1072#Markus,1,1#1. DIE Frohe Botschaft Jesu Christi wurde eingeleitet
1073#Markus,1,2#2. im Einklang mit den Worten in dem Buche des Propheten Jesaja*: «Sieh, ich sende meinen Boten vor dir her, der dir den Weg bereiten soll.
1074#Markus,1,3#3. In der Wüste ruft eine Stimme: Bereitet dem Herrn den Weg, ebnet ihm die Pfade-a-*!» -a) Mal. 3,1; Jes. 40,3.++
1075#Markus,1,4#4. Demgemäß trat Johannes der Täufer in der Wüste auf; er verkündigte eine Taufe-a-, die von Sinnesänderung begleitet sein müsse, damit man Vergebung der Sünden empfangen könne**. -a) vgl. Apg. 19,1-5.++
1076#Markus,1,5#5. Da gingen zu ihm hinaus die Leute aus dem ganzen jüdischen Lande und alle Bewohner Jerusalems. Die ließen sich im Jordanflusse von ihm taufen und bekannten ihre Sünden.
1077#Markus,1,6#6. Johannes trug ein Kleid von Kamelhaaren und um seine Hüften einen Ledergurt; er nährte sich von Heuschrecken und wildem Honig.
1078#Markus,1,7#7. In seiner Predigt sagte er: «Nach mir kommt einer, der hat größre Gewalt als ich; ich bin nicht wert, mich zu bücken und ihm seine Schuhriemen aufzubinden.
1079#Markus,1,8#8. Ich habe euch nur mit Wasser getauft; er aber wird euch mit Heiligem Geiste taufen.»
1080#Markus,1,9#9. In jenen Tagen kam nun auch Jesus aus dem galiläischen Orte Nazaret und ließ sich von Johannes im Jordan taufen.
1081#Markus,1,10#10. In dem Augenblicke, wo er aus dem Wasser wieder ans Ufer stieg, sah er, wie sich der Himmel öffnete und der Geist wie eine Taube auf ihn herniederschwebte.
1082#Markus,1,11#11. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: «Du bist mein geliebter Sohn; dich hab ich erkoren.»
1083#Markus,1,12#12. Unmittelbar darauf führte ihn der Geist mit unwiderstehlicher Gewalt in die Wüste.
1084#Markus,1,13#13. Dort hielt er sich vierzig Tage auf und ward von dem Satan versucht. Die wilden Tiere umgaben ihn, und die Engel brachten ihm Speise.
1085#Markus,1,14#14. Als Johannes verhaftet war, kam Jesus nach Galiläa und verkündigte dort die Frohe Botschaft Gottes.
1086#Markus,1,15#15. «Die Zeit», so sprach er, «ist erfüllt, und Gottes Königreich ist nahe herbeigekommen! Ändert euern Sinn und glaubt an die Frohe Botschaft!»
1087#Markus,1,16#16. Als Jesus (eines Tages) an dem Ufer des Galiläischen Sees wandelte, sah er, wie Simon und sein Bruder Andreas gerade ein Wurfnetz in dem See auswarfen; denn sie waren Fischer.
1088#Markus,1,17#17. Jesus sprach zu ihnen: «Kommt und folgt mir! Ich will euch zu Menschenfischern machen.»
1089#Markus,1,18#18. Da ließen sie sofort ihre Netze liegen und folgten ihm.
1090#Markus,1,19#19. Als er eine kleine Strecke weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes, wie sie in ihrem Boote ihre Hochseenetze in Ordnung brachten.
1091#Markus,1,20#20. Sogleich berief er sie. Da ließen sie ihren Vater Zebedäus mit den Lohnarbeitern im Boote und folgten ihm.
1092#Markus,1,21#21. Sie kamen nach Kapernaum. Gleich am nächsten Sabbat ging er in das Versammlungshaus und lehrte.
1093#Markus,1,22#22. Da staunten die Leute ob seiner Lehre. Denn er lehrte sie wie einer, der (göttliche) Vollmacht dazu hatte, und nicht wie die Schriftgelehrten.
1094#Markus,1,23#23. Nun war in ihrem Versammlungshause ein Mensch, der hatte einen unreinen Geist. Der schrie plötzlich auf:
1095#Markus,1,24#24. «Was haben wir mit dir zu schaffen, Jesus von Nazaret? Du bist gekommen, um uns zu verderben. Wir wissen von dir, wer du bist: der Heilige Gottes.»
1096#Markus,1,25#25. Aber Jesus bedrohte ihn: «Schweig und fahr aus von ihm!»
1097#Markus,1,26#26. Da zerrte der unreine Geist den Menschen hin und her und fuhr aus von ihm mit lautem Geschrei.
1098#Markus,1,27#27. Da staunten sie alle und fragten einander: «Was bedeutet das? Das ist eine neue Lehre mit (göttlicher) Vollmacht! Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Gebote.»
1099#Markus,1,28#28. Und die Kunde von ihm verbreitete sich bald überall in jener ganzen Gegend Galiläas.
1100#Markus,1,29#29. Sobald sie das Versammlungshaus verlassen hatten, gingen sie, begleitet von Jakobus und Johannes, in die Wohnung des Simon und Andreas.
1101#Markus,1,30#30. Dort lag Simons Schwiegermutter fieberkrank darnieder. Das teilte man Jesus sofort mit.
1102#Markus,1,31#31. Da ging er zu ihr, ergriff sie bei der Hand und ließ sie aufstehn. Sogleich wich das Fieber von ihr, und sie wartete ihnen bei der Mahlzeit auf.
1103#Markus,1,32#32. Am Abend, nach Sonnenuntergang, brachte man alle Leidenden und Besessenen zu ihm.
1104#Markus,1,33#33. Ja die ganze Stadt war vor der Tür versammelt.
1105#Markus,1,34#34. Er heilte viele, die an mancherlei Krankheiten litten, und trieb viele böse Geister aus. Aber er erlaubte den Geistern nicht zu reden; denn sie wußten, wer er war-1-. -1) seine Würde und sein wahres Wesen sollten nicht vorzeitig bekannt werden, namentlich nicht durch böse Geister.++
1106#Markus,1,35#35. Frühmorgens, als es noch ganz dunkel war, stand er auf, verließ das Haus und ging an eine einsame Stätte. Dort betete er.
1107#Markus,1,36#36. Simon aber und die andern (Jünger)-1- suchten ihn überall. -1) Andreas, Jakobus und Johannes (V. 29).++
1108#Markus,1,37#37. Als sie ihn gefunden hatten, sprachen sie zu ihm: «Alle Leute fragen nach dir.»
1109#Markus,1,38#38. Er antwortete ihnen: «Gehn wir doch anderswohin in die Flecken ringsum! Auch dort will ich die Heilsbotschaft verkünden. Deshalb* bin ich ja von Hause weggegangen.»
1110#Markus,1,39#39. So predigte er in ganz Galiläa in ihren Versammlungshäusern und trieb die bösen Geister aus.
1111#Markus,1,40#40. Eines Tages nahte ihm ein Aussätziger. Der warf sich vor ihm auf die Knie und flehte ihn an: «Wenn du nur willst, kannst du mich reinigen.»
1112#Markus,1,41#41. Da streckte Jesus voll Mitleid seine Hand aus, rührte ihn an und sprach: «Ich will es, werde rein!»
1113#Markus,1,42#42. Sobald er dies gesagt, wich der Aussatz von ihm, und er wurde rein.
1114#Markus,1,43#43. Jesus ließ ihn sofort gehn und befahl ihm streng-a-: -a) Mt. 9,30.++
1115#Markus,1,44#44. «Hüte dich, irgendwie davon zu reden! Doch geh, zeig dich dem Priester und bring für deine Reinigung das Opfer, das Mose vorgeschrieben hat, zum Zeugnis für die Leute.»
1116#Markus,1,45#45. Kaum aber war der Mann hinausgegangen, so begann er jedem von seiner Heilung zu erzählen. Ja er machte den Vorfall so bekannt, daß Jesus nicht mehr öffentlich in einer Stadt erscheinen konnte-1-. Er hielt sich vielmehr draußen an unbewohnten Orten auf. Aber auch dorthin strömten die Leute von allen Seiten zu ihm. -1) Jesus wollte nicht durch äußre Wundertaten die Gunst einer unbekehrten Menge gewinnen.++ + ---- -- --- ELBERFELDER/Markus 2 -+ --- MENGE/Markus 2 -+ --- ALBRECHT/Markus 2 -
1117#Markus,2,1#1. Nach einigen Tagen-1- kehrte er wieder nach Kapernaum zurück*. Kaum ward es ruchbar, er sei zu Hause, -1) vlt. nahm seine Tätigkeit in Galiläa (Mk. 1,39) viele Wochen in Anspruch.++
1118#Markus,2,2#2. da sammelten sich alsbald so viele (in seiner Wohnung), daß die Leute selbst vor der Tür nicht alle stehen konnten. Während er ihnen nun das Wort verkündigte,
1119#Markus,2,3#3. brachte man ihm einen Gelähmten, der von vier Männern getragen wurde.
1120#Markus,2,4#4. Da sie aber den Kranken der vielen Menschen wegen nicht zu ihm bringen konnten, deckten sie gerade über der Stelle, wo sich Jesus befand, das Dach ab-1-, machten dann in der Decke eine Öffnung und ließen durch diese das Bett hinab, worauf der Gelähmte lag. -1) zu dem platten Dache führte von außen eine Treppe.++
1121#Markus,2,5#5. Als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: «Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!»
1122#Markus,2,6#6. Es saßen dort aber einige Schriftgelehrte, die dachten in ihren Herzen:
1123#Markus,2,7#7. «Wie darf dieser Mensch so reden? Er lästert ja! Wer kann Sünden vergeben als Gott allein?»
1124#Markus,2,8#8. Jesus erkannte sofort in seinem Geiste, daß sie so bei sich dachten, und sprach zu ihnen: «Was denkt ihr da in euern Herzen?
1125#Markus,2,9#9. Was ist leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: ,Deine Sünden sind dir vergeben' oder das Wort zu sprechen: ,Steh auf, nimm dein Bett und wandle'?
1126#Markus,2,10#10. Ihr sollt aber sehn, daß der Menschensohn die Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben.» Nun wandte er sich zu dem Gelähmten und sprach:
1127#Markus,2,11#11. «Ich sage dir: Steh auf, nimm dein Bett und geh nach Hause!»
1128#Markus,2,12#12. Da stand er auf, nahm auf der Stelle sein Bett und ging vor aller Augen hinaus. Darüber waren alle außer sich vor Staunen und priesen Gott, indem sie laut bekannten: «So etwas haben wir noch nie erlebt!»
1129#Markus,2,13#13. Dann ging er wieder hinaus an den See. Da kam alles Volk zu ihm, und er lehrte sie.
1130#Markus,2,14#14. Im Vorbeigehn sah er Levi-1-, des Alphäus Sohn, vor seinem Zollhause sitzen, und er sprach zu ihm: «Folge mir nach!» Da stand er auf und folgte ihm. -1) d.i. Matthäus (Mt. 9,9).++
1131#Markus,2,15#15. Als Jesus nun in Levis Hause zu Gaste war, nahmen auch viele Zöllner und Sünder-1- mit Jesus und seinen Jüngern am Mahle teil; denn eine große Zahl von ihnen hatte sich Jesus angeschlossen. -1) zu den Sündern wurden von den Juden außer den Zöllnern besonders die Räuber und die Wucherer gerechnet.++
1132#Markus,2,16#16. Als ihn aber einige Schriftgelehrte, die zu den Pharisäern gehörten, mit Sündern und Zöllnern essen sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: «Mit den Zöllnern und Sündern ißt er?»
1133#Markus,2,17#17. Jesus hörte das und sprach zu ihnen: «Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu berufen, sondern Sünder.»
1134#Markus,2,18#18. Die Jünger des Johannes und der Pharisäer fasteten einst-1-. Da kamen die Leute zu Jesus und fragten ihn: «Warum fasten die Jünger des Johannes und die Jünger der Pharisäer (so viel), während deine Jünger nicht fasten?» -1) die strengen Juden fasteten jeden Montag und Donnerstag.++
1135#Markus,2,19#19. Jesus antwortete ihnen: «Können denn die Hochzeitsgäste fasten, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Solange sie den Bräutigam bei sich haben, können sie nicht fasten.
1136#Markus,2,20#20. Es kommt aber die Zeit, wo ihnen der Bräutigam entrissen ist: dann werden sie fasten.
1137#Markus,2,21#21. Niemand setzt einen Flicken von neuem Tuch auf ein altes Kleid. Sonst reißt der neue Einsatz noch an andern Stellen etwas von dem alten Kleide weg, und der Riß wird desto ärger.
1138#Markus,2,22#22. Es gießt auch niemand neuen Wein in alte Schläuche. Sonst zerreißt der Wein die Schläuche, und dann geht der Wein samt den Schläuchen verloren. Drum soll man neuen Wein in neue Schläuche gießen.»
1139#Markus,2,23#23. Einst ging er am Sabbat durch Getreidefelder. Beim Gehen begannen seine Jünger Ähren abzureißen.
1140#Markus,2,24#24. Da sprachen die Pharisäer zu ihm: «Sieh doch! warum tun sie etwas, was man am Sabbat nicht darf?»
1141#Markus,2,25#25. Er antwortete ihnen: «Habt ihr nie gelesen, was David tat, als er nichts zu essen hatte und ihn und seine Begleiter hungerte?
1142#Markus,2,26#26. Wie er zur Zeit des Hohenpriesters Abjatar* in das Haus Gottes ging und die Schaubrote aß, die nur die Priester essen dürfen, und auch seinen Gefährten davon gab?»
1143#Markus,2,27#27. Dann fuhr er fort: «Der Sabbat ist da um des Menschen willen und nicht der Mensch um des Sabbats willen.
1144#Markus,2,28#28. Drum ist der Menschensohn auch über den Sabbat Herr.»+ ---- -- --- ELBERFELDER/Markus 3 -+ --- MENGE/Markus 3 -+ --- ALBRECHT/Markus 3 -
1145#Markus,3,1#1. Als er wieder einmal in das Versammlungshaus-a- kam, war dort ein Mann mit einem abgestorbenen Arm. -a) Mk. 1,21.23.29.++
1146#Markus,3,2#2. Und sie-1- lauerten ihm auf, ob er ihn wohl am Sabbat heilen werde; denn sie suchten einen Grund, ihn zu verklagen. -1) die Pharisäer.++
1147#Markus,3,3#3. Da sprach er zu dem Mann mit dem abgestorbenen Arm: «Steh auf, tritt vor!»
1148#Markus,3,4#4. Dann fragte er sie: «Soll man am Sabbat lieber Gutes oder Böses tun, ein Leben retten oder vernichten?» Sie aber schwiegen.
1149#Markus,3,5#5. Da sah er sie ringsum zornig an und zugleich voll Trauer über die Verstocktheit ihres Herzens. Dann sprach er zu dem Manne: «Strecke deinen Arm aus!» Da streckte er ihn aus, und sein Arm ward wiederhergestellt.
1150#Markus,3,6#6. Als die Pharisäer den Gottesdienst verließen, berieten sie sich alsbald mit den Anhängern des Herodes-a- wider ihn, wie sie ihn zu Tode bringen könnten. -a) Mt. 22,16.++
1151#Markus,3,7#7. Jesus ging hierauf mit seinen Jüngern an den See-1- zurück, und eine große Volksmenge aus Galiläa zog ihm nach. Auch aus Judäa -1) Genezaret.++
1152#Markus,3,8#8. und Jerusalem, aus Idumäa, dem Ostjordanlande und aus der Gegend von Tyrus und Sidon kamen die Leute auf die Kunde von seinen Taten in großen Scharen zu ihm.
1153#Markus,3,9#9. Da sagte er zu seinen Jüngern-1-, es solle der vielen Leute wegen stets ein Boot für ihn bereitstehn, damit man ihn nicht dränge. -1) jedenfalls den vier Schiffern unter ihnen (Mk. 1,16-20).++
1154#Markus,3,10#10. Denn weil er viele heilte, so stürzten sich alle, die ein Leiden hatten, auf ihn, um ihn anzurühren.
1155#Markus,3,11#11. Und wenn ihn die unreinen Geister erblickten, so fielen sie vor ihm nieder und schrien: «Du bist Gottes Sohn!»
1156#Markus,3,12#12. Aber dann verbot er ihnen aufs strengste, ihn bekanntzumachen.
1157#Markus,3,13#13. Eines Tages ging er auf das Gebirge-1-. Dorthin rief er zu sich, die er selbst bestimmte, und sie kamen zu ihm. -1) nördlich vom See Genezaret.++
1158#Markus,3,14#14. Aus ihnen erwählte er zwölf, die sollten ständig um ihn sein, und er wollte sie aussenden, damit sie das Wort verkündigten
1159#Markus,3,15#15. und auch die Macht besäßen, die bösen Geister auszutreiben.
1160#Markus,3,16#16. Dies sind nun die Zwölfe, die er bestellte: Simon, dem er den Namen Petrus gab;
1161#Markus,3,17#17. ferner Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, der Bruder des Jakobus, denen er den Namen Boanerges, das heißt Donnersöhne, gab-1-; -1) vlt. wegen ihrer feurigen, heftigen Sinnesart (Mk. 9,38; 10,35ff; Lk. 9,54).++
1162#Markus,3,18#18. ferner Andreas, Philippus, Bartholomäus, Matthäus, Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, Thaddäus, Simon der Eiferer
1163#Markus,3,19#19. und Judas aus Kariot, der ihn verraten hat.
1164#Markus,3,20#20. Als er nach Hause kam-a-, sammelten sich wieder viel Leute, so daß sie nicht einmal Gelegenheit hatten, einen Imbiß zu nehmen*. -a) Mk. 2,1; 1,29.++
1165#Markus,3,21#21. Als seine Verwandten das erfuhren-1-, kamen sie herbei, um ihn mit Gewalt hinwegzuführen. Denn sie sagten: «Er ist von Sinnen-2-!» -1) daß er wieder zu Hause sei. 2) für seinen heiligen Eifer im Dienste seines Vaters hatten sie kein Verständnis; sie sahen darin nichts als Überspanntheit.++
1166#Markus,3,22#22. Die Schriftgelehrten aber, die von Jerusalem gekommen waren, sprachen: «Er ist besessen von Beelzebul, und im Bunde mit dem Obersten der bösen Geister treibt er die Teufel aus.»
1167#Markus,3,23#23. Da rief er sie heran und wandte sich an sie in einer Gleichnisrede. «Wie ist es möglich», so sprach er, «daß der Satan den Satan austreiben kann?
1168#Markus,3,24#24. Ein Reich, das in sich selbst uneins ist, ein solches Reich kann nicht bestehn.
1169#Markus,3,25#25. Ein Haus, das in sich selbst uneins ist, ein solches Haus kann nicht bestehn.
1170#Markus,3,26#26. Wenn sich nun der Satan gegen seine eigne Macht erhebt und mit sich selbst uneins ist, so kann er nicht länger bestehn, sondern es ist aus mit ihm.
1171#Markus,3,27#27. Niemand kann in das Haus eines starken Kriegsmannes dringen und ihm seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuvor den Starken bindet; dann erst kann er sein Haus berauben.
1172#Markus,3,28#28. Wahrlich, ich sage euch: Alle Sünden werden den Menschenkindern vergeben, auch alle Lästerungen, die sie aussprechen mögen.
1173#Markus,3,29#29. Wer aber eine Lästerung ausspricht gegen den Heiligen Geist, der findet in Ewigkeit keine Vergebung: er ist einer Sünde schuldig, die ewig auf ihm lastet.»
1174#Markus,3,30#30. So sprach Jesus, weil sie sagten: «Er hat einen unreinen Geist.»
1175#Markus,3,31#31. Da kamen seine Brüder und seine Mutter-1-. Die blieben draußen stehn und ließen ihn zu sich rufen. -1) V. 21 ist von entferntern Verwandten Jesu die Rede, hier von seinen nächsten Blutsverwandten.++
1176#Markus,3,32#32. Es saß aber eine Menge Menschen um ihn. Da sagte man zu ihm: «Sieh, deine Mutter, deine Brüder und deine Schwestern sind draußen und fragen nach dir.»
1177#Markus,3,33#33. Er antwortete: «Wer ist meine Mutter? Wer sind meine Brüder?»
1178#Markus,3,34#34. Dann sah er auf die, die rings im Kreise um ihn saßen, und sprach: «Da seht meine Mutter und meine Brüder!
1179#Markus,3,35#35. Denn wer den Willen Gottes tut, der ist mir Bruder, Schwester und Mutter.»+ ---- -- --- ELBERFELDER/Markus 4 -+ --- MENGE/Markus 4 -+ --- ALBRECHT/Markus 4 -
1180#Markus,4,1#1. Dann begann er von neuem an dem Ufer des Sees zu lehren. Da sammelte sich eine sehr große Schar um ihn. Deshalb stieg er in einen Fischerkahn und setzte sich dort nieder: so war er auf dem See, während die Leute dicht gedrängt am Ufer auf dem Lande standen.
1181#Markus,4,2#2. Und er lehrte sie vielerlei durch Gleichnisse. In seiner Unterweisung sagte er ihnen:
1182#Markus,4,3#3. «Merkt auf! Ein Sämann ging aus zu säen.
1183#Markus,4,4#4. Beim Säen fielen einige Körner an den Weg. Da kamen die Vögel und pickten sie auf.
1184#Markus,4,5#5. Andre Körner fielen auf steinigen Grund, wo sie nicht viel Erde hatten. Dort schossen sie schnell in den Halm, weil es der Erdschicht an Tiefe fehlte.
1185#Markus,4,6#6. Als dann die Sonne heiß schien, litten die Halme von ihrer Glut; und weil sie nicht Wurzel hatten, verdorrten sie.
1186#Markus,4,7#7. Andre Körner fielen dahin, wo Dornen wuchsen. Da schossen die Dornen auf und erstickten die Saat, und es gab keine Frucht.
1187#Markus,4,8#8. Andre Körner fielen auf guten Boden. Die keimten und wuchsen und brachten Früchte: Dreißigfältig, sechzigfältig, ja hundertfältig.»
1188#Markus,4,9#9. Und er schloß mit den Worten: «Wer Ohren hat zu hören, der höre!»
1189#Markus,4,10#10. Als er dann wieder allein war, fragten ihn die Jünger samt den Zwölfen nach diesem Gleichnis.
1190#Markus,4,11#11. Da sprach er zu ihnen: «Euch ist vertraut des Gottesreichs geheimnisvolle Wahrheit. Den andern aber, die draußen stehn-a-, wird alles nur in Gleichnisreden mitgeteilt. -a) 1.Kor. 5,12; 1.Thes. 4,12.++
1191#Markus,4,12#12. Denn: Sie sollen sehn und nicht erkennen, sie sollen hören und nicht verstehn, damit sie nicht zur Umkehr kommen und Vergebung finden-a-.» -a) Jes. 6,9.10 in freier Wiedergabe.++
1192#Markus,4,13#13. Dann fuhr er fort: «Dies Gleichnis versteht ihr nicht? Wie wollt ihr da die andern alle fassen?
1193#Markus,4,14#14. Der Sämann sät das Wort.
1194#Markus,4,15#15. Bei denen das Wort an den Weg fällt, da wird das Wort wohl ausgesät, doch wenn sie es kaum gehört, so kommt schon der Satan und nimmt das in ihr Herz gestreute Wort hinweg.
1195#Markus,4,16#16. Bei denen der Same auf steinigen Boden fällt, die nehmen das Wort, sobald sie es hören, mit Freuden auf;
1196#Markus,4,17#17. aber es schlägt in ihnen nicht Wurzel, sondern sie halten nur eine Zeitlang aus. Kommt dann Trübsal oder Verfolgung wegen des Worts, so werden sie bald im Glauben wankend.
1197#Markus,4,18#18. Bei andern fällt der Same unter die Dornen. Diese Leute sind wohl Hörer des Worts,
1198#Markus,4,19#19. aber die irdischen Sorgen, der verführerische Reiz des Reichtums und tausend andre Begierden-1-, die dringen ins Herz und ersticken das Wort, und es bleibt ohne Frucht. -1) z.B. Wollust, Ehrgeiz usw.++
1199#Markus,4,20#20. Aber auch solche gibt es, bei denen der Same auf guten Boden fällt. Die hören das Wort und nehmen es auf und bringen Frucht: Dreißigfältig, sechzigfältig, ja hundertfältig.»
1200#Markus,4,21#21. Weiter sprach er zu ihnen: «Bringt man eine Lampe in ein Zimmer, um sie unter einen Scheffel oder unter ein Bett zu setzen? Nein, man stellt sie auf den Leuchter-a-. -a) Mt. 5,15.++
1201#Markus,4,22#22. Denn nichts ist so verborgen, daß es nicht einmal offenbar würde; und nichts ist so versteckt, daß es nicht dereinst ans Licht käme-a-. -a) Mt. 10,26; Lk. 12,2.++
1202#Markus,4,23#23. Wer Ohren hat zu hören, der höre!»
1203#Markus,4,24#24. Dann fuhr er fort: «Achtet auf das, was ihr hört! Mit dem Maße, womit ihr messet, soll euch, den Hörern, zugemessen werden, und noch darüber hinaus-1-*. -1) der gleichlautende Spruch in Mt. 7,2 (und auch Lk. 6,38) hat in dem dortigen Zusammenhange einen andern Sinn.++
1204#Markus,4,25#25. Denn wer (die rechte Aufmerksamkeit) hat, dem wird (Erkenntnis) mitgeteilt; wer (sie) aber nicht hat, dem soll sogar (das wenige), was er (noch an Erkenntnis) hat, genommen werden-a-.» -a) Mt. 13,12; 25,29.++
1205#Markus,4,26#26. Weiter sprach er: «Mit dem Gottesreiche verhält es sich so wie mit einem Landmann, der Samen auf den Acker streut.
1206#Markus,4,27#27. Mag er schlafen oder wachen, bei Nacht und bei Tage - der Samen sprießt, und der Halm wird länger, er begreift nicht, wie es zugeht.
1207#Markus,4,28#28. Ganz von selbst bringt die Erde Frucht: Zuerst den Halm, dann die Ähre, dann den Weizen, der die Ähre füllt.
1208#Markus,4,29#29. Ist aber die Frucht zur Reife gelangt, so schickt er alsbald die Schnitter hin; denn die Erntezeit ist da-a-*!» -a) Joel 4,13; Offb. 14,15.++
1209#Markus,4,30#30. Weiter sprach er: «Wie sollen wir Gottes Königreich abbilden, oder in welche Gleichnisrede sollen wir es fassen?
1210#Markus,4,31#31. Es ist einem Senfkorn gleich. Sät man das aufs Land, so ist's das kleinste unter allen Samenkörnern auf Erden.
1211#Markus,4,32#32. Aber ist es einmal gesät, so wächst es heran und wird am größten unter allen Gartenkräutern. Ja es treibt so große Zweige, daß unter seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können.»
1212#Markus,4,33#33. Durch viele solche Gleichnisreden verkündigte er den Leuten je nach ihrer Fassungskraft das Wort.
1213#Markus,4,34#34. Während er aber zu dem Volke überhaupt nur in Gleichnissen zu reden pflegte, gab er seinen Jüngern, wenn er mit ihnen allein war, von den Gleichnisreden stets eine Auslegung.
1214#Markus,4,35#35. Am Abend jenes Tages sprach er zu seinen Jüngern: «Laßt uns ans andre Ufer fahren!»
1215#Markus,4,36#36. Da ließen sie die Menge gehn und führten ihn, müde wie er war, ins Boot. Noch andre Boote fuhren mit ihm.
1216#Markus,4,37#37. Da brach ein heftiger Sturmwind los, und die Wogen schlugen hinein ins Boot, daß es sich mit Wasser zu füllen begann.
1217#Markus,4,38#38. Und er war hinten im Heck, auf dem Kissen schlafend niedergestreckt. Da weckten sie ihn und sprachen zu ihm: «Meister, kümmert's dich nicht, daß wir ertrinken?»
1218#Markus,4,39#39. Da stand er auf und schalt den Wind und sprach zum See: «Schweig! Verstumme!» Da legte sich der Wind, und es ward eine tiefe Stille.
1219#Markus,4,40#40. Da sprach er zu ihnen: «Warum seid ihr so furchtsam? Fehlt's euch denn noch immer an Glauben?»
1220#Markus,4,41#41. Da erfaßte sie großes Entsetzen, und sie sprachen zueinander: «Wer ist doch dieser Mann, daß ihm selbst Wind und Wogen gehorchen?»+ ---- -- --- ELBERFELDER/Markus 5 -+ --- MENGE/Markus 5 -+ --- ALBRECHT/Markus 5 -
1221#Markus,5,1#1. Sie kamen an das andre Ufer des Sees in das Gebiet der Gerasener-1-*. -1) nach aL: Gergesener.++
1222#Markus,5,2#2. Als er aus dem Boote stieg, kam ihm plötzlich aus den Gräbern, die dort waren, ein Mensch entgegen, der von einem unreinen Geiste besessen war.
1223#Markus,5,3#3. Der hauste in den Felsengräbern, und niemand hatte ihn bis dahin fesseln können, nicht einmal mit Ketten.
1224#Markus,5,4#4. Denn oft schon hatte man ihn an Händen und Füßen gebunden; aber immer wieder hatte er die Handfesseln zerrissen und die Fußketten zerrieben, und niemand konnte ihn bändigen.
1225#Markus,5,5#5. Beständig, bei Tag und bei Nacht, hielt er sich in den Gräbern und in den Bergen auf; dabei schrie er laut und zerschlug sich mit Steinen.
1226#Markus,5,6#6. Als er nun Jesus von weitem sah, rannte er hin, fiel vor ihm nieder
1227#Markus,5,7#7. und rief mit lauter Stimme: «Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesus, du Sohn Gottes, des Höchsten? Ich beschwöre dich bei Gott: quäle mich doch nicht!»
1228#Markus,5,8#8. Jesus wollte nämlich zu ihm sagen: «Fahr aus von dem Menschen, du unreiner Geist!»
1229#Markus,5,9#9. Da fragte ihn Jesus: «Wie heißest du*?» Er antwortete: «Ich heiße Legion-1-; denn unser sind viele.» -1) ein starkes Geisterheer wohnte in dem Menschen, so zahlreich wie eine röm. Legion, die über 6000 Mann hatte.++
1230#Markus,5,10#10. Die bösen Geister baten ihn dringend, sie nicht aus jener Gegend wegzusenden.
1231#Markus,5,11#11. Nun weidete dort am Bergeshang eine große Herde Schweine.
1232#Markus,5,12#12. Da baten sie ihn: «Sende uns in die Schweine dort; laß uns in sie fahren!»
1233#Markus,5,13#13. Jesus erlaubte es ihnen sofort. Nun fuhren die unreinen Geister aus und gingen in die Schweine. Da stürmte die Herde den Abhang hinab in den See, an zweitausend Stück, und sie ertranken im See.
1234#Markus,5,14#14. Ihre Hirten aber flohen und erzählten den Vorfall in der Stadt und auf dem Lande. Da eilten die Leute herbei, um zu schauen, was da geschehen.
1235#Markus,5,15#15. Als sie zu Jesus kamen und sahen, wie der Mann, der eben noch von der Geisterschar besessen gewesen war, bekleidet und vernünftig dasaß, da wurden sie von Furcht ergriffen.
1236#Markus,5,16#16. Die Augenzeugen erzählten ihnen auch, wie es dem Besessenen ergangen war, dazu den Vorfall mit den Schweinen.
1237#Markus,5,17#17. Da begannen sie ihn zu bitten, er möge ihr Gebiet verlassen.
1238#Markus,5,18#18. Als Jesus in das Boot steigen wollte, bat ihn der geheilte Besessene, daß er bei ihm bleiben dürfe.
1239#Markus,5,19#19. Doch er erlaubte es ihm nicht, sondern sprach zu ihm: «Geh heim zu deinen Angehörigen und erzähle ihnen, was der Herr an dir getan und wie er sich dein erbarmt hat!»
1240#Markus,5,20#20. Da ging er hin und begann in den Zehn Städten-a- zu verkünden, was Jesus an ihm getan, und alle waren darüber verwundert. -a) Mt. 4,25.++
1241#Markus,5,21#21. Als Jesus in dem Boote wieder ans andre Ufer kam, sammelte sich eine große Volksmenge um ihn. Er war noch am Ufer des Sees,
1242#Markus,5,22#22. da erschien ein Gemeindevorsteher, mit Namen Jairus**. Kaum sah er Jesus, da fiel er ihm zu Füßen
1243#Markus,5,23#23. und bat ihn dringend: «Mein Töchterlein liegt in den letzten Zügen; komm doch und leg ihr die Hände auf, damit sie gesund werde und am Leben bleibe!»
1244#Markus,5,24#24. Da ging er mit ihm. Eine große Volksmenge begleitete ihn und umdrängte ihn von allen Seiten.
1245#Markus,5,25#25. Nun war dort eine Frau, die litt schon zwölf Jahre am Blutfluß.
1246#Markus,5,26#26. Sie hatte unter den Händen mancher Ärzte Schweres erduldet und ihr ganzes Vermögen dabei zugesetzt. Doch alles war ohne Nutzen geblieben: ihr Leiden war nur noch schlimmer geworden.
1247#Markus,5,27#27. Da hörte sie von Jesus. Diese Frau trat jetzt im Gedränge von hinten zu ihm und berührte seinen Mantel.
1248#Markus,5,28#28. Denn sie dachte: «Wenn ich auch nur seine Kleider berühre, so werde ich gesund.»
1249#Markus,5,29#29. Sofort hörte ihr Blutfluß auf, und sie fühlte in ihrem Körper, daß sie von ihrer Plage geheilt war.
1250#Markus,5,30#30. Aber auch Jesus merkte sogleich, daß Heilungskraft von ihm ausgegangen war. Daher wandte er sich um im Gedränge und fragte: «Wer hat meine Kleider angerührt?»
1251#Markus,5,31#31. Seine Jünger antworteten ihm: «Du siehst doch, wie dich die Leute drängen, und da fragst du: Wer hat mich angerührt?»
1252#Markus,5,32#32. Doch seine Augen suchten in der Runde, um die herauszufinden, die es getan.
1253#Markus,5,33#33. Da geriet die Frau in Furcht, und zitternd vor Angst - denn sie wußte, was ihr geschehn - trat sie hervor, fiel vor ihm nieder und erzählte ihm die volle Wahrheit.
1254#Markus,5,34#34. Er aber sprach zu ihr: «Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht. Geh hin in Frieden und sei genesen von deiner Plage!»
1255#Markus,5,35#35. Während er noch so redete, erschienen Boten aus dem Hause des Gemeindevorstehers und meldeten ihm: «Deine Tochter ist schon gestorben; was bemühest du den Meister noch?»
1256#Markus,5,36#36. Jesus aber beachtete diese Worte nicht weiter, sondern sprach sofort zu dem Vorsteher: «Fürchte dich nicht, glaube nur!»
1257#Markus,5,37#37. Und er ließ niemand mitgehn als Petrus, Jakobus und Johannes, des Jakobus Bruder.
1258#Markus,5,38#38. So kamen sie in des Vorstehers Haus. Dort ging es lärmend zu: Jesus hörte lautes Weinen und Klagen.
1259#Markus,5,39#39. Da trat er ein und sagte zu den Leuten: «Was lärmt und weint ihr denn? Das Kind ist ja nicht tot, es schläft nur.»
1260#Markus,5,40#Da verlachten sie ihn. 40. Nun schickte er die Leute alle hinaus. Nur des Kindes Eltern und seine Jünger, die ihn begleiteten, nahm er mit und trat in das Gemach, wo das Mädchen lag.
1261#Markus,5,41#41. Er faßte das Kind bei der Hand und sprach zu ihm: «Talitha kum», das heißt: «Mägdlein, ich sage dir: steh auf!»
1262#Markus,5,42#42. Sofort erhob sich das Mädchen und ging umher. Denn sie war schon zwölf Jahre alt*. Da gerieten sie-1- alsbald vor Staunen ganz außer sich. -1) die Eltern des Mädchens und die drei Jünger (V. 37.40).++
1263#Markus,5,43#43. Doch er gebot ihnen streng, daß niemand davon erführe. Und er ließ dem Kinde zu essen geben-1-. -1) um dadurch zu zeigen, daß das Kind nicht nur vom Tode, sondern auch von seiner frühern Krankheit errettet sei.++ + ---- -- --- ELBERFELDER/Markus 6 -+ --- MENGE/Markus 6 -+ --- ALBRECHT/Markus 6 -
1264#Markus,6,1#1. Dann ging er weg von dort-1- und kam in seine Vaterstadt-2-, und seine Jünger folgten ihm. -1) von Kapernaum. 2) Nazaret.++
1265#Markus,6,2#2. Am nächsten Sabbat fing er an, in dem Versammlungshause zu lehren. Viele der Hörer sprachen voll Staunen: «Woher hat er das? Welche Weisheit ist ihm verliehen? Und solche Wunder geschehen durch seine Hände?
1266#Markus,6,3#3. Ist das nicht der Tischler*, der Sohn Marias und der Bruder des Jakobus, Joses, Judas und Simon? Wohnen nicht auch seine Schwestern hier bei uns?» Und sie wollten nichts von ihm wissen.
1267#Markus,6,4#4. Da sprach Jesus zu ihnen: «Ein Prophet gilt nirgend so wenig wie in seiner Heimat und bei seinen Verwandten und Hausgenossen.»
1268#Markus,6,5#5. Er konnte dort auch kein einziges Wunder tun; nur einige Kranke machte er durch Handauflegung gesund.
1269#Markus,6,6#6. Und er war verwundert über ihren Unglauben. Dann durchzog er lehrend die Dörfer im Umkreis.
1270#Markus,6,7#7. Darauf rief er die Zwölf herbei und begann sie zu zweien auszusenden. Dabei gab er ihnen Macht über die unreinen Geister.
1271#Markus,6,8#8. Er befahl ihnen, außer einem Wanderstabe nichts mit auf den Weg zu nehmen: kein Brot, keinen Ranzen, kein Geld im Gürtel;
1272#Markus,6,9#9. «aber», so fuhr er fort, «ihr sollt Schuhe tragen, doch nicht zwei Unterkleider anziehn.»
1273#Markus,6,10#10. Ferner sprach er zu ihnen: «In jedem Hause, wo ihr Eingang findet, da bleibet, bis ihr weiter wandert!
1274#Markus,6,11#11. Wo man euch aber nicht aufnimmt und hören will, den Ort verlaßt und schüttelt den Staub von euern Füßen, zum Zeugnis wider sie!»
1275#Markus,6,12#12. So zogen sie aus und forderten zur Sinnesänderung auf.
1276#Markus,6,13#13. Sie trieben viele böse Geister aus; viele Kranke salbten sie mit Öl und heilten sie-a-. -a) Jak. 5,14.++
1277#Markus,6,14#14. Auch der König Herodes hörte von Jesus, denn sein Name war in aller Mund. Einige sagten: «Johannes der Täufer ist von den Toten auferstanden; darum sind die Wunderkräfte in ihm wirksam.»
1278#Markus,6,15#15. Andre meinten: «Er ist Elia», wieder andre: «Er ist ein Prophet, ähnlich den Propheten der alten Zeit.»
1279#Markus,6,16#16. Als aber Herodes davon hörte, sprach er: «Es ist Johannes, den ich habe enthaupten lassen; der ist wieder auferstanden!»
1280#Markus,6,17#17. Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen lassen und in Ketten gefangengehalten wegen Herodias, der Frau seines Bruders Philippus. Die hatte Herodes geheiratet.
1281#Markus,6,18#18. Aber Johannes hatte ihm gesagt: «Du darfst deines Bruders Weib nicht zur Frau haben.»
1282#Markus,6,19#19. Deshalb haßte ihn Herodias, und sie wollte ihn zu Tode bringen. Doch das gelang ihr nicht.
1283#Markus,6,20#20. Denn Herodes hatte Ehrfurcht vor Johannes. Er kannte ihn als einen gerechten und heiligen Mann. Darum nahm er ihn in Schutz. Und oft, wenn er ihn hörte, bekam er starke Gewissensbedenken; trotzdem hörte er ihn gern.
1284#Markus,6,21#21. Endlich kam für Herodias eine gelegene Stunde; Herodes gab an seinem Geburtstage seinen hohen Würdenträgern und ersten Hauptleuten und den Vornehmen von Galiläa ein Festgelage.
1285#Markus,6,22#22. Da trat die Tochter der Herodias ein und tanzte. Damit gefiel sie Herodes und seinen Gästen. Und der König sprach zu dem Mädchen: «Erbitte von mir, was du willst; du sollst es haben!»
1286#Markus,6,23#23. Ja er schwur ihr: «Was du von mir verlangst, das will ich dir geben, und sei es die Hälfte meines Königreichs.»
1287#Markus,6,24#24. Da ging sie hinaus und fragte ihre Mutter: «Was soll ich mir fordern?» Die sagte: «Das Haupt Johannes des Täufers.»
1288#Markus,6,25#25. Gleich ging sie in Eile wieder zum König hinein und bat ihn: «Laß mir sofort auf einer Schüssel das Haupt Johannes des Täufers geben!»
1289#Markus,6,26#26. Da ward der König aufs tiefste betrübt. Aber um seines Eides und seiner Gäste willen wollte er ihr die Bitte nicht versagen.
1290#Markus,6,27#27. So sandte denn der König auf der Stelle einen seiner Leibwächter hin mit dem Befehl, des Johannes Haupt zu bringen. Der ging und enthauptete ihn im Gefängnis.
1291#Markus,6,28#28. Dann brachte er sein Haupt auf einer Schüssel und gab es dem Mädchen, und das Mädchen gab's ihrer Mutter.
1292#Markus,6,29#29. Als die Jünger des Johannes dies erfuhren, da kamen sie, holten seinen Leichnam und begruben ihn.
1293#Markus,6,30#30. Die Apostel berichteten Jesus bei ihrer Rückkehr-a- alles, was sie getan und gelehrt hatten. -a) Mk. 6,7.++
1294#Markus,6,31#31. Da sprach er zu ihnen: «Kommt, laßt uns allein in eine menschenleere Gegend gehn: da ruhet ein wenig!» Denn es war ein ständiges Kommen und Gehn, und sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen.
1295#Markus,6,32#32. Da fuhren sie allein in ihrem Boot an einen abgelegenen Ort.
1296#Markus,6,33#33. Aber viele sahen sie abfahren und erkannten sie. So kam es, daß aus allen Städten dort, wohin das Boot steuerte, Leute zu Fuß zusammenliefen und noch vor ihnen den Ort erreichten.
1297#Markus,6,34#34. Als Jesus aus dem Boote stieg, sah er eine große Schar. Er empfand tiefes Mitleid bei dem Anblick der Leute, denn sie waren wie Schafe ohne Hirten-a-. Und er begann, sie über vieles zu belehren. -a) 4.Mo. 27,17; Hes. 34,5.++
1298#Markus,6,35#35. Als der Tag zur Neige ging, traten seine Jünger zu ihm und sprachen: «Die Gegend hier ist unbewohnt, und es ist schon spät.
1299#Markus,6,36#36. Laß deshalb die Leute ziehn, damit sie in die umliegenden Gehöfte und Dörfer gehen und sich Lebensmittel kaufen.»
1300#Markus,6,37#37. Er aber antwortete: «Gebt ihr ihnen doch zu essen!» Da entgegneten sie ihm: «Sollen wir hingehn und für zweihundert Silberlinge* Brot kaufen und ihnen zu essen geben?»
1301#Markus,6,38#38. Da fragte er sie: «Wieviel Brote habt ihr? Geht hin, seht nach!» Sie sahen nach und sagten: «Fünf und außerdem zwei Fische.»
1302#Markus,6,39#39. Da befahl er ihnen, alle sollten sich gruppenweise auf dem grünen Rasen lagern.
1303#Markus,6,40#40. Und sie setzten sich in Scharen zu hundert und zu fünfzig nieder.
1304#Markus,6,41#41. Nun nahm er die fünf Brote und die beiden Fische, sah auf zum Himmel und sprach den Lobpreis. Dann brach er die Brote und gab sie seinen Jüngern, damit sie sie den Leuten vorlegten. Auch die beiden Fische teilte er unter sie alle.
1305#Markus,6,42#42. So aßen alle und wurden satt.
1306#Markus,6,43#43. Ja man las noch zwölf große Körbe voll Brocken auf, dazu auch Überbleibsel von den Fischen.
1307#Markus,6,44#44. Die aber von den Broten gegessen hatten, deren Zahl betrug fünftausend Mann.
1308#Markus,6,45#45. Gleich darauf drängte er seine Jünger, in das Boot zu gehn und an das andre Ufer nach Bethsaida vorauszufahren, während er selbst das Volk entlassen wollte.
1309#Markus,6,46#46. Als er die Leute verabschiedet hatte, ging er auf die Bergeshöhe, um dort zu beten.
1310#Markus,6,47#47. Beim Eintritt der Dunkelheit war das Boot mitten auf dem See und er allein auf dem Lande.
1311#Markus,6,48#48. Da sah er, wie sie große Mühe beim Rudern hatten, denn sie fuhren gegen den Wind. Um die vierte Nachtwache kam er, über den See hinwandelnd, auf sie zu, 49. als wollte er an ihnen vorübergehn.
1312#Markus,6,49#Als sie ihn so auf dem See wandeln sahen, meinten sie, es wäre ein Gespenst, und schrien auf.
1313#Markus,6,50#50. Denn alle sahen ihn und waren voll Entsetzen. Aber alsbald redete er sie an. Er sprach zu ihnen: «Seid getrost, ich bin's; fürchtet euch nicht!»
1314#Markus,6,51#51. Dann stieg er zu ihnen ins Boot: da legte sich der Wind. Darüber gerieten sie vor Staunen ganz außer sich.
1315#Markus,6,52#52. Denn durch die wunderbare Speisung mit den Broten hatten sie nichts gelernt: ihr Herz war stumpf und unempfänglich geblieben.
1316#Markus,6,53#53. Nach ihrer Überfahrt landeten sie in Genezaret und gingen dort vor Anker.
1317#Markus,6,54#54. Als sie das Boot verließen, erkannten ihn die Leute sogleich:
1318#Markus,6,55#55. sie eilten umher in der ganzen Gegend und trugen die Kranken auf ihren Betten hierhin und dorthin, wo er nach dem Gerücht sich aufhielt.
1319#Markus,6,56#56. In den Dörfern, Städten und Gehöften, wohin er kam, setzte man die Kranken auf die freien Plätze und bat ihn, daß sie nur die Quaste seines Mantels berühren dürften. Und alle, die sie berührten, wurden gesund.+ ---- -- --- ELBERFELDER/Markus 7 -+ --- MENGE/Markus 7 -+ --- ALBRECHT/Markus 7 -
1320#Markus,7,1#1. Eines Tages fanden sich die Pharisäer bei ihm ein und einige Schriftgelehrte, die aus Jerusalem gekommen waren.
1321#Markus,7,2#2. Die sahen, wie einige seiner Jünger mit unreinen, das heißt mit ungewaschenen Händen ihre Mahlzeit hielten. -
1322#Markus,7,3#3. Die Pharisäer nämlich und alle Juden essen nichts, ohne sich vorher nach den Satzungen der Vorfahren vom Ellenbogen bis zu den Fingerspitzen die Hände zu waschen.
1323#Markus,7,4#4. Auch wenn sie vom Markte nach Hause kommen, genießen sie nicht eher etwas, als bis sie sich mit Wasser besprengt haben. Außerdem haben sie noch vieles andre zu halten angenommen: so zum Beispiel spülen sie Becher, Krüge und Kupfergeschirr vor dem Gebrauch im Wasser ab. -
1324#Markus,7,5#5. Da fragten ihn die Pharisäer und die Schriftgelehrten: «Warum befolgen deine Jünger nicht die Vorschriften, die uns die Alten überliefert haben, sondern essen ihre Mahlzeit mit ungewaschenen Händen?»
1325#Markus,7,6#6. Er antwortete ihnen: «Treffend hat Jesaja von euch Heuchlern geweissagt in dem Schriftwort: ,Dies Volk ehrt mich mit seinen Lippen. Doch ihr Herz ist fern von mir.
1326#Markus,7,7#7. Ihr Gottesdienst ist wertlos, denn sie verkünden Lehren, die nichts als Menschensatzung sind-a-.' -a) Jes. 29,13.++
1327#Markus,7,8#8. Gottes Gebot laßt ihr außer acht und haltet statt dessen der Menschen Satzung: -1-ihr spület Krüge und Becher ab, und viel andres derart beobachtet ihr.»-1- -1-1) diese Worte fehlen in manchen altHs.++
1328#Markus,7,9#9. Dann fuhr er fort: «Ihr versteht es trefflich, Gottes Gebot beiseitezusetzen, um eure Überlieferung festzuhalten.
1329#Markus,7,10#10. Mose hat zum Beispiel geboten: ,Ehre deinen Vater und deine Mutter-a-', und: ,wer Vater oder Mutter schmäht, der soll des Todes sterben-b-!' -a) 2.Mo. 20,12. b) 2.Mo. 21,17.++
1330#Markus,7,11#11. Ihr aber lehrt: Wenn ein Sohn zum Vater oder zur Mutter sagt: ,Als Korban hab ich erklärt', das heißt: ,Ich stifte für den Tempelschatz, was ich dir sonst zum Unterhalt gegeben hätte' -
1331#Markus,7,12#12. so braucht er für Vater oder Mutter nichts mehr zu tun.
1332#Markus,7,13#13. Damit setzt ihr Gottes Wort außer Kraft durch eure Satzung, die ihr lehrt. Und dergleichen tut ihr noch viel.»
1333#Markus,7,14#14. Dann rief er wieder das Volk herbei und sprach zu ihnen: «Hört mir alle zu und versteht!
1334#Markus,7,15#15. Nichts, was von außen in den Menschen eingeht, kann ihn unrein machen; sondern was von dem Menschen ausgeht, das ist es, was ihn unrein macht.
1335#Markus,7,16#16. Wer Ohren hat zu hören, der höre-1-!» -1) V. 16 fehlt in verschiedenen wichtigen Hs.++
1336#Markus,7,17#17. Als er das Volk verlassen hatte und in ein Haus getreten war, fragten ihn seine Jünger nach dem Sinne dieses Gleichnisses.
1337#Markus,7,18#18. Er antwortete ihnen: «Seid ihr denn auch noch unverständig? Seht ihr nicht ein, daß alles, was von außen in den Menschen eingeht, ihn nicht verunreinigen kann?
1338#Markus,7,19#19. Denn es kommt ja nicht in sein Herz, sondern nur in den Magen und geht dann hinaus durch den Darm, der alles Unzuträgliche von den Speisen ausscheidet.»
1339#Markus,7,20#20. Dann fuhr er fort: «Was von dem Menschen ausgeht, das macht den Menschen unrein.
1340#Markus,7,21#21. Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken: Unzucht, Diebstahl, Mord,
1341#Markus,7,22#22. Ehebruch, Habsucht, Bosheit, Arglist, Ausschweifung, Neid, Verleumdung, Hochmut, Leichtsinn.
1342#Markus,7,23#23. All dies Böse kommt von innen heraus und verunreinigt den Menschen.»
1343#Markus,7,24#24. Dann verließ er jene Gegend und begab sich in das Gebiet von Tyrus und Sidon. Dort trat er in ein Haus, und niemand sollte etwas davon erfahren. Es gelang ihm aber nicht, seinen Aufenthalt zu verbergen.
1344#Markus,7,25#25. So kam denn eine Frau, deren Töchterlein von einem unreinen Geiste besessen war, auf die Kunde von seiner Ankunft herbei und warf sich ihm zu Füßen.
1345#Markus,7,26#26. Die Frau war eine Heidin und stammte aus Phönizien. Sie bat ihn, er möge den bösen Geist von ihrer Tochter austreiben.
1346#Markus,7,27#27. Er aber sprach zu ihr: «Laß zuerst die Kinder satt werden; denn es wäre nicht recht, den Kindern das Brot zu nehmen und es den Hündchen hinzuwerfen.»
1347#Markus,7,28#28. Sie antwortete ihm: «Gewiß, Herr! Und doch dürfen die Hündchen unter dem Tisch die Brocken der Kinder fressen.»
1348#Markus,7,29#29. Da sprach er zu ihr: «Um dieses Wortes willen geh! Der böse Geist ist ausgefahren von deiner Tochter.»
1349#Markus,7,30#30. Und wirklich, als sie nach Hause kam, fand sie das Kind auf dem Bette liegend, und der böse Geist war ausgefahren.
1350#Markus,7,31#31. Dann verließ er das Gebiet von Tyrus und kam über Sidon wieder an den Galiläischen See mitten in die Landschaft der Zehn Städte.
1351#Markus,7,32#32. Dort brachte man einen Taubstummen zu ihm und bat ihn, er möge ihm die Hand auflegen.
1352#Markus,7,33#33. Da nahm er ihn abseits von der Menge. Als er so allein mit ihm war, legte er ihm seine Finger in die Ohren und berührte ihm die Zunge mit Speichel.
1353#Markus,7,34#34. Dann sah er seufzend auf zum Himmel und sprach zu ihm: «Effatha!» - das heißt: «Tue dich auf!»
1354#Markus,7,35#35. Da taten sich seine Ohren auf, das Band seiner Zunge löste sich, und er konnte deutlich reden.
1355#Markus,7,36#36. Und Jesus verbot ihnen, es weiter zu sagen. Aber je mehr er es ihnen verbot, desto eifriger machten sie es kund.
1356#Markus,7,37#37. Und aufs höchste verwundert sprachen die Leute: «All sein Tun ist herrlich! Den Tauben gibt er das Gehör und den Stummen die Sprache.»+ ---- -- --- ELBERFELDER/Markus 8 -+ --- MENGE/Markus 8 -+ --- ALBRECHT/Markus 8 -
1357#Markus,8,1#1. In jenen Tagen war wieder eine große Volksmenge versammelt, und die Leute hatten nichts zu essen. Da rief er seine Jünger herbei und sprach zu ihnen:
1358#Markus,8,2#2. «Mich jammert der Leute, denn sie sind nun schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen.
1359#Markus,8,3#3. Lasse ich sie aber hungrig nach Hause gehn, so brechen sie unterwegs ermattet zusammen; es sind ja auch manche von weither gekommen.»
1360#Markus,8,4#4. Seine Jünger antworteten ihm: «Woher soll man in dieser menschenleeren Gegend Brot bekommen, um sie zu sättigen?»
1361#Markus,8,5#5. Da fragte er sie: «Wieviel Brote habt ihr denn?» Sie sprachen: «Sieben.»
1362#Markus,8,6#6. Da ließ er die ganze Schar sich auf die Erde lagern. Dann nahm er die sieben Brote, sprach das Dankgebet, brach sie und gab sie seinen Jüngern zur Austeilung; die reichten sie dann den Leuten.
1363#Markus,8,7#7. Sie hatten auch noch einige kleine Fische. Über die sprach er den Segen und ließ sie auch austeilen.
1364#Markus,8,8#8. So aßen sie und wurden satt. Die übriggebliebenen Brocken hob man vom Boden auf: sieben kleine Körbe voll.
1365#Markus,8,9#9. Es waren aber gegen viertausend (die gegessen hatten). Und er ließ sie gehen.
1366#Markus,8,10#10. Dann bestieg er sofort mit seinen Jüngern ein Boot und kam in das Gebiet von Dalmanutha-1-. -1) sonst unbekannt, vlt. am Westufer des Galiläischen Sees.++
1367#Markus,8,11#11. Dort tauchten die Pharisäer auf. Die knüpften eine Unterredung mit ihm an, und, um ihn auszuhorchen, verlangten sie von ihm, er möge vom Himmel her ein Wunderzeichen kommen lassen-1-. -1) ähnlich wie Elia (1.Kön. 17,1; 18,36-38; 2.Kön. 1,10-12).++
1368#Markus,8,12#12. Da seufzte er aus tiefstem Herzen und sprach: «Warum will dies Geschlecht ein Zeichen schauen? Wahrlich, ich sage euch: Dies Geschlecht soll nimmermehr ein Wunderzeichen zu sehn bekommen.»
1369#Markus,8,13#13. Damit ließ er sie stehen. Dann stieg er wieder ins Boot und fuhr ans andre Ufer.
1370#Markus,8,14#14. Die Jünger hatten nun vergessen, Brote mitzunehmen; nur eins noch hatten sie bei sich im Fahrzeug.
1371#Markus,8,15#15. Da warnte er sie: «Habt acht und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteige des Herodes!»
1372#Markus,8,16#16. Da dachten sie und sprachen es auch gegeneinander aus: «Wir haben ja kein Brot!»
1373#Markus,8,17#17. Jesus merkte das und sprach zu ihnen: «Was macht ihr euch Gedanken darüber, daß ihr kein Brot mithabt? Fehlt's euch denn immer noch an Einsicht und Verständnis? Bleibt euer Herz so stumpf und unempfänglich?
1374#Markus,8,18#18. Ihr habt doch Augen, könnt ihr da nicht sehen? Und ihr habt Ohren, könnt ihr da nicht hören-a-? Habt ihr denn kein Gedächtnis? -a) Jer. 5,21.++
1375#Markus,8,19#19. Als ich die fünf Brote für die Fünftausend brach, wieviel große Körbe voll Brocken habt ihr da aufgelesen?» Sie erwiderten ihm: «Zwölf.»
1376#Markus,8,20#20. «Als ich dann die sieben Brote für die Viertausend brach, wieviel kleine Körbe voll Brocken habt ihr da aufgelesen?» Sie antworteten: «Sieben.»
1377#Markus,8,21#21. Da fragte er sie: «Seid ihr denn immer noch unverständig?»
1378#Markus,8,22#22. Dann kamen sie nach Bethsaida. Dort ward ein Blinder zu ihm gebracht, und man bat ihn, ihn anzurühren.
1379#Markus,8,23#23. Da nahm er den Blinden bei der Hand und führte ihn aus dem Dorfe hinaus. Dann benetzte er ihm die Augen mit Speichel, legte ihm die Hände auf und fragte ihn: «Siehst du etwas?»
1380#Markus,8,24#24. Da blickte er auf und sagte: «Ich kann die Leute erkennen, ich sehe sie gehn - so groß wie Bäume*!»
1381#Markus,8,25#25. Nun legte er ihm nochmals die Hände auf die Augen. Da konnte er deutlich sehen: er war geheilt und sah auch in der Ferne alle Gegenstände scharf.
1382#Markus,8,26#26. Jetzt schickte ihn Jesus nach Hause, doch er wies ihn an: «Geh nicht in das Dorf zurück*!»
1383#Markus,8,27#27. Von dort zog Jesus mit seinen Jüngern weiter in die Dörfer bei Cäsarea Philippi. Unterwegs fragte er seine Jünger: «Wofür halten mich die Leute?»
1384#Markus,8,28#28. Sie antworteten ihm: «Für Johannes den Täufer, andre für Elia, noch andre für einen der Propheten-1-.» -1) der von den Toten auferstanden sei.++
1385#Markus,8,29#29. Da fragte er sie: «Für wen haltet ihr mich denn?» Petrus erwiderte ihm: «Du bist der Messias-a-*.» -a) Mt. 16,16ff.++
1386#Markus,8,30#30. Da verbot er ihnen streng, das irgendwem von ihm zu sagen*.
1387#Markus,8,31#31. Dann wies er sie zum erstenmal darauf hin: der Menschensohn müsse vieles leiden, dazu verworfen werden von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten; ja er müsse den Tod erdulden, aber nach drei Tagen wieder auferstehn.
1388#Markus,8,32#32. Dies alles sprach er offen aus. Da nahm ihn Petrus beiseit und begann ihn ernstlich zu tadeln.
1389#Markus,8,33#33. Aber Jesus wandte sich um, sah seine Jünger an und sprach zu Petrus die strengen Worte: «Mir aus den Augen, Satan! Denn du denkst nicht göttlich, sondern menschlich.»
1390#Markus,8,34#34. Dann rief er das Volk herbei samt seinen Jüngern und sprach zu ihnen: «Wer mein Nachfolger sein will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir!
1391#Markus,8,35#35. Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und im Dienste der Heilsbotschaft verliert, der wird es retten.
1392#Markus,8,36#36. Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt und dabei sein Seelenheil verliert?
1393#Markus,8,37#37. Denn welchen Preis kann jemand zahlen, um sich damit sein Seelenheil zu erkaufen?
1394#Markus,8,38#38. Wer sich nun in diesem gottvergessenen, sündigen Geschlechte mein und meiner Worte schämt, des wird sich auch der Menschensohn schämen, wenn er, begleitet von den heiligen Engeln, in seines Vaters Herrlichkeit erscheint.»+ ---- -- --- ELBERFELDER/Markus 9 -+ --- MENGE/Markus 9 -+ --- ALBRECHT/Markus 9 -
1395#Markus,9,1#1. Dann fuhr er fort: «Wahrlich, ich sage euch: Einige von denen, die hier stehen, sollen den Tod nicht schmecken, ehe sie Gottes Königreich in Kraft haben erscheinen sehn-a-**.» -a) V. 2ff.++
1396#Markus,9,2#2. Sechs Tage später nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes mit sich und führte sie ganz allein auf einen hohen Berg. Dort trat vor ihren Augen in seinem Äußern eine Wandlung ein;
1397#Markus,9,3#3. auch seine Kleider wurden so glänzend und weiß, wie sie kein Bleicher auf Erden machen könnte.
1398#Markus,9,4#4. Und es erschien ihnen Elia, begleitet von Mose, und beide hatten ein Gespräch mit Jesus.
1399#Markus,9,5#5. Da nahm Petrus das Wort und sprach zu Jesus: «Meister, es trifft sich gut, daß wir hier sind! Laß uns nun drei Hütten bauen: für dich eine, für Mose eine und für Elia eine.»
1400#Markus,9,6#6. Er wußte nämlich nicht, was er sagen sollte*: so überwältigt waren sie.
1401#Markus,9,7#7. Da kam eine Wolke, die umhüllte sie, und aus der Wolke rief eine Stimme: «Dies ist mein geliebter Sohn; auf den hört!»
1402#Markus,9,8#8. Da schauten sie sich um*; und plötzlich sahen sie niemand mehr bei sich als Jesus allein.
1403#Markus,9,9#9. Als sie dann von dem Berge hinabgingen, gebot er ihnen, sie sollten das, was sie gesehn, niemand erzählen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei.
1404#Markus,9,10#10. Sie behielten es auch für sich; doch sie sprachen darüber, was wohl dies Auferstehn von den Toten bedeute.
1405#Markus,9,11#11. Darum fragten sie ihn: «Die Schriftgelehrten behaupten doch, Elia müsse vorher kommen.»
1406#Markus,9,12#12. Er antwortete ihnen: «Gewiß, Elia soll vorher kommen und alles in Ordnung bringen-a-. Aber wie reimt es sich damit, daß von dem Menschensohn geschrieben steht: er soll viel leiden und für nichts geachtet werden-b-*? -a) Mal. 3,23. b) Jes. 53,3.++
1407#Markus,9,13#13. Trotzdem* versichre ich euch: Elia ist schon gekommen-1-; aber sie haben ihren Mutwillen an ihm geübt. Und das steht ja auch von ihm-2- geschrieben*.» -1) in Johannes dem Täufer. 2) dem Menschensohn (V. 12).++
1408#Markus,9,14#14. Als er zu den andern Jüngern zurückkam, sah er einen großen Volkshaufen und Schriftgelehrte um sie versammelt, die mit ihnen redeten.
1409#Markus,9,15#15. Sobald alle die Leute ihn erblickten, waren sie freudig überrascht: sie eilten ihm entgegen und begrüßten ihn.
1410#Markus,9,16#16. Da fragte er sie: «Worüber redet ihr mit ihnen?»
1411#Markus,9,17#17. Einer aus der Menge antwortete ihm: «Meister, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht, der ist von einem stummen Geist besessen.
1412#Markus,9,18#18. Wenn der ihn packt, so zerrt er ihn hin und her; dann tritt ihm Schaum vor den Mund, er knirscht mit den Zähnen und liegt starr da. Ich habe nun deine Jünger gebeten, ihn auszutreiben; aber sie haben es nicht gekonnt.»
1413#Markus,9,19#19. Da sprach Jesus zu ihnen: «Ihr ungläubige Art! Wie lange soll ich noch bei euch sein? Wie lange euch noch ertragen? Bringt ihn her zu mir!»
1414#Markus,9,20#20. Da brachten sie ihm den Knaben. Bei Jesu Anblick aber zerrte der (böse) Geist den Knaben in allen seinen Gliedern: er fiel zu Boden und wälzte sich, indem ihm Schaum vor den Mund trat.
1415#Markus,9,21#21. Jesus fragte den Vater: «Wie lange hat er das schon?» Der Vater antwortete: «Von Kindheit an;
1416#Markus,9,22#22. und oft hat ihn der Geist sogar ins Feuer und ins Wasser geworfen, um ihn zu töten. Doch wenn du kannst, so hilf uns, hab Erbarmen mit uns!»
1417#Markus,9,23#23. Jesus sprach zu ihm: «Du sagst: ,Wenn du kannst'. Wer glaubt, kann alles.»
1418#Markus,9,24#24. Sofort rief des Kindes Vater laut: «Ich glaube! Hilf meinem Unglauben!»
1419#Markus,9,25#25. Als Jesus sah, daß immer mehr Leute herbeiströmten, da bedrohte er den unreinen Geist mit den Worten: «Du stummer und tauber Geist, ich gebiete dir: fahr aus von ihm und kehr nie wieder in ihn zurück!»
1420#Markus,9,26#26. Da fuhr der Geist laut schreiend aus und riß dabei den Knaben in heftigen Krämpfen hin und her. Der Knabe lag wie eine Leiche da, so daß die meisten sagten: «Er ist tot.»
1421#Markus,9,27#27. Aber Jesus ergriff ihn bei der Hand und richtete ihn auf: da kam er zu sich. -
1422#Markus,9,28#28. Nach seiner Heimkehr fragten die Jünger Jesus, als sie allein mit ihm waren: «Warum haben wir den bösen Geist nicht austreiben können?»
1423#Markus,9,29#29. Er antwortete ihnen: «Ein böser Geist von dieser Art kann durch nichts andres ausgetrieben werden als durch Gebet und Fasten.»
1424#Markus,9,30#30. Sie verließen dann die Gegend und wanderten durch Galiläa hin. Aber er wollte nicht, daß es jemand erführe.
1425#Markus,9,31#31. Er lehrte nämlich seine Jünger und sagte ihnen: «Der Menschensohn wird in der Menschen Hände überliefert, und sie werden ihn töten; aber drei Tage nach seinem Tode wird er wieder auferstehn.»
1426#Markus,9,32#32. Sie verstanden freilich nicht, was er mit diesen Worten meinte; doch sie scheuten sich, ihn danach zu fragen.
1427#Markus,9,33#33. Dann kam er nach Kapernaum. Zu Hause fragte er sie: «Worüber habt ihr unterwegs gesprochen?»
1428#Markus,9,34#34. Sie schwiegen (beschämt); denn sie hatten unterwegs davon geredet, wer von ihnen der Größte sei.
1429#Markus,9,35#35. Da setzte er sich, rief die Zwölf und sprach zu ihnen: «Wer der Erste sein will, der muß der Allerletzte werden und aller Diener.»
1430#Markus,9,36#36. Dann nahm er ein kleines Kind, stellte es mitten unter sie, umarmte es und sprach zu ihnen:
1431#Markus,9,37#37. «Wer ein solches Kind aufnimmt, weil es meinen Namen bekennt, der nimmt mich auf. Und wer mich aufnimmt, der nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.»
1432#Markus,9,38#38. Da sprach Johannes zu ihm: «Meister, wir haben gesehn, wie einer, der uns nicht nachfolgt, in deinem Namen böse Geister austrieb; aber wir haben es ihm verboten.»
1433#Markus,9,39#39. Jesus antwortete: «Ihr hättet es ihm nicht verbieten sollen. Denn wer in meinem Namen Wunder tut, der kann nicht gleich darauf mich schmähen.
1434#Markus,9,40#40. Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns-a-. -a) Mt. 12,30.++
1435#Markus,9,41#41. Ja wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil ihr Christi Jünger seid, der soll - das sage ich euch feierlich - seines Lohnes nicht verlustig gehen-a-. -a) Mt. 10,42.++
1436#Markus,9,42#42. Wer aber eins von den jungen Kindern, die gläubig sind-a-, zur Sünde verführt, für den wäre es besser gewesen, man hätte ihm vorher einen großen Mühlstein um den Hals gehängt und ihn ins Meer geworfen. -a) vgl. V.36.37.++
1437#Markus,9,43#43. Und wenn deine Hand dich zur Sünde reizt, haue sie ab! Es ist besser für dich, du gehst verstümmelt ins Leben ein, als daß du zwei Hände hast und fährst in die Hölle: Ins Feuer, das niemand löschen kann.
1438#Markus,9,44#44. -die Worte: «Wo ihr Wurm nicht stirbt» usw. sind in guten Hs. nicht zu finden.++
1439#Markus,9,45#45. Und wenn dein Fuß dich zur Sünde reizt, haue ihn ab! Es ist besser für dich, du gehst hinkend ins Leben ein, als daß du zwei Füße hast und in die Hölle geworfen wirst.
1440#Markus,9,46#46. -die Worte: «Wo ihr Wurm nicht stirbt» usw. sind in guten Hs. nicht zu finden.++
1441#Markus,9,47#47. Und wenn dich dein Auge zur Sünde reizt, reiße es aus! Es ist besser für dich, du kommst einäugig ins Gottesreich, als daß du zwei Augen hast und in die Hölle geworfen wirst,
1442#Markus,9,48#48. wo ,ihr-1- Wurm nicht stirbt, und das Feuer nicht erlischt-a-'. -1) der Verdammten. a) Jes. 66,24.++
1443#Markus,9,49#49. Jeder wird ja mit Feuer gesalzen-1-. -1) ein Feuer ist übrigens für jeden nötig, zwar kein Straf- und Gerichtsfeuer, aber ein Prüfungs- und Läuterungsfeuer, das die Wirkung des Salzes übt, indem es in dem Menschen das Gott Mißfällige verzehrt und ihn zu einem Gott wohlgefälligen Opfer macht.++
1444#Markus,9,50#50. Gut ist das Salz. Wenn aber das Salz den Geschmack verliert, womit wollt ihr's dann wieder würzen-a-? So habt denn Salz in euch* und haltet Frieden untereinander-b-*!» -a) Mt. 5,13. b) V. 35.++ + ---- -- --- ELBERFELDER/Markus 10 -+ --- MENGE/Markus 10 -+ --- ALBRECHT/Markus 10 -
1445#Markus,10,1#1. Dann brach Jesus von dort auf und zog durch das Ostjordanland in das Gebiet von Judäa. Da kamen abermals die Leute in Scharen zu ihm, und er lehrte sie wiederum, wie er auch sonst zu tun pflegte.
1446#Markus,10,2#2. Da traten Pharisäer zu ihm mit der Frage, ob ein Mann sein Weib entlassen dürfe. Damit wollten sie ihm eine Falle stellen.
1447#Markus,10,3#3. Er antwortete ihnen: «Was hat euch Mose geboten?»
1448#Markus,10,4#4. Sie sprachen: «Mose hat erlaubt, die Frau mit einem Scheidebriefe zu entlassen.»
1449#Markus,10,5#5. Jesus entgegnete ihnen: «Wegen eurer Herzenshärtigkeit hat er euch dies Gebot geschrieben.
1450#Markus,10,6#6. Im Anfang der Welt aber hat Gott die Menschen als Mann und Weib geschaffen.
1451#Markus,10,7#7. ,Deshalb wird ein Mann Vater und Mutter verlassen,
1452#Markus,10,8#8. und beide (Mann und Frau) werden eins sein-a-.' Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. -a) 1.Mo. 1,27; 2,24.++
1453#Markus,10,9#9. Was nun Gott vereinigt hat, das soll der Mensch nicht trennen!»
1454#Markus,10,10#10. Zu Hause fragten ihn seine Jünger nochmals hierüber.
1455#Markus,10,11#11. Da sprach er zu ihnen: «Wer sein Weib entläßt und eine andre heiratet, der begeht dem ersten Weibe gegenüber einen Ehebruch.
1456#Markus,10,12#12. Und wenn sich eine Frau von ihrem Manne trennt-1-* und einen andern heiratet, so begeht sie auch einen Ehebruch.»+ -1) dies war nicht nur bei den Römern möglich, sondern es war auch nach dem jüd.-rabbinischen Eherechte erlaubt.++
1457#Markus,10,13#13. Dann brachte man kleine Kinder zu ihm, damit er sie (segnend) berühre. Die Jünger aber fuhren die Leute, die sie brachten, mit rauhen Worten an.
1458#Markus,10,14#14. Als Jesus das sah, ward er unwillig und sprach zu ihnen: «Laßt die kleinen Kinder zu mir kommen und hindert sie nicht daran! Denn gerade ihnen ist Gottes Königreich bestimmt.
1459#Markus,10,15#15. Wahrlich, ich sage euch: Wer Gottes Königreich nicht annimmt wie ein Kind, der kommt sicher nicht hinein.»
1460#Markus,10,16#16. Dann umarmte er sie, legte ihnen die Hände auf und segnete sie.
1461#Markus,10,17#17. Als er seine Wanderung fortsetzen wollte, lief einer zu ihm, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: «Guter Meister, was muß ich vollbringen, um ewiges Leben mir zu erringen*?»
1462#Markus,10,18#18. Jesus antwortete ihm: «Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein*.
1463#Markus,10,19#19. Du kennst ja die Gebote: ,Du sollst nicht morden, nicht ehebrechen, nicht stehlen, nicht falsches Zeugnis ablegen! Du sollst niemand um das Seine bringen! Ehre Vater und Mutter-a-!'» -a) 2.Mo. 20,12-16; 5.Mo. 5,16-20.++
1464#Markus,10,20#20. Er sprach zu ihm: «Meister, dies alles habe ich treu erfüllt von meiner Jugend auf.»
1465#Markus,10,21#21. Da sah ihn Jesus voll Liebe an und entgegnete ihm: «Eins fehlt dir noch: geh hin, verkaufe deine Habe und gib das Geld den Armen; so wirst du einen Schatz im Himmel haben. Dann komm, nimm dein Kreuz und folge mir nach!»
1466#Markus,10,22#22. Er aber ward traurig bei diesem Wort und ging bekümmert weg; denn er hatte ein großes Vermögen.
1467#Markus,10,23#23. Da sah sich Jesus im Kreise um und sprach zu seinen Jüngern: «Wie schwer ist doch für die Reichen der Eingang in Gottes Königreich!»
1468#Markus,10,24#24. Die Jünger waren über diese Worte betroffen. Doch Jesus wiederholte ihnen: «Kinder, wie schwer ist doch [für Leute, die am Gelde hangen,] der Eingang in Gottes Königreich!
1469#Markus,10,25#25. Ein Kamel kommt leichter durch ein Nadelöhr als ein Reicher in Gottes Königreich.»
1470#Markus,10,26#26. Da erschraken sie noch mehr und sagten zueinander: «Ja, wer kann dann überhaupt gerettet werden?»
1471#Markus,10,27#27. Jesus sah sie an und sprach: «Für Menschen ist das zwar unmöglich, doch nicht für Gott; denn für Gott ist alles möglich.»
1472#Markus,10,28#28. Da nahm Petrus das Wort und sprach zu ihm: «Siehe, wir haben alles aufgegeben und sind dir nachgefolgt.»
1473#Markus,10,29#29. Jesus erwiderte: «Wahrlich, ich sage euch: Jeder, der Haus, Geschwister, Eltern, Kinder oder Äcker fahren läßt aus Liebe zu mir und der Heilsbotschaft,
1474#Markus,10,30#30. der soll dafür hundertfältig Ersatz empfangen: jetzt schon in dieser Welt empfängt er Häuser, Geschwister, Mütter, Kinder und Äcker, wenn auch unter Verfolgungen, und in der zukünftigen Welt das ewige Leben*.
1475#Markus,10,31#31. Doch in vielen Fällen werden die Ersten die Letzten und die Letzten die Ersten sein.»
1476#Markus,10,32#32. Sie waren auf dem Wege nach Jerusalem. Jesus ging seinen Jüngern kühn voran; sie aber waren voll Staunen. Auch andre, die ihm folgten, zeigten Furcht und Zagen*. Da nahm er abermals die Zwölf allein und begann mit ihnen davon zu reden, was ihm widerfahren würde.
1477#Markus,10,33#33. «Jetzt», so sprach er, «gehn wir nach Jerusalem. Dort wird der Menschensohn den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten überliefert werden. Die werden ihn zum Tode verurteilen und ihn dann den Heiden überantworten.
1478#Markus,10,34#34. Die werden ihn verspotten und anspeien, ja sie werden ihn geißeln und töten; aber nach drei Tagen wird er auferstehn.»
1479#Markus,10,35#35. Da traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu ihm mit den Worten: «Meister, wir möchten, daß du uns eine Bitte erfüllst.»
1480#Markus,10,36#36. Er sprach zu ihnen: «Was begehret ihr von mir?»
1481#Markus,10,37#37. Sie antworteten ihm: «Gewähre uns, daß wir einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken neben dir sitzen in deiner Herrlichkeit.»
1482#Markus,10,38#38. Jesus erwiderte: «Ihr versteht nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken soll, oder die Taufe erleiden, die ich erleiden muß?»
1483#Markus,10,39#39. Sie antworteten: «Ja, das können wir.» Da sprach Jesus zu ihnen: «Den Kelch, den ich trinke, sollt ihr trinken, und die Taufe, die ich erleide, sollt ihr auch erleiden.
1484#Markus,10,40#40. Aber den Sitz zu meiner Rechten oder zu meiner Linken kann ich euch nicht verleihen; der wird nur denen zuteil, für die er bestimmt ist.»
1485#Markus,10,41#41. Als die andern Zehn dies hörten, äußerten sie ihren Unwillen über Jakobus und Johannes.
1486#Markus,10,42#42. Da rief sie Jesus zu sich und sprach zu ihnen: «Ihr wisset, daß solche, die als Herrscher über die Völker gelten, unumschränkt über ihre Untertanen gebieten, und daß die Großen unter den Völkern die Untergebenen ihre Macht fühlen lassen.
1487#Markus,10,43#43. So soll's bei euch nicht sein. Im Gegenteil: wer unter euch groß sein will, der sei euer Diener;
1488#Markus,10,44#44. und wer unter euch der Erste sein will, der sei aller Knecht!
1489#Markus,10,45#45. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um selbst zu dienen und sein Leben dahinzugeben als Lösegeld für viele.»
1490#Markus,10,46#46. Dann kamen sie nach Jericho. Als er mit seinen Jüngern und einer großen Volksmenge Jericho verließ, da saß ein bekannter blinder Bettler, Bartimäus, des Timäus Sohn, am Wege.
1491#Markus,10,47#47. Als der hörte, Jesus von Nazaret sei da, begann er laut zu rufen: «Sohn Davids, Jesus, erbarme dich mein!»
1492#Markus,10,48#48. Da fuhren ihn viele mit rauhen Worten an, er solle schweigen. Aber er rief nur noch lauter: «Sohn Davids, erbarme dich mein!»
1493#Markus,10,49#49. Da blieb Jesus stehen und sprach: «Ruft ihn her!» Nun riefen sie den Blinden und sprachen zu ihm: «Sei getrost, steh auf, er ruft dich.»
1494#Markus,10,50#50. Da warf er seinen Mantel ab, sprang auf und kam zu Jesus.
1495#Markus,10,51#51. Jesus fragte ihn: «Was begehrst du von mir?» Der Blinde antwortete ihm: «Lieber Meister, gib mir das Augenlicht wieder!»
1496#Markus,10,52#52. Jesus sprach zu ihm: «Geh hin, dein Glaube hat dich gesund gemacht!» Sofort ward er wieder sehend und folgte Jesus auf seiner Wandrung.+ ---- -- --- ELBERFELDER/Markus 11 -+ --- MENGE/Markus 11 -+ --- ALBRECHT/Markus 11 -
1497#Markus,11,1#1. Als sie in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Bethphage und Bethanien, an den Ölberg, da entsandte er zwei seiner Jünger
1498#Markus,11,2#2. mit dem Auftrag: «Geht hin in das Dorf, das vor euch liegt! Gleich am Eingang werdet ihr ein Eselsfüllen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Das bindet los und bringt es her!
1499#Markus,11,3#3. Und fragt euch jemand: ,Was macht ihr da?', so sprecht: ,Der Herr bedarf sein, und er schickt es gleich wieder her.'»
1500#Markus,11,4#4. Da gingen sie hin, und auf der Dorfstraße fanden sie draußen an einer Haustür ein Füllen angebunden; das banden sie los.
1501#Markus,11,5#5. Doch einige von den Leuten, die da standen, fragten sie: «Was macht ihr da? Ihr bindet das Füllen los?»
1502#Markus,11,6#6. Sie antworteten ihnen, wie Jesus geboten hatte. Da ließ man sie gewähren.
1503#Markus,11,7#7. Sie brachten nun das Füllen zu Jesus, legten ihre Mäntel auf des Tieres Rücken, und er setzte sich darauf.
1504#Markus,11,8#8. Viele Leute aber breiteten ihre Mäntel auf den Weg, andre hieben auf den Feldern grüne Zweige ab und streuten sie aus.
1505#Markus,11,9#9. Und alle, die mitgingen - vorn im Zuge und hinterdrein - die riefen laut: «Heil! Gesegnet sei, der da kommt in dem Namen des Herrn!
1506#Markus,11,10#10. Gesegnet sei das Königreich, das nun beginnt, das Königreich unsers Vaters David! Heil droben in der Höhe!»
1507#Markus,11,11#11. So zog er ein in Jerusalem. Und er ging in den Tempel. Dort schaute er sich alles an. Erst in später Stunde ging er mit den Zwölfen hinaus nach Bethanien.
1508#Markus,11,12#12. Als sie am andern Morgen-1- Bethanien verließen, empfand er Hunger. -1) Montag, den 11. Nisan.++
1509#Markus,11,13#13. Da sah er von weitem einen Feigenbaum, der Blätter hatte. Auf den ging er zu, um zu sehen, ob er Früchte darauf fände. Doch als er hinkam, fand er nichts als Blätter; denn die Jahreszeit für die (reifen Sommer-)Feigen war noch nicht da-1-. -1) aber unreife Frühfeigen, die in Palästina bes. geschätzt werden, mußte der Feigenbaum damals, Anfang April, tragen.++
1510#Markus,11,14#14. Da sprach er zu dem Baume: «In Zukunft soll man nie wieder Frucht von dir essen!» Und seine Jünger hörten diese Worte.
1511#Markus,11,15#15. Dann kamen sie nach Jerusalem. Er ging in den Tempel und begann alle, die dort verkauften und kauften, hinauszutreiben; die Tische der Wechsler und die Bänke der Taubenhändler stieß er um
1512#Markus,11,16#16. und wollte nicht dulden, daß man ein Hausgerät über den Tempelplatz trüge*.
1513#Markus,11,17#17. Er wies sie darauf hin: «Steht nicht geschrieben-a-: ,Mein Haus soll ein Bethaus heißen für alle Völker'? Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht-b-.» -a) Jes. 56,7. b) Jer. 7,11.++
1514#Markus,11,18#18. Das hörten die Schriftgelehrten und die Hohenpriester, und sie überlegten, wie sie ihn aus dem Wege räumen könnten. Denn sie hatten Furcht vor ihm, weil seine Lehre auf das ganze Volk einen tiefen Eindruck machte.
1515#Markus,11,19#19. Wenn der Abend kam, pflegte er die Stadt zu verlassen.
1516#Markus,11,20#20. Als sie-1- früh am andern Morgen-2- an dem Feigenbaume vorüberkamen, sahen sie, wie er bis zur Wurzel verdorrt war. -1) Jesus und seine Jünger. 2) am Dienstag.++
1517#Markus,11,21#21. Da erinnerte sich Petrus an Jesu Wort und sprach zu ihm: «Meister, sieh, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt.»
1518#Markus,11,22#22. Darauf erwiderte ihnen Jesus: «Habt Glauben, von Gott gewirkt!
1519#Markus,11,23#23. Denn wahrlich, ich sage euch: Wer zu dem Berge dort sagte: ,Heb dich von deiner Stelle und stürze dich ins Meer!' und er zweifelte dabei nicht in seinem Herzen, sondern glaubte wirklich, daß es so geschähe nach seinem Wort, dem würde auch sein Wunsch erfüllt.
1520#Markus,11,24#24. Drum sage ich euch: Alles, was ihr erfleht im Gebet, das soll euch auch werden, wenn ihr nur glaubt, ihr hättet es schon.
1521#Markus,11,25#25. Und schickt ihr euch an zum Gebet, so vergebet allen, gegen die ihr etwas habt, damit euer Vater im Himmel auch euch eure Fehler vergebe-a-.» -a) Mt. 6,14.15.++
1522#Markus,11,26#26. -die Worte: «Wenn ihr dagegen nicht vergebt, dann wird euch euer Vater im Himmel eure Fehltritte auch nicht vergeben» fehlen in verschiednen wichtigen Hs. (Mt. 6,15).++
1523#Markus,11,27#27. Sie kamen dann wieder nach Jerusalem. Als er dort im Tempel umherging, traten die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und die Ältesten zu ihm
1524#Markus,11,28#28. mit der Frage: «Mit welchem Rechte tust du dies-1-, oder wer hat dir das Recht zu solchem Tun gegeben?» -1) daß du hier im Tempel lehrst.++
1525#Markus,11,29#29. Jesus erwiderte ihnen: «Ich will euch auch eine Frage vorlegen. Darauf gebt mir Antwort! Dann will ich euch sagen, mit welchem Rechte ich dies tue.
1526#Markus,11,30#30. Stammte die Taufe des Johannes vom Himmel oder von Menschen? Antwortet mir!»
1527#Markus,11,31#31. Da überlegten sie miteinander: «Sagen wir: ,vom Himmel', so wird er fragen: ,Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt?'
1528#Markus,11,32#32. Oder sollen wir antworten: ,von Menschen'?» Das wagten sie nicht aus Furcht vor dem Volke; denn alle glaubten, Johannes sei wirklich ein Prophet gewesen.
1529#Markus,11,33#33. Da erwiderten sie Jesus: «Wir wissen's nicht.» Darauf sprach Jesus zu ihnen: «So sage ich euch auch nicht, mit welchem Rechte ich dies tue.»+ ---- -- --- ELBERFELDER/Markus 12 -+ --- MENGE/Markus 12 -+ --- ALBRECHT/Markus 12 -
1530#Markus,12,1#1. Dann begann er, zu ihnen in Gleichnissen zu reden: «Es pflanzte jemand einen Weinberg; er zog einen Zaun darum, grub eine Kelterkufe darin aus und baute einen Turm. Dann verpachtete er ihn an Winzer und ging außer Landes.
1531#Markus,12,2#2. Zur Zeit der Weinlese sandte er einen seiner Knechte zu den Winzern, damit er von ihnen einen Teil der Weinbergsfrüchte abhole.
1532#Markus,12,3#3. Die Winzer aber ergriffen diesen Knecht, schlugen ihn und schickten ihn mit leeren Händen heim.
1533#Markus,12,4#4. Da sandte er noch einen andern Knecht zu ihnen; dem schlugen sie den Kopf blutig und beschimpften ihn.
1534#Markus,12,5#5. Wieder sandte er einen andern; den töteten sie. Dann sandte er noch viele andre aus; doch die einen schlugen sie, die andern töteten sie.
1535#Markus,12,6#6. Am Ende hatte er nur noch Einen, den er senden konnte: seinen geliebten Sohn. Den sandte er zuletzt zu ihnen, denn er dachte: vor meinem Sohne werden sie doch Ehrfurcht haben.
1536#Markus,12,7#7. Die Winzer aber sprachen zueinander: ,Ha, da kommt der Erbe! Auf! Laßt uns ihn töten, dann wird das Erbe unser sein!'
1537#Markus,12,8#8. Und sie ergriffen ihn, töteten ihn und warfen seinen Leichnam aus dem Weinberg hinaus.
1538#Markus,12,9#9. Was wird nun der Weinbergsbesitzer tun? Er wird kommen und die Winzer töten und seinen Weinberg andern geben.
1539#Markus,12,10#10. Habt ihr nicht auch dies Schriftwort gelesen: ,Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden.
1540#Markus,12,11#11. Dies ist eine Tat des Herrn, und sie ist wunderbar in unsern Augen-a-'?» -a) Ps. 118,22.23.++
1541#Markus,12,12#12. Da sannen sie-1- darauf, ihn festzunehmen; denn sie hatten wohl gemerkt, daß er sie mit diesem Gleichnis treffen wollte. Aber sie fürchteten sich vor dem Volk. Darum verließen sie ihn und entfernten sich. -1) die Mk. 11,27; 12,1 Genannten.++
1542#Markus,12,13#13. Darauf sandten sie-a- einige von den Pharisäern und den Anhängern des Herodes zu ihm, die ihn in seinen eignen Worten fangen sollten. -a) vgl. V. 12.++
1543#Markus,12,14#14. Die kamen zu ihm und sprachen voll Tücke: «Meister, wir wissen, du bist aufrichtig und nimmst auf niemand Rücksicht; denn Menschengunst gilt nicht bei dir, du lehrst vielmehr in aller Wahrheit Gottes Weg. Darf man dem Kaiser Steuer zahlen oder nicht? Sollen wir sie zahlen oder nicht?»
1544#Markus,12,15#15. Er aber durchschaute ihre Falschheit und sprach zu ihnen: «Was versuchet ihr mich? Reicht mir einen Silberling! Laßt sehen!»
1545#Markus,12,16#16. Sie reichten ihm einen. Dann fragte er sie: «Wessen Bild und Inschrift steht hier?» Sie erwiderten ihm: «Des Kaisers.»
1546#Markus,12,17#17. Da sprach Jesus zu ihnen: «So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gebührt, und Gott, was Gott gebührt!» Und sie verwunderten sich sehr über ihn.
1547#Markus,12,18#18. Dann kamen Sadduzäer zu ihm, die da behaupten, es gebe keine Auferstehung, und legten ihm auch eine Frage vor.
1548#Markus,12,19#19. «Meister», so sprachen sie, «Mose hat uns vorgeschrieben: ,Stirbt einem der Bruder und hinterläßt der ein Weib, aber keine Kinder, so soll sein Bruder die verwitwete Schwägerin zum Weibe nehmen und (mit ihr) seinem (verstorbenen) Bruder Nachkommen erwecken-a-.' -a) 5.Mo. 25,5.6.++
1549#Markus,12,20#20. Nun waren da sieben Brüder. Der erste nahm ein Weib und starb kinderlos.
1550#Markus,12,21#21. Da nahm der zweite Bruder die Witwe; doch auch er starb kinderlos. Ebenso der dritte
1551#Markus,12,22#22. und alle sieben: Nachkommen hatte keiner. Zuletzt von allen starb auch die Frau.
1552#Markus,12,23#23. Bei der Auferstehung nun, wenn sie alle auferstehn, - wem von ihnen wird sie da als Gattin angehören? Denn alle sieben haben sie ja zur Frau gehabt.»
1553#Markus,12,24#24. Jesus antwortete ihnen: «Seid ihr nicht deshalb im Irrtum, weil ihr die Schrift nicht kennt noch Gottes Macht?
1554#Markus,12,25#25. Denn wenn die Menschen von den Toten auferstehen, so freien sie nicht noch lassen sie sich freien, sondern sie sind wie die Engel im Himmel.
1555#Markus,12,26#26. Was aber die Auferstehung der Toten betrifft, habt ihr da nicht gelesen, wie Gott im Buche Mose, in der Geschichte vom Dornbusch, zu Mose gesprochen hat: ,Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs-a-'? -a) 2.Mo. 3,6.++
1556#Markus,12,27#27. Gott ist nun aber nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebendigen. Ihr seid sehr im Irrtum!»
1557#Markus,12,28#28. Ein Schriftgelehrter hatte diesen Reden zugehört und bemerkt, wie treffend ihnen Jesus antwortete. Nun trat er näher und fragte ihn: «Welches ist das wichtigste Gebot?»
1558#Markus,12,29#29. Jesus antwortete: «Das wichtigste Gebot ist: ,Höre, Israel, der Herr unser Gott ist Herr allein;
1559#Markus,12,30#30. und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit allem Denken und mit aller Kraft-a-.' -a) 5.Mo. 6,4.5.++
1560#Markus,12,31#31. Das andre Gebot ist dies: ,Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst-a-.' Es gibt kein ander Gebot, das höher stünde als diese.» -a) 3.Mo. 19,18.++
1561#Markus,12,32#32. Da sprach der Schriftgelehrte zu ihm: «Recht so, Meister! Es ist wahr, was du gesagt: Es gibt nur Einen Gott, und es ist kein andrer neben ihm.
1562#Markus,12,33#33. Und ihn lieben mit ganzem Herzen, mit aller Einsicht und mit aller Kraft und seinen Nächsten lieben wie sich selbst, das ist viel mehr wert als alle Brandopfer und andern Opfer-a-.» -a) vgl. 1.Sam. 15,22.++
1563#Markus,12,34#34. Als Jesus merkte, wie verständig er antwortete, sprach er zu ihm: «Du bist nicht fern von Gottes Königreich.» Und niemand wagte, ihn weiter zu fragen.
1564#Markus,12,35#35. Als Jesus dann im Tempel lehrte, stellte er die Frage: «Wie können die Schriftgelehrten behaupten, der Messias sei Davids Sohn?
1565#Markus,12,36#36. David selbst hat doch, vom Heiligen Geist erleuchtet, den Ausspruch getan: ,Der Herr hat gesagt zu meinem Herrn: Sitze du zu meiner Rechten, bis ich dir deine Feinde zu Füßen lege-a-.' -a) Ps. 110,1.++
1566#Markus,12,37#37. Also David selbst nennt ihn seinen Herrn; wie kann er da zugleich sein Sohn sein?» Und die große Menge hörte ihm gerne zu.
1567#Markus,12,38#38. Im Lauf seiner Reden sprach Jesus weiter: «Hütet euch vor den Schriftgelehrten! Sie gehn mit Vorliebe in langen Gewändern einher, auf den Straßen soll man sie voll Ehrfurcht grüßen,
1568#Markus,12,39#39. in der gottesdienstlichen Versammlung wollen sie die Ehrenplätze haben und beim Mahle sitzen sie gern obenan.
1569#Markus,12,40#40. Sie verschlingen der Witwen Eigentum und halten zum Schein lange Gebete-1-. Sie wird die schlimmste Strafe treffen!» -1) sie suchen ihre innere Bosheit durch langes Beten heuchlerisch zu verdecken.++
1570#Markus,12,41#41. Dann setzte er sich dem Opferstock gegenüber-1- und sah zu, wie die Leute Geld einwarfen in den Opferstock. Manche Reiche gaben viel. -1) die Rabbinen erwähnen einen Raum im Tempel, wo 13 Opferstöcke standen, in die man Gaben für den Tempel o. andre Opfer legte.++
1571#Markus,12,42#42. Da kam auch eine arme Witwe, die legte zwei Münzen im Werte eines Pfennigs ein.
1572#Markus,12,43#43. Da rief er seine Jünger herbei und sprach zu ihnen: «Wahrlich, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr als alle andern in den Opferstock gelegt.
1573#Markus,12,44#44. Denn jene haben alle eingelegt aus ihrem Überfluß; sie aber hat trotz ihrer Dürftigkeit alles, was sie hatte, ihre ganze Habe eingelegt.»+ ---- -- --- ELBERFELDER/Markus 13 -+ --- MENGE/Markus 13 -+ --- ALBRECHT/Markus 13 -
1574#Markus,13,1#1. Als er den Tempel verließ, sprach einer seiner Jünger zu ihm: «Meister, sieh doch, was für Steine, was für Bauten!»
1575#Markus,13,2#2. Jesus antwortete: «Du siehst diese mächtigen Bauten (bewundernd an)? Kein Stein davon soll auf dem andern bleiben; alles soll in Trümmer gehen!»
1576#Markus,13,3#3. Er ging dann auf den Ölberg und setzte sich dort dem Tempel gegenüber. Da fragten ihn, als sie allein waren, Petrus, Jakobus, Johannes und Andreas:
1577#Markus,13,4#4. «Sage uns doch, wann wird dies-1- geschehen? Und was wird das Zeichen sein, wenn sich dies alles erfüllen soll?» -1) die Zerstörung des Tempels.++
1578#Markus,13,5#5. Jesus fing an zu erwidern: «Habt acht, daß euch niemand verführe!
1579#Markus,13,6#6. Mancher wird kommen unter meinem Namen und sagen: ,Ich bin (der Messias)!' Und sie werden viele irreführen.
1580#Markus,13,7#7. Hört ihr dann von Kriegen und Kriegsgerüchten, laßt euch nicht schrecken! Das muß so kommen. Doch ist es noch nicht das Ende.
1581#Markus,13,8#8. Denn erheben wird sich Volk wider Volk und Königreich wider Königreich. Hier und da werden Erdbeben sein, es werden Hungersnöte kommen. Das ist aber erst der Anfang der Wehen.
1582#Markus,13,9#9. Seid ihr nur auf eurer Hut! Überliefern wird man euch den Gerichten; in den Versammlungshäusern wird man euch geißeln; vor Statthalter und Könige wird man euch stellen um meinetwillen, ihnen ein Zeugnis zu bringen.
1583#Markus,13,10#10. Denn unter allen Völkern muß zuvor-1- die Frohe Botschaft verkündigt werden. -1) ehe das Ende kommt.++
1584#Markus,13,11#11. Wenn man euch nun wegführt und vor Gericht stellt, macht euch im voraus nicht Sorge, was ihr reden sollt. Sondern was euch eingegeben wird zu jener Stunde, das redet! Ihr seid es ja nicht, die dann reden, sondern der Heilige Geist.
1585#Markus,13,12#12. Ein Bruder wird aber den andern zum Tode bringen und der Vater sein Kind. Ja Kinder werden sich gegen die Eltern erheben und werden sie töten lassen.
1586#Markus,13,13#13. Und alle Welt wird euch hassen, weil ihr meinen Namen bekennt. Wer aber ausharrt bis ans Ende, der soll gerettet werden.
1587#Markus,13,14#14. Seht ihr nun den Greuel der Verwüstung-1- da, wo er nicht soll stehn - wer das liest, beachte es wohl! -, dann sollen, die in Judäa sind, in die Berge fliehn! -1) nach der gr. Grundschrift ist dieser Greuel oder dies Scheusal als eine männliche Person zu denken (2.Thes. 2,3.4).++
1588#Markus,13,15#15. Wer auf dem Dache ist, der steige nicht erst hinunter ins Haus und gehe nicht hinein, um etwas aus seinem Hause zu holen!
1589#Markus,13,16#16. Und wer auf dem Felde ist, der kehre nicht in die Wohnung zurück, um seinen Mantel zu holen!
1590#Markus,13,17#17. Doch weh den Frauen, die Kinder erwarten, und stillenden Müttern in jenen Tagen!
1591#Markus,13,18#18. Betet aber, daß dies nicht geschehe zur Winterzeit!
1592#Markus,13,19#19. Denn jene Tage werden eine Trübsal bringen, wie sie noch nie gewesen seit Anfang der Welt, die Gott geschaffen, bis heute, und wie auch keine mehr sein wird.
1593#Markus,13,20#20. Ja kürzte der Herr die Tage nicht ab, so würde kein Mensch errettet. Doch wegen der Auserwählten, die er sich erlesen, hat er die Tage abgekürzt.
1594#Markus,13,21#21. Wenn euch dann einer sagt: ,Der Messias-1- ist hier oder dort!', so glaubet es nicht! -1) der uns aus unsrer Not erretten kann.++
1595#Markus,13,22#22. Denn manch falscher Messias, manch falscher Prophet tritt auf, und sie werden Zeichen und Wunder tun, um womöglich auch die Auserwählten irrezuführen.
1596#Markus,13,23#23. Seid ihr auf eurer Hut! Ich warne euch vor allem.
1597#Markus,13,24#24. Doch in den Tagen, nach jener Trübsal, wird sich die Sonne verfinstern und der Mond kein Licht mehr geben.
1598#Markus,13,25#25. Die Sterne werden vom Himmel fallen, und wanken werden die Himmelskräfte.
1599#Markus,13,26#26. Dann wird man sehen den Menschensohn in Wolken kommen mit großer Macht und Herrlichkeit.
1600#Markus,13,27#27. Dann wird er seine Boten senden und sammeln seine Auserwählten aus allen vier Winden vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels.
1601#Markus,13,28#28. Vom Feigenbaum entnehmt eine Lehre: wenn seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, so wißt ihr, daß der Sommer nahe ist.
1602#Markus,13,29#29. So sollt ihr auch, wenn ihr dies kommen seht, gewiß sein, daß Er-1- nahe vor der Tür ist. -1) der Menschensohn.++
1603#Markus,13,30#30. Wahrlich, ich sage euch: Diese Weltzeit ist nicht eher zu Ende, als bis dies alles geschehen ist.
1604#Markus,13,31#31. Himmel und Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehn.
1605#Markus,13,32#32. Über den Tag und die Stunde-1- aber hat niemand Kunde, auch nicht die Engel im Himmel, selbst nicht der Sohn, allein nur der Vater. -1) wann der Menschensohn kommt.++
1606#Markus,13,33#33. Seid auf der Hut, wachet und betet! Ihr wißt ja nicht, wann der Zeitpunkt da ist*.
1607#Markus,13,34#34. Wenn einer verreist und sein Haus verläßt, gibt er seinen Knechten besondern Befehl: Einem jeglichen teilt er zu sein Werk, dem Türhüter aber befiehlt er zu wachen.
1608#Markus,13,35#35. So wachet nun! Ihr wißt ja nicht, wann der Hausherr kommt: Ob am Abend oder um Mitternacht, beim Hahnenschrei oder im Morgengraun.
1609#Markus,13,36#36. Er könnte ja unvermutet kommen und fände euch schlafend!
1610#Markus,13,37#37. Was ich euch sage, das sage ich allen: Wachet!»+ ---- -- --- ELBERFELDER/Markus 14 -+ --- MENGE/Markus 14 -+ --- ALBRECHT/Markus 14 -
1611#Markus,14,1#1. Es waren nun noch zwei Tage bis zu dem Feste des Passahs und der ungesäuerten Brote-1-. Da überlegten die Hohenpriester und die Schriftgelehrten, wie sie Jesus mit List in ihre Gewalt bekommen und töten könnten. -1) also Dienstag, den 12. Nisan; vgl. 2.Mo. 12,6-10.14-20.++
1612#Markus,14,2#2. Doch sie sagten: «Nur nicht am Fest! Es könnte sonst zu einer Volkserhebung kommen.»
1613#Markus,14,3#3. Als nun Jesus in Bethanien im Hause Simons des Aussätzigen weilte und dort zu Tische war, kam eine Frau mit einem Glase kostbaren Salböls aus echter Narde-1-: sie zerbrach das Glas und goß das Öl auf sein Haupt. -1) aus der Blüte der Narde, einer indischen Pflanze, wurde ein wohlriechendes Öl bereitet.++
1614#Markus,14,4#4. Es waren aber einige da, die unwillig zueinander sagten: «Wozu ist das Öl so verschwendet worden?
1615#Markus,14,5#5. Man hätte es leicht für mehr als dreihundert Silberlinge* verkaufen und das Geld den Armen geben können.» Und sie schalten die Frau mit harten Worten.
1616#Markus,14,6#6. Jesus aber sprach: «Laßt sie in Ruhe! Warum kränket ihr sie? Sie hat ein rühmlich Werk an mir getan.
1617#Markus,14,7#7. Denn Arme habt ihr immer bei euch, und sooft ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun; mich aber habt ihr nicht immer.
1618#Markus,14,8#8. Sie hat getan, was sie konnte: sie hat meinen Leib im voraus zum Begräbnis gesalbt.
1619#Markus,14,9#9. Wahrlich, ich sage euch: Wo in der weiten Welt die Heilsbotschaft verkündigt wird, da wird man auch zu ihrem Gedächtnis von ihrer Tat erzählen.»
1620#Markus,14,10#10. Und Judas aus Kariot, einer von den Zwölfen, ging zu den Hohenpriestern, um ihnen Jesus in die Hände zu liefern.
1621#Markus,14,11#11. Sie aber waren über seinen Vorschlag erfreut und versprachen, ihm Geld zu geben. Da suchte er nach einer günstigen Gelegenheit, ihn zu verraten.
1622#Markus,14,12#12. Am ersten Tage der ungesäuerten Brote, da man das Passahlamm zu opfern pflegte, sprachen die Jünger zu Jesus: «Wo sollen wir hingehn und das Passahmahl für dich bereiten?»
1623#Markus,14,13#13. Da sandte er zwei seiner Jünger ab und gebot ihnen: «Geht in die Stadt; da wird euch ein Mann begegnen, der einen irdenen Krug mit Wasser trägt. Dem folgt,
1624#Markus,14,14#14. und dort, wo er hineingeht, da sagt zu dem Hausherrn: ,Der Meister läßt dich fragen: Wo ist das von mir bestellte Zimmer, wo ich das Passahmahl mit meinen Jüngern halten kann*?'
1625#Markus,14,15#15. Dann wird er euch ein geräumiges Oberzimmer zeigen, mit Tischpolstern belegt und für die Mahlzeit hergerichtet. Dort rüstet alles für uns zu!»
1626#Markus,14,16#16. Da machten sich die Jünger auf den Weg und kamen in die Stadt. Sie fanden es so, wie er ihnen gesagt hatte, und richteten die Passahmahlzeit her.
1627#Markus,14,17#17. Als der Abend kam, fand er sich mit den Zwölfen ein.
1628#Markus,14,18#18. Während sie bei Tische waren und aßen, sprach Jesus: «Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch, der mit mir ißt, wird mich verraten.»
1629#Markus,14,19#19. Da wurden sie betrübt, und einer nach dem andern fragte ihn: «Ich bin's doch nicht?»
1630#Markus,14,20#20. Er antwortete ihnen: «Einer von euch Zwölfen ist's, einer, der mit mir in die Schüssel tunkt.
1631#Markus,14,21#21. Denn der Menschensohn geht zwar zum Tode; das steht ja von ihm geschrieben. Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Für diesen Menschen wäre es am besten, er wäre nie geboren.»
1632#Markus,14,22#22. Während des Essens nahm Jesus ein Brot, sprach den Segen, brach's und gab es ihnen mit den Worten: «Nehmt hin, das ist mein Leib!»
1633#Markus,14,23#23. Dann nahm er einen Becher, sprach das Dankgebet und reichte ihn den Jüngern; und sie tranken alle daraus.
1634#Markus,14,24#24. Dabei sprach er zu ihnen: «Dies ist mein Blut, das Bundesblut, das vergossen werden soll zum Heil für viele.
1635#Markus,14,25#25. Wahrlich, ich sage euch: Ich will von dem Gewächs des Weinstocks nicht mehr trinken bis zu dem Tage, wo ich den neuen Wein trinken werde in Gottes Königreich.»
1636#Markus,14,26#26. Nach dem Lobgesange gingen sie hinaus an den Ölberg.
1637#Markus,14,27#27. Auf dem Wege dorthin sprach Jesus zu ihnen: «Ihr werdet alle an mir irrewerden; denn es steht geschrieben: ,Ich will den Hirten schlagen, und die Schafe werden sich zerstreuen-1-.' -1) frei nach Sach. 13,7.++
1638#Markus,14,28#28. Nach meiner Auferstehung aber will ich euch vorausgehn nach Galiläa.»
1639#Markus,14,29#29. Da sprach Petrus zu ihm: «Wenn auch alle andern an dir irrewerden - ich nicht!»
1640#Markus,14,30#30. Jesus antwortete ihm: «Wahrlich, ich sage dir: Heute, in dieser Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.»
1641#Markus,14,31#31. Er aber beteuerte nur um so eifriger: «Und müßte ich auch mit dir sterben, ich verleugne dich nun und nimmer!» Ebenso sprachen auch die andern alle.
1642#Markus,14,32#32. Und sie kamen zu einem Landgut, mit Namen Gethsemane, da sprach er zu seinen Jüngern: «Setzt euch hier nieder, während ich bete!»
1643#Markus,14,33#33. Und er nahm Petrus, Jakobus und Johannes mit sich. Da erfaßte ihn Schrecken und Grauen.
1644#Markus,14,34#34. Und er sprach zu ihnen: «Meine Seele ist zum Tode betrübt, bleibt hier und wacht!»
1645#Markus,14,35#35. Dann ging er ein wenig weiter, fiel nieder zur Erde und betete, daß, wenn es möglich sei, an ihm die Stunde vorübergehe.
1646#Markus,14,36#36. Er sprach: «Abba-1-, Vater! Dir ist ja alles möglich, laß diesen Kelch an mir vorübergehn! Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst!» -1) das aram. Wort -+Abba- bedeutet Vater.++
1647#Markus,14,37#37. Dann kam er zurück und fand sie schlafend und sagte zu Petrus: «Simon, du schläfst? Nicht eine Stunde konntest du wachen?
1648#Markus,14,38#38. Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallet! Der Geist zwar ist willig, aber das Fleisch ist schwach.»
1649#Markus,14,39#39. Dann ging er abermals hin und betete mit denselben Worten.
1650#Markus,14,40#40. Als er zurückkam, fand er sie wiederum schlafend; denn die Augen fielen ihnen zu vor Müdigkeit, und sie wußten ihm nichts zu erwidern.
1651#Markus,14,41#41. Da kam er zum drittenmal und sprach zu ihnen: «Ihr schlaft noch weiter und ruhet? Nun genug*! Die Stunde ist da! Jetzt wird der Menschensohn in der Sünder Hände überliefert.
1652#Markus,14,42#42. Auf, wir gehn! Seht, mein Verräter naht!»
1653#Markus,14,43#43. In dem Augenblick, da er noch redete, erschien Judas, einer der Zwölf, begleitet von einer Schar, die, mit Schwertern und Knütteln bewaffnet, von den Hohenpriestern, Schriftgelehrten und Ältesten ausgesandt war.
1654#Markus,14,44#44. Sein Verräter aber hatte ein Zeichen mit ihnen verabredet und gesagt: «Wen ich küsse, der ist's; den nehmt fest und führt ihn sicher ab!»
1655#Markus,14,45#45. Als er nun kam, trat er sogleich auf ihn zu, grüßte ihn: «Meister! Meister!» und küßte ihn.
1656#Markus,14,46#46. Da legten sie Hand an ihn und nahmen ihn gefangen.
1657#Markus,14,47#47. Doch einer von denen, die dastanden, zog ein Schwert, schlug damit nach dem Knechte des Hohenpriesters und hieb ihm das Ohr ab.
1658#Markus,14,48#48. Da wandte sich Jesus zu den Leuten und sprach: «Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Knütteln ausgezogen, um mich gefangenzunehmen.
1659#Markus,14,49#49. Tagtäglich bin ich bei euch im Tempel gewesen und habe gelehrt, und ihr habt mich nicht ergriffen. Dies alles aber geschieht, damit sich die Schriften erfüllen.»
1660#Markus,14,50#50. Da verließen ihn alle-1- und flohen. -1) alle Jünger.++
1661#Markus,14,51#51. Ein Jüngling nur folgte ihm-1-, der trug auf bloßem Leibe ein Hemd aus feiner Leinwand. Den griffen sie. -1) vlt. war Markus selbst dieser Jüngling.++
1662#Markus,14,52#52. Da ließ er sein Gewand im Stich und enteilte ganz unbekleidet.
1663#Markus,14,53#53. Man führte dann Jesus vor den Hohenpriester. Dort versammelten sich alle Hohenpriester, Ältesten und Schriftgelehrten.
1664#Markus,14,54#54. Petrus aber folgte ihm von weitem bis hinein in des Hohenpriesters Palast. Dort setzte er sich im Hofe zu den Dienern und wärmte sich am Feuer.
1665#Markus,14,55#55. Die Hohenpriester aber und der ganze Hohe Rat suchten nach einem Zeugnis gegen Jesus, damit sie ihn zum Tode verurteilen könnten; aber sie fanden keins.
1666#Markus,14,56#56. Denn es brachten wohl viele falsches Zeugnis gegen ihn vor, doch ihre Aussagen stimmten nicht überein.
1667#Markus,14,57#57. Da traten einige auf, die erhoben die falsche Anklage gegen ihn:
1668#Markus,14,58#58. «Wir haben ihn behaupten hören: Ich will diesen von Menschenhänden errichteten Tempel niederreißen und dafür in drei Tagen einen andern bauen, der nicht mit Händen gemacht ist.»
1669#Markus,14,59#59. Doch nicht einmal in diesem Wortlaut stimmte ihr Zeugnis überein.
1670#Markus,14,60#60. Da erhob sich der Hohepriester, trat mitten in die Versammlung und fragte Jesus: «Antwortest du nichts auf das, was diese wider dich vorbringen?»
1671#Markus,14,61#61. Er aber schwieg und gab ihm keine Antwort. Da fragte ihn der Hohepriester zum zweitenmal: «Bist du der Messias, der Sohn des Hochgelobten-1-?» -1) der Hochgelobte (nur hier im NT als Name Gottes gebraucht) ist -+Jahwe-.++
1672#Markus,14,62#62. Jesus erwiderte: «Ich bin's! Und ihr sollt den Menschensohn sitzen sehn zur Rechten der Macht und kommen mit den Wolken des Himmels.»
1673#Markus,14,63#63. Da zerriß der Hohepriester seine Kleider und sprach: «Was brauchen wir noch weiter Zeugen?
1674#Markus,14,64#64. Ihr habt die Gotteslästerung gehört. Was meint ihr nun?» Da gaben alle das Urteil ab, er sei des Todes schuldig.
1675#Markus,14,65#65. Nun begannen einige-1-, ihn anzuspeien, ihm das Gesicht zu verhüllen und ihn dann mit Fäusten zu schlagen, indem sie höhnisch riefen: «Zeige dich als Prophet-2-!» Auch die Diener schlugen ihn ins Angesicht, als er ihnen übergeben wurde. -1) einige von den Mitgliedern des Hohen Rates. 2) d.h: Nenne doch unsre Namen!++
1676#Markus,14,66#66. Unterdes saß Petrus unten im Hofe. Da kam eine von den Mägden des Hohenpriesters.
1677#Markus,14,67#67. Als die sah, wie sich Petrus wärmte, schaute sie ihn an und sprach: «Du warst auch bei dem Jesus aus Nazaret!»
1678#Markus,14,68#68. Er leugnete aber und sagte: «Ich weiß nicht - ich verstehe nicht - was meinst du denn?» Dann ging er aus dem inneren Hofe in den Vorhof. Da krähte ein Hahn.
1679#Markus,14,69#69. Nun sah ihn dort dieselbe Magd, und wieder fing sie an, zu denen, die dabeistanden, zu sagen: «Das ist auch einer von ihnen!»
1680#Markus,14,70#70. Da leugnete er von neuem. Nach einer kleinen Weile sprachen die Umstehenden wiederum zu Petrus: «Wahrhaftig, du gehörst zu ihnen! Du bist ja auch ein Galiläer; schon deine Mundart ist ganz so.»
1681#Markus,14,71#71. Nun fing er an, sich zu verwünschen und zu schwören: «Ich kenne den Menschen nicht, von dem ihr redet!»
1682#Markus,14,72#72. Da krähte ein Hahn zum zweitenmal. Jetzt entsann sich Petrus des Wortes, das Jesus zu ihm gesagt hatte: «Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.» Als er daran dachte, brach er in lautes Weinen aus.+ ---- -- --- ELBERFELDER/Markus 15 -+ --- MENGE/Markus 15 -+ --- ALBRECHT/Markus 15 -
1683#Markus,15,1#1. Sofort nach Tagesanbruch kamen alle Glieder des Hohen Rates - die Hohenpriester mit den Ältesten und Schriftgelehrten - zu einem fertigen Beschluß. Dann ließen sie Jesus gefesselt wegführen und überlieferten ihn Pilatus.
1684#Markus,15,2#2. Pilatus fragte ihn: «Bist du der Juden König?» Er antwortete ihm: «Ja, ich bin's.»
1685#Markus,15,3#3. Die Hohenpriester erhoben dann viele Klagen gegen ihn.
1686#Markus,15,4#4. Da fragte ihn Pilatus abermals: «Hast du nichts darauf zu sagen? Höre doch, was sie alles gegen dich vorbringen.»
1687#Markus,15,5#5. Aber Jesus gab ihm keine Antwort mehr, so daß sich Pilatus wunderte.
1688#Markus,15,6#6. Nun pflegte er ihnen an jedem Passahfest einen Gefangnen loszugeben nach ihrer freien Wahl.
1689#Markus,15,7#7. Damals lag ein gewisser Barabbas im Kerker zusammen mit andern Empörern, die beim Aufruhr einen Mord begangen hatten.
1690#Markus,15,8#8. Als nun das Volk (zum Palast des Pilatus) hinaufkam und zu verlangen begann, was er ihnen sonst gewährte,
1691#Markus,15,9#9. da fragte sie Pilatus: «Soll ich euch den König der Juden losgeben?»
1692#Markus,15,10#10. Er hatte nämlich wohl gemerkt, daß ihn die Hohenpriester nur aus Neid überantwortet hatten.
1693#Markus,15,11#11. Die Hohenpriester aber wiegelten das Volk auf, es möge lieber um die Freilassung des Barabbas bitten.
1694#Markus,15,12#12. Da nahm Pilatus abermals das Wort und sprach zu ihnen: «Was soll ich denn mit dem Manne tun, den ihr den Judenkönig nennt?»
1695#Markus,15,13#13. Sie schrien wieder: «Kreuzige ihn!»
1696#Markus,15,14#14. Da fragte sie Pilatus: «Was hat er denn verbrochen?» Sie schrien nur noch lauter: «Kreuzige ihn!»
1697#Markus,15,15#15. Weil nun Pilatus die Menge zufriedenstellen wollte, so gab er ihnen Barabbas frei. Jesus aber ließ er geißeln; dann übergab er ihn (den Soldaten) zur Kreuzigung.
1698#Markus,15,16#16. Nun führten ihn die Soldaten in den innern Hof des Statthalterpalastes und riefen die ganze Schar (ihrer Genossen) zusammen.
1699#Markus,15,17#17. Sie zogen ihm einen Purpurmantel an, setzten ihm eine Dornenkrone auf, die sie geflochten hatten,
1700#Markus,15,18#18. und begannen ihn zu grüßen: «Heil dir, König der Juden!»
1701#Markus,15,19#19. Dabei schlugen sie ihn mit einem Rohr aufs Haupt, spien ihn an, beugten ihre Knie und huldigten ihm.
1702#Markus,15,20#20. Als sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, zogen sie ihm den Purpurmantel aus und legten ihm wieder seine eignen Kleider an. Dann führten sie ihn ab zur Kreuzigung.
1703#Markus,15,21#21. Da kam ein gewisser Simon des Wegs, ein Mann aus Kyrene, des Alexander und Rufus Vater-a-, der kam von einem Dorfe zurück; den zwangen sie, Jesus das Kreuz zu tragen. -a) Röm. 16,13 (?).++
1704#Markus,15,22#22. So brachten sie ihn nach dem Platze Golgotha, das heißt Schädelstätte.
1705#Markus,15,23#23. Dort reichten sie ihm betäubenden Würzwein; aber er nahm ihn nicht.
1706#Markus,15,24#24. Dann kreuzigten sie ihn. Darauf verteilten sie seine Kleider unter sich, indem sie das Los darüber warfen, was jeder von ihnen bekommen solle.
1707#Markus,15,25#25. Es war die dritte Stunde-1-, als sie ihn kreuzigten. -1) 9 Uhr vormittags (doch s. Joh. 19,14 und Anm. dazu).++
1708#Markus,15,26#26. Oben an dem Kreuze stand eine Inschrift mit der Angabe seiner Schuld; die lautete: «Der Juden König.»
1709#Markus,15,27#27. Mit ihm kreuzigten sie zwei Räuber, den einen zu seiner Rechten, den andern zu seiner Linken.
1710#Markus,15,28#28. So wurde das Schriftwort erfüllt: «Er ist unter die Verbrecher gerechnet worden-1-.» -1) Jes. 53,12. - V. 28 (vgl. Lk. 22,37) fehlt in manchen altHs.++
1711#Markus,15,29#29. Die Vorübergehenden aber schmähten ihn: sie schüttelten den Kopf und sprachen: «He! du wolltest ja den Tempel niederreißen und ihn in drei Tagen wiederbauen:
1712#Markus,15,30#30. hilf dir nun selbst und steige vom Kreuz herab!»
1713#Markus,15,31#31. Auch die Hohenpriester samt den Schriftgelehrten verspotteten ihn untereinander und sagten: «Andern hat er geholfen, und sich selbst kann er nun nicht helfen!
1714#Markus,15,32#32. Der Messias, der König Israels, mag jetzt vom Kreuz heruntersteigen, damit wir's sehen! Dann wollen wir an ihn glauben!» Auch die Männer, die mit ihm gekreuzigt waren, beschimpften ihn.
1715#Markus,15,33#33. Nach der sechsten Stunde aber bedeckte Finsternis die ganze Gegend bis zur neunten Stunde.
1716#Markus,15,34#34. Und in der neunten Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme: «Eloi, Eloi, lema sabachthanei!» Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen-a-! -a) Ps. 22,2.++
1717#Markus,15,35#35. Als einige der Umstehenden das hörten, sprachen sie: «Hört, er ruft den Elia.»
1718#Markus,15,36#36. Da lief einer hin, füllte einen Schwamm mit Essig, steckte ihn auf einen Rohrstab und wollte ihm zu trinken geben, indem er sagte: «Wartet, wir wollen doch sehn, ob Elia kommt, um ihn herabzunehmen.»
1719#Markus,15,37#37. Jesus aber tat einen lauten Schrei und verschied.
1720#Markus,15,38#38. In diesem Augenblick zerriß der Tempelvorhang von oben bis unten in zwei Stücke.
1721#Markus,15,39#39. Als der Hauptmann, der dem Kreuz gegenüberstand, ihn so verscheiden sah, da sprach er: «Wahrhaftig, dieser Mann ist Gottes Sohn gewesen!»
1722#Markus,15,40#40. Es sahen auch Frauen von ferne zu; unter ihnen waren Maria aus Magdala, Maria, die Mutter Jakobus des Kleinen-1- und des Joses, und Salome-2- - -1) klein bed. hier jedenfalls: von kleiner Gestalt. 2) die Mutter der Apostel Jakobus und Johannes.++
1723#Markus,15,41#41. die ihn schon, als er noch in Galiläa war, begleitet und bedient hatten - und außerdem noch viele andre, die mit ihm nach Jerusalem hinaufgezogen waren.
1724#Markus,15,42#42. Als es schon Abend war - zudem war es Freitag, der Tag vor dem Sabbat-1- -, -1) Josef mußte also schnell handeln, weil am Sabbat kein Werk verrichtet werden durfte.++
1725#Markus,15,43#43. da kam Josef von Arimathäa, ein angesehener Ratsherr-1-, der auch auf das Königreich Gottes wartete, ging mit kühnem Mute* zu Pilatus und bat ihn um Jesu Leichnam. -1) d.h. Mitglied des Hohen Rates.++
1726#Markus,15,44#44. Pilatus war verwundert, daß Jesus schon gestorben sein sollte. Er ließ deshalb den Hauptmann rufen-1- und fragte ihn, ob er schon länger tot sei. -1) der bei Jesu Kreuzigung die Wache befehligt hatte.++
1727#Markus,15,45#45. Als ihm der Hauptmann dies bestätigte, da schenkte er Josef den Leichnam*.
1728#Markus,15,46#46. Nun kaufte Josef feine Leinwand, ließ dann den Leichnam vom Kreuze herabnehmen, ihn in die Leinwand hüllen und in ein Grab legen, das in einen Fels gehauen war. Dann ließ er einen Stein vor die Grabesöffnung wälzen.
1729#Markus,15,47#47. Maria aus Magdala aber und Maria, des Joses Mutter-a-, sahen sich die Stätte an, wo er beigesetzt war. -a) V. 40.++ + ---- -- --- ELBERFELDER/Markus 16 -+ --- MENGE/Markus 16 -+ --- ALBRECHT/Markus 16 -
1730#Markus,16,1#1. Als der Sabbat vorüber war-1-, kauften Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus-a-, und Salome Gewürzkräuter, um hinzugehn und Jesu Leichnam zu salben. -1) also: Sonnabend nach Sonnenuntergang. a) Mk. 15,40.47.++
1731#Markus,16,2#2. Am ersten Wochentage in aller Frühe gleich nach Sonnenaufgang machten sie sich auf zum Grabe.
1732#Markus,16,3#3. Da sprachen sie zueinander: «Wer wälzt uns wohl den Stein von der Grabesöffnung?»
1733#Markus,16,4#4. Doch als sie hinsahen, bemerkten sie, daß der Stein schon weggewälzt war; denn er war sehr groß*.
1734#Markus,16,5#5. Als sie dann in die Grabkammer traten-1-, sahen sie rechts einen Jüngling in weißem Gewande sitzen. Und sie erschraken sehr. -1) die Leichen wurden an den Wänden der Grabkammern in Nischen beigesetzt.++
1735#Markus,16,6#6. Er aber sprach zu ihnen: «Entsetzet euch nicht! Ihr wollt nach Jesus sehn, dem Nazarener, der gekreuzigt ist? Er ist auferstanden, er ist nicht hier! Seht da die Stätte, wohin man ihn gelegt!
1736#Markus,16,7#7. Und jetzt geht hin und meldet seinen Jüngern, vor allen Petrus: ,Er geht euch voraus nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt.'»
1737#Markus,16,8#8. Da verließen sie das Grab und eilten weg; denn Zittern und Entsetzen erfüllte sie. Und sie sagten niemand ein Wort davon; denn sie waren voll Furcht . . .-1-** -1) hier schließt der ursprüngliche Text des Markusevangeliums.++
1738#Markus,16,9#9. Als Jesus früh am ersten Wochentage auferstanden war, erschien er zuerst Maria aus Magdala, von der er sieben böse Geister ausgetrieben hatte.
1739#Markus,16,10#10. Die ging hin und verkündigte es denen, die ihn einst begleitet hatten und die nun trauerten und weinten.
1740#Markus,16,11#11. Doch als sie hörten, er lebe und sei von ihr gesehen worden, da glaubten sie es nicht.
1741#Markus,16,12#12. Dann offenbarte er sich in anderer Gestalt zweien von ihnen unterwegs, als sie zu einem Dorfe gingen.
1742#Markus,16,13#13. Die gingen auch hin und verkündigten es den übrigen. Aber auch ihnen glaubten sie nicht.
1743#Markus,16,14#14. Später offenbarte er sich den Elf, als sie bei Tische waren: er schalt ihren Unglauben und ihre Herzenshärtigkeit, weil sie denen, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen, nicht geglaubt hätten.
1744#Markus,16,15#15. Dann sprach er zu ihnen: «Geht hin in alle Welt und verkündigt die Heilsbotschaft der ganzen Menschheit.
1745#Markus,16,16#16. Wer dann zum Glauben kommt und sich taufen läßt, der soll errettet werden. Wer aber nicht glauben will, der wird verdammt.
1746#Markus,16,17#17. Dies aber sind die Wunderzeichen, die den Gläubigen zuteil werden sollen: in meinem Namen werden sie böse Geister austreiben-a-; sie werden mit neuen Zungen reden-b-; -a) Apg. 8,7; 16,18; 19,11.12. b) Apg. 2,4.11; 10,46; 19,6; 1.Kor. 12,10.28; 13,1; 14,1-28.++
1747#Markus,16,18#18. mit ihren Händen werden sie Schlangen aufheben-a-, und wenn sie etwas Tödliches trinken, soll es ihnen nicht schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie sollen genesen-b-.» -a) Apg. 28,3-6. b) Jak. 5,14.15; Apg. 28,8.9.++
1748#Markus,16,19#19. Als der Herr Jesus so mit ihnen geredet hatte, ward er aufgehoben in den Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes.
1749#Markus,16,20#20. Sie aber zogen aus und predigten überall. Dabei stand ihnen der Herr zur Seite und bestätigte ihr Wort durch die begleitenden Wunderzeichen-a-**. -a) Hebr. 2,4; Apg. 14,3. In der Albrecht-Üs. folgen hier 2. und 3. Schluß.++