Luther Bibel 1912

Die komplette Bibelausgabe Dr. Hermann Menge 1949 mit Parallelstellen und Kommentaren

Das Neue Testament - Übersetzt von Abraham Meister mit Parallelstellen und Kommentaren

Das Neue Testament - Übersetzt von Ludwig Albrecht mit Parallelstellen und Kommentaren

Die komplette Bibelausgabe Zürcher-Übersetzung 1931 mit Parallelstellen und Kommentaren

Das Neue Testament - Nicht Revidierte Elberfelder Übersetzung 1905 mit Parallelstellen und Kommentaren

Die komplette Bibelausgabe Franz Eugen Schlachter 1952 mit Parallelstellen und Kommentaren

Das Neue Testament - Übersetzt von Martin Luther 1912 mit Parallelstellen und Kommentaren

Die Alte Testament - Übersetzt von Naphtali Herz Tur Sinai 1954 mit Parallelstellen und Kommentaren

Das Neue Testament - Revidierte Elberfelder Übersetzung 1985-1991 mit Parallelstellen und Kommentaren

Die komplette Bibelausgabe Revidierte Elberfelder Übersetzung 1985 mit Parallelstellen und Kommentaren



Geschichte der georgisch-orthodoxen Kirche

Die georgisch-orthodoxe Kirche kann auf eine fast 2.000 Jahre währende Geschichte zurückblicken. In dieser Zeit war die Kirche oft nicht nur Religionsgemeinschaft. Mindestens ebenso wichtig ist die Rolle der Kirche bei der Bildung und Bewahrung des nationalen Bewusstseins der Menschen in Georgien in Zeiten der Besatzung und der Fremdherrschaft.


Erste christliche Gemeinden in Georgien

Die ersten Relikte christlicher Gemeinschaften datieren nach dem Stand der archäologischen Forschungen ins 1. bis ins 3. Jahrhundert. In der Geschichtsschreibung erwähnt Irenäus von Lyon bereits im 2. Jahrhundert christliche Gemeinden, die im südlichen Kaukasus heimisch waren. Auf dem Territorium des heutigen Georgien gab es seinerzeit die Königreiche Kolchis und Iberien. Die Verbreitung des christlichen Glaubens war nach Darstellung der georgisch-orthodoxen Kirche der Missionstätigkeit der Apostel Andreas, Simon Zelotes und Matthias zu verdanken.


Die Heilige Nino: Christentum wird Staatsreligion in Georgien

Den ersten Durchbruch hatte das Christentum im 4. Jahrhundert im Königreich Iberien. König Mirian III. und Königin Nana orientierten sich seinerzeit im Glauben eher in Richtung des persischen Reiches. Königin Nana war schwer krank und hatte von der Wunderheilerin Nino gehört, die gleichzeitig den christlichen Glauben in Iberien predigte. Nino gelang es, die Königin zu heilen, worauf sich diese christlich taufen ließ. König Mirian III. war davon nicht begeistert und erwog eine Scheidung. Als er 322 bei einer Jagd von Blindheit geschlagen wurde, so die Überlieferung, betete er den neuen Gott seiner Frau an. Sofort habe er wieder sehen können und ihm sei ein Licht erschienen, das ihm den Heimweg nach Mzcheta wieß.

Als Folge ließ sich Mirian III. taufen und machte das Christentum 337 (326 nach anderer Quellenlage) zur Staatsreligion in Iberien. Er ließ mehrere Kirchen errichten. Ebenso schickte er nach Konstantinopel und ließ mehrere Bischöfe nach Georgien kommen.


Autokephalie der orthodoxen Kirche in Georgien

In den folgenden Jahrhundert wuchs das Christentum in Georgien, es gab aber keine komplett eigenständige Kirche. Dies änderte sich erst in der Blütezeit Georgiens im 11. Jahrhundert in der Regierungszeit von König David dem Erbauer und Königin Tamar. Die georgisch-orthodoxe Kirche erlangte die Autokephalie und hatte nun einen eigenen Patriarchen.


Kirche steht für nationale Einheit in Georgien

In den folgenden Jahrhunderten gab es wechselnde Besatzungsmächte in Georgien. So wurde das Land von  Persern, Arabern, türkischen Seldschuken und Mongolen durchzogen, die nicht nur die Bevölkerung dezimierten, sondern auch die Glaubensfreiheit reglementierten. In dieser Zeit wuchs bei den Menschen in Georgien das Bewusstsein für die eigene nationale Identität. Die georgisch-orthodoxe Kirche wurde gleichbedeutend mit der Nation, was einen starken Anreiz zum Kampf um die Freiheit für Land und Glauben mit sich brachte.


Annektierung durch Russland

Eine weitere Besatzung führte dann dazu, dass die georgisch-orthodoxe Kirche an Macht einbüßte. Im Jahr 1801 annektierte Zar Alexander I. Georgien. Die russische Regierung entzog der georgisch-orthodoxen Kirche 1811 die Autokephalie und schaffte das Patriarchat der Kirche ab. Die georgischen Christen wurden nun der russischen Kirche unterstellt. Man verringerte die Zahl der Diözesen und setzte einen aus Russland importierten Patriarchen ein. Die Sprache der Kirche wurde durch einen slawischen Dialekt ersetzt, was die Kirche erfolgreich der Bevölkerung entfremdete.


Unabhängigkeit 1917 in Georgien

Die weitere politische Entwicklung wirkte sich nun auch die Kirche aus. Im Zuge der Revolutionen im russischen Zarenreich 1917 und zeitlich im Zusammenhang mit der Erklärung der Unabhängigkeit Georgiens erklärte sich im gleichen Jahr auch die georgisch-orthodoxe Kirche für unabhängig und vollzog die Trennung von der russischen Kirche. Am 17. September 1917 wählte man einen neuen Patriarchen.

Es dauerte allerdings noch mehrere Jahrzehnte, bis die georgisch-orthodoxe Kirche wieder komplett eigenständig wurde. Das Patriarchat in Moskau erkannte die Autokephalie der georgisch-orthodoxen Kirche erst 1943 an.


Sowjetische Zeit in Georgien

Die Zeit der Sowjetunion steht für einen weiteren Niedergang der orthodoxen Kirche in Georgien. Als die russischen Truppen 1921 in Georgien einfielen und die junge Demokratie im Blut ertränkten, gingen sie auch mit brutaler Gewalt gegen die georgisch-orthodoxe Kirche vor. Die russischen Besatzer plünderten Kirchen, wandten Gewalt gegen Geistliche an und enteigneten die Kirche. Der Patriarch Ambrosius I. wurde 1923 wegen angeblicher Konspiration mit dem westlichen Feind verhaftet und in einem Schauprozess verurteilt. Er starb an 1927 an den Folgen der Haft. Das brutale Vorgehen der Russen in Georgien ist heute im Museum der russischen Okkupation in Tbilissi dokumentiert.

Als Folge der russischen Politik nahm die Bedeutung der Kirche in den folgenden Jahrzehnten ab. Die Zahl der Priester in Georgien sank kontinuierlich:

    1921: 1.591 Priester
    1935: 391 Priester
    1977: ca. 50 Priester


Zerfall der Sowjetunion bringt die Wende

Mit dem Zerfall der Sowjetunion und der Unabhängigkeit Georgiens im Jahr 1989 wendete sich das Blatt für die georgisch-orthodoxe Kirche wieder zum Guten. Die Kirche konnte viele der Kirchenbauten, die in der Zeit der sowjetischen Herrschaft verfallen waren, renovieren. Es gibt mehrere Neubauten, der bekannteste ist dabei die Sameba-Kathedrale (Heilige Dreifaltigkeit) in Tbilissi, die zugleich Sitz des Patriarchats ist. Knapp 30 Jahre nach der Unabhängigkeit gibt es heute rund 700 aktiv betriebene Kirchen und Klöster in Georgien, in denen rund 1.700 Priester tätig sind. Rund 75% der Bevölkerung in Georgien bekennen sich zum orthodoxen Glauben.


Bevorzugter Rang der orthodoxen Kirche in Georgien

Die orthodoxe Kirche genießt in Georgien einen bevorzugten Rang vor anderen Glaubensrichtungen. Die georgisch-orthodoxe Kirche hat heute Verfassungsrang und genießt Steuerfreiheit. Der Einfluss auf die Politik ist stark, der Patriarch steht am Tag der Unabhängigkeit in Georgien (26. Mai) neben dem Präsidenten auf dem Podium. Auch wenn die Haltung der Kirche in politischen und gesellschaftlichen Fragen oft sehr konservativ ist, so hat sie in Zeiten der politischen Auseinandersetzungen doch oft auch einen mäßigenden Einfluss ausgeübt.


Kirche und Touristen

Wer als Tourist nach Georgien kommt und sich für die kulturelle Erbe des Landes interessiert, sollte auch jeden Fall wenigstens eine Kirche besuchen. Die touristischen Highlights wie das Dshwari-Kloster, Schiomgwime oder David Garedsha sind dabei gern besuchte Ziele. Oft sind es aber auch kleinere Kapellen, die den Besucher beim Betreten in ihren Bann ziehen und einen Hauch von Spiritualität vermitteln, gleichgültig ob man gläubig ist oder nicht. Allein das Alter vieler Kirchenbauten beeindruckt – das Dshwari-Kloster ist etwa doppelt so alt wie der Kölner Dom.

Dabei hat sich die Kirche in den letzten Jahren mehr und mehr auf Touristen eingestellt. Für Frauen ist es seit jeher Brauch, die Haare mit einem Kopftuch zu bedecken. Lange Hosen waren für Frauen beim Besuch einer Kirche tabu. Gleiches gilt für Männer in kurzen Hosen. In beiden Fällen kann man sich mittlerweile in vielen Kirchen am Eingang ein Tuch ausleihen und um die Hüfte binden, so dass man den Kleidungsanforderungen der Kirche genügt und das Innere genießen kann.


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