22360#Joel,1,1#1. DAS Wort des Ewigen, das erging an Joël, den Sohn Petuëls:
22361#Joel,1,2#2. «Vernehmet dies, ihr Alten / horcht auf, des Landes Wohner alle! / Ob dies in euren Tagen je geschehn / ob in den Tagen eurer Väter? /
22362#Joel,1,3#3. Davon sollt euren Kindern ihr erzählen / und eure Kinder ihren Kindern / und deren Kinder einer andern Zeit: /
22363#Joel,1,4#4. Was der Nager beließ / das fraß die Schrecke; / was noch die Schrecke ließ / das fraß der Beißer; / und was der Beißer ließ / das fraß der Tilger. /
22364#Joel,1,5#5. Erwachet, Trunkene, und weint! / Heult, all ihr Weineszecher! / Des Mostes wegen, daß er euch getilgt vom Mund. /
22365#Joel,1,6#6. Denn Volk zog auf mein Land / gewaltig, ohne Zahl / des Zähne Leuenzähne / Gebiß des Löwen hat es. /
22366#Joel,1,7#7. Es wandelt meinen Weinstock in Verödung / und meinen Feigenbaum in Starren. / Entlaubt und fortgeworfen hat es ihn / gebleicht sind seine Ranken. /
22367#Joel,1,8#8. Klag wie die Maid, sackzeugumgürtet / um den Mann ihrer Jugend!
22368#Joel,1,9#9. Getilgt sind Opferguß und Gabe / vom Haus des Ewigen. / Es trauern die Priester / des Ewigen Diener. /
22369#Joel,1,10#10. Verheert ist das Feld / es trauert der Acker / weil verheert ist das Korn / vertrocknet der Most / verkümmert der Ölsaft. /
22370#Joel,1,11#11. In Scham sind die Bauern / aufheulen die Winzer / ob Weizens und Gerste / weil hin des Feldes Schnitt. /
22371#Joel,1,12#12. Verdorrt ist der Weinstock / die Feige verkümmert. / Granate, Palme, Apfelbaum / vertrocknet alle Bäume im Gefild. / Erdorrt ist ja die Lust / den Menschensöhnen. /
22372#Joel,1,13#13. Umgürtet euch und klagt, ihr Priester! / Heult, Diener des Altars! / Kommt, nachtet in Sackzeug / ihr Diener meines Gottes! / Weil eures Gottes Haus versagt / sind Gabe und Guß. /
22373#Joel,1,14#14. Ein Fasten weihet / zur Feier ruft / die Greise schart / alle Wohner des Landes / ins Haus des Ewgen, unsres Gottes / und schreit zum Ewigen!
22374#Joel,1,15#15. Ach, um den Tag! / Denn nahe ist des Ewgen Tag / und wie Verheerung vom Gewaltgen kommt er. /
22375#Joel,1,16#16. Ist nicht vor unsren Augen / die Speise vernichtet / vom Haus unsres Gottes / die Freude, die Lust? /
22376#Joel,1,17#17. Es fault Verstreutes unter seinem Kehrgerät / verödet sind die Speicher / verfallen die Scheunen / denn verdorrt ist das Korn. /
22377#Joel,1,18#18. Wie ächzt das Vieh / sind irr die Rinderherden / weil sie nicht Weide haben / und auch der Schafe Herden schmachten.
22378#Joel,1,19#19. Zu dir, o Ewger, ruf ich; / denn Feuer frißt die Auen in der Wüste / und Lohe zündet allen Baum im Feld. /
22379#Joel,1,20#20. Auch das Getier des Feldes brüllt zu dir / weil ausgedörrt die Wasserbäche / und Feuer fraß der Wüste Auen.
22380#Joel,2,1#1. Stoßt in das Horn zu Zijon / schlagt Lärm auf meinem heilgen Berg! / Daß zittern alle, die das Land bewohnen. / Denn kommen will der Tag des Ewigen / denn nahe ist er. /
22381#Joel,2,2#2. Ein Tag von Finsternis und Dunkel / ein Tag ists von Gewölk und Wolkendüster. / Wie Dämmergrau gebreitet ob den Bergen / ein zahlreich, mächtig Volk; / war seinesgleichen nicht seit Ewigkeit / und wird nach ihm nicht sein mehr / bis zu der Jahre Reih um Reih. /
22382#Joel,2,3#3. Vor ihm her frißt ein Feuer / und hinter ihm loht Brand. Wie Edens Garten ist das Land vor ihm / doch hinter ihm wie wilde Wüste / ja, kein Entrinnen gibts bei ihm. /
22383#Joel,2,4#4. Wie Rosse sind sie anzusehn / sie rennen gleich den Reitern. /
22384#Joel,2,5#5. Wie Wagen rasselnd / so sprengen sie hin / auf der Berge Gipfel. / So wie der Flamme Lärm / die Stoppeln frißt / wie mächtig Volk / zum Kampf gerüstet. /
22385#Joel,2,6#6. Vor ihm erzittern Völker / und jedes Antlitz sammelt Glut. /
22386#Joel,2,7#7. Gleich Helden laufen sie / gleich Kampfesvolk ersteigen sie die Mauer. / Sie gehn, ein jeder seine Wege / und weichen nicht von ihren Pfaden. /
22387#Joel,2,8#8. Und eins das andre drängt nicht fort / sie schreiten, jeder seine Bahn. / Zum Tod hin stürzen sie / und suchen nicht (ihr Leben) zu gewinnen.
22388#Joel,2,9#9. Die Stadt durchstürmen sie / berennen die Mauer / ersteigen die Häuser. / Sie kommen durch die Fenster / gleich einem Dieb.
22389#Joel,2,10#10. Vor ihm erzittert die Erde / erbeben die Himmel / erdunkeln Sonne und Mond / die Sterne ziehen ein den Glanz. /
22390#Joel,2,11#11. Der Ewge aber hebt vor seinem Heer die Stimme / weil übergroß sein Lager / weil mächtig der Vollführer seines Worts / weil groß des Ewgen Tag / gar furchtbar. Wer besteht ihn?
22391#Joel,2,12#12. Noch jetzt aber, ist des Ewigen Spruch, kehrt um zu mir mit eurem ganzen Herzen, mit Fasten und Weinen und Klagen!
22392#Joel,2,13#13. Und zerreißt euer Herz, nicht eure Gewänder, und kehrt zurück zum Ewigen, eurem Gott - denn gnädig und erbarmend ist er, langmütig, reich an Liebe, er bedenkt sich des Unheils.
22393#Joel,2,14#14. Wer weiß, ob er nicht wieder sich bedenkt und Segen nach sich läßt - mit Gabe und Gußspende für den Ewigen, euren Gott.
22394#Joel,2,15#15. Stoßt in das Horn zu Zijon / ein Fasten weihet / zur Feier ruft! /
22395#Joel,2,16#16. Versammelt Volk / und weiht die Volksschar; / die Greise schart / versammelt die Kindlein / die Säuglinge der Brust! / Vorgeh der Bräutigam aus seiner Kammer / die Braut aus ihrem Gemach! /
22396#Joel,2,17#17. An Halle und Altar / laßt weinen die Priester / des Ewigen Diener / und sprechen: / ,Verschone, Ewiger, dein Volk / und gib dein Erbe nicht der Schmach hin / daß Völker sie beherrschen. / Warum soll bei den Völkern man doch sprechen: / Wo ist ihr Gott?'
22397#Joel,2,18#18. Da eiferte der Ewige für sein Land und erbarmte sich seines Volkes.
22398#Joel,2,19#19. Und der Ewige hob an und sprach zu seinem Volk: ,Sieh, ich sende euch das Korn und den Most und den Ölsaft, und ihr sollt euch daran sättigen, und ich mache euch nicht mehr zur Schmach unter den Völkern.
22399#Joel,2,20#20. Und den Nordschreck entferne ich von euch und stoße ihn in ein dürres und ödes Land, seine Vorhut in das östliche Meer und seinen Nachtrab in das westliche Meer. Und aufsteigen wird sein Stank, sein Moder sich erheben.' Denn Großes hat er vollbracht. /
22400#Joel,2,21#21. Nicht fürchte, Acker! / Jauchz auf und freu dich / denn Großes hat der Ewige vollbracht. /
22401#Joel,2,22#22. Bangt nicht, ihr Tiere des Gefilds. / Es grünen ja die Aun der Steppe / trägt doch der Baum die Frucht / die Feige und der Weinstock geben ihre Kraft. /
22402#Joel,2,23#23. Und ihr auch, Kinder Zijons / jauchzt auf und freut euch / am Ewgen, eurem Gott! / Er gab ja Frühguß euch zum Heil / und sandte Regen euch herab / Frühregen, späten Guß im ersten Monat. /
22403#Joel,2,24#24. Voll werden da von Korn die Tennen / die Keltern überfließen euch von Most und Ölsaft.
22404#Joel,2,25#25. Und ich erstatte euch die Jahre, die hinwegfraß die Schrecke, der Beißer, der Tilger und der Nager, mein gewaltiges Heer, das ich gegen euch entsandte.
22405#Joel,2,26#26. Dann werdet ihr essen und euch sättigen und den Namen des Ewigen, eures Gottes, preisen, der an euch Wunderbares getan. Und mein Volk wird in Ewigkeit nicht zuschanden.
22406#Joel,2,27#27. Und erkennen sollt ihr, daß ich in Jisraëls Mitte bin, und ich, der Ewige, euer Gott bin, keiner sonst. Und mein Volk wird in Ewigkeit nicht zuschanden.
22407#Joel,3,1#1. Und sein wird es hernach: Da gieße ich meinen Geist auf alles Fleisch, daß eure Söhne und Töchter begeistet sind, eure Alten Träume haben und eure Jünglinge Gesichte schauen.
22408#Joel,3,2#2. Und auch auf die Knechte und die Mägde gieße ich in jenen Tagen meinen Geist.
22409#Joel,3,3#3. Und ich gebe Wahrbeweise am Himmel und auf Erden: Blut und Feuer und Rauchsäulen.
22410#Joel,3,4#4. Die Sonne wird sich in Dunkel wandeln und der Mond in Blut, ehe der Tag des Ewigen kommt, der große und furchtbare.
22411#Joel,3,5#5. Und es wird sein: Ein jeder, der den Namen des Ewigen anruft, wird gerettet, denn auf dem Berg Zijon und in Jeruschalaim wird Rettung sein, wie der Ewige gesprochen, und unter den Entronnenen, die der Ewige beruft.
22412#Joel,4,1#1. Denn sieh, in jenen Tagen und zu jener Zeit, da ich Jehuda und Jeruschalaim wiederherstelle,
22413#Joel,4,2#2. da sammle ich alle Nationen und führe sie hinab zum Tal Jehoschafat und rechte mit ihnen dort wegen meines Volkes und meines Erbes Jisraël, das sie unter die Völker verstreuten, mein Land aber teilten sie auf.
22414#Joel,4,3#3. Und über mein Volk warfen sie das Los und gaben hin den Knaben für die Dirne, und das Mädchen verkauften sie für Wein und zechten.
22415#Joel,4,4#4. Und was habt ihr auch mit mir, Zor und Zidon und all ihr Bezirke Peleschets? Wollt ihr mir Lohn heimzahlen? Wie? Wollt ihr mir etwas ablohnen? Flink, eilig laß ich euren Lohn auf euer Haupt zurückfallen,
22416#Joel,4,5#5. die ihr mein Silber und mein Gold genommen und meine beste Lust in eure Paläste gebracht
22417#Joel,4,6#6. und die Söhne Jehudas und die Söhne Jeruschalaims an die Söhne der Jewanäer-1- verkauft habt, um sie von ihrem Gebiet zu entfernen. -1) Jonier.++
22418#Joel,4,7#7. Sieh, ich störe sie auf aus dem Ort, wohin ihr sie verkauft habt, und ich lasse euren Lohn auf euer Haupt zurückfallen.
22419#Joel,4,8#8. Und ich verkaufe eure Söhne und eure Töchter in die Hand der Söhne Jehudas, und die verkaufen sie an die Schebäer, an ein fernes Volk, denn der Ewige hat es geredet.
22420#Joel,4,9#9. Ruft dieses bei den Völkern: / Zum Kampfe rüstet / erwecket die Helden / daß anrücken, hinaufziehn / alle Mannen des Kriegs. /
22421#Joel,4,10#10. Zu Schwertern schmiedet eure Pflüge / die Rebenmesser euch zu Speeren! / Der Schwache spreche: ,Stark bin ich!' /
22422#Joel,4,11#11. Eilt, kommet, all ihr Völker ringsumher! / Laßt sie sich sammeln! / Dorthin, o Ewger, führe deine Helden nieder! /
22423#Joel,4,12#12. Aufrütteln sich und ziehn heran die Völker / ins Tal Jehoschafat / weil ich dort sitze / um alle Völker ringsumher zu richten.
22424#Joel,4,13#13. Legt an die Sichel / denn reif ist die Mahd. / Kommt, stampfet / denn voll ist die Kelter / es schäumen die Kufen / weil viel ihre Bosheit /
22425#Joel,4,14#14. zuhauf gehäuft im Tale der Entscheidung / denn nahe ist des Ewgen Tag / im Tale der Entscheidung. /
22426#Joel,4,15#15. Die Sonne und der Mond erdunkeln / die Sterne ziehen ein den Glanz. /
22427#Joel,4,16#16. Der Ewge aber brüllt von Zijon / und aus Jeruschalaim schickt er seinen Hall / daß zucken Himmel und Erde. / Der Ewige jedoch ist seinem Volke Schutz / und Zuflucht für die Kinder Jisraël. /
22428#Joel,4,17#17. Und ihr erkennt / daß ich, der Ewge, euer Gott / auf Zijon wohne, meinem heilgen Berg. / Jeruschalaim aber wird geheiligt sein / und Fremde solln es nimmermehr durchschreiten.
22429#Joel,4,18#18. Und es wird sein an jenem Tag: / Da triefen die Gebirge Most / die Höhen strömen Milch / und alle Bäche in Jehuda fließen Wassers. / Und aus dem Haus des Ewgen quillt ein Born / und tränkt das Tal von ha-Schittim. /
22430#Joel,4,19#19. Mizraim wird zu Öde / Edom zu starrer Steppe werden / des Raubes wegen an Jehudas Söhnen / in deren Land sie schuldlos Blut vergossen. /
22431#Joel,4,20#20. Jehuda aber wird für ewig bleiben / Jeruschalaim stehn für Zeit um Zeit. /
22432#Joel,4,21#21. Wenn ich ihr Blut gereinigt / das ich nicht hab gereinigt / dann wird der Ewige auf Zijon wohnen.»