr seid allzumal leidige Tröster!
Job 16:3 Wollen die leeren Worte kein Ende haben? Oder was macht dich so frech, also zu reden?
Job 16:4 Ich könnte auch wohl reden wie ihr. Wäre eure Seele an meiner Statt, so wollte ich auch Worte gegen euch zusammenbringen und mein Haupt also über euch schütteln.
Job 16:5 Ich wollte euch stärken mit dem Munde und mit meinen Lippen trösten.
Job 16:6 Aber wenn ich schon rede, so schont mein der Schmerz nicht; lasse ich's anstehen so geht er nicht von mir.
Job 16:7 Nun aber macht er mich müde und verstört alles, was ich bin.
Job 16:8 Er hat mich runzlig gemacht, das zeugt wider mich; und mein Elend steht gegen mich auf und verklagt mich ins Angesicht.
Job 16:9 Sein Grimm zerreißt, und der mir gram ist, beißt die Zähne über mich zusammen; mein Widersacher funkelt mit seinen Augen auf mich.
Job 16:10 Sie haben ihren Mund aufgesperrt gegen mich und haben mich schmählich auf meine Backen geschlagen; sie haben ihren Mut miteinander an mir gekühlt.
Job 16:11 Gott hat mich übergeben dem Ungerechten und hat mich in der Gottlosen Hände kommen lassen.
Job 16:12 Ich war in Frieden, aber er hat mich zunichte gemacht; er hat mich beim Hals genommen und zerstoßen und hat mich zum Ziel aufgerichtet.
Job 16:13 Er hat mich umgeben mit seinen Schützen; er hat meine Nieren gespalten und nicht verschont; er hat meine Galle auf die Erde geschüttet.
Job 16:14 Er hat mir eine Wunde über die andere gemacht; er ist an mich gelaufen wie ein Gewaltiger.
Job 16:15 Ich habe einen Sack um meine Haut genäht und habe mein Horn in den Staub gelegt.
Job 16:16 Mein Antlitz ist geschwollen von Weinen, und meine Augenlider sind verdunkelt,
Job 16:17 wiewohl kein Frevel in meiner Hand ist und mein Gebet ist rein.
Job 16:18 Ach Erde, bedecke mein Blut nicht! und mein Geschrei finde keine Ruhestätte!
Job 16:19 Auch siehe da, meine Zeuge ist mein Himmel; und der mich kennt, ist in der Höhe.
Job 16:20 Meine Freunde sind meine Spötter; aber mein Auge tränt zu Gott,
Job 16:21 dass er entscheiden möge zwischen dem Mann und Gott, zwischen dem Menschenkind und seinem Freunde.
Job 16:22 Denn die bestimmten Jahre sind gekommen, und ich gehe hin des Weges, den ich nicht wiederkommen werde.
Job 17:1 Mein Odem ist schwach, und meine Tage sind abgekürzt; das Grab ist da.
Job 17:2 Fürwahr, Gespött umgibt mich, und auf ihrem Hadern muss mein Auge weilen.
Job 17:3 Sei du selber mein Bürge bei dir; wer will mich sonst vertreten?
Job 17:4 Denn du hast ihrem Herzen den Verstand verborgen; darum wirst du ihnen den Sieg geben.
Job 17:5 Es rühmt wohl einer seinen Freunden die Ausbeute; aber seiner Kinder Augen werden verschmachten.
Job 17:6 Er hat mich zum Sprichwort unter den Leuten gemacht, und ich muss mir ins Angesicht speien lassen.
Job 17:7 Mein Auge ist dunkel geworden vor Trauern, und alle meine Glieder sind wie ein Schatten.
Job 17:8 Darüber werden die Gerechten sich entsetzen, und die Unschuldigen werden sich entrüsten gegen die Heuchler.
Job 17:9 Aber der Gerechte wird seinen Weg behalten; und wer reine Hände hat, wird an Stärke zunehmen.
Job 17:10 Wohlan, so kehrt euch alle her und kommt; ich werde doch keinen Weisen unter euch finden.
Job 17:11 Meine Tage sind vergangen; meine Anschläge sind zerrissen, die mein Herz besessen haben.
Job 17:12 Sie wollen aus der Nacht Tag machen und aus dem Tage Nacht.
Job 17:13 Wenn ich gleich lange harre, so ist doch bei den Toten mein Haus, und in der Finsternis ist mein Bett gemacht;
Job 17:14 Die Verwesung heiße ich meinen Vater und die Würmer meine Mutter und meine Schwester:
Job 17:15 was soll ich denn harren? und wer achtet mein Hoffen?
Job 17:16 Hinunter zu den Toten wird es fahren und wird mit mir in dem Staub liegen.
Job 18:1 Da antwortete Bildad von Suah und sprach:
Job 18:2 Wann wollt ihr der Reden ein Ende machen? Merkt doch; darnach wollen wir reden.
Job 18:3 Warum werden wir geachtet wie Vieh und sind so unrein vor euren Augen?
Job 18:4 Willst du vor Zorn bersten? Meinst du, dass um deinetwillen die Erde verlassen werde und der Fels von seinem Ort versetzt werde?
Job 18:5 Und doch wird das Licht der Gottlosen verlöschen, und der Funke seines Feuers wird nicht leuchten.
Job 18:6 Das Licht wird finster werden in seiner Hütte, und seine Leuchte über ihm verlöschen.
Job 18:7 Seine kräftigen Schritte werden in die Enge kommen, und sein Anschlag wird ihn fällen.
Job 18:8 Denn er ist mit seinen Füßen in den Strick gebracht und wandelt im Netz.
Job 18:9 Der Strick wird seine Ferse halten, und die Schlinge wird ihn erhaschen.
Job 18:10 Sein Strick ist gelegt in die Erde, und seine Falle auf seinem Gang.
Job 18:11 Um und um wird ihn schrecken plötzliche Furcht, dass er nicht weiß, wo er hinaus soll.
Job 18:12 Hunger wird seine Habe sein, und Unglück wird ihm bereit sein und anhangen.
Job 18:13 Die Glieder seines Leibes werden verzehrt werden; seine Glieder wird verzehren der Erstgeborene des Todes.
Job 18:14 Seine Hoffnung wird aus seiner Hütte ausgerottet werden, und es wird ihn treiben zum König des Schreckens.
Job 18:15 In seiner Hütte wird nichts bleiben; über seine Stätte wird Schwefel gestreut werden.
Job 18:16 Von unten werden verdorren seine Wurzeln, und von oben abgeschnitten seine Zweige.
Job 18:17 Sein Gedächtnis wird vergehen in dem Lande, und er wird keinen Namen haben auf der Gasse.
Job 18:18 Er wird vom Licht in die Finsternis vertrieben und vom Erdboden verstoßen werden.
Job 18:19 Er wird keine Kinder haben und keine Enkel unter seinem Volk; es wird ihm keiner übrigbleiben in seinen Gütern.
Job 18:20 Die nach ihm kommen, werden sich über seinen Tag entsetzen; und die vor ihm sind, wird eine Furcht ankommen.
Job 18:21 Das ist die Wohnung des Ungerechten; und dies ist die Stätte des, der Gott nicht achtet.
Job 19:1 Hiob antwortete und sprach:
Job 19:2 Wie lange plagt ihr doch meine Seele und peinigt mich mit Worten?
Job 19:3 Ihr habt mich nun zehnmal gehöhnt und schämt euch nicht, dass ihr mich also umtreibt.
Job 19:4 Irre ich, so irre ich mir.
Job 19:5 Wollt ihr wahrlich euch über mich erheben und wollt meine Schmach mir beweisen,
Job 19:6 so merkt doch nun einmal, dass mir Gott Unrecht tut und hat mich mit seinem Jagdstrick umgeben.
Job 19:7 Siehe, ob ich schon schreie über Frevel, so werde ich doch nicht erhört; ich rufe, und ist kein Recht da.
Job 19:8 Er hat meinen Weg verzäunt, dass ich nicht kann hinübergehen, und hat Finsternis auf meinen Steig gestellt.
Job 19:9 Er hat meine Ehre mir ausgezogen und die Krone von meinem Haupt genommen.
Job 19:10 Er hat mich zerbrochen um und um und lässt mich gehen und hat ausgerissen meine Hoffnung wie einen Baum.
Job 19:11 Sein Zorn ist über mich ergrimmt, und er achtet mich für seinen Feind.
Job 19:12 Seine Kriegsscharen sind miteinander gekommen und haben ihren Weg gegen mich gebahnt und haben sich um meine Hütte her gelagert.
Job 19:13 Er hat meine Brüder fern von mir getan, und meine Verwandten sind mir fremd geworden.
Job 19:14 Meine Nächsten haben sich entzogen, und meine Freunde haben mein vergessen.
Job 19:15 Meine Hausgenossen und meine Mägde achten mich für fremd; ich bin unbekannt geworden vor ihren Augen.
Job 19:16 Ich rief meinen Knecht, und er antwortete mir nicht; ich musste ihn anflehen mit eigenem Munde.
Job 19:17 Mein Odem ist zuwider meinem Weibe, und ich bin ein Ekel den Kindern meines Leibes.
Job 19:18 Auch die jungen Kinder geben nichts auf mich; wenn ich ihnen widerstehe, so geben sie mir böse Worte.
Job 19:19 Alle meine Getreuen haben einen Greuel an mir; und die ich liebhatte, haben sich auch gegen mich gekehrt.
Job 19:20 Mein Gebein hanget an mir an Haut und Fleisch, und ich kann meine Zähne mit der Haut nicht bedecken.
Job 19:21 Erbarmt euch mein, erbarmt euch mein, ihr meine Freunde! denn die Hand Gottes hat mich getroffen.
Job 19:22 Warum verfolgt ihr mich gleich wie Gott und könnt meines Fleisches nicht satt werden?
Job 19:23 Ach dass meine Reden geschrieben würden! ach dass sie in ein Buch gestellt würden!
Job 19:24 mit einem eisernen Griffel auf Blei und zum ewigem Gedächtnis in Stein gehauen würden!
Job 19:25 Aber ich weiß, dass mein Erlöser lebt; und als der letzte wird er über dem Staube sich erheben.
Job 19:26 Und nachdem diese meine Haut zerschlagen ist, werde ich ohne mein Fleisch Gott sehen.
Job 19:27 Denselben werde ich mir sehen, und meine Augen werden ihn schauen, und kein Fremder. Darnach sehnen sich meine Nieren in meinem Schoß.
Job 19:28 Wenn ihr sprecht: Wie wollen wir ihn verfolgen und eine Sache gegen ihn finden!
Job 19:29 so fürchtet euch vor dem Schwert; denn das Schwert ist der Zorn über die Missetaten, auf dass ihr wisst, dass ein Gericht sei.
Job 20:1 Da antwortete Zophar von Naema und sprach:
Job 20:2 Darauf muss ich antworten und kann nicht harren.
Job 20:3 Denn ich muss hören, wie man mich straft und tadelt; aber der Geist meines Verstandes soll für mich antworten.
Job 20:4 Weißt du nicht, dass es allezeit so gegangen ist, seitdem Menschen auf Erden gewesen sind:
Job 20:5 dass der Ruhm der Gottlosen steht nicht lange und die Freude des Heuchlers währt einen Augenblick?
Job 20:6 Wenngleich seine Höhe in den Himmel reicht und sein Haupt an die Wolken rührt,
Job 20:7 so wird er doch zuletzt umkommen wie Kot, dass die, welche ihn gesehen haben, werden sagen: Wo ist er?
Job 20:8 Wie ein Traum vergeht, so wird er auch nicht zu finden sein, und wie ein Gesicht in der Nacht verschwindet.
Job 20:9 Welch Auge ihn gesehen hat, wird ihn nicht mehr sehen; und seine Stätte wird ihn nicht mehr schauen.
Job 20:10 Seine Kinder werden betteln gehen, und seine Hände müssen seine Habe wieder hergeben.
Job 20:11 Seine Gebeine werden seine heimlichen Sünden wohl bezahlen, und sie werden sich mit ihm in die Erde legen.
Job 20:12 Wenn ihm die Bosheit in seinem Munde wohl schmeckt, dass er sie birgt unter seiner Zunge,
Job 20:13 dass er sie hegt und nicht loslässt und sie zurückhält in seinem Gaumen,
Job 20:14 so wird seine Speise inwendig im Leibe sich verwandeln in Otterngalle.
Job 20:15 Die Güter, die er verschlungen hat, muss er wieder ausspeien, und Gott wird sie aus seinem Bauch stoßen.
Job 20:16 Er wird der Ottern Gift saugen, und die Zunge der Schlange wird ihn töten.
Job 20:17 Er wird nicht sehen die Ströme noch die Wasserbäche, die mit Honig und Butter fließen.
Job 20:18 Er wird arbeiten, und des nicht genießen; und seine Güter werden andern, dass er deren nicht froh wird.
Job 20:19 Denn er hat unterdrückt und verlassen den Armen; er hat Häuser an sich gerissen, die er nicht erbaut hat.
Job 20:20 Denn sein Wanst konnte nicht voll werden; so wird er mit seinem köstlichen Gut nicht entrinnen.
Job 20:21 Nichts blieb übrig vor seinem Fressen; darum wird sein gutes Leben keinen Bestand haben.
Job 20:22 Wenn er gleich die Fülle und genug hat, wird ihm doch angst werden; aller Hand Mühsal wird über ihn kommen.
Job 20:23 Es wird ihm der Wanst einmal voll werden, wenn er wird den Grimm seines Zorns über ihn senden und über ihn wird regnen lassen seine Speise.
Job 20:24 Er wird fliehen vor dem eisernen Harnisch, und der eherne Bogen wird ihn verjagen.
Job 20:25 Ein bloßes Schwert wird durch ihn ausgehen; und des Schwertes Blitz, der ihm bitter sein wird, wird mit Schrecken über ihn fahren.
Job 20:26 Es ist keine Finsternis da, die ihn verdecken möchte. Es wird ihn ein Feuer verzehren, das nicht angeblasen ist; und wer übrig ist in seiner Hütte, dem wird's übel gehen.
Job 20:27 Der Himmel wird seine Missetat eröffnen, und die Erde wird sich gegen ihn setzen.
Job 20:28 Das Getreide in seinem Hause wird weggeführt werden, zerstreut am Tage seines Zorns.
Job 20:29 Das ist der Lohn eines gottlosen Menschen bei Gott und das Erbe, das ihm zugesprochen wird von Gott.
Job 21:1 Hiob antwortete und sprach:
Job 21:2 Hört doch meiner Rede zu und lasst mir das anstatt eurer Tröstungen sein!
Job 21:3 Vertragt mich, dass ich auch rede, und spottet darnach mein!
Job 21:4 Handle ich denn mit einem Menschen? oder warum sollte ich ungeduldig sein?
Job 21:5 Kehrt euch her zu mir; ihr werdet erstarren und die Hand auf den Mund legen müssen.
Job 21:6 Wenn ich daran denke, so erschrecke ich, und Zittern kommt mein Fleisch an.
Job 21:7 Warum leben denn die Gottlosen, werden alt und nehmen zu an Gütern?
Job 21:8 Ihr Same ist sicher um sie her, und ihre Nachkömmlinge sind bei ihnen.
Job 21:9 Ihr Haus hat Frieden vor der Furcht, und Gottes Rute ist nicht über ihnen.
Job 21:10 Seinen Stier lässt man zu, und es missrät ihm nicht; seine Kuh kalbt und ist nicht unfruchtbar.
Job 21:11 Ihre jungen Kinder lassen sie ausgehen wie eine Herde, und ihre Knaben hüpfen.
Job 21:12 Sie jauchzen mit Pauken und Harfen und sind fröhlich mit Flöten.
Job 21:13 Sie werden alt bei guten Tagen und erschrecken kaum einen Augenblick vor dem Tode,
Job 21:14 die doch sagen zu Gott: „Hebe dich von uns, wir wollen von deinen Wegen nicht wissen!
Job 21:15 Wer ist der Allmächtige, dass wir ihm dienen sollten? oder was sind wir gebessert, so wir ihn anrufen?”
Job 21:16 „Aber siehe, ihr Glück steht nicht in ihren Händen; darum soll der Gottlosen Sinn ferne von mir sein.”
Job 21:17 Wie oft geschieht's denn, dass die Leuchte der Gottlosen verlischt und ihr Unglück über sie kommt? dass er Herzeleid über sie austeilt in seinem Zorn?
Job 21:18 dass sie werden wie Stoppeln vor dem Winde und wie Spreu, die der Sturmwind wegführt?
Job 21:19 „Gott spart desselben Unglück auf seine Kinder”. Er vergelte es ihm selbst, dass er's innewerde.
Job 21:20 Seine Augen mögen sein Verderben sehen, und vom Grimm des Allmächtigen möge er trinken.
Job 21:21 Denn was ist ihm gelegen an seinem Hause nach ihm, wenn die Zahl seiner Monden ihm zugeteilt ist?
Job 21:22 Wer will Gott lehren, der auch die Hohen richtet?
Job 21:23 Dieser stirbt frisch und gesund in allem Reichtum und voller Genüge,
Job 21:24 sein Melkfass ist voll Milch, und seine Gebeine werden gemästet mit Mark;
Job 21:25 jener aber stirbt mit betrübter Seele und hat nie mit Freuden gegessen;
Job 21:26 und liegen gleich miteinander in der Erde, und Würmer decken sie zu.
Job 21:27 Siehe, ich kenne eure Gedanken wohl und euer frevles Vornehmen gegen mich.
Job 21:28 Denn ihr sprecht: „Wo ist das Haus des Fürsten? und wo ist die Hütte, da die Gottlosen wohnten?”
Job 21:29 Habt ihr denn die Wanderer nicht befragt und nicht gemerkt ihre Zeugnisse?
Job 21:30 Denn der Böse wird erhalten am Tage des Verderbens, und am Tage des Grimms bleibt er.
Job 21:31 Wer will ihm ins Angesicht sagen, was er verdient? wer will ihm vergelten, was er tut?
Job 21:32 Und er wird zu Grabe geleitet und hält Wache auf seinem Hügel.
Job 21:33 Süß sind ihm die Schollen des Tales, und alle Menschen ziehen ihm nach; und derer, die ihm vorangegangen sind, ist keine Zahl.
Job 21:34 Wie tröstet ihr mich so vergeblich, und eure Antworten finden sich unrecht!
Job 22:1 Da antwortete Eliphas von Theman und sprach:
Job 22:2 Kann denn ein Mann Gottes etwas nützen? Nur sich selber nützt ein Kluger.
Job 22:3 Meinst du, dem Allmächtigen liege daran, dass du gerecht seist? Was hilft's ihm, wenn deine Wege ohne Tadel sind?
Job 22:4 Meinst du wegen deiner Gottesfurcht strafe er dich und gehe mit dir ins Gericht?
Job 22:5 Nein, deine Bosheit ist zu groß, und deiner Missetaten ist kein Ende.
Job 22:6 Du hast etwa deinem Bruder ein Pfand genommen ohne Ursache; du hast den Nackten die Kleider ausgezogen;
Job 22:7 du hast die Müden nicht getränkt mit Wasser und hast dem Hungrigen dein Brot versagt;
Job 22:8 du hast Gewalt im Lande geübt und prächtig darin gegessen;
Job 22:9 die Witwen hast du leer lassen gehen und die Arme der Waisen zerbrochen.
Job 22:10 Darum bist du mit Stricken umgeben, und Furcht hat dich plötzlich erschreckt.
Job 22:11 Solltest du denn nicht die Finsternis sehen und die Wasserflut, die dich bedeckt?
Job 22:12 Ist nicht Gott hoch droben im Himmel? Siehe, die Sterne an droben in der Höhe!
Job 22:13 Und du sprichst: „Was weiß Gott? Sollte er, was im Dunkeln ist, richten können?
Job 22:14 Die Wolken sind die Vordecke, und er sieht nicht; er wandelt im Umkreis des Himmels.”
Job 22:15 Achtest du wohl auf den Weg, darin vorzeiten die Ungerechten gegangen sind?
Job 22:16 die vergangen sind, ehe denn es Zeit war, und das Wasser hat ihren Grund weggewaschen;
Job 22:17 die zu Gott sprachen: „Hebe dich von uns! was sollte der Allmächtige uns tun können?”
Job 22:18 so er doch ihr Haus mit Gütern füllte. Aber der Gottlosen Rat sei ferne von mir.
Job 22:19 Die Gerechten werden es sehen und sich freuen, und der Unschuldige wird ihrer spotten:
Job 22:20 „Fürwahr, unser Widersacher ist verschwunden; und sein Übriggelassenes hat das Feuer verzehrt.”
Job 22:21 So vertrage dich nun mit ihm und habe Frieden; daraus wird dir viel Gutes kommen.
Job 22:22 Höre das Gesetz von seinem Munde und fasse seine Reden in dein Herz.
Job 22:23 Wirst du dich bekehren zu dem Allmächtigen, so wirst du aufgebaut werden. Tue nur Unrecht ferne hinweg von deiner Hütte
Job 22:24 und wirf in den Staub dein Gold und zu den Steinen der Bäche das Ophirgold,
Job 22:25 so wird der Allmächtige dein Gold sein und wie Silber, das dir zugehäuft wird.
Job 22:26 Dann wirst du Lust haben an dem Allmächtigen und dein Antlitz zu Gott aufheben.
Job 22:27 So wirst du ihn bitten, und er wird dich hören, und wirst dein Gelübde bezahlen.
Job 22:28 Was du wirst vornehmen, wird er dir lassen gelingen; und das Licht wird auf deinem Wege scheinen.
Job 22:29 Denn die sich demütigen, die erhöht er; und wer seine Augen niederschlägt, der wird genesen.
Job 22:30 Auch der nicht unschuldig war wird errettet werden; er wird aber errettet um deiner Hände Reinigkeit willen.
Job 23:1 Hiob antwortete und sprach:
Job 23:2 Meine Rede bleibt noch betrübt; meine Macht ist schwach über meinem Seufzen.
Job 23:3 Ach dass ich wüsste, wie ich ihn finden und zu seinem Stuhl kommen möchte
Job 23:4 und das Recht vor ihm sollte vorlegen und den Mund voll Verantwortung fassen
Job 23:5 und erfahren die Reden, die er mir antworten, und vernehmen, was er mir sagen würde!
Job 23:6 Will er mit großer Macht mit mir rechten? Er stelle sich nicht so gegen mich,
Job 23:7 sondern lege mir's gleich vor, so will ich mein Recht wohl gewinnen.
Job 23:8 Aber ich gehe nun stracks vor mich, so ist er nicht da; gehe ich zurück, so spüre ich ihn nicht;
Job 23:9 ist er zur Linken, so schaue ich ihn nicht; verbirgt er sich zur Rechten, so sehe ich ihn nicht.
Job 23:10 Er aber kennt meinen Weg wohl. Er versuche mich, so will ich erfunden werden wie das Gold.
Job 23:11 Denn ich setze meinen Fuß auf seine Bahn und halte seinen Weg und weiche nicht ab
Job 23:12 und trete nicht von dem Gebot seiner Lippen und bewahre die Rede seines Mundes mehr denn mein eigen Gesetz.
Job 23:13 Doch er ist einig; wer will ihm wehren? Und er macht's wie er will.
Job 23:14 Denn er wird vollführen, was mir bestimmt ist, und hat noch viel dergleichen im Sinne.
Job 23:15 Darum erschrecke ich vor ihm; und wenn ich's bedenke, so fürchte ich mich vor ihm.
Job 23:16 Gott hat mein Herz blöde gemacht, und der Allmächtige hat mich erschreckt.
Job 23:17 Denn die Finsternis macht kein Ende mit mir, und das Dunkel will vor mir nicht verdeckt werden.
Job 24:1 Warum sind von dem Allmächtigen nicht Zeiten vorbehalten, und warum sehen, die ihn kennen, seine Tage nicht?
Job 24:2 Man verrückt die Grenzen, raubt die Herde und weidet sie.
Job 24:3 Sie treiben der Waisen Esel weg und nehmen der Witwe Ochsen zum Pfande.
Job 24:4 Die Armen müssen ihnen weichen, und die Dürftigen im Lande müssen sich verkriechen.
Job 24:5 Siehe, wie Wildesel in der Wüste gehen sie hinaus an ihr Werk und suchen Nahrung; die Einöde gibt ihnen Speise für ihre Kinder.
Job 24:6 Sie ernten auf dem Acker, was er trägt, und lesen den Weinberg des Gottlosen.
Job 24:7 Sie liegen in der Nacht nackt ohne Gewand und haben keine Decke im Frost.
Job 24:8 Sie müssen sich zu den Felsen halten, wenn ein Platzregen von den Bergen auf sie gießt, weil sie sonst keine Zuflucht haben.
Job 24:9 Man reißt das Kind von den Brüsten und macht's zum Waisen und macht die Leute arm mit Pfänden.
Job 24:10 Den Nackten lassen sie ohne Kleider gehen, und den Hungrigen nehmen sie die Garben.
Job 24:11 Sie zwingen sie, Öl zu machen auf ihrer Mühle und ihre Kelter zu treten, und lassen sie doch Durst leiden.
Job 24:12 Sie machen die Leute in der Stadt seufzend und die Seele der Erschlagenen schreiend, und Gott stürzt sie nicht.
Job 24:13 Jene sind abtrünnig geworden vom Licht und kennen seinen Weg nicht und kehren nicht wieder zu seiner Straße.
Job 24:14 Wenn der Tag anbricht, steht auf der Mörder und erwürgt den Armen und Dürftigen; und des Nachts ist er wie ein Dieb.
Job 24:15 Das Auge des Ehebrechers hat acht auf das Dunkel, und er spricht: „Mich sieht kein Auge”, und verdeckt sein Antlitz.
Job 24:16 Im Finstern bricht man in die Häuser ein; des Tages verbergen sie sich miteinander und scheuen das Licht.
Job 24:17 Denn wie wenn der Morgen käme, ist ihnen allen die Finsternis; denn sie sind bekannt mit den Schrecken der Finsternis.
Job 24:18 „Er fährt leicht wie auf einem Wasser dahin; seine Habe wird gering im Lande, und er baut seinen Weinberg nicht.
Job 24:19 Der Tod nimmt weg, die da sündigen, wie die Hitze und Dürre das Schneewasser verzehrt.
Job 24:20 Der Mutterschoß vergisst sein; die Würmer haben ihre Lust an ihm. Sein wird nicht mehr gedacht; er wird zerbrochen wie ein fauler Baum,
Job 24:21 er, der beleidigt hat die Einsame, die nicht gebiert, und hat der Witwe kein Gutes getan.”
Job 24:22 Aber Gott erhält die Mächtigen durch seine Kraft, dass sie wieder aufstehen, wenn sie am Leben verzweifelten.
Job 24:23 Er gibt ihnen, dass sie sicher seien und eine Stütze haben; und seine Augen sind über ihren Wegen.
Job 24:24 Sie sind hoch erhöht, und über ein kleines sind sie nicht mehr; sinken sie hin, so werden sie weggerafft wie alle andern, und wie das Haupt auf den Ähren werden sie abgeschnitten.
Job 24:25 Ist's nicht also? Wohlan, wer will mich Lügen strafen und bewähren, dass meine Rede nichts sei?
Job 25:1 Da antwortete Bildad von Suah und sprach:
Job 25:2 Ist nicht Herrschaft und Schrecken bei ihm, der Frieden macht unter seinen Höchsten?
Job 25:3 Wer will seine Kriegsscharen zählen? und über wen geht nicht auf sein Licht?
Job 25:4 Und wie kann ein Mensch gerecht vor Gott sein? und wie kann rein sein eines Weibes Kind?
Job 25:5 Siehe, auch der Mond scheint nicht helle, und die Sterne sind nicht rein vor seinen Augen:
Job 25:6 wie viel weniger ein Mensch, die Made, und ein Menschenkind, der Wurm!
Job 26:1 Hiob antwortete und sprach:
Job 26:2 Wie stehest du dem bei, der keine Kraft hat, hilfst dem, der keine Stärke in den Armen hat!
Job 26:3 Wie gibst du Rat dem, der keine Weisheit hat, und tust kund Verstandes die Fülle!
Job 26:4 Zu wem redest du? und wes Odem geht von dir aus?
Job 26:5 Die Toten ängsten sich tief unter den Wassern und denen, die darin wohnen.
Job 26:6 Das Grab ist aufgedeckt vor ihm, und der Abgrund hat keine Decke.
Job 26:7 Er breitet aus die Mitternacht über das Leere und hängt die Erde an nichts.
Job 26:8 Er fasst das Wasser zusammen in seine Wolken, und die Wolken zerreißen darunter nicht.
Job 26:9 Er verhüllt seinen Stuhl und breitet seine Wolken davor.
Job 26:10 Er hat um das Wasser ein Ziel gesetzt, bis wo Licht und Finsternis sich scheiden.
Job 26:11 Die Säulen des Himmels zittern und entsetzen sich vor seinem Schelten.
Job 26:12 Von seiner Kraft wird das Meer plötzlich ungestüm, und durch seinen Verstand zerschmettert er Rahab.
Job 26:13 Am Himmel wird's schön durch seinen Wind, und seine Hand durchbohrt die flüchtige Schlange.
Job 26:14 Siehe, also geht sein Tun, und nur ein geringes Wörtlein davon haben wir vernommen. Wer will aber den Donner seiner Macht verstehen?
Job 27:1 Und Hiob fuhr fort und hob an seine Sprüche und sprach:
Job 27:2 So wahr Gott lebt, der mir mein Recht weigert, und der Allmächtige, der meine Seele betrübt;
Job 27:3 solange mein Odem in mir ist und der Hauch von Gott in meiner Nase ist:
Job 27:4 meine Lippen sollen nichts Unrechtes reden, und meine Zunge soll keinen Betrug sagen.
Job 27:5 Das sei ferne von mir, dass ich euch recht gebe; bis dass mein Ende kommt, will ich nicht weichen von meiner Unschuld.
Job 27:6 Von meiner Gerechtigkeit, die ich habe, will ich nicht lassen; mein Gewissen beißt mich nicht meines ganzen Lebens halben.
Job 27:7 Aber mein Feind müsse erfunden werden als ein Gottloser, und der sich wider mich auflehnt, als ein Ungerechter.
Job 27:8 Denn was ist die Hoffnung des Heuchlers, wenn Gott ein Ende mit ihm macht und seine Seele hinreißt?
Job 27:9 Meinst du das Gott sein Schreien hören wird, wenn die Angst über ihn kommt?
Job 27:10 Oder kann er an dem Allmächtigen seine Lust haben und Gott allezeit anrufen?
Job 27:11 Ich will euch lehren von der Hand Gottes; und was bei dem Allmächtigen gilt, will ich nicht verhehlen.
Job 27:12 Siehe, ihr haltet euch alle für klug; warum bringt ihr denn solch unnütze Dinge vor?
Job 27:13 Das ist der Lohn eines gottlosen Menschen bei Gott und das Erbe der Tyrannen, das sie von dem Allmächtigen nehmen werden:
Job 27:14 wird er viele Kinder haben, so werden sie des Schwertes sein; und seine Nachkömmlinge werden des Brots nicht satt haben.
Job 27:15 Die ihm übrigblieben, wird die Seuche ins Grab bringen; und seine Witwen werden nicht weinen.
Job 27:16 Wenn er Geld zusammenbringt wie Staub und sammelt Kleider wie Lehm,
Job 27:17 so wird er es wohl bereiten; aber der Gerechte wird es anziehen, und der Unschuldige wird das Geld austeilen.
Job 27:18 Er baut sein Haus wie eine Spinne, und wie ein Wächter seine Hütte macht.
Job 27:19 Der Reiche, wenn er sich legt, wird er's nicht mitraffen; er wird seine Augen auftun, und da wird nichts sein.
Job 27:20 Es wird ihn Schrecken überfallen wie Wasser; des Nachts wird ihn das Ungewitter wegnehmen.
Job 27:21 Der Ostwind wird ihn wegführen, dass er dahinfährt; und Ungestüm wird ihn von seinem Ort treiben.
Job 27:22 Er wird solches über ihn führen und wird sein nicht schonen; vor seiner Hand muss er fliehen und wieder fliehen.
Job 27:23 Man wird über ihn mit den Händen klatschen und über ihn zischen, wo er gewesen ist.
Job 28:1 Es hat das Silber seine Gänge, und das Gold, das man läutert seinen Ort.
Job 28:2 Eisen bringt man aus der Erde, und aus den Steinen schmelzt man Erz.
Job 28:3 Man macht der Finsternis ein Ende und findet zuletzt das Gestein tief verborgen.
Job 28:4 Man bricht einen Schacht von da aus, wo man wohnt; darin hangen und schweben sie als die Vergessenen, da kein Fuß hin tritt, fern von den Menschen.
Job 28:5 Man zerwühlt unten die Erde wie mit Feuer, darauf doch oben die Speise wächst.
Job 28:6 Man findet Saphir an etlichen Orten, und Erdenklöße, da Gold ist.
Job 28:7 Den Steig kein Adler erkannt hat und kein Geiersauge gesehen;
Job 28:8 es hat das stolze Wild nicht darauf getreten und ist kein Löwe darauf gegangen.
Job 28:9 Auch legt man die Hand an die Felsen und gräbt die Berge um.
Job 28:10 Man reißt Bäche aus den Felsen; und alles, was köstlich ist, sieht das Auge.
Job 28:11 Man wehrt dem Strome des Wassers und bringt, das darinnen verborgen ist, ans Licht.
Job 28:12 Wo will man aber die Weisheit finden? und wo ist die Stätte des Verstandes?
Job 28:13 Niemand weiß, wo sie liegt, und sie wird nicht gefunden im Lande der Lebendigen.
Job 28:14 Die Tiefe spricht: „Sie ist in mir nicht”; und das Meer spricht: „Sie ist nicht bei mir”.
Job 28:15 Man kann nicht Gold um sie geben noch Silber darwägen, sie zu bezahlen.
Job 28:16 Es gilt ihr nicht gleich ophirisch Gold oder köstlicher Onyx und Saphir.
Job 28:17 Gold und Glas kann man ihr nicht vergleichen noch um sie golden Kleinod wechseln.
Job 28:18 Korallen und Kristall achtet man gegen sie nicht. Die Weisheit ist höher zu wägen denn Perlen.
Job 28:19 Topaz aus dem Mohrenland wird ihr nicht gleich geschätzt, und das reinste Gold gilt ihr nicht gleich.
Job 28:20 Woher kommt denn die Weisheit? und wo ist die Stätte des Verstandes?
Job 28:21 Sie ist verhohlen vor den Augen aller Lebendigen, auch den Vögeln unter dem Himmel.
Job 28:22 Der Abgrund und der Tod sprechen: „Wir haben mit unsren Ohren ihr Gerücht gehört.”
Job 28:23 Gott weiß den Weg dazu und kennt ihre Stätte.
Job 28:24 Denn er sieht die Enden der Erde und schaut alles, was unter dem Himmel ist.
Job 28:25 Da er dem Winde sein Gewicht machte und setzte dem Wasser sein gewisses Maß;
Job 28:26 da er dem Regen ein Ziel machte und dem Blitz und Donner den Weg:
Job 28:27 da sah er sie und verkündigte sie, bereitete sie und ergründete sie
Job 28:28 und sprach zu den Menschen: Siehe, die Furcht des HErrn, das ist Weisheit; und meiden das Böse, das ist Verstand.
Job 29:1 Und Hiob hob abermals an seine Sprüche und sprach:
Job 29:2 O dass ich wäre wie in den vorigen Monden, in den Tagen, da mich Gott behütete;
Job 29:3 da seine Leuchte über meinem Haupt schien und ich bei seinem Licht in der Finsternis ging;
Job 29:4 wie war ich in der Reife meines Lebens, da Gottes Geheimnis über meiner Hütte war;
Job 29:5 da der Allmächtige noch mit mir war und meine Kinder um mich her;
Job 29:6 da ich meine Tritte wusch in Butter und die Felsen mir Ölbäche gossen;
Job 29:7 da ich ausging zum Tor in der Stadt und mir ließ meinen Stuhl auf der Gasse bereiten;
Job 29:8 da mich die Jungen sahen und sich versteckten, und die Alten vor mir aufstanden;
Job 29:9 da die Obersten aufhörten zu reden und legten ihre Hand auf ihren Mund;
Job 29:10 da die Stimme der Fürsten sich verkroch und ihre Zunge am Gaumen klebte!
Job 29:11 Denn wessen Ohr mich hörte, der pries mich selig; und wessen Auge mich sah, der rühmte mich.
Job 29:12 Denn ich errettete den Armen, der da schrie, und den Waisen, der keinen Helfer hatte.
Job 29:13 Der Segen des, der verderben sollte, kam über mich; und ich erfreute das Herz der Witwe.
Job 29:14 Gerechtigkeit war mein Kleid, das ich anzog wie einen Rock; und mein Recht war mein fürstlicher Hut.
Job 29:15 Ich war des Blinden Auge und des Lahmen Fuß.
Job 29:16 Ich war ein Vater der Armen; und die Sache des, den ich nicht kannte, die erforschte ich.
Job 29:17 Ich zerbrach die Backenzähne des Ungerechten und riss den Raub aus seinen Zähnen.
Job 29:18 Ich gedachte: „Ich will in meinem Nest ersterben und meiner Tage viel machen wie Sand.”
Job 29:19 Meine Wurzel war aufgetan dem Wasser, und der Tau blieb über meinen Zweigen.
Job 29:20 Meine Herrlichkeit erneute sich immer an mir, und mein Bogen ward immer stärker in meiner Hand.
Job 29:21 Sie hörten mir zu und schwiegen und warteten auf meinen Rat.
Job 29:22 Nach meinen Worten redete niemand mehr, und meine Rede troff auf sie.
Job 29:23 Sie warteten auf mich wie auf den Regen und sperrten ihren Mund auf als nach dem Spätregen.
Job 29:24 Wenn ich mit ihnen lachte, wurden sie nicht zu kühn darauf; und das Licht meines Angesichts machte mich nicht geringer.
Job 29:25 Wenn ich zu ihrem Geschäft wollte kommen, so musste ich obenan sitzen und wohnte wie ein König unter Kriegsknechten, da ich tröstete, die Leid trugen.
Job 30:1 Nun aber lachen sie mein, die jünger sind denn ich, deren Väter ich verachtet hätte, sie zu stellen unter meine Schafhunde;
Job 30:2 deren Vermögen ich für nichts hielt; die nicht zum Alter kommen konnten;
Job 30:3 die vor Hunger und Kummer einsam flohen in die Einöde, neulich verdarben und elend wurden;
Job 30:4 die da Nesseln ausraufen um die Büsche, und Ginsterwurzel ist ihre Speise;
Job 30:5 aus der Menschen Mitte werden sie weggetrieben, man schreit über sie wie über einen Dieb;
Job 30:6 in grausigen Tälern wohnen sie, in den Löchern der Erde und Steinritzen;
Job 30:7 zwischen den Büschen rufen sie, und unter den Disteln sammeln sie sich:
Job 30:8 die Kinder gottloser und verachteter Leute, die man aus dem Lande weggetrieben.
Job 30:9 Nun bin ich ihr Spottlied geworden und muss ihr Märlein sein.
Job 30:10 Sie haben einen Greuel an mir und machen sich ferne von mir und scheuen sich nicht, vor meinem Angesicht zu speien.
Job 30:11 Sie haben ihr Seil gelöst und mich zunichte gemacht und ihren Zaum vor mir abgetan.
Job 30:12 Zur Rechten haben sich Buben wider mich gesetzt und haben meinen Fuß ausgestoßen und haben wider mich einen Weg gemacht, mich zu verderben.
Job 30:13 Sie haben meine Steige zerbrochen; es war ihnen so leicht, mich zu beschädigen, dass sie keiner Hilfe dazu bedurften.
Job 30:14 Sie sind gekommen wie zu einer weiten Lücke der Mauer herein und sind ohne Ordnung dahergefallen.
Job 30:15 Schrecken hat sich gegen mich gekehrt und hat verfolgt wie der Wind meine Herrlichkeit; und wie eine Wolke zog vorüber mein glückseliger Stand.
Job 30:16 Nun aber gießt sich aus meine Seele über mich, und mich hat ergriffen die elende Zeit.
Job 30:17 Des Nachts wird mein Gebein durchbohrt allenthalben; und die mich nagen, legen sich nicht schlafen.
Job 30:18 Mit großer Gewalt werde ich anders und anders gekleidet, und ich werde damit umgürtet wie mit einem Rock.
Job 30:19 Man hat mich in den Kot getreten und gleich geachtet dem Staub und der Asche.
Job 30:20 Schreie ich zu dir, so antwortest du mir nicht; trete ich hervor, so achtest du nicht auf mich.
Job 30:21 Du hast mich verwandelt in einen Grausamen und zeigst an mit der Stärke deiner Hand, dass du mir gram bist.
Job 30:22 Du hebst mich auf und lässest mich auf dem Winde fahren und zerschmelzest mich kräftig.
Job 30:23 Denn ich weiß du wirst mich dem Tod überantworten; da ist das bestimmte Haus aller Lebendigen.
Job 30:24 Aber wird einer nicht die Hand ausstrecken unter Trümmern und nicht schreien vor seinem Verderben?
Job 30:25 Ich weinte ja über den, der harte Zeit hatte; und meine Seele jammerte der Armen.
Job 30:26 Ich wartete des Guten, und es kommt das Böse; ich hoffte aufs Licht, und es kommt Finsternis.
Job 30:27 Meine Eingeweide sieden und hören nicht auf; mich hat überfallen die elende Zeit.
Job 30:28 Ich gehe schwarz einher, und brennt mich doch die Sonne nicht; ich stehe auf in der Gemeinde und schreie.
Job 30:29 Ich bin ein Bruder der Schakale und ein Geselle der Strauße.
Job 30:30 Meine Haut über mir ist schwarz geworden, und meine Gebeine sind verdorrt vor Hitze.
Job 30:31 Meine Harfe ist eine Klage geworden und meine Flöte ein Weinen.
Job 31:1 Ich habe einen Bund gemacht mit meinen Augen, dass ich nicht achtete auf eine Jungfrau.
Job 31:2 Was gäbe mir Gott sonst als Teil von oben und was für ein Erbe der Allmächtige in der Höhe?
Job 31:3 Wird nicht der Ungerechte Unglück haben und ein Übeltäter verstoßen werden?
Job 31:4 Sieht er nicht meine Wege und zählt alle meine Gänge?
Job 31:5 Habe ich gewandelt in Eitelkeit, oder hat mein Fuß geeilt zum Betrug?
Job 31:6 So wäge man mich auf der rechten Waage, so wird Gott erfahren meine Unschuld.
Job 31:7 Ist mein Gang gewichen aus dem Wege und mein Herz meinen Augen nachgefolgt und klebt ein Flecken an meinen Händen,
Job 31:8 so müsse ich säen, und ein andrer esse es; und mein Geschlecht müsse ausgewurzelt werden.
Job 31:9 Hat sich mein Herz lassen reizen zum Weibe und habe ich an meines Nächsten Tür gelauert,
Job 31:10 so müsse mein Weib von einem andern geschändet werden, und andere müssen bei ihr liegen;
Job 31:11 denn das ist ein Frevel und eine Missetat für die Richter.
Job 31:12 Denn das wäre ein Feuer, das bis in den Abgrund verzehrte und all mein Einkommen auswurzelte.
Job 31:13 Hab ich verachtet das Recht meines Knechtes oder meiner Magd, wenn sie eine Sache wider mich hatten?
Job 31:14 Was wollte ich tun, wenn Gott sich aufmachte, und was würde ich antworten, wenn er heimsuchte?
Job 31:15 Hat ihn nicht auch der gemacht, der mich in Mutterleibe machte, und hat ihn im Schoße ebensowohl bereitet?
Job 31:16 Habe ich den Dürftigen ihr Begehren versagt und die Augen der Witwe lassen verschmachten?
Job 31:17 Hab ich meinen Bissen allein gegessen, und hat nicht der Waise auch davon gegessen?
Job 31:18 Denn ich habe mich von Jugend auf gehalten wie ein Vater, und von meiner Mutter Leib an habe ich gerne getröstet.
Job 31:19 Hab ich jemand sehen umkommen, dass er kein Kleid hatte, und den Armen ohne Decke gehen lassen?
Job 31:20 Haben mich nicht gesegnet seine Lenden, da er von den Fellen meiner Lämmer erwärmt ward?
Job 31:21 Hab ich meine Hand an den Waisen gelegt, weil ich sah, dass ich im Tor Helfer hatte?
Job 31:22 So falle meine Schulter von der Achsel, und mein Arm breche von der Röhre.
Job 31:23 Denn ich fürchte Gottes Strafe über mich und könnte seine Last nicht ertragen.
Job 31:24 Hab ich das Gold zu meiner Zuversicht gemacht und zu dem Goldklumpen gesagt: „Mein Trost”?
Job 31:25 Hab ich mich gefreut, dass ich großes Gut hatte und meine Hand allerlei erworben hatte?
Job 31:26 Hab ich das Licht angesehen, wenn es hell leuchtete, und den Mond, wenn er voll ging,
Job 31:27 dass ich mein Herz heimlich beredet hätte, ihnen Küsse zuzuwerfen mit meiner Hand?
Job 31:28 was auch eine Missetat ist vor den Richtern; denn damit hätte ich verleugnet Gott in der Höhe.
Job 31:29 Hab ich mich gefreut, wenn's meinem Feind übel ging, und habe mich überhoben, darum dass ihn Unglück betreten hatte?
Job 31:30 Denn ich ließ meinen Mund nicht sündigen, dass ich verwünschte mit einem Fluch seine Seele.
Job 31:31 Haben nicht die Männer in meiner Hütte müssen sagen: „Wo ist einer, der von seinem Fleisch nicht wäre gesättigt worden?”
Job 31:32 Draußen musste der Gast nicht bleiben, sondern meine Tür tat ich dem Wanderer auf.
Job 31:33 Hab ich meine Übertretungen nach Menschenweise zugedeckt, dass ich heimlich meine Missetat verbarg?
Job 31:34 Habe ich mir grauen lassen vor der großen Menge, und hat die Verachtung der Freundschaften mich abgeschreckt, dass ich stille blieb und nicht zur Tür ausging?
Job 31:35 O hätte ich einen, der mich anhört! Siehe, meine Unterschrift, der Allmächtige antworte mir!, und siehe die Schrift, die mein Verkläger geschrieben!
Job 31:36 Wahrlich, dann wollte ich sie auf meine Achsel nehmen und mir wie eine Krone umbinden;
Job 31:37 ich wollte alle meine Schritte ihm ansagen und wie ein Fürst zu ihm nahen.
Job 31:38 Wird mein Land gegen mich schreien und werden miteinander seine Furchen weinen;
Job 31:39 hab ich seine Früchte unbezahlt gegessen und das Leben der Ackerleute sauer gemacht:
Job 31:40 so mögen mir Disteln wachsen für Weizen und Dornen für Gerste. Die Worte Hiobs haben ein Ende.
Job 32:1 Da hörten die drei Männer auf, Hiob zu antworten, weil er sich für gerecht hielt.
Job 32:2 Aber Elihu, der Sohn Baracheels von Bus, des Geschlechts Rams, ward zornig über Hiob, dass er seine Seele gerechter hielt denn Gott.
Job 32:3 Auch ward er zornig über seine drei Freunde, dass sie keine Antwort fanden und doch Hiob verdammten.
Job 32:4 Denn Elihu hatte geharrt, bis dass sie mit Hiob geredet hatten, weil sie älter waren als er.
Job 32:5 Darum, da er sah, dass keine Antwort war im Munde der drei Männer, ward er zornig.
Job 32:6 Und so antwortete Elihu, der Sohn Baracheels von Bus, und sprach: Ich bin jung, ihr aber seid alt; darum habe ich mich gescheut und gefürchtet, mein Wissen euch kundzutun.
Job 32:7 Ich dachte: Lass das Alter reden, und die Menge der Jahre lass Weisheit beweisen.
Job 32:8 Aber der Geist ist in den Leuten und der Odem des Allmächtigen, der sie verständig macht.
Job 32:9 Die Großen sind nicht immer die Weisesten, und die Alten verstehen nicht das Recht.
Job 32:10 Darum will ich auch reden; höre mir zu. Ich will mein Wissen auch kundtun.
Job 32:11 Siehe, ich habe geharrt auf das, was ihr geredet habt; ich habe aufgemerkt auf eure Einsicht, bis ihr träfet die rechte Rede,
Job 32:12 und ich habe achtgehabt auf euch. Aber siehe, da ist keiner unter euch, der Hiob zurechtweise oder seiner Rede antworte.
Job 32:13 Sagt nur nicht: „Wir haben Weisheit getroffen; Gott muss ihn schlagen, kein Mensch.”
Job 32:14 Gegen mich hat er seine Worte nicht gerichtet, und mit euren Reden will ich ihm nicht antworten.
Job 32:15 Ach! sie sind verzagt, können nicht mehr antworten; sie können nicht mehr reden.
Job 32:16 Weil ich denn geharrt habe, und sie konnten nicht reden (denn sie stehen still und antworten nicht mehr),
Job 32:17 will ich auch mein Teil antworten und will mein Wissen kundtun.
Job 32:18 Denn ich bin der Reden so voll, dass mich der Odem in meinem Innern ängstet.
Job 32:19 Siehe, mein Inneres ist wie der Most, der zugestopft ist, der die neuen Schläuche zerreißt.
Job 32:20 Ich muss reden, dass ich mir Luft mache; ich muss meine Lippen auftun und antworten.
Job 32:21 Ich will niemands Person ansehen und will keinem Menschen schmeicheln.
Job 32:22 Denn ich weiß nicht zu schmeicheln; leicht würde mich sonst mein Schöpfer dahinraffen.
Job 33:1 Höre doch, Hiob, meine Rede und merke auf alle meine Worte!
Job 33:2 Siehe, ich tue meinen Mund auf, und meine Zunge redet in meinem Munde.
Job 33:3 Mein Herz soll recht reden, und meine Lippen sollen den reinen Verstand sagen.
Job 33:4 Der Geist Gottes hat mich gemacht, und der Odem des Allmächtigen hat mir das Leben gegeben.
Job 33:5 Kannst du, so antworte mir; rüste dich gegen mich und stelle dich.
Job 33:6 Siehe, ich bin Gottes ebensowohl als du, und aus Lehm bin ich auch gemacht.
Job 33:7 Siehe, du darfst vor mir nicht erschrecken, und meine Hand soll dir nicht zu schwer sein.
Job 33:8 Du hast geredet vor meinen Ohren; die Stimme deiner Reden musste ich hören:
Job 33:9 „Ich bin rein, ohne Missetat, unschuldig und habe keine Sünde;
Job 33:10 siehe, er hat eine Sache gegen mich gefunden, er achtet mich für einen Feind;
Job 33:11 er hat meinen Fuß in den Stock gelegt und hat acht auf alle meine Wege.”
Job 33:12 Siehe, darin hast du nicht recht, muss ich dir antworten; denn Gott ist mehr als ein Mensch.
Job 33:13 Warum willst du mit ihm zanken, dass er dir nicht Rechenschaft gibt alles seines Tuns?
Job 33:14 Denn in einer Weise redet Gott und wieder in einer anderen, nur achtet man's nicht.
Job 33:15 Im Traum, im Nachtgesicht, wenn der Schlaf auf die Leute fällt, wenn sie schlafen auf dem Bette,
Job 33:16 da öffnet er das Ohr der Leute und schreckt sie und züchtigt sie,
Job 33:17 dass er den Menschen von seinem Vornehmen wende und behüte ihn vor Hoffart
Job 33:18 und verschone seine Seele vor dem Verderben und sein Leben, dass es nicht ins Schwert falle.
Job 33:19 Auch straft er ihn mit Schmerzen auf seinem Bette und alle seinen Gebeine heftig
Job 33:20 und richtet ihm sein Leben so zu, dass ihm vor seiner Speise ekelt, und seine Seele, dass sie nicht Lust zu essen hat.
Job 33:21 Sein Fleisch verschwindet, dass man's nimmer sehen kann; und seine Gebeine werden zerschlagen, dass man sie nicht gerne ansieht,
Job 33:22 dass seine Seele naht zum Verderben und sein Leben zu den Toten.
Job 33:23 So dann für ihn ein Engel als Mittler eintritt, einer aus tausend, zu verkündigen dem Menschen, wie er solle recht tun,
Job 33:24 so wird er ihm gnädig sein und sagen: „Erlöse ihn, dass er nicht hinunterfahre ins Verderben; denn ich habe eine Versöhnung gefunden.”
Job 33:25 Sein Fleisch wird wieder grünen wie in der Jugend, und er wird wieder jung werden.
Job 33:26 Er wird Gott bitten; der wird ihm Gnade erzeigen und wird ihn sein Antlitz sehen lassen mit Freuden und wird dem Menschen nach seiner Gerechtigkeit vergelten.
Job 33:27 Er wird vor den Leuten bekennen und sagen: „Ich hatte gesündigt und das Recht verkehrt; aber es ist mir nicht vergolten worden.
Job 33:28 Er hat meine Seele erlöst, dass sie nicht führe ins Verderben, sondern mein Leben das Licht sähe.”
Job 33:29 Siehe, das alles tut Gott zwei- oder dreimal mit einem jeglichen,
Job 33:30 dass er seine Seele zurückhole aus dem Verderben und erleuchte ihn mit dem Licht der Lebendigen.
Job 33:31 Merke auf, Hiob, und höre mir zu und schweige, dass ich rede!
Job 33:32 Hast du aber was zu sagen, so antworte mir; Sage an! ich wollte dich gerne rechtfertigen.
Job 33:33 Hast du aber nichts, so höre mir zu und schweige; ich will dich die Weisheit lehren.
Job 34:1 Und es hob an Elihu und sprach:
Job 34:2 Hört, ihr Weisen, meine Rede, und ihr Verständigen, merkt auf mich!
Job 34:3 Denn das Ohr prüft die Rede, und der Mund schmeckt die Speise.
Job 34:4 Lasst uns ein Urteil finden, dass wir erkennen unter uns, was gut sei.
Job 34:5 Denn Hiob hat gesagt: „Ich bin gerecht, und Gott weigert mir mein Recht;
Job 34:6 ich muss lügen, ob ich wohl recht habe, und bin gequält von meinen Pfeilen, ob ich wohl nichts verschuldet habe.”
Job 34:7 Wer ist ein solcher Hiob, der da Spötterei trinkt wie Wasser
Job 34:8 und auf dem Wege geht mit den Übeltätern und wandelt mit gottlosen Leuten?
Job 34:9 Denn er hat gesagt: „Wenn jemand schon fromm ist, so gilt er doch nichts bei Gott.”
Job 34:10 Darum hört mir zu, ihr weisen Leute: Es sei ferne, dass Gott sollte gottlos handeln und der Allmächtige ungerecht;
Job 34:11 sondern er vergilt dem Menschen, darnach er verdient hat, und trifft einen jeglichen nach seinem Tun.
Job 34:12 Ohne zweifel, Gott verdammt niemand mit Unrecht, und der Allmächtige beugt das Recht nicht.
Job 34:13 Wer hat, was auf Erden ist, verordnet, und wer hat den ganzen Erdboden gesetzt?
Job 34:14 So er nun an sich dächte, seinen Geist und Odem an sich zöge,
Job 34:15 so würde alles Fleisch miteinander vergehen, und der Mensch würde wieder zu Staub werden.
Job 34:16 Hast du nun Verstand, so höre das und merke auf die Stimme meiner Reden.
Job 34:17 Kann auch, der das Recht hasst regieren? Oder willst du den, der gerecht und mächtig ist, verdammen?
Job 34:18 Sollte einer zum König sagen: „Du heilloser Mann!” und zu den Fürsten: „Ihr Gottlosen!”?
Job 34:19 Und er sieht nicht an die Person der Fürsten und kennt den Herrlichen nicht mehr als den Armen; denn sie sind alle seiner Hände Werk.
Job 34:20 Plötzlich müssen die Leute sterben und zu Mitternacht erschrecken und vergehen; die Mächtigen werden weggenommen nicht durch Menschenhand.
Job 34:21 Denn seine Augen sehen auf eines jeglichen Wege, und er schaut alle ihre Gänge.
Job 34:22 Es ist keine Finsternis noch Dunkel, dass sich da möchten verbergen die Übeltäter.
Job 34:23 Denn er darf auf den Menschen nicht erst lange achten, dass er vor Gott ins Gericht komme.
Job 34:24 Er bringt die Stolzen um, ohne erst zu forschen, und stellt andere an ihre Statt:
Job 34:25 darum dass er kennt ihre Werke und kehrt sie um des Nachts, dass sie zerschlagen werden.
Job 34:26 Er straft sie ab wie die Gottlosen an einem Ort, da man es sieht:
Job 34:27 darum dass sie von ihm weggewichen sind und verstanden seiner Wege keinen,
Job 34:28 dass das Schreien der Armen musste vor ihn kommen und er das Schreien der Elenden hörte.
Job 34:29 Wenn er Frieden gibt, wer will verdammen? und wenn er das Antlitz verbirgt, wer will ihn schauen unter den Völkern und Leuten allzumal?
Job 34:30 Denn er lässt nicht über sie regieren einen Heuchler, das Volk zu drängen.
Job 34:31 Denn zu Gott muss man sagen: „Ich habe gebüßt, ich will nicht übel tun.
Job 34:32 Habe ich's nicht getroffen, so lehre du mich's besser; habe ich Unrecht gehandelt, ich will's nicht mehr tun.”
Job 34:33 Soll er nach deinem Sinn vergelten? Denn du verwirfst alles; du hast zu wählen, und nicht ich. Weißt du nun was, so sage an.
Job 34:34 Verständige Leute werden zu mir sagen und ein weiser Mann, der mir zuhört:
Job 34:35 „Hiob redet mit Unverstand, und seine Worte sind nicht klug.”
Job 34:36 O, dass Hiob versucht würde bis ans Ende! darum dass er sich zu ungerechten Leuten kehrt.
Job 34:37 Denn er hat über seine Sünde noch gelästert; er treibt Spott unter uns und macht seiner Reden viel wider Gott.
Job 35:1 Und es hob an Elihu und sprach:
Job 35:2 Achtest du das für Recht, dass du sprichst: „Ich bin gerechter denn Gott”?
Job 35:3 Denn du sprichst: „Wer gilt bei dir etwas? Was hilft es, ob ich nicht sündige?”
Job 35:4 Ich will dir antworten ein Wort und deinen Freunden mit dir.
Job 35:5 Schaue gen Himmel und siehe; und schau an die Wolken, dass sie dir zu hoch sind.
Job 35:6 Sündigst du, was kannst du ihm Schaden? Und ob deiner Missetaten viel ist, was kannst du ihm tun?
Job 35:7 Und ob du gerecht seist, was kannst du ihm geben, oder was wird er von deinen Händen nehmen?
Job 35:8 Einem Menschen, wie du bist, mag wohl etwas tun deine Bosheit, und einem Menschenkind deine Gerechtigkeit.
Job 35:9 Man schreit, dass viel Gewalt geschieht, und ruft über den Arm der Großen;
Job 35:10 aber man fragt nicht: „Wo ist Gott, mein Schöpfer, der Lobgesänge gibt in der Nacht,
Job 35:11 der uns klüger macht denn das Vieh auf Erden und weiser denn die Vögel unter dem Himmel?”
Job 35:12 Da schreien sie über den Hochmut der Bösen, und er wird sie nicht erhören.
Job 35:13 Denn Gott wird das Eitle nicht erhören, und der Allmächtige wird es nicht ansehen.
Job 35:14 Nun sprichst du gar, du wirst ihn nicht sehen. Aber es ist ein Gericht vor ihm, harre sein nur!
Job 35:15 ob auch sein Zorn so bald nicht heimsucht und er sich's nicht annimmt, dass so viel Laster da sind.
Job 35:16 Darum hat Hiob seinen Mund umsonst aufgesperrt und gibt stolzes Gerede vor mit Unverstand.
Job 36:1 Elihu redet weiter und sprach:
Job 36:2 Harre mir noch ein wenig, ich will dir's zeigen; denn ich habe noch von Gottes wegen etwas zu sagen.
Job 36:3 Ich will mein Wissen weither holen und beweisen, dass mein Schöpfer recht habe.
Job 36:4 Meine Reden sollen ohne Zweifel nicht falsch sein; mein Verstand soll ohne Tadel vor dir sein.
Job 36:5 Siehe, Gott ist mächtig, und verachtet doch niemand; er ist mächtig von Kraft des Herzens.
Job 36:6 Den Gottlosen erhält er nicht, sondern hilft dem Elenden zum Recht.
Job 36:7 Er wendet seine Augen nicht von dem Gerechten; sondern mit Königen auf dem Thron lässt er sie sitzen immerdar, dass sie hoch bleiben.
Job 36:8 Und wenn sie gefangen blieben in Stöcken und elend gebunden mit Stricken,
Job 36:9 so verkündigt er ihnen, was sie getan haben, und ihre Untugenden, dass sie sich überhoben,
Job 36:10 und öffnet ihnen das Ohr zur Zucht und sagt ihnen, dass sie sich von dem Unrechten bekehren sollen.
Job 36:11 Gehorchen sie und dienen ihm, so werden sie bei guten Tagen alt werden und mit Lust leben.
Job 36:12 Gehorchen sie nicht, so werden sie ins Schwert fallen und vergehen in Unverstand.
Job 36:13 Die Heuchler werden voll Zorns; sie schreien nicht, wenn er sie gebunden hat.
Job 36:14 So wird ihre Seele in der Jugend sterben und ihr Leben unter den Hurern.
Job 36:15 Aber den Elenden wird er in seinem Elend erretten und dem Armen das Ohr öffnen in der Trübsal.
Job 36:16 Und auch dich lockt er aus dem Rachen der Angst in weiten Raum, da keine Bedrängnis mehr ist; und an deinem Tische, voll des Guten, wirst du Ruhe haben.
Job 36:17 Du aber machst die Sache der Gottlosen gut, dass ihre Sache und ihr Recht erhalten wird.
Job 36:18 Siehe zu, dass nicht vielleicht Zorn dich verlocke zum Hohn, oder die Größe des Lösegelds dich verleite.
Job 36:19 Meinst du, dass er deine Gewalt achte oder Gold oder irgend eine Stärke oder Vermögen?
Job 36:20 Du darfst der Nacht nicht begehren, welche Völker wegnimmt von ihrer Stätte.
Job 36:21 Hüte dich und kehre dich nicht zum Unrecht, wie du denn vor Elend angefangen hast.
Job 36:22 Siehe Gott ist zu hoch in seiner Kraft; wo ist ein Lehrer, wie er ist?
Job 36:23 Wer will ihm weisen seinen Weg, und wer will zu ihm sagen: „Du tust Unrecht?”
Job 36:24 Gedenke dass du sein Werk erhebest, davon die Leute singen.
Job 36:25 Denn alle Menschen sehen es; die Leute schauen's von ferne.
Job 36:26 Siehe Gott ist groß und unbekannt; seiner Jahre Zahl kann niemand erforschen.
Job 36:27 Er macht das Wasser zu kleinen Tropfen und treibt seine Wolken zusammen zum Regen,
Job 36:28 dass die Wolken fließen und triefen sehr auf die Menschen.
Job 36:29 Wenn er sich vornimmt die Wolken auszubreiten wie sein hoch Gezelt,
Job 36:30 siehe, so breitet er aus sein Licht über dieselben und bedeckt alle Enden des Meeres.
Job 36:31 Denn damit schreckt er die Leute und gibt doch Speise die Fülle.
Job 36:32 Er deckt den Blitz wie mit Händen und heißt ihn doch wieder kommen.
Job 36:33 Davon zeugt sein Geselle, des Donners Zorn in den Wolken.
Job 37:1 Des entsetzt sich mein Herz und bebt.
Job 37:2 O höret doch, wie der Donner zürnt, und was für Gespräch von seinem Munde ausgeht!
Job 37:3 Er lässt ihn hinfahren unter allen Himmeln, und sein Blitz scheint auf die Enden der Erde.
Job 37:4 Ihm nach brüllt der Donner, und er donnert mit seinem großen Schall; und wenn sein Donner gehört wird, kann man's nicht aufhalten.
Job 37:5 Gott donnert mit seinem Donner wunderbar und tut große Dinge und wird doch nicht erkannt.
Job 37:6 Er spricht zum Schnee, so ist er bald auf Erden, und zum Platzregen, so ist der Platzregen da mit Macht.
Job 37:7 Aller Menschen Hand hält er verschlossen, dass die Leute lernen, was er tun kann.
Job 37:8 Das wilde Tier geht in seine Höhle und bleibt an seinem Ort.
Job 37:9 Von Mittag her kommt Wetter und von Mitternacht Kälte.
Job 37:10 Vom Odem Gottes kommt Frost, und große Wasser ziehen sich eng zusammen.
Job 37:11 Die Wolken beschwert er mit Wasser, und durch das Gewölk bricht sein Licht.
Job 37:12 Er kehrt die Wolken, wo er hin will, dass sie schaffen alles, was er ihnen gebeut, auf dem Erdboden:
Job 37:13 es sei zur Züchtigung über ein Land oder zur Gnade, lässt er sie kommen.
Job 37:14 Da merke auf, Hiob, stehe und vernimm die Wunder Gottes!
Job 37:15 Weißt du wie Gott solches über sie bringt und wie er das Licht aus seinen Wolken lässt hervorbrechen?
Job 37:16 Weißt du wie sich die Wolken ausstreuen, die Wunder des, der vollkommen ist an Wissen?
Job 37:17 Du, des Kleider warm sind, wenn das Land still ist vom Mittagswinde,
Job 37:18 ja, du wirst mit ihm den Himmel ausbreiten, der fest ist wie ein gegossener Spiegel.
Job 37:19 Zeige uns, was wir ihm sagen sollen; denn wir können nichts vorbringen vor Finsternis.
Job 37:20 Wer wird ihm erzählen, dass ich wolle reden? So jemand redet, der wird verschlungen.
Job 37:21 Jetzt sieht man das Licht nicht, das am Himmel hell leuchtet; wenn aber der Wind weht, so wird's klar.
Job 37:22 Von Mitternacht kommt Gold; um Gott her ist schrecklicher Glanz.
Job 37:23 Den Allmächtigen aber können wir nicht finden, der so groß ist von Kraft; das Recht und eine gute Sache beugt er nicht.
Job 37:24 Darum müssen ihn fürchten die Leute; und er sieht keinen an, wie weise sie sind.
Job 38:1 Und der HErr antwortete Hiob aus dem Wetter und sprach:
Job 38:2 Wer ist der, der den Ratschluss verdunkelt mit Worten ohne Verstand?
Job 38:3 Gürte deine Lenden wie ein Mann; ich will dich fragen, lehre mich!
Job 38:4 Wo warst du, da ich die Erde gründete? Sage an, bist du so klug!
Job 38:5 Weißt du, wer ihr das Maß gesetzt hat oder wer über sie eine Richtschnur gezogen hat?
Job 38:6 Worauf stehen ihre Füße versenkt, oder wer hat ihren Eckstein gelegt,
Job 38:7 da mich die Morgensterne miteinander lobten und jauchzten alle Kinder Gottes?
Job 38:8 Wer hat das Meer mit Türen verschlossen, da es herausbrach wie aus Mutterleib,
Job 38:9 da ich's mit Wolken kleidete und in Dunkel einwickelte wie in Windeln,
Job 38:10 da ich ihm den Lauf brach mit meinem Damm und setzte ihm Riegel und Türen
Job 38:11 und sprach: „Bis hierher sollst du kommen und nicht weiter; hier sollen sich legen deine stolzen Wellen!”?
Job 38:12 Hast du bei deiner Zeit dem Morgen geboten und der Morgenröte ihren Ort gezeigt,
Job 38:13 dass sie die Ecken der Erde fasse und die Gottlosen herausgeschüttelt werden?
Job 38:14 Sie wandelt sich wie Ton unter dem Siegel, und alles steht da wie im Kleide.
Job 38:15 Und den Gottlosen wird ihr Licht genommen, und der Arm der Hoffärtigen wird zerbrochen.
Job 38:16 Bist du in den Grund des Meeres gekommen und in den Fußtapfen der Tiefe gewandelt?
Job 38:17 Haben sich dir des Todes Tore je aufgetan, oder hast du gesehen die Tore der Finsternis?
Job 38:18 Hast du vernommen wie breit die Erde sei? Sage an, weißt du solches alles!
Job 38:19 Welches ist der Weg, da das Licht wohnt, und welches ist der Finsternis Stätte,
Job 38:20 dass du mögest ergründen seine Grenze und merken den Pfad zu seinem Hause?
Job 38:21 Du weißt es ja; denn zu der Zeit wurdest du geboren, und deiner Tage sind viel.
Job 38:22 Bist du gewesen, da der Schnee her kommt, oder hast du gesehen, wo der Hagel her kommt,
Job 38:23 die ich habe aufbehalten bis auf die Zeit der Trübsal und auf den Tag des Streites und Krieges?
Job 38:24 Durch welchen Weg teilt sich das Licht und fährt der Ostwind hin über die Erde?
Job 38:25 Wer hat dem Platzregen seinen Lauf ausgeteilt und den Weg dem Blitz und dem Donner
Job 38:26 und lässt regnen aufs Land da niemand ist, in der Wüste, da kein Mensch ist,
Job 38:27 dass er füllt die Einöde und Wildnis und macht das Gras wächst?
Job 38:28 Wer ist des Regens Vater? Wer hat die Tropfen des Taues gezeugt?
Job 38:29 Aus wes Leib ist das Eis gegangen, und wer hat den Reif unter dem Himmel gezeugt,
Job 38:30 dass das Wasser verborgen wird wie unter Steinen und die Tiefe oben gefriert?
Job 38:31 Kannst du die Bande der sieben Sterne zusammenbinden oder das Band des Orion auflösen?
Job 38:32 Kannst du den Morgenstern hervorbringen zu seiner Zeit oder den Bären am Himmel samt seinen Jungen heraufführen?
Job 38:33 Weißt du des Himmels Ordnungen, oder bestimmst du seine Herrschaft über die Erde?
Job 38:34 Kannst du deine Stimme zu der Wolke erheben, dass dich die Menge des Wassers bedecke?
Job 38:35 Kannst du die Blitze auslassen, dass sie hinfahren und sprechen zu dir: Hier sind wir?
Job 38:36 Wer gibt die Weisheit in das Verborgene? Wer gibt verständige Gedanken?
Job 38:37 Wer ist so weise, der die Wolken zählen könnte? Wer kann die Wasserschläuche am Himmel ausschütten,
Job 38:38 wenn der Staub begossen wird, dass er zuhauf läuft und die Schollen aneinander kleben?
Job 38:39 Kannst du der Löwin ihren Raub zu jagen geben und die jungen Löwen sättigen,
Job 38:40 wenn sie sich legen in ihre Stätten und ruhen in der Höhle, da sie lauern?
Job 38:41 Wer bereitet den Raben die Speise, wenn seine Jungen zu Gott rufen und fliegen irre, weil sie nicht zu essen haben?
Job 39:1 Weißt du die Zeit, wann die Gemsen auf den Felsen gebären? oder hast du gemerkt, wann die Hinden schwanger gehen?
Job 39:2 Hast du gezählt ihre Monden, wann sie voll werden? oder weißt du die Zeit, wann sie gebären?
Job 39:3 Sie beugen sich, lassen los ihre Jungen und werden los ihre Wehen.
Job 39:4 Ihre Jungen werden feist und groß im Freien und gehen aus und kommen nicht wieder zu ihnen.
Job 39:5 Wer hat den Wildesel so frei lassen gehen, wer hat die Bande des Flüchtigen gelöst,
Job 39:6 dem ich die Einöde zum Hause gegeben habe und die Wüste zur Wohnung?
Job 39:7 Er verlacht das Getümmel der Stadt; das Pochen des Treibers hört er nicht.
Job 39:8 Er schaut nach den Bergen, da seine Weide ist, und sucht, wo es grün ist.
Job 39:9 Meinst du das Einhorn werde dir dienen und werde bleiben an deiner Krippe?
Job 39:10 Kannst du ihm dein Seil anknüpfen, die Furchen zu machen, dass es hinter dir brache in Tälern?
Job 39:11 Magst du dich auf das Tier verlassen, dass es so stark ist, und wirst es dir lassen arbeiten?
Job 39:12 Magst du ihm trauen, dass es deinen Samen dir wiederbringe und in deine Scheune sammle?
Job 39:13 Der Fittich des Straußes hebt sich fröhlich. Dem frommen Storch gleicht er an Flügeln und Federn.
Job 39:14 Doch lässt er seine Eier auf der Erde und lässt sie die heiße Erde ausbrüten.
Job 39:15 Er vergisst, dass sie möchten zertreten werden und ein wildes Tier sie zerbreche.
Job 39:16 Er wird so hart gegen seine Jungen, als wären sie nicht sein, achtet's nicht, dass er umsonst arbeitet.
Job 39:17 Denn Gott hat ihm die Weisheit genommen und hat ihm keinen Verstand zugeteilt.
Job 39:18 Zu der Zeit, da er hoch auffährt, verlacht er beide, Ross und Mann.
Job 39:19 Kannst du dem Ross Kräfte geben oder seinen Hals zieren mit seiner Mähne?
Job 39:20 Lässt du es aufspringen wie die Heuschrecken? Schrecklich ist sein prächtiges Schnauben.
Job 39:21 Es stampft auf den Boden und ist freudig mit Kraft und zieht aus, den Geharnischten entgegen.
Job 39:22 Es spottet der Furcht und erschrickt nicht und flieht vor dem Schwert nicht,
Job 39:23 wenngleich über ihm klingt der Köcher und glänzen beide, Spieß und Lanze.
Job 39:24 Es zittert und tobt und scharrt in die Erde und lässt sich nicht halten bei der Drommete Hall.
Job 39:25 So oft die Drommete klingt, spricht es: Hui! und wittert den Streit von ferne, das Schreien der Fürsten und Jauchzen.
Job 39:26 Fliegt der Habicht durch deinen Verstand und breitet seine Flügel gegen Mittag?
Job 39:27 Fliegt der Adler auf deinen Befehl so hoch, dass er sein Nest in der Höhe macht?
Job 39:28 In den Felsen wohnt er und bleibt auf den Zacken der Felsen und auf Berghöhen.
Job 39:29 Von dort schaut er nach der Speise, und seine Augen sehen ferne.
Job 39:30 Seine Jungen saufen Blut, und wo Erschlagene liegen, da ist er.
Job 40:1 Und der HErr antwortete Hiob und sprach:
Job 40:2 Will mit dem Allmächtigen rechten der Haderer? Wer Gott tadelt, soll's der nicht verantworten?
Job 40:3 Hiob aber antwortete dem HErrn und sprach:
Job 40:4 Siehe, ich bin zu leichtfertig gewesen; was soll ich verantworten? Ich will meine Hand auf meinen Mund legen.
Job 40:5 Ich habe einmal geredet, und will nicht antworten; zum andernmal will ich's nicht mehr tun.
Job 40:6 Und der HErr antwortete Hiob aus dem Wetter und sprach:
Job 40:7 Gürte wie ein Mann deine Lenden; ich will dich fragen, lehre mich!
Job 40:8 Solltest du mein Urteil zunichte machen und mich verdammen, dass du gerecht seist?
Job 40:9 Hast du einen Arm wie Gott, und kannst mit gleicher Stimme donnern, wie er tut?
Job 40:10 Schmücke dich mit Pracht und erhebe dich; ziehe Majestät und Herrlichkeit an!
Job 40:11 Streue aus den Zorn deines Grimmes; schaue an die Hochmütigen, wo sie sind, und demütige sie!
Job 40:12 Ja, schaue die Hochmütigen, wo sie sind und beuge sie; und zermalme die Gottlosen, wo sie sind!
Job 40:13 Verscharre sie miteinander in die Erde und versenke ihre Pracht ins Verborgene,
Job 40:14 so will ich dir auch bekennen, dass dir deine rechte Hand helfen kann.
Job 40:15 Siehe da, den Behemoth, den ich neben dir gemacht habe; er frisst Gras wie ein Ochse.
Job 40:16 Siehe seine Kraft ist in seinen Lenden und sein Vermögen in den Sehnen seines Bauches.
Job 40:17 Sein Schwanz streckt sich wie eine Zeder; die Sehnen seiner Schenkel sind dicht geflochten.
Job 40:18 Seine Knochen sind wie eherne Röhren; seine Gebeine sind wie eiserne Stäbe.
Job 40:19 Er ist der Anfang der Wege Gottes; der ihn gemacht hat, der gab ihm sein Schwert.
Job 40:20 Die Berge tragen ihm Kräuter, und alle wilden Tiere spielen daselbst.
Job 40:21 Er liegt gern im Schatten, im Rohr und im Schlamm verborgen.
Job 40:22 Das Gebüsch bedeckt ihn mit seinem Schatten, und die Bachweiden umgeben ihn.
Job 40:23 Siehe, er schluckt in sich den Strom und achtet's nicht groß; lässt sich dünken, er wolle den Jordan mit seinem Munde ausschöpfen.
Job 40:24 Fängt man ihn wohl vor seinen Augen und durchbohrt ihm mit Stricken seine Nase?
Job 40:25 Kannst du den Leviathan ziehen mit dem Haken und seine Zunge mit einer Schnur fassen?
Job 40:26 Kannst du ihm eine Angel in die Nase legen und mit einem Stachel ihm die Backen durchbohren?
Job 40:27 Meinst du, er werde dir viel Flehens machen oder dir heucheln?
Job 40:28 Meinst du, dass er einen Bund mit dir machen werde, dass du ihn immer zum Knecht habest?
Job 40:29 Kannst du mit ihm spielen wie mit einem Vogel oder ihn für deine Dirnen anbinden?
Job 40:30 Meinst du die Genossen werden ihn zerschneiden, dass er unter die Kaufleute zerteilt wird?
Job 40:31 Kannst du mit Spießen füllen seine Haut und mit Fischerhaken seinen Kopf?
Job 40:32 Wenn du deine Hand an ihn legst, so gedenke, dass es ein Streit ist, den du nicht ausführen wirst.
Job 41:1 Siehe, die Hoffnung wird jedem fehlen; schon wenn er seiner ansichtig wird, stürzt er zu Boden.
Job 41:2 Niemand ist so kühn, dass er ihn reizen darf; wer ist denn, der vor mir stehen könnte?
Job 41:3 Wer hat mir etwas zuvor getan, dass ich's ihm vergelte? Es ist mein, was unter allen Himmeln ist.
Job 41:4 Dazu muss ich nun sagen, wie groß, wie mächtig und wohlgeschaffen er ist.
Job 41:5 Wer kann ihm sein Kleid aufdecken? und wer darf es wagen, ihm zwischen die Zähne zu greifen?
Job 41:6 Wer kann die Kinnbacken seines Antlitzes auftun? Schrecklich stehen seine Zähne umher.
Job 41:7 Seine stolzen Schuppen sind wie feste Schilde, fest und eng ineinander.
Job 41:8 Eine rührt an die andere, dass nicht ein Lüftlein dazwischengeht.
Job 41:9 Es hängt eine an der andern, und halten zusammen, dass sie sich nicht voneinander trennen.
Job 41:10 Sein Niesen glänzt wie ein Licht; seine Augen sind wie die Wimpern der Morgenröte.
Job 41:11 Aus seinem Munde fahren Fackeln, und feurige Funken schießen heraus.
Job 41:12 Aus seiner Nase geht Rauch wie von heißen Töpfen und Kesseln.
Job 41:13 Sein Odem ist wie eine lichte Lohe, und aus seinem Munde gehen Flammen.
Job 41:14 Auf seinem Hals wohnt die Stärke, und vor ihm her hüpft die Angst.
Job 41:15 Die Gliedmaßen seines Fleisches hangen aneinander und halten hart an ihm, dass er nicht zerfallen kann.
Job 41:16 Sein Herz ist so hart wie ein Stein und so fest wie ein unterer Mühlstein.
Job 41:17 Wenn er sich erhebt, so entsetzen sich die Starken; und wenn er daherbricht, so ist keine Gnade da.
Job 41:18 Wenn man zu ihm will mit dem Schwert, so regt er sich nicht, oder mit Spieß, Geschoss und Panzer.
Job 41:19 Er achtet Eisen wie Stroh, und Erz wie faules Holz.
Job 41:20 Kein Pfeil wird ihn verjagen; die Schleudersteine sind ihm wie Stoppeln.
Job 41:21 Die Keule achtet er wie Stoppeln; er spottet der bebenden Lanze.
Job 41:22 Unten an ihm sind scharfe Scherben; er fährt wie mit einem Dreschwagen über den Schlamm.
Job 41:23 Er macht, dass der tiefe See siedet wie ein Topf, und rührt ihn ineinander, wie man eine Salbe mengt.
Job 41:24 Nach ihm leuchtet der Weg; er macht die Tiefe ganz grau.
Job 41:25 Auf Erden ist seinesgleichen niemand; er ist gemacht, ohne Furcht zu sein.
Job 41:26 Er verachtet alles, was hoch ist; er ist ein König über alles stolze Wild.
Job 42:1 Und Hiob antwortete dem HErrn und sprach:
Job 42:2 Ich erkenne, dass du alles vermagst, und nichts, das du dir vorgenommen, ist dir zu schwer.
Job 42:3 „Wer ist der, der den Ratschluss verhüllt mit Unverstand?” Darum bekenne ich, dass ich habe unweise geredet, was mir zu hoch ist und ich nicht verstehe.
Job 42:4 „So höre nun, lass mich reden; ich will dich fragen, lehre mich!”
Job 42:5 Ich hatte von dir mit den Ohren gehört; aber nun hat dich mein Auge gesehen.
Job 42:6 Darum spreche ich mich schuldig und tue Buße in Staub und Asche.
Job 42:7 Da nun der HErr mit Hiob diese Worte geredet hatte, sprach er zu Eliphas von Theman: Mein Zorn ist ergrimmt über dich und deine zwei Freunde; denn ihr habt nicht recht von mir geredet wie mein Knecht Hiob.
Job 42:8 So nehmt nun sieben Farren und sieben Widder und geht hin zu meinem Knecht Hiob und opfert Brandopfer für euch und lasst meinen Knecht Hiob für euch bitten. Denn ich will ihn ansehen, dass ich an euch nicht tue nach eurer Torheit; denn ihr habt nicht recht von mir geredet wie mein Knecht Hiob.
Job 42:9 Da gingen hin Eliphas von Theman, Bildad von Suah und Zophar von Naema und taten, wie der HErr ihnen gesagt hatte; und der HErr sah an Hiob.
Job 42:10 Und der HErr wandte das Gefängnis Hiobs, da er bat für seine Freunde. Und der Herr gab Hiob zwiefältig so viel, als er gehabt hatte.
Job 42:11 Und es kamen zu ihm alle seine Brüder und alle seine Schwestern und alle, die ihn vormals kannten, und aßen mit ihm in seinem Hause und kehrten sich zu ihm und trösteten ihn über alles Übel, das der HErr hatte über ihn kommen lassen. Und ein jeglicher gab ihm einen schönen Groschen und ein goldenes Stirnband.
Job 42:12 Und der HErr segnete hernach Hiob mehr denn zuvor, dass er kriegte vierzehntausend Schafe und sechstausend Kamele und tausend Joch Rinder und tausend Eselinnen.
Job 42:13 Und er kriegte sieben Söhne und drei Töchter;
Job 42:14 und hieß die erste Jemima, die andere Kezia und die dritte Keren-Happuch.
Job 42:15 Und wurden nicht so schöne Weiber gefunden in allen Landen wie die Töchter Hiobs. Und ihr Vater gab ihnen Erbteil unter ihren Brüdern.
Job 42:16 Und Hiob lebte nach diesem hundert und vierzig Jahre, dass er sah Kinder und Kindeskinder bis ins vierte Glied.
Job 42:17 Und Hiob starb alt und lebenssatt.