4786#Römer,1,1#1. PAULUS, ein Knecht Jesu Christi, berufen zum Apostel und auserkoren, um Gottes Frohe Botschaft zu verkünden. -
4787#Römer,1,2#2. Die hat Gott in den heiligen Schriften-1- durch seine Propheten zuvor verheißen -1) des Alten Bundes.++
4788#Römer,1,3#3. über seinen Sohn. Der ist dem Fleische nach-1- aus Davids Geschlecht hervorgegangen, -1) seiner menschlichen Abstammung nach.++
4789#Römer,1,4#4. nach dem Geiste der Heiligkeit* aber ist er durch seine Auferstehung von den Toten zu der Machtfülle des Sohnes Gottes erhoben worden-1-. -1) durch die Auferweckung Jesu vollzog Gott seinen Einsetzungsspruch in Ps. 2,7; vgl. Apg. 13,33; Hebr. 1,5; Mt. 28,18; vgl. auch zu V. 3.4: 1.Tim. 3,16.++
4790#Römer,1,5#5. Durch ihn, unsern Herrn Jesus Christus, haben wir die Gnadengabe des Apostelamts empfangen, um zu seines Namens Ehre unter allen Völkern solche zu sammeln, die dem Glauben gehorsam werden.
4791#Römer,1,6#6. Inmitten dieser Völkerwelt seid auch ihr von Jesus Christus berufen. -
4792#Römer,1,7#7. Euch allen, als Geliebten Gottes und berufenen Heiligen-a-* in Rom, entbiete ich meinen Gruß. Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus! -a) Joh. 17,14.16.++
4793#Römer,1,8#8. Besonders danke ich meinem Gott durch Jesus Christus für euch alle, daß von euerm Glauben in der ganzen Welt die Rede ist.
4794#Römer,1,9#9. Denn Gott, dem ich in meinem Geiste diene, indem ich die Frohe Botschaft seines Sohnes verkündige, - der ist mein Zeuge, wie unablässig ich euer gedenke.
4795#Römer,1,10#10. Stets flehe ich in meinen Gebeten zu Gott, er möge mir, wenn es sein Wille ist, nun endlich die Wege bahnen, daß ich zu euch kommen könne.
4796#Römer,1,11#11. Denn mich verlangt danach, euch zu sehn, um euch diese und jene geistliche Gabe zu eurer Stärkung mitzuteilen,
4797#Römer,1,12#12. oder richtiger gesagt: wir - ihr und ich - wollen uns, wenn ich bei euch bin, durch unsern Glauben gegenseitig ermuntern.
4798#Römer,1,13#13. Es drängt mich, euch zu sagen, Brüder, daß ich mir schon oft vorgenommen habe, euch zu besuchen. Bis jetzt aber bin ich immer wieder daran gehindert worden. Denn auch unter euch möchte ich ebenso wie in den Ländern andrer Völker etwas Frucht einsammeln.
4799#Römer,1,14#14. Griechen und Nichtgriechen, Gebildeten und Ungebildeten bin ich ja zu dienen verpflichtet.
4800#Römer,1,15#15. Daher bin ich, soviel an mir liegt, gern bereit, auch euch in Rom die Frohe Botschaft zu verkünden.
4801#Römer,1,16#16. Wahrlich, ich schäme mich der Frohen Botschaft nicht. Sie ist ja eine Gotteskraft, die allen, die da glauben, Rettung bringt: zuerst den Juden, dann auch den Griechen-1-. -1) an Juden und Griechen hatte sich bis dahin die Verkündigung der Heilsbotschaft fast ausschließlich gerichtet; die barbarischen Völker waren noch so gut wie gar nicht mit der Heilsbotschaft in Berührung gekommen. Den Juden sollte das Heil zuerst angeboten werden (Apg. 13,46).++
4802#Römer,1,17#17. Denn Gottes Gerechtigkeit** wird darin-1- offenbar: sie kommt aus Glauben, und sie führt zum Glauben, wie geschrieben steht: «Der Gerechte wird durch den Glauben das Leben erlangen-a-*.» -1) in der Heilsbotschaft. - V. 16 und 17 enthalten das Thema des Römerbriefs.   a) Hab. 2,4; vgl. Gal. 2,16; Hebr. 10,38.++
4803#Römer,1,18#18. Denn* Gottes Zorn wird fort und fort vom Himmel offenbar über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit solcher Menschen, die die Wahrheit durch Ungerechtigkeit zu unterdrücken suchen.
4804#Römer,1,19#19. Denn-1- was man von Gott erkennen kann, das ist unter ihnen wohlbekannt. Gott selbst hat es ihnen kundgemacht. -1) Grund, warum sich Gottes Zorngericht offenbart.++
4805#Römer,1,20#20. Sein unsichtbares Wesen - seine ewige Macht und göttliche Größe - läßt sich ja seit der Erschaffung der Welt in seinen Werken deutlich wahrnehmen. Darum sind die Menschen auch ohne Entschuldigung,
4806#Römer,1,21#21. wenn sie trotz ihrer Erkenntnis Gottes ihm nicht als Gott Ehre und Dank dargebracht haben, sondern auf nichtige Gedanken verfallen und mit ihrem unverständigen Herzen in Finsternis geraten sind.
4807#Römer,1,22#22. In ihrem Weisheitsstolze sind sie zu Narren geworden:
4808#Römer,1,23#23. die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes haben sie vertauscht mit armseligen Bildern von vergänglichen Menschen, Vögeln, vierfüßigen Tieren und kriechendem Gewürm-a-. -a) vgl. Ps. 106,20.++
4809#Römer,1,24#24. Deshalb hat sie Gott in den bösen Begierden ihrer Herzen der Unreinigkeit preisgegeben, daß sie ihre eignen Leiber schändeten,
4810#Römer,1,25#25. weil sie die Wahrheit Gottes-1- mit der Lüge-2- vertauscht und dem Geschöpfe mehr Verehrung und Dienst erwiesen haben als dem Schöpfer, der da gepriesen sei in Ewigkeit. Amen. -1) das wahre Wesen Gottes, die Herrlichkeit Gottes (V. 23).   2) «die Lüge» bedeutet: die Götzen (Amos 2,4).++
4811#Römer,1,26#26. Darum hat sie Gott schändlichen Leidenschaften preisgegeben. Ihre Weiber haben statt des natürlichen Geschlechtsverkehrs widernatürlichen Umgang gepflogen.
4812#Römer,1,27#27. Ebenso haben die Männer den natürlichen Verkehr mit dem Weibe aufgegeben und sind in ihrer Begierde gegeneinander entbrannt: Männer haben mit Männern Unzucht getrieben und die gebührende Strafe für ihre Verirrung an ihrem eignen Leibe empfangen-1-. -1) der Leib wurde durch die widernatürliche Unzucht zerrüttet.++
4813#Römer,1,28#28. Weil ihnen nichts daran lag, die Erkenntnis Gottes festzuhalten, hat sie Gott einer verwerflichen Sinnesweise preisgegeben, so daß sie schmähliche Dinge treiben.
4814#Römer,1,29#29. Sie sind erfüllt mit aller Ungerechtigkeit, Bosheit, Habsucht und Schlechtigkeit. Sie sind voller Neid, Mord, Streit, Trug und Tücke.
4815#Römer,1,30#30. Sie verleumden heimlich und öffentlich. Sie sind gottlose Frevler, übermütige Prahler, erfinderisch im Bösen. Sie sind den Eltern ungehorsam,
4816#Römer,1,31#31. sie sind unverständig, wortbrüchig, lieblos und unbarmherzig.
4817#Römer,1,32#32. Sie wissen ganz genau, daß nach dem Gesetze Gottes alle solche Frevler den Tod verdienen. Trotzdem aber begnügen sie sich nicht damit, selbst dergleichen Sünden zu begehen; nein, sie rühmen auch noch ganz offen die andern, die solche schändliche Dinge treiben.+ ---- -- --- ELBERFELDER/Römer 2 -+ --- MENGE/Römer 2 -+ --- ALBRECHT/Römer 2 -
4818#Römer,2,1#1. Darum-1-* gibt es keine Entschuldigung für dich, o Mensch, wer du auch seiest, wenn du dich zum Richter über andre aufwirfst. Indem du nämlich einem andern das Urteil sprichst, verurteilst du dich selbst. Denn du, sein Richter, begehst ja ganz dieselben Sünden. -1) «darum» begründet Röm. 1,32.++
4819#Römer,2,2#2. Anderseits wissen wir: Gottes Urteilspruch richtet sich wirklich gegen alle, die solche Sünden tun.
4820#Römer,2,3#3. Wenn du nun dergleichen Sünden verurteilst und selbst in solchen Sünden lebst, kannst du dann vielleicht darauf rechnen, o Mensch, daß du dem Gerichte Gottes entrinnen werdest?
4821#Römer,2,4#4. Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld-1- und Langmut? Willst du nicht anerkennen, daß dich Gottes Güte zur Sinnesänderung zu leiten sucht? -1) in seiner Geduld schiebt Gott das Gericht hinaus.++
4822#Römer,2,5#5. Bist du aber hartnäckig, und ist dein Herz unbußfertig, so sammelst du dir einen Schatz von Zorn, (der dir ausbezahlt werden soll) an jenem Tage, wo sich Gottes Zorn entlädt und sein gerechtes Gericht offenbar wird.
4823#Römer,2,6#6. Denn Gott wird einem jeden vergelten nach seinen Werken-a-. -a) Ps. 62,13; Spr. 24,12; Gal. 6,7.8.++
4824#Römer,2,7#7. Den einen, die nach dem ewigen Leben trachten, wird, wenn sie im Guten standhaft bleiben, Herrlichkeit, Ehre und Unvergänglichkeit zuteil.
4825#Römer,2,8#8. Die andern aber, die in Widerspenstigkeit der Wahrheit nicht gehorchen, sondern der Ungerechtigkeit folgen, trifft Zorn und Grimm.
4826#Römer,2,9#9. Trübsal und Angst erleiden alle, die Böses tun, zuerst die Juden, dann auch die Griechen.
4827#Römer,2,10#10. Doch Herrlichkeit, Ehre und Friede wird denen zuteil, die Gutes tun, zuerst den Juden, dann auch den Griechen.
4828#Römer,2,11#11. Denn Gott urteilt nicht nach äußern Unterschieden.
4829#Römer,2,12#12. Alle, die, ohne das Gesetz zu kennen, gesündigt haben, werden auch ohne den Richterspruch des Gesetzes dem Verderben anheimfallen. Und alle, die gesündigt haben, während sie unter dem Gesetze standen, werden durch das Gesetz ihr Urteil empfangen.
4830#Römer,2,13#13. Denn nicht solche, die das Gesetz nur hören-1-, sind gerecht in Gottes Augen, sondern die das Gesetz erfüllen, die sollen gerechtgesprochen werden*. -1) bei der Vorlesung am Sabbat.++
4831#Römer,2,14#14. Sooft nämlich Heiden, die doch kein Gesetz haben, aus innerm Triebe des Gesetzes Forderungen erfüllen, so sind sie, ohne ein Gesetz zu haben, sich selbst ein Gesetz.
4832#Römer,2,15#15. Denn durch ihr Verhalten* beweisen sie, daß die Kenntnis jenes Tuns, das vom Gesetz gefordert wird, in ihrem Herzen eingeschrieben steht. Dafür* zeugt auch ihr sittliches Bewußtsein: ihre Gedanken verklagen sich untereinander und suchen sich auch wohl zu rechtfertigen*.
4833#Römer,2,16#16. Das wird sich zeigen an dem Tage, wo Gott - nach der Heilsbotschaft, die ich verkünde - die verborgenen Gedanken der Menschen durch Jesus Christus richten wird-1-*. -1) Gott wird die Heiden nicht darum verdammen, weil sie Heiden sind und weder das Gesetz Moses noch die christliche Heilsbotschaft gehört haben.++
4834#Römer,2,17#17. Du bist stolz auf den Namen Jude, du betrachtest das Gesetz als ein Ruhekissen, du rühmst dich deines Gottes
4835#Römer,2,18#18. und kennst seinen Willen. Durch die Belehrung im Gesetze hast du Klarheit über den Unterschied von gut und böse.
4836#Römer,2,19#19. Du traust dir zu, ein Führer der Blinden zu sein, ein Licht derer, die im Finstern wandeln,
4837#Römer,2,20#20. ein Erzieher der Unverständigen, ein Lehrer der Unmündigen. Denn im Gesetze hast du ja den klaren Ausdruck der Erkenntnis und der Wahrheit.
4838#Römer,2,21#21. Belehrst du nun aber andre und folgst selbst deiner Lehre nicht, predigst du: nicht stehlen! und stiehlst,
4839#Römer,2,22#22. gebietest du: nicht ehebrechen! und brichst die Ehe, verabscheust du die Götzen und beraubst doch ihre Tempel-a-: -a) vgl. 5.Mo. 7,25f.++
4840#Römer,2,23#23. machst du da nicht trotz deines Prahlens mit dem Gesetz durch deine Gesetzesübertretung deinem Gotte Schande?
4841#Römer,2,24#24. Denn: «Um euretwillen wird der Name Gottes unter den Heidenvölkern verlästert -», so steht ja geschrieben-a-. -a) vgl. Jes. 52,5; Hes. 36,20.++
4842#Römer,2,25#25. Gewiß: die Beschneidung ist heilsam, wenn du das Gesetz erfüllst*. Übertrittst du aber das Gesetz, so bist du nicht besser als ein unbeschnittener Heide.
4843#Römer,2,26#26. Wenn anderseits ein Unbeschnittener die Verordnungen des Gesetzes beobachtet, wird er da nicht, obwohl unbeschnitten, als ein Beschnittener angesehen werden?
4844#Römer,2,27#27. Ja, der von Hause aus Unbeschnittene, der das Gesetz erfüllt, wird dich verurteilen, der du trotz deines geschriebenen Gesetzes und deiner Beschneidung ein Gesetzesübertreter bist.
4845#Römer,2,28#28. Denn das ist kein rechter Jude, der es nur äußerlich ist; und das ist keine wahre Beschneidung, die nur äußerlich am Fleische vollzogen wird.
4846#Römer,2,29#29. Das ist vielmehr ein rechter Jude, der es nach seiner innern Gesinnung ist; und die wahre Beschneidung ist die Beschneidung des Herzens: da waltet der Geist, nicht der Buchstabe. Und da folgt auch Anerkennung-1-, zwar nicht von Menschen, aber von Gott. -1) am Tage des Gerichts, 1.Kor. 4,5.++ + ---- -- --- ELBERFELDER/Römer 3 -+ --- MENGE/Römer 3 -+ --- ALBRECHT/Römer 3 -
4847#Römer,3,1#1. Haben denn da die Juden (vor den Heiden) überhaupt noch etwas voraus? Oder bringt die Beschneidung irgendeinen Nutzen?
4848#Römer,3,2#2. O ja, die Juden haben in jeder Hinsicht viel voraus: vor allem deshalb, weil ihnen Gottes Offenbarungsworte anvertraut worden sind.
4849#Römer,3,3#3. Denn was tut's, daß manche untreu geworden sind? Hebt etwa ihre Untreue Gottes Treue auf?
4850#Römer,3,4#4. Nimmermehr! Im Gegenteil: es soll sich zeigen, daß Gott (treu und) wahrhaftig ist, während «alle Menschen Lügner sind-a-», wie geschrieben steht: «Du sollst recht behalten mit deinem Richterspruch und als Sieger dastehn, wenn man mit dir streitet-1-.» -1) Ps. 51,6. Der Psalmist erkennt als reuiger Sünder die Gerechtigkeit des göttlichen Gerichts an.   a) Ps. 116,11.++
4851#Römer,3,5#5. Wenn aber so unsre Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit ins helle Licht stellt, was dann? Ist dann Gott - menschlich gesprochen - nicht ungerecht, wenn er sein Zorngericht verhängt?
4852#Römer,3,6#6. Nimmermehr! Denn wie könnte Gott sonst der Weltenrichter sein?
4853#Römer,3,7#7. Wenn sich ferner Gottes Wahrheit durch meine «Lügenpredigt-1-» um so herrlicher erwiesen hat zu seinem Ruhme, warum werde auch ich dann noch immer als Sünder angesehn*? -1) die Verkündigung des Apostels wurde von seinen jüd. und judenchr. Gegnern als Lügenpredigt geschmäht.++
4854#Römer,3,8#8. Ja, warum sollten wir dann nicht alle nach jenem Grundsatz handeln, den uns gewisse Leute lästerlich in den Mund legen: «Laßt uns das Böse tun, damit Gutes daraus komme»? Leute, die so denken, trifft Gottes Strafurteil mit Recht.
4855#Römer,3,9#9. Wie steht es nun? Zeichnen wir (Juden) uns durch unser Verhalten wirklich (vor den Heiden) aus? Nicht im geringsten. Wir haben ja im vorigen gegen Juden und Heiden dieselbe Anklage erheben müssen, daß sie alle unter der Herrschaft der Sünde stehen.
4856#Römer,3,10#10. Es heißt ja in der Schrift: «Keiner ist gerecht, auch nicht einer;
4857#Römer,3,11#11. keiner ist verständig, keiner fragt nach Gott.
4858#Römer,3,12#12. Sie alle sind abgewichen, allesamt verderbt. Keiner ist da, der Gutes tut, auch nicht einer-a-. -a) Ps. 14,1-3.++
4859#Römer,3,13#13. Ihre Kehle ist ein offnes Grab, mit ihren Zungen reden sie Betrug-a-. Otterngift ist unter ihren Lippen-b-. -a) Ps. 5,10.   b) Ps. 140,4.++
4860#Römer,3,14#14. Ihr Mund ist voller Fluch und Bitterkeit-a-. -a) Ps. 10,7.++
4861#Römer,3,15#15. Ihre Füße eilen, um Blut zu vergießen;
4862#Römer,3,16#16. Zerstörung und Jammer sind auf ihren Wegen,
4863#Römer,3,17#17. und den Weg des Heils kennen sie nicht-a-. -a) Jes. 59,7.8.++
4864#Römer,3,18#18. Es ist keine Gottesfurcht vor ihren Augen-a-.» -a) Ps. 36,2.++
4865#Römer,3,19#19. Nun wissen wir, daß sich die Worte des Gesetzes zunächst an die richten, die unter dem Gesetze stehen. Schließlich aber kommt dadurch doch jedes Menschen Mund zum Schweigen, und die ganze Welt steht schuldig da vor Gott.
4866#Römer,3,20#20. Denn aus Gesetzeswerken «wird kein Mensch vor ihm gerechtfertigt-a-.» Das Gesetz wirkt ja nur Erkenntnis der Sünde. -a) Ps. 143,2.++
4867#Römer,3,21#21. Nun ist aber, ganz unabhängig von irgendeinem Gesetze, eine Gerechtigkeit Gottes offenbar geworden-1-, auf die schon das Gesetz und die Propheten hingewiesen haben-2-, -1) das Perfektum -+pephanerotai- bed: sie ist ein für allemal geschichtlich offenbar geworden, aber die Wirkung dieser Offenbarung dauert fort in der Gegenwart (vgl. Hebr. 9,26).   2) der Kern der Schriften des Alten Bundes ist ja das Bekenntnis: Jahwe, unsre Gerechtigkeit (Jer. 23,6; 33,16).++
4868#Römer,3,22#22. nämlich Gottes Gerechtigkeit durch den Glauben Jesu Christi-1-*, die zuteil wird allen, die da glauben. 23. Denn hier gibt's keinen Unterschied: -1) Christi Glaube ist heilsbegründend: durch seinen Tod, den er im Glauben erduldete (V. 25), hat er uns das Heil erworben. Unser Glaube ist heilsaneignend: dadurch wird uns Gottes Gerechtigkeit zuteil (V. 22, Schluß).++
4869#Römer,3,23#alle (die zum Glauben kommen) sind früher Sünder gewesen und haben nichts aufzuweisen, was Gott gefallen könnte.
4870#Römer,3,24#24. Sie empfangen vielmehr die Gerechtigkeit von ihm als unverdientes Gnadengeschenk durch die Befreiung-1-** in Christus Jesus**. -1) «aus der Schuldhaft», die durch eine Loskaufung erfolgt (vgl. Kol. 1,14; Eph. 1,7; Hebr. 9,15.12).++
4871#Römer,3,25#25. Den hat Gott öffentlich zur Schau gestellt als Gnadenstuhl durch seinen blutigen Tod, den er im Glauben erduldet hat-1-**. Damit* wollte Gott zunächst seine (richterliche) Gerechtigkeit erweisen, weil er die vorher begangenen Sünden-2- in seiner Langmut* ungestraft hatte hingehen lassen. -1) o: Denn Gott hat ihn als Gnadenstuhl (o: Gnadenspender) vorgestellt (d.h. zur Schau gestellt) in seinem Blute (d.h. durch seinen blutigen Opfertod am Kreuz), . . .   2) d.h. die Sünden der vorchristlichen Menschheit (vgl. Apg. 17,30).++
4872#Römer,3,26#26. Dann aber wollte er auch seine (gnadenspendende) Gerechtigkeit erweisen für die gegenwärtige Zeit. So sollte offenbar werden-1-, daß er selbst (als Richter) gerecht ist, und daß er auch (aus Gnaden) den rechtfertigt, der Glauben hat wie Jesus-2-**. -1) indem jetzt Gottes heilwirkende, gnadenspendende Gerechtigkeit in vollem Einklang steht mit seinem heiligen Wesen und seiner richterlichen Gerechtigkeit.   2) w: «der aus Jesu Glauben ist».++
4873#Römer,3,27#27. Wo bleibt denn nun das Rühmen-1-? Damit ist's aus für immer. Durch was für ein Gesetz? Durch ein Gesetz, das Werke fordert? Im Gegenteil: durch ein Gesetz, das Glauben fordert. -1) der Juden.++
4874#Römer,3,28#28. So kommen wir zu dem Schluß, daß der Mensch, ganz unabhängig von Gesetzeswerken, durch den Glauben gerechtfertigt wird.
4875#Römer,3,29#29. Oder ist Gott etwa nur der Juden Gott? Ist er nicht auch der Heiden Gott? Gewiß, er ist auch der Heiden Gott.
4876#Römer,3,30#30. Denn es gibt nur einen Gott, und der rechtfertigt die Juden aus Glauben und die Heiden durch den Glauben.
4877#Römer,3,31#31. Bringen wir nun etwa das Gesetz zu Falle durch den Glauben? Nimmermehr! Wir bringen vielmehr das Gesetz erst recht zur Geltung-1-*. -1) erst die Botschaft vom Glauben bringt das Gesetz, d.h. die Schriftoffenbarung des Alten Testaments, zur vollen Geltung.++ + ---- -- --- ELBERFELDER/Römer 4 -+ --- MENGE/Römer 4 -+ --- ALBRECHT/Römer 4 -
4878#Römer,4,1#1. Was hat denn unser Ahnherr Abraham durch sein eignes Tun erreicht?
4879#Römer,4,2#2. Wäre Abraham aus Werken gerechtfertigt worden, so hätte er freilich Grund, sich zu rühmen. Aber Gott gegenüber ist es anders.
4880#Römer,4,3#3. Denn was sagt die Schrift? «Abraham glaubte Gott, und das ward ihm angerechnet zur Gerechtigkeit-a-.» -a) 1.Mo. 15,6.++
4881#Römer,4,4#4. Hat nun einer Werke aufzuweisen, so wird ihm der verdiente Lohn nicht aus Gnaden angerechnet, sondern aus Schuldigkeit.
4882#Römer,4,5#5. Wer aber keine Werke aufweisen kann, sondern glaubt an den, der den Gottlosen rechtfertigt, dem wird sein Glaube angerechnet zur Gerechtigkeit.
4883#Römer,4,6#6. Auch David preist ja den Menschen selig, dem Gott ganz unabhängig von Werken Gerechtigkeit anrechnet:
4884#Römer,4,7#7. «Selig sind, denen die Übertretungen vergeben und deren Sünden zugedeckt sind!
4885#Römer,4,8#8. Selig ist der Mann, dem der Herr die Sünde nicht anrechnet-a-!» -a) Ps. 32,1.2.++
4886#Römer,4,9#9. Bezieht sich nun diese Seligpreisung allein auf die Beschnittenen oder auch auf die Unbeschnittenen? Abraham - so behaupten wir ja - «ward sein Glaube angerechnet zur Gerechtigkeit».
4887#Römer,4,10#10. Wann ist er ihm denn angerechnet worden? Vor oder nach seiner Beschneidung? Nicht nach der Beschneidung, sondern schon vorher.
4888#Römer,4,11#11. Das Zeichen der Beschneidung empfing er dann als Siegel der Gerechtigkeit jenes Glaubens, den er schon als Unbeschnittener bewiesen hatte. So sollte er ein Vater aller derer sein, die als Unbeschnittene zum Glauben kommen - denn auch ihnen sollte die Gerechtigkeit angerechnet werden -.
4889#Römer,4,12#12. Aber er sollte auch ein Vater von Beschnittenen sein, das heißt derer unter den Beschnittenen, die nicht nur äußerlich beschnitten sind, sondern die auch* in den Fußtapfen jenes Glaubens wandeln, den unser Vater Abraham schon als Unbeschnittener bewiesen hat.
4890#Römer,4,13#13. Auch die Verheißung, die Welt zum Erbe zu empfangen-1-, die Abraham und seinen Nachkommen zuteil geworden, ist nicht an die Erfüllung eines Gesetzes geknüpft, sondern sie ist bedingt durch die Gerechtigkeit des Glaubens. -1) vgl. 1.Mo. 17,7f. Schon die jüd. Theologie dehnte die Erbschaft Abrahams auf die ganze Erde aus.++
4891#Römer,4,14#14. Erben nämlich solche, die ein Gesetz erfüllen, so hat der Glaube keinen Wert und die Verheißung keine Geltung. -
4892#Römer,4,15#15. Jedes Gesetz führt ja Strafe herbei. Nur da, wo es kein Gesetz gibt, ist auch von Übertretung keine Rede* -.
4893#Römer,4,16#16. Deshalb erben nur solche, die Glauben haben; denn das Erbe soll ja ein Gnadengeschenk sein. Und nur in diesem Falle steht die Verheißung sicher für alle (wahren) Nachkommen Abrahams - nicht allein für die, die das Gesetz empfangen haben-1-, sondern auch für alle, die Glauben haben wie Abraham. So ist er unser aller Vater - -1) d.h. für die Juden, die leiblichen Nachkommen Abrahams.++
4894#Römer,4,17#17. wie geschrieben steht: «Zum Vater vieler Völker* habe ich dich bestimmt-a-.» - Und das-1- ist er nach Gottes Willen. Denn ihm hat er geglaubt: ihm, der die Toten lebendig macht, und der das Nichtseiende ins Dasein ruft. -1) nämlich: unser aller Vater.   a) 1.Mo. 17,5.++
4895#Römer,4,18#18. Selbst da, wo nichts zu hoffen war, hat er voll Hoffnung an dem Glauben festgehalten, daß er ein Vater vieler Völker werden solle, gemäß dem Wort: «So (zahlreich) sollen deine Nachkommen sein-a-.» -a) 1.Mo. 15,5.++
4896#Römer,4,19#19. Und ohne im Glauben schwach zu werden, sah er, wie sein eigner Leib die Lebenskraft verloren hatte - denn er war fast hundert Jahre alt -, und wie auch Saras Mutterschoß erstorben war.
4897#Römer,4,20#20. Er zweifelte nicht ungläubig an Gottes Verheißung. Nein, er wurde stark im Glauben und gab Gott die Ehre-1- -1) d.h. er erkannte Gottes Allmacht an.++
4898#Römer,4,21#21. in der festen Überzeugung, daß er seine Verheißung auch erfüllen könne.
4899#Römer,4,22#22. Darum ist ihm auch (sein Glaube) angerechnet worden zur Gerechtigkeit.
4900#Römer,4,23#23. Doch dies Wort: «Es ist ihm angerechnet worden» hat nicht allein für ihn Bedeutung,
4901#Römer,4,24#24. sondern auch für uns. Uns soll es «angerechnet» werden, wenn wir unsern Glauben gründen auf den, der unsern Herrn Jesus von den Toten auferweckt hat.
4902#Römer,4,25#25. In den Tod ist er gegeben worden um unsrer Fehltritte willen-a- und auferweckt um unsrer Rechtfertigung willen. -a) vgl. Jes. 53,4.5.++ + ---- -- --- ELBERFELDER/Römer 5 -+ --- MENGE/Römer 5 -+ --- ALBRECHT/Römer 5 -
4903#Römer,5,1#1. Sind wir nun gerecht geworden durch den Glauben, so lasset uns mit Gott in Frieden bleiben durch unsern Herrn Jesus Christus,
4904#Römer,5,2#2. durch den wir ja im Glauben Zutritt haben zu dieser Gnade, darin wir jetzt stehn! Laßt uns auch rühmen, daß wir hoffen dürfen, einst Gottes Herrlichkeit zu erben!
4905#Römer,5,3#3. Noch mehr: wir wollen uns sogar des rühmen, daß wir jetzt Trübsal leiden. Wir wissen ja: Trübsal wirkt Standhaftigkeit-a-, -a) vgl. Mt. 24,13.++
4906#Römer,5,4#4. Standhaftigkeit wirkt Festigkeit, Festigkeit wirkt Hoffnung-1-. -1) einst Gottes Herrlichkeit zu erben, V. 2.++
4907#Römer,5,5#5. Und diese Hoffnung kann nicht trügen; denn Gottes Liebe fließt in unsern Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist*.
4908#Römer,5,6#6. Als wir noch krank in Sünden waren, gerade da hat Christus für Gottlose den Tod erlitten-1-. -1) und wie gewaltig ist das! (V. 7).++
4909#Römer,5,7#7. Nun geschieht es kaum, daß jemand für einen Gerechten sein Leben opfert. - Für den, der ihm Gutes erwiesen, erleidet wohl einer mit kühnem Entschluß den Tod. -
4910#Römer,5,8#8. Gott aber macht uns seine Liebe dadurch kund, daß Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.
4911#Römer,5,9#9. Wieviel mehr nun dürfen wir jetzt, da wir in seinem Blut gerecht geworden sind, durch ihn auf Rettung hoffen vor Gottes Zorngericht!
4912#Römer,5,10#10. Denn sind wir als Gottes Feinde versöhnet worden mit Gott durch seines Sohnes Tod-a-, wieviel mehr werden wir als Versöhnte Rettung finden durch sein Leben-1-! -1) durch seine Auferstehung.   a) vgl. 2.Kor. 5,18-21.++
4913#Römer,5,11#11. Und nicht nur das-1-; wir dürfen uns auch Gottes rühmen durch unsern Herrn Jesus Christus, durch den wir jetzt die Versöhnung erlangt. -1) wir sind nicht nur versöhnt mit Gott.++
4914#Römer,5,12#12. Demnach verhält es sich so: Durch einen Menschen-1- ist die Sünde in die Welt gekommen, und durch die Sünde der Tod. Darum ist der Tod zu allen Menschen gelangt, weil-2- alle gesündigt haben*. -1) Adam.   2) so ist das schwierige -+epho- hier wohl ebenso zu üs. wie 2.Kor. 5,4 und Phil. 3,12.++
4915#Römer,5,13#13. Auch vor dem Gesetz-1- ward in der Welt gesündigt-a-. Die Sünde aber ward nicht angerechnet-2-, solange noch kein Gesetz da war*. -1) gemeint ist das mosaische Gesetz.   2) von Gott. a) vgl. z.B. 1.Mo. 6,11.12; 11,1-8; 13,13.++
4916#Römer,5,14#14. Trotzdem herrschte der Tod mit königlicher Macht von Adam bis Mose auch über alle, die beim Sündigen kein bestimmtes Gebot übertraten wie Adam-a-*. Der wies als Vorbild hin auf jenen Adam, der noch kommen sollte-1-. -1) Christus.   a) 1.Mo. 2,17.++
4917#Römer,5,15#15. Doch nicht wie der Fehltritt (Adams) war, ist nun die Gnadengabe (Gottes). (Hier zeigt sich vielmehr ein Unterschied.) Durch eines Menschen-1- Fehltritt sind alle Menschen dem Tode verfallen. Weit mehr hat Gottes Gnade gewirkt: Die Gabe, die wir der Gnade des einen Menschen Jesus Christus danken, hat alle Menschen überschwenglich reich gemacht. -1) Adams.++
4918#Römer,5,16#16. Doch dies Geschenk der Gnade übt eine andre Wirkung aus als jener eine Sünder-1-. Das Urteil (Gottes) über den einen Sünder hat (über alle Menschen) ein Strafurteil gebracht. Die Gnadengabe (Gottes) aber, durch die Fehltritte vieler hervorgerufen, hat (allen Menschen) Freisprechung gebracht. -1) Adam.++
4919#Römer,5,17#17. Wenn durch den Fehltritt jenes einen-1- der Tod mit königlicher Macht geherrscht hat durch die Schuld des einen, wieviel mehr werden da alle, die die überschwenglich reiche Gnade und Gabe der Gerechtigkeit empfangen, in Lebenskraft-2- als Könige herrschen durch den einen: Jesus Christus! -1) Adams.   2) in der Kraft des unvergänglichen Lebens.++
4920#Römer,5,18#18. Drum: wie eines Menschen Fehltritt für alle Menschen ein Strafurteil (des Todes) verschuldet hat: so bringt nun eines Menschen Gehorsamstat-1- für alle Menschen einen Freispruch, der das Leben schenkt. -1) Christi Opfertod.++
4921#Römer,5,19#19. Denn wie durch eines Menschen Ungehorsam alle Menschen Sünder geworden sind: so sollen nun durch eines Menschen Gehorsam alle Menschen Gerechte werden.
4922#Römer,5,20#20. Das Gesetz ist* gleichsam durch eine Nebentür hereingekommen, damit sich Fehltritt auf Fehltritt häufe-a-. Wo sich aber die Sünde gehäuft, da ist auch der Strom der Gnade aufs höchste gestiegen*. -a) vgl. Röm. 4,15; 7,8; Gal. 3,19.++
4923#Römer,5,21#21. Denn wie die Sünde Königin war im Machtgebiete des Todes: So soll nun die Gnade als Königin herrschen, indem sie die Gerechtigkeit verleiht, die zum ewigen Leben führt durch Jesus Christus, unsern Herrn.+ ---- -- --- ELBERFELDER/Römer 6 -+ --- MENGE/Römer 6 -+ --- ALBRECHT/Römer 6 -
4924#Römer,6,1#1. Was wollen wir nun daraus schließen? Wollen wir etwa bei der Sünde beharren, damit sich die Gnade mehre-1-? -1) diese Folgerung zogen die Gegner des Apostels.++
4925#Römer,6,2#2. Nimmermehr! Wir sind ja tot für die Sünde; wie könnten wir da noch in ihr leben?
4926#Römer,6,3#3. Oder wisset ihr nicht, daß wir alle, die wir in Christus Jesus getauft worden, in seinen Tod versenkt worden sind-1-*? -1) wir sterben in der Taufe der Sünde ab und werden neu geboren zur Gerechtigkeit.++
4927#Römer,6,4#4. Wir sind also deshalb mit ihm durch die Taufe in den Tod begraben worden, damit, wie Christus von den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, ebenso auch wir in einem neuen Lebenszustand wandeln.
4928#Römer,6,5#5. Denn ist es wahr, daß wir mit ihm verwachsen sind-a- durch einen Tod, der seinem Tode ähnlich ist, so werden wir auch nicht minder mit ihm verwachsen sein durch eine Auferstehung, die der seinen gleicht. -a) vgl. Joh. 15,5.++
4929#Römer,6,6#6. Wir wissen ja: unser alter Mensch** ist deshalb mit (Christus) gekreuzigt worden-a-, damit der von der Sünde beherrschte Leib vernichtet werde und wir der Sünde nicht länger als Sklaven dienen. -a) vgl. Gal. 2,19; 5,24.++
4930#Römer,6,7#7. Denn ein Toter ist von der Macht der Sünde frei-1-*. -1) ein Satz des Talmuds lautet: «Ist der Mensch tot, so ist er frei von den Geboten.»++
4931#Römer,6,8#8. Sind wir nun aber mit Christus gestorben, so werden wir auch - das ist unsre Zuversicht - mit ihm leben.
4932#Römer,6,9#9. Denn wir wissen: Christus, von den Toten auferweckt, kann nicht wieder sterben; der Tod hat kein Herrscherrecht mehr über ihn.
4933#Römer,6,10#10. Sein Tod galt ja der Sünde, ein für allemal; sein Leben aber gilt Gott.
4934#Römer,6,11#11. Geradeso - bedenkt das wohl! - sollt auch ihr tot sein für die Sünde, aber lebendig für Gott, weil ihr ja* in Gemeinschaft steht mit Christus Jesus, unserm Herrn-1-*. -1) der Ausdruck «in Christus Jesus, in Christus, im Herrn», der die innige Gemeinschaft mit Christus auf Grund der Taufe bez., kommt nach A. Deißmann bei Paulus 164 mal vor.++
4935#Römer,6,12#12. Darum soll die Sünde nicht als Königin herrschen in euerm sterblichen Leibe, so daß ihr seinen Lüsten nachgebt.
4936#Römer,6,13#13. Ihr dürft auch nicht eure Glieder als Waffen der Ungerechtigkeit in den Dienst der Sünde stellen. Sondern da ihr aus dem Tode zum Leben gekommen seid, so weihet euch dem Dienste Gottes und ergebt Gott eure Glieder als Waffen der Gerechtigkeit*!
4937#Römer,6,14#14. Die Sünde wird euch nicht besiegen können. Denn ihr steht nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade.
4938#Römer,6,15#15. Was folgt hieraus? Sollen wir sündigen, weil wir nicht unter dem Gesetze stehn, sondern unter der Gnade? Nimmermehr*!
4939#Römer,6,16#16. Ihr wißt doch: wenn ihr euch einem als Knechte zum Gehorsam verpflichtet, dann werdet ihr auch tatsächlich Knechte dessen, dem ihr gehorsam seid, - und zwar entweder Knechte, die der Sünde dienen und dem Tode verfallen, oder Knechte, die (Gott) gehorsam sind und zur Gerechtigkeit gelangen.
4940#Römer,6,17#17. Gott sei Dank: ihr dient jetzt nicht mehr der Sünde als Knechte, sondern ihr seid der (christlichen) Lehre in der Gestalt, worin sie euch überliefert worden ist, von Herzen gehorsam.
4941#Römer,6,18#18. Von der Sünde Herrschaft frei, seid ihr nun «Knechte der Gerechtigkeit» geworden.
4942#Römer,6,19#19. - Mit Rücksicht auf eure menschliche Schwachheit wähle ich diesen bildlichen Ausdruck «Knechte» -. Wie ihr (früher) eure Glieder in den Knechtsdienst der Unreinigkeit und Gesetzwidrigkeit gestellt habt, um ein gesetzloses Leben zu führen: so stellt jetzt eure Glieder in den Knechtsdienst der Gerechtigkeit, um zur Heiligung zu gelangen!
4943#Römer,6,20#20. Denn als ihr Knechte der Sünde waret, da waret ihr frei gegenüber der Gerechtigkeit*.
4944#Römer,6,21#21. Welche Frucht ist euch nun damals aus euerm Wandel erwachsen? Taten, deren ihr euch jetzt schämt! Denn sie führen zum Tode.
4945#Römer,6,22#22. Jetzt aber, wo ihr von der Sünde frei und Gottes Knechte geworden seid, erwächst euch solche Frucht, die zur Heiligung führt, und endlich erlangt ihr das ewige Leben.
4946#Römer,6,23#23. Denn die Sünde zahlt als Sold den Tod. Das Gnadengeschenk Gottes aber ist das ewige Leben in der Gemeinschaft mit Christus Jesus, unserm Herrn-1-*. -1) dies ist das Endergebnis des Krieges zwischen den beiden Mächten Sünde und Gnade.++ + ---- -- --- ELBERFELDER/Römer 7 -+ --- MENGE/Römer 7 -+ --- ALBRECHT/Römer 7 -
4947#Römer,7,1#1. Oder wisset ihr nicht-1-*, liebe Brüder - ich rede ja zu Leuten, die mit dem Gesetze-2-* wohlbekannt sind -, daß das Gesetz den Menschen während seines ganzen Lebens beherrscht? -1) während in Röm. 6,15-23 die zweite Hälfte von Röm. 6,14 erläutert wird, folgt nun in Kap. 7 die Ausführung der ersten Hälfte von Röm. 6,14.   2) gemeint ist das Gesetz Moses.++
4948#Römer,7,2#2. Eine verheiratete Frau zum Beispiel ist durch das Ehegesetz an ihren Mann gebunden, solange er lebt. Stirbt aber der Mann, so ist sie frei von dem Gesetze, wodurch sie an den Mann gebunden war.
4949#Römer,7,3#3. Gibt sie sich also bei Lebzeiten ihres Mannes einem andern Manne hin, so führt sie den Namen Ehebrecherin. Nach dem Tode ihres Mannes aber ist sie von dem Ehegesetz frei: sie ist dann keine Ehebrecherin, wenn sie sich mit einem andern Manne vermählt.
4950#Römer,7,4#4. Nun denn, meine Brüder, auch ihr seid durch den Leib Christi* dem Gesetze gegenüber tot-1-, und ihr sollt einem andern zu eigen werden: dem, der deshalb von den Toten auferweckt worden ist, damit wir Frucht bringen im Dienste Gottes-a-. -1) durch die Taufe (Röm. 6,3.4; Gal. 2,19a).   a) vgl. Röm. 6,4.++
4951#Römer,7,5#5. Denn solange wir im Fleische lebten*, waren die durch das Gesetz aufgeregten sündlichen Leidenschaften-a- in unsern Gliedern* wirksam, so daß wir Frucht brachten für den Tod. -a) vgl. Röm. 4,15; 5,20; 7,7-13.++
4952#Römer,7,6#6. Jetzt aber sind wir vom Gesetze los: für unsern frühern Zwingherrn-1- sind wir tot und dienen nun (Gott) in einem neuen Zustand unter der Herrschaft des Geistes. Denn der alte Zustand unter der Herrschaft des Buchstabens-2- hat ein Ende. -1) das Gesetz.   2) des Gesetzes.++
4953#Römer,7,7#7. Was folgt hieraus? Ist das Gesetz Sünde? Nimmermehr! Aber ich hätte die Sünde nie erkannt ohne das Gesetz. Was zum Beispiel böse Begierde ist, davon wüßte ich nichts, wenn das Gesetz nicht immer wieder spräche: «Du sollst nicht begehren-1-!» -1) vgl. 1.Mo. 3,1-6. Das Gebot reizt zum Begehren des Verbotenen.++
4954#Römer,7,8#8. Dies Gebot diente nun der Sünde als Waffe wider mich und erregte in mir allerlei böse Begierden-a-. Denn ohne Gesetz ist die Sünde tot-1-. -1) d.h. der innere Zwiespalt ist ohne Gesetz noch nicht geweckt.   a) 2.Mo. 20,17; 5.Mo. 5,18.++
4955#Römer,7,9#9. Einst lebte ich dahin, ohne etwas vom Gesetz zu wissen. Dann trat das Gebot an mich heran. Da ward die Sünde (in mir) lebendig*,
4956#Römer,7,10#10. und - ich starb. Das Gebot, das mir zum Leben dienen sollte, gereichte mir so in Wirklichkeit zum Tode.
4957#Römer,7,11#11. Denn die Sünde benützte das Gebot als Waffe wider mich: sie verführte mich, und so hat sie mir gerade durch das Gebot den Tod gebracht**.
4958#Römer,7,12#12. Es bleibt demnach dabei: Das Gesetz an sich ist heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut-1-. -1) zusammenfassende Schlußantwort auf die Frage in V. 7.++
4959#Römer,7,13#13. Ist denn nun das Gute mein Tod geworden? Nimmermehr! Die Sünde hat mich in den Tod gestürzt. Die sollte als Sünde offenbar werden: darum hat sie mir durch das Gute* den Tod gebracht. So sollte sich gerade durch den Mißbrauch des Gebotes die grenzenlose Sündigkeit der Sünde zeigen.++
4960#Römer,7,14#14. Das Gesetz - so wissen wir - ist geistlich. Ich aber bin fleischlich, unter die Herrschaft der Sünde verkauft-1-. -1) das Gesetz kann wegen der fleischlichen Gesinnung des Menschen nicht geistlich wirken.++
4961#Römer,7,15#15. Mein ganzes Tun ist mir ein Rätsel. Ich führe ja nicht aus, was ich mir vornehme; sondern gerade was ich verabscheue, das tue ich*.
4962#Römer,7,16#16. Tue ich aber das, was meinem Willen widerspricht, dann stimme ich dem Gesetze innerlich zu (und erkenne an), daß es gut ist.
4963#Römer,7,17#17. Also bin ich es nicht, der das Böse vollbringt, sondern die Sünde, die in mir wohnt.
4964#Römer,7,18#18. Ich weiß ja*: es wohnt in mir, das heißt in meinem Fleische-1-, nichts Gutes. Ich kann wohl das Gute wollen; aber mir fehlt die Kraft, es zu vollbringen. -1) in meinem natürlichen Wesen und Willen.++
4965#Römer,7,19#19. Denn ich tue nicht das Gute, das ich will; nein, das Böse, das ich nicht will, das führe ich aus.
4966#Römer,7,20#20. Tue ich aber gerade das, was ich nicht will, so bin ich es nicht, der das Böse vollbringt, sondern die Sünde, die in mir wohnt.
4967#Römer,7,21#21. Dies ist also die Regel, die ich immer wieder finde: will ich das Gute tun, so ist das Böse da.
4968#Römer,7,22#22. Denn* nach meinem innern Menschen-a-* habe ich Freude am Gesetze Gottes. -a) vgl. 2.Kor. 4,16; Eph. 3,16.++
4969#Römer,7,23#23. Ich entdecke aber in meinen Gliedern ein andres Gesetz-1a-*, das mit dem Gesetze meiner Vernunft-2b-* im Kampfe liegt und mich gefangennimmt für das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist. -1) eine andre Gewalt.   2) der innre Mensch denkt und will (V. 22).   a) Gal. 5,17; 1.Petr. 2,11.   b) Eph. 4,23.++
4970#Römer,7,24#24. Ich unglückseliger Mensch! Wer wird mich erretten von diesem Todesleibe*?
4971#Römer,7,25#25. Dank sei Gott! Er hat's getan durch Jesus Christus, unsern Herrn*! So bleibt es denn dabei: Auf meine eigne Kraft gestellt, diene ich mit der Vernunft dem Gesetze Gottes, mit dem Fleische aber dem Gesetz der Sünde-1-**. -1) zu beachten ist, daß Paulus V. 14-24 von der Gegenwart redet.++ + ---- -- --- ELBERFELDER/Römer 8 -+ --- MENGE/Römer 8 -+ --- ALBRECHT/Römer 8 -
4972#Römer,8,1#1. Klar ist nun: Kein Verdammungsurteil kann jetzt treffen, die in Gemeinschaft stehn mit Christus Jesus.
4973#Römer,8,2#2. Denn das Gesetz-1- des Geistes, der das Leben schenkt in Christus Jesus, das hat mich freigemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes-2-. -1) die Herrschaft.   2) das «Gesetz» ist hier «die Herrschaft» der Sünde (Röm. 7,23.25), die zum Tode führt (Röm. 7,24).++
4974#Römer,8,3#3. Denn was für das Gesetz unmöglich war-a-*, weil seine Kraft gelähmt ward durch das Fleisch-1-, das hat Gott selbst vollbracht: Er sandte seinen eignen Sohn in Ähnlichkeit des Sündenfleisches-b-* als Opfer für die Sünde-2-. So hat er die Sünde im Fleisch* verurteilt. -1) durch die bösen Begierden.   2) das hier gebrauchte gr. Wort bed. in LXX in den Stellen 3.Mo. 7,37; Ps. 40,7 und in Hebr. 10,6 geradezu Sündopfer.   2.Kor. 5,21.++
4975#Römer,8,4#4. Nun soll, was das Gesetz verlangt, in uns zustande kommen, wenn wir nicht nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geist-a-. -a) vgl. V. 2.++
4976#Römer,8,5#5. Die Fleischesmenschen trachten nach des Fleisches Gütern, die Geistesmenschen trachten nach des Geistes Gütern.
4977#Römer,8,6#6. Des Fleisches Trachten bringt den Tod, des Geistes Trachten bringt das Leben und den Frieden-1-. -1) mit Gott.++
4978#Römer,8,7#7. Des Fleisches Trachten ist ja Feindschaft gegen Gott-1-. Denn dem Gesetze Gottes fügt das Fleisch sich nicht, es kann's auch nicht*. -1) der die Quelle des Lebens und des Friedens ist (vgl. V. 6).++
4979#Römer,8,8#8. Die Fleischesmenschen können drum Gott nicht gefallen.
4980#Römer,8,9#9. Ihr aber seid nicht Fleischesmenschen, sondern Geistesmenschen, wenn wirklich der Geist Gottes in euch wohnt. Wer Christi Geist-1- nicht hat, der ist auch nicht sein Eigentum. -1) Christi Geist ist der Geist Gottes.++
4981#Römer,8,10#10. Wenn aber Christus in euch wohnt-1-, so ist zwar euer Leib dem Tod verfallen um der Sünde willen, doch euer Geist ist voller Leben infolge der Gerechtigkeit. -1) Christus wohnt in uns durch den Geist.++
4982#Römer,8,11#11. Wohnt aber dessen Geist in euch, der Jesus von den Toten hat erweckt, so wird, der Christus von den Toten auferweckte, auch eure Leiber, die dem Tod verfallen sind, lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.
4983#Römer,8,12#12. Darum sind wir, Brüder, nicht dem Fleische schuldig, nach dem Fleisch zu leben.
4984#Römer,8,13#13. Denn lebt ihr nach dem Fleisch, so müßt ihr sterben. Wenn ihr jedoch des Leibes-1- böse Triebe durch den Geist-2- ertötet, so sollt ihr leben. -1) gemeint ist «der Leib der Sünde» (vgl. Röm. 6,6).   2) durch Christi Geist.++
4985#Römer,8,14#14. Denn alle, die von Gottes Geist sich leiten lassen, sind Söhne Gottes.
4986#Römer,8,15#15. Der Geist, den ihr empfangen, macht euch nicht zu Knechten, so daß ihr wiederum-1- euch fürchten müßtet-2-. Der Geist, den ihr empfangen, schenkt die Sohneswürde-3-, und im Gebete rufen wir durch ihn: «Abba, unser Vater**!» -1) wie einst im Judentum.   2) wie Sklaven dem Herrn gegenüber.   3) o. Kindschaft, genau: die Annahme zu Söhnen Gottes.++
4987#Römer,8,16#16. Und kein geringerer als dieser Geist bestätigt unserm Geiste, daß wir Gottes Kinder sind.
4988#Römer,8,17#17. Als Kinder sind wir dann auch Erben: Erben Gottes und Miterben Christi-1-. Wir müssen aber mit ihm leiden, wenn wir mit ihm verherrlicht werden wollen. -1) Miterben seiner Herrlichkeit (Joh. 17,24).++
4989#Römer,8,18#18. Ich meine nun: Die Leiden dieser Zeit sind gar nicht von Belang, verglichen mit der Herrlichkeit, die sich an uns bald offenbaren soll.
4990#Römer,8,19#19. Denn wartet nicht die ganze Schöpfung* gespannt und sehnsuchtsvoll der Stunde, da Gottes Söhne sich enthüllen sollen in ihrer vollen Herrlichkeit?
4991#Römer,8,20#20. Die Schöpfung liegt ja in den Banden der Vergänglichkeit: Nicht nach eigner Wahl, vielmehr durch fremde Schuld-1-. Ihr winkt jedoch die Hoffnung, -1) durch die Schuld des Menschen (vgl. 1.Mo. 3,17).++
4992#Römer,8,21#21. da auch sie - die Schöpfung - einst befreit soll werden von des Verderbens Knechtschaft, um teilzunehmen an der Freiheit, die Gottes Kinder mit der Herrlichkeit empfangen sollen-1-. -1) mit dem Menschen ist die Schöpfung erniedrigt worden, mit dem Menschen soll sie auch erhöht werden.++
4993#Römer,8,22#22. Wir wissen ja: Die ganze Schöpfung ist bis jetzt voll Klageseufzer und harrt mit Schmerzen einer Neugeburt entgegen-a-. -a) vgl. Mt. 19,28; 2.Petr. 3,12f.; Offb. 21,1.5.++
4994#Römer,8,23#23. Doch nicht allein sie seufzt. Auch wir, die wir bereits den Geist als Erstlingsgabe-a-* (der zukünftigen Herrlichkeit) besitzen, auch wir, wir seufzen innerlich und warten sehnsuchtsvoll darauf, in unsre Kindesrechte eingesetzt zu werden und damit auch für unsern Leib Befreiung-b-* zu erlangen. -a) vgl. 2.Kor. 1,22; 5,2.5; Gal. 5,5; Eph. 1,14; 4,30.   b) 2.Kor. 5,2.4; Phil. 3,21; 1.Joh. 3,2.++
4995#Römer,8,24#24. Dies ist das Heil, worauf wir jetzt noch hoffen. Die Hoffnung aber, die man schon erfüllt vor Augen sieht, ist keine Hoffnung mehr. Denn wozu soll man das noch hoffen, was man schon sieht?
4996#Römer,8,25#25. Wenn wir jedoch auf das noch Unsichtbare hoffen, so warten wir darauf mit Sehnsucht und Geduld.
4997#Römer,8,26#26. Dabei nimmt nun der (Heilige) Geist sich unsrer Schwachheit an. Denn um was wir bitten sollen*, das wissen wir nicht immer recht. Dann eben tritt der Geist selbst für uns ein mit Seufzern, die sich nicht in Worte fassen lassen-1-*. -1) neben das Seufzen der Schöpfung und der Kinder Gottes stellt der Apostel das auf das gleiche Ziel der Vollendung gerichtete Seufzen des Geistes.++
4998#Römer,8,27#27. Gott aber, der die Herzen prüft, versteht des Geistes Sprache; denn der tritt ein nach Gottes Willen für die Heiligen*.
4999#Römer,8,28#28. Wir wissen ferner: Denen, die Gott lieben, dient alles nur zum Besten, weil sie nach seinem Vorsatz (zum Heil) berufen sind.
5000#Römer,8,29#29. Denn die er vorher hat erkannt-1-, die hat er auch vorherbestimmt, daß sie dem Bilde seines Sohnes ähnlich werden-a-*; denn der soll sein der Erstgeborne unter vielen Brüdern-b-. -1) als solche, die ihn lieben. a) vgl. Phil. 3,21.   b) vgl. Kol. 1,18; Hebr. 1,6.++
5001#Römer,8,30#30. Und die er hat vorherbestimmt-1-, die hat er auch berufen-2-. Die er berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht. Die er gerecht gemacht, die hat er auch verherrlicht-a-*. -1) von Ewigkeit.   2) in der Zeit durch die Heilsbotschaft.   a) vgl. Joh. 17,22.++
5002#Römer,8,31#31. Was folgt hieraus-a-? Ist Gott für uns, wer kann da streiten wider uns? -a) aus V. 28b-30.++
5003#Römer,8,32#32. Der seinen eignen Sohn nicht hat verschont-a-, vielmehr zu unser aller Heil ihn hingegeben, wie sollte der nun mit ihm uns nicht alles schenken? -a) vgl. 1.Mo. 22,16.++
5004#Römer,8,33#33. Wer wagt es, Gottes Auserwählte zu verklagen? Gott selbst spricht sie ja frei!
5005#Römer,8,34#34. Wer will sie verdammen-a-? Christus Jesus ist gestorben! Noch mehr: Er ist auch auferstanden, er sitzt zur Rechten Gottes und tritt sogar fürbittend für uns ein! -a) vgl. Jes. 50,8.9.++
5006#Römer,8,35#35. Wer kann uns also trennen von der Liebe Christi*? Trübsal, Angst, Verfolgung, Hunger, Blöße? Gefahr und Henkerbeil?
5007#Römer,8,36#36. Das alles droht uns; denn es steht geschrieben: «Um deinetwillen werden wir den ganzen Tag dahingemordet. Man sieht uns an wie Schafe, die man schlachtet-a-.» -a) Ps. 44,23.++
5008#Römer,8,37#37. In allen diesen Kämpfen aber siegen wir aufs herrlichste; denn uns hilft er, der uns geliebt!
5009#Römer,8,38#38. Fürwahr, ich bin gewiß: Nicht Tod noch Leben, nicht Engel noch Gewalten-1-, nicht Gegenwart noch Zukunft, -1) überirdische Mächte.++
5010#Römer,8,39#39. nicht Kräfte aus der Höhe oder Tiefe-1-, nichts in der ganzen weiten Welt wird je uns trennen können von der Liebe Gottes, die wir schmecken in der Gemeinschaft Christi Jesu, unsers Herrn-a-*. -1) «Höhe» und «Tiefe» bed. vlt. Himmel und Erde. a) V. 38.39: vgl. Ps. 73,23-26.++ + ---- -- --- ELBERFELDER/Römer 9 -+ --- MENGE/Römer 9 -+ --- ALBRECHT/Römer 9 -
5011#Römer,9,1#1. Ich rede die Wahrheit als einer, der mit Christus in Gemeinschaft steht; ich lüge nicht. Mein durch den Heiligen Geist erleuchtetes Gewissen zeugt für mich, wenn ich hier beteure:
5012#Römer,9,2#2. Ich habe tiefe Traurigkeit, und ein steter Gram nagt an meinem Herzen*.
5013#Römer,9,3#3. Ja ich habe oft zu Gott gefleht, er möge mich aus der Gemeinschaft Christi stoßen und dem Verderben überliefern, wenn das zur Rettung meiner Brüder, meiner irdischen Stammverwandten, dienen könne-a-*. -a) vgl. 2.Mo. 32,31-33.++
5014#Römer,9,4#4. Sie tragen den Ehrennamen Israeliten. Sie haben die Sohneswürde-a-*. In ihrer Mitte ist des Herrn Herrlichkeit erschienen-b-. Ihnen sind die (göttlichen) Verordnungen zuteil geworden-1-. Sie haben das Gesetz, den Gottesdienst und die Verheißungen empfangen. -1) außer den Verordnungen am Sinai ist hier auch an die Verheißungen für die Erzväter (1.Mo. 17,2.19; 26,1-5; 28,10ff.) sowie für David und sein Haus zu denken (2.Sam. 7,8-29; Jes. 55,3); vgl. Eph. 2,12.   a) 2.Mo. 4,22; Hos. 11,1; Jer. 31,9; 5.Mo. 32,19; Jes. 1,2; 63,16.   b) vgl. 2.Mo. 14,19.20.24; 33,22; 40,34f.; 4.Mo. 9,15; 1.Kön. 8,11.++
5015#Römer,9,5#5. Ihnen gehören die Erzväter an-1-. Aus ihnen ist der Messias seiner Menschheit nach hervorgegangen -, der da ist Herr über alles und als Gott zu preisen in Ewigkeit. Amen. -1) Abraham, Isaak und Jakob; auch David wird Erzvater genannt (Apg. 2,29).++
5016#Römer,9,6#6. Damit* will ich aber nicht sagen, daß Gottes Zusage* hinfällig geworden wäre*. Denn nicht alle, die von Israel-1- stammen, gehören zu dem (wahren) Israel. -1) d.h. ws: von Jakob (vgl. 1.Mo. 32,29).++
5017#Römer,9,7#7. Heißen doch auch nicht alle Nachkommen Abrahams ausnahmslos seine Kinder, sondern: «Nur Isaaks Kinder sollen deine Nachkommen-1- heißen-a-.» -1) und damit Erben der Verheißung.   a) 1.Mo. 21,12.++
5018#Römer,9,8#8. Also: nicht die leiblichen Nachkommen Abrahams-1- sind damit auch schon Kinder Gottes-a-, sondern nur die Kinder der Verheißung-2- werden als Abrahams echte Nachkommen betrachtet-b-. -1) d.h. die Nachkommen Hagars.   2) d.h. die Nachkommen Saras.   a) vgl. Joh. 8,41.   b) vgl. Gal. 4,23.++
5019#Römer,9,9#9. Denn es ist ein Verheißungswort: «Um diese Zeit will ich wiederkommen, dann soll Sara einen Sohn haben-a-.» -a) 1.Mo. 18,10.14.++
5020#Römer,9,10#10. Und ganz dasselbe gilt auch bei Rebekka*. Sie war guter Hoffnung von einem Manne, unserm Vater Isaak.
5021#Römer,9,11#11. Als aber die Kinder noch nicht geboren waren und folglich auch noch nichts Gutes oder Böses getan hatten, schon da traf Gott eine Auswahl. 12. Die blieb in voller Kraft und hing nicht ab von dem Verhalten des Menschen, sondern von dem Willen des Berufenden.
5022#Römer,9,12#Darum erging auch an Rebekka das Wort: «Der Ältere soll dem Jüngern dienstbar sein-a-.» -a) 1.Mo. 25,23.++
5023#Römer,9,13#13. Und anderswo steht geschrieben: «Jakob habe ich geliebt, und Esau habe ich gehaßt-1-.» -1) Mal. 1,2.3. Hassen heißt hier nicht: verwerfen, sondern es steht nur im Gegensatz zu der bevorzugten Stellung, die Gott Jakob und seinen Nachkommen verliehen hat.++
5024#Römer,9,14#14. Was folgt hieraus? Gibt's etwa Ungerechtigkeit bei Gott? Nimmermehr!
5025#Römer,9,15#15. Zu Mose sagt er ja: «Ich werde gnädig sein, wem ich will, und mich erbarmen, wes ich will-a-**.» -a) 2.Mo. 33,19.++
5026#Römer,9,16#16. Demnach kommt es nicht an auf menschliches Wollen oder Laufen-a-*, sondern auf Gottes Erbarmen. -a) Gal. 2,2; 5,7; 1.Kor. 9,24; Phil. 2,16; 2.Tim. 4,7.++
5027#Römer,9,17#17. Sagt doch die Schrift zu Pharao: «Gerade darum habe ich dich zum Könige bestellt, um an dir meine Macht zu erweisen und meinen Namen auf der ganzen Erde kundzumachen-a-.» -a) 2.Mo. 9,16.++
5028#Römer,9,18#18. Also: Gott ist gnädig, wem er will, und verstockt, wen er will**.
5029#Römer,9,19#19. Nun kannst du mir einwenden: «Wie kann Gott dann* noch jemand tadeln*? Kann man denn seinem Willen widerstehn?»
5030#Römer,9,20#20. O Mensch, wer bist du, daß du Gott widersprechen willst? Darf etwa das Gebild zu seinem Bildner sagen: Warum hast du mich gerade so gemacht-a-? -a) vgl. Jes. 29,16; 45,9.++
5031#Römer,9,21#21. Hat der Töpfer nicht freie Verfügung über seinen Ton-a-? Kann er nicht aus derselben Masse verschiedne Gefäße bilden - das eine zur Zier, das andre zum gewöhnlichen Gebrauch? -a) vgl. Jer. 18,6.++
5032#Römer,9,22#22. Was willst du nun sagen, wenn Gott, obwohl er einst sein Zorngericht offenbaren und seine Macht erweisen will, zum Verderben reife Zorngefäße dennoch bisher in großer Langmut getragen hat,
5033#Römer,9,23#23. und zwar deshalb, um zu gleicher Zeit den Reichtum seiner Herrlichkeit zu zeigen an Gefäßen des Erbarmens, die er vorbereitet hat für die zukünftige Herrlichkeit*?
5034#Römer,9,24#24. Und sind wir nicht solche Gefäße-1-? Gerade dazu* hat er uns berufen-a-* nicht nur aus den Juden, sondern auch aus den Heiden. -1) Gefäße des Erbarmens.   a) vgl. Röm. 8,30.++
5035#Römer,9,25#25. Darum spricht Gott bei Hosea: «Was nicht mein Volk ist, das will ich mein Volk nennen, und die nicht Geliebte soll Geliebte heißen.
5036#Römer,9,26#26. Ja, an dem Orte, wo zu ihnen gesagt worden ist: ,Ihr seid nicht mein Volk', da sollen sie Söhne des lebendigen Gottes heißen-a-**.» -a) Hos. 2,25 (23); 2,1.++
5037#Römer,9,27#27. Und Jesaja ruft über Israel aus: «Wären auch die Kinder Israels so zahlreich wie der Meeressand, so soll doch nur ein Überrest-1- errettet werden. -1) ein gläubiger Überrest.++
5038#Römer,9,28#28. Denn der Herr will sein Strafurteil in Kürze vollstrecken auf der Erde-a-*.» -a) nach Jes. 10,22.23.++
5039#Römer,9,29#29. Und - wie Jesaja vorhergesagt hat -: «Hätte uns der Herr der Heerscharen nicht ein Saatkorn-1- übriggelassen, so wäre es uns ergangen wie Sodom, und wir hätten Gomorras Schicksal geteilt-a-.» -1) «ein Saatkorn» des wahren Israels.   a) Jes. 1,9.++
5040#Römer,9,30#30. Was folgt nun hieraus? Heiden, die nicht nach Gerechtigkeit gestrebt, haben Gerechtigkeit erlangt: nämlich die Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt.
5041#Römer,9,31#31. Israel aber, das durch Erfüllung des Gesetzes Gerechtigkeit erlangen wollte, hat dies von dem Gesetze ihm gesteckte Ziel nicht erreicht.
5042#Römer,9,32#32. Und warum nicht? Weil es dies Ziel nicht erreichen wollte durch Glauben, sondern durch Werke. Darum hat es sich auch gestoßen an dem Stein des Anstoßes-1-, -1) d.h. an dem Messias, dessen Erscheinen in Armut und Niedrigkeit dem fleischlichen Sinne Israels mißfiel.++
5043#Römer,9,33#33. wie geschrieben steht: «Siehe, ich lege in Zion einen Stein des Anstoßes und einen Fels des Strauchelns; wer auf ihn vertraut, der soll nicht zuschanden werden-a-.» -a) Jes. 8,14; 28,16.++ + ---- -- --- ELBERFELDER/Römer 10 -+ --- MENGE/Römer 10 -+ --- ALBRECHT/Römer 10 -
5044#Römer,10,1#1. Brüder, von ganzem Herzen sehne ich mich nach ihrer Rettung-1- und bete auch deshalb für sie zu Gott. -1) nach der Rettung der Israeliten.++
5045#Römer,10,2#2. Ich muß ihnen ja das Zeugnis geben, daß sie Eifer haben für Gott; doch es fehlt ihnen dabei die rechte Erkenntnis*.
5046#Römer,10,3#3. Denn weil sie Gottes Gerechtigkeit verkannten und nur darauf bedacht waren, ihre eigne Gerechtigkeit geltend zu machen, darum haben sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen-1-*. -1) das ist aber Auflehnung gegen Gott.++
5047#Römer,10,4#4. Christus hat dem Gesetze ein Ende gemacht, damit Gerechtigkeit empfange jeder-1-, der da glaubt. -1) Jude und Heide.++
5048#Römer,10,5#5. Mose schreibt von der Gerechtigkeit, die aus dem Gesetze kommt: «Der Mensch, der des Gesetzes Vorschriften erfüllt, wird dadurch leben-a-.» -a) 3.Mo. 18,5.++
5049#Römer,10,6#6. Aber die Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt, spricht so: «Du darfst nicht sagen in deinem Herzen: Wer wird in den Himmel hinaufsteigen? - um Christus von dort herabzuholen -
5050#Römer,10,7#7. oder: Wer wird in die Unterwelt hinabsteigen? - um Christus von den Toten heraufzuholen-a-* -.» -a) 5.Mo. 30,12.13.++
5051#Römer,10,8#8. Was sagt sie-1- vielmehr? «Das Wort ist dir nahe; es ist in deinem Munde und in deinem Herzen-a-»: das Wort, das Glauben fordert, und das wir verkündigen*. -1) die Glaubensgerechtigkeit.   a) 5.Mo. 30,14.++
5052#Römer,10,9#9. Bekennst du nämlich mit deinem Munde Jesus als den Herrn und glaubst du mit deinem Herzen, daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet werden.
5053#Römer,10,10#10. Denn mit dem Herzen glaubt man und erlangt dadurch Gerechtigkeit, und mit dem Munde bekennt man und erlangt dadurch Errettung*.
5054#Römer,10,11#11. Sagt doch die Schrift: «Alle, die an ihn glauben, sollen nicht zuschanden werden-a-.» -a) Jes. 28,16.++
5055#Römer,10,12#12. Denn-1- hier gibt es keinen Unterschied zwischen Juden und Griechen. Sie alle haben denselben Herrn*, und der ist unendlich gnädig gegen alle, die ihn anrufen. -1) mit «denn» wird das «alle» in V. 11 begründet.++
5056#Römer,10,13#13. Denn: «Alle, die den Namen des Herrn anrufen, sollen errettet werden-a-.» -a) Joel 3,5.++
5057#Römer,10,14#14. Wie können sie ihn aber anrufen, ohne an ihn zu glauben-1-? Und wie können sie glauben, ohne von ihm gehört zu haben? Wie können sie ferner (von ihm) hören ohne Prediger? -1) w: «ohne in ihn zu glauben», d.h. ohne durch den Glauben in ihn eingepflanzt zu sein (vgl. im Grundtext Gal. 2,16; Phil. 1,29; Kol. 2,5).++
5058#Römer,10,15#15. Und wie kann jemand predigen, ohne dazu gesandt zu sein? Darum steht auch geschrieben: «Wie lieblich sind die Füße derer, die gute Botschaft bringen-a-*!» -a) Jes. 52,7.++
5059#Römer,10,16#16. Doch nicht alle-1- haben die Heilsbotschaft im Glauben aufgenommen. Denn Jesaja spricht: «Herr, wer hat unsrer Predigt geglaubt-a-?» -1) «nicht alle» Juden.   a) Jes. 53,1.++
5060#Römer,10,17#17. Mithin kommt der Glaube aus der Predigt, und die Predigt geschieht in Christi Auftrag.
5061#Römer,10,18#18. Doch - so frage ich - haben sie-1- vielleicht die Predigt nicht vernommen? O freilich, denn: «Über die ganze Erde ist die Stimme der Prediger erschallt, und ihre Worte sind gedrungen bis ans Ende der Welt-a-*.» -1) die Juden.   a) Ps. 19,5.++
5062#Römer,10,19#19. Aber - so frage ich weiter - hat Israel vielleicht die Predigt nicht verstanden? O gewiß; denn schon Mose spricht: «Durch ein Volk, das kein Volk ist, will ich eure Eifersucht erregen, durch ein unverständiges Volk will ich euch erbittern-a-*.» -1) 5.Mo. 32,21.++
5063#Römer,10,20#20. Und Jesaja sagt frei und offen: «Ich bin gefunden worden von denen, die mich nicht gesucht; ich bin bekannt geworden denen, die nicht nach mir gefragt-a-.» -a) Jes. 65,1.++
5064#Römer,10,21#21. Von Israel aber spricht er: «Den ganzen Tag habe ich meine Arme (liebend) ausgestreckt nach einem Volke, das voll Ungehorsam ist und Widerspruch-a-**.» -a) Jes. 65,2.++ + ---- -- --- ELBERFELDER/Römer 11 -+ --- MENGE/Römer 11 -+ --- ALBRECHT/Römer 11 -
5065#Römer,11,1#1. Ich frage nun: Hat Gott sein Volk verstoßen-a-? Nimmermehr! Ich bin doch auch ein Israelit-1-*, entsprossen aus Abrahams Geschlecht, aus dem Stamme Benjamin. -1) Paulus selbst ist ein Beispiel für Gottes Barmherzigkeit gegen Israel (1.Tim. 1,16).   a) Ps. 94,14.++
5066#Römer,11,2#2. Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er sich einst zum Eigentum erwählt. Wißt ihr nicht, was die Schrift in der Geschichte von Elia sagt? Der klagt vor Gott über Israel:
5067#Römer,11,3#3. «Herr, sie haben deine Propheten getötet und deine Altäre umgestürzt; ich allein bin übriggeblieben, und sie trachten mir nach dem Leben-a-.» -a) 1.Kön. 19,10.++
5068#Römer,11,4#4. Doch wie lautet Gottes Antwort? «Ich habe mir 7000 Männer erhalten, die nie ihre Knie gebeugt haben vor Baal-a-.» -a) 1.Kön. 19,18.++
5069#Römer,11,5#5. Ebenso gibt's auch heute einen (treuen) Überrest, den Gottes Gnade auserwählt hat.
5070#Römer,11,6#6. Ist aber hier die Gnade ausschlaggebend, dann können keine Werke dabei in Frage kommen. Sonst wäre ja die Gnade keine Gnade mehr.
5071#Römer,11,7#7. Wie steht's also? Was Israel erstrebt, das hat es (als Gesamtheit) nicht erlangt. Nur die Auserwählten haben es erlangt. Die andern aber sind verstockt,
5072#Römer,11,8#8. wie geschrieben steht: «Gott hat ihnen einen Geist der Schläfrigkeit gegeben - Augen, um nicht zu sehen, und Ohren, um nicht zu hören - bis auf den heutigen Tag-a-.» -a) vgl. Jes. 29,10; 5.Mo. 29,3.++
5073#Römer,11,9#9. Und David sagt: «Ihr Tisch* soll ihnen zur Schlinge werden und zum Strick, zur Falle und zur Vergeltung*!
5074#Römer,11,10#10. Ihre Augen sollen sich verdunkeln, daß sie nicht sehen; und ihren Rücken beuge immerdar-1-!» -1) in geistlicher Knechtschaft. - Ps. 69,23.24.++
5075#Römer,11,11#11. Ich frage nun: Sind sie deshalb gestrauchelt, um ins Verderben zu fallen? Nimmermehr! Sondern durch ihren Fehltritt* ist das Heil zu den Heiden gekommen-a-, damit sie dadurch gereizt würden, auch selbst das Heil zu suchen. -a) vgl. Apg. 13,46.++
5076#Römer,11,12#12. Hat nun aber schon der Fehltritt der Juden die Welt reich gemacht*, und hat schon die kleine Zahl, die aus ihrer Mitte gläubig geworden ist, den Heiden solchen Segen zugeführt, wie groß wird da erst der Segen für die Heiden sein, wenn sich einst die Vollzahl der Juden bekehrt-1-? -1) wenn sich Israel einst als Volk zu Christus bekehrt, dann soll es in dem kommenden Friedensreiche die Heiden zu der Erkenntnis der Wahrheit führen.++
5077#Römer,11,13#13. Jetzt wende ich mich an euch, ihr Heidenchristen-1-. Gerade ich bin ja in besonderm Sinne Heidenapostel. Aber es ist doch auch eine Ehre für mein Amt, -1) von hier bis zum Schlusse des Kap. wendet sich der Apostel an die heidenchr. Minderheit der röm. Gemeinde.++
5078#Römer,11,14#14. wenn ich versuche, in (meinen Landsleuten,) meinem Fleisch und Blut, den Eifer (für die Frohe Botschaft) zu wecken und wenigstens einige von ihnen zum Heil zu führen.
5079#Römer,11,15#15. Denn hat schon ihre Verwerfung der Heidenwelt (die Wohltaten der) Versöhnung gebracht-a-, was wird dann ihre Wiederannahme mit sich bringen? Nichts andres als die Auferstehung aus den Toten-1-*. -1) w: «Leben aus Toten».   a) vgl. 2.Kor. 5,18-20.++
5080#Römer,11,16#16. Ist das Erstlingsbrot heilig, so ist auch der ganze Teig heilig-a-; und ist die Wurzel heilig, dann sind es auch die Zweige*. -a) 4.Mo. 15,17-21.++
5081#Römer,11,17#17. Sind aber einige Zweige abgebrochen, und bist du-1- als Zweig eines wilden Ölbaums an ihrer Stelle eingepfropft worden und hast nun Anteil an der Wurzel und dem Saft des edlen Ölbaums: -1) «Du» Heidenchrist.++
5082#Römer,11,18#18. so erhebe dich nicht in Hochmut über die (abgehauenen) Zweige*! Erhebst du dich trotzdem, so bedenke: nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich.
5083#Römer,11,19#19. Du kannst nun sagen: «Die Zweige sind abgebrochen worden, weil ich eingepfropft werden sollte.»
5084#Römer,11,20#20. Ganz recht! Sie sind wegen ihres Unglaubens abgebrochen worden; und du stehst an ihrer Stelle, weil du glaubst. Sei nicht hochmütig, sondern fürchte dich!
5085#Römer,11,21#21. Denn hat Gott die natürlichen Zweige nicht verschont, so könnte er vielleicht dich auch nicht verschonen*.
5086#Römer,11,22#22. So schau denn hin auf Gottes Güte und auf Gottes Strenge! Gegen die Gefallenen* offenbart sich Gottes Strenge. An dir aber erweist sich seine Güte, wenn du im Guten treu verharrst. Sonst wirst du auch abgehauen.
5087#Römer,11,23#23. Umgekehrt sollen jene*, wenn sie nicht im Unglauben verharren, wieder eingepfropft werden. Denn Gott hat die Macht, sie wieder einzupfropfen.
5088#Römer,11,24#24. Bist du herausgeschnitten aus dem wilden Ölbaum, dem du ursprünglich angehörst, und im Widerspruch mit deiner Herkunft einem edeln Ölbaum eingepfropft worden: wie viel leichter können diese* ihrem angestammten Ölbaum, dem sie ursprünglich als Zweige angehören, wieder eingepfropft werden!
5089#Römer,11,25#25. Damit ihr euch nicht selbst für weise haltet-1-, liebe Brüder, will ich euch hier Kunde geben über ein Geheimnis: Verstockung ist über einen Teil von Israel gekommen, und die wird so lange währen, bis der Heiden Vollzahl (in die Kirche) eingegangen ist. -1) Sinn: damit ihr Heidenchristen in eurer vermeintlichen Weisheit nicht verkehrt über die Juden urteilt.++
5090#Römer,11,26#26. Dann wird ganz Israel gerettet werden*, wie geschrieben steht: «Es wird aus Zion kommen der Erretter-1-, der wird von Jakob wegtun das gottlose Wesen. -1) der Messias.++
5091#Römer,11,27#27. So will ich einen Bund mit ihnen schließen, wenn ich hinweggenommen habe ihre Sünden-a-.» -a) frei nach Jes. 59,20.21; 27,9.++
5092#Römer,11,28#28. Weil die Juden zur Zeit gegen die Heilsbotschaft verstockt sind, stehen sie Gott feindlich gegenüber, und das kommt euch zugute*. Weil sie aber auserwählt sind, werden sie noch immer um der Väter willen von Gott geliebt-1-. -1) V. 28 ist frei üs.++
5093#Römer,11,29#29. Denn Gott nimmt seine Gnadengaben und Berufung nicht zurück.
5094#Römer,11,30#30. Wie ihr-1- einst ungehorsam gegen Gott gewesen seid, nun aber sein Erbarmen erfahren habt zu einer Zeit, wo sie-2-* ungehorsam sind: -1) «Ihr» Heidenchr.   2) die Juden; so auch V. 31.32.++
5095#Römer,11,31#31. so sind sie* jetzt ungehorsam zu einer Zeit, wo ihr Barmherzigkeit erfahrt, damit auch sie* dereinst Erbarmen finden.
5096#Römer,11,32#32. Denn Gott hat sie* als Volk-1- in den Kerker des Unglaubens eingeschlossen, um sich (einst) des ganzen Volkes zu erbarmen-a-*. -1) w: «sie alle».   a) V. 26.++
5097#Römer,11,33#33. Wie unergründlich tief ist Gottes Gnadenfülle, Weisheit und Erkenntnis-1-! Wie unerforschlich sind seine Gerichte*, wie unbegreiflich seine Wege! -1) in seiner Weisheit wendet Gott alle Mittel zweckmäßig an; in seiner Erkenntnis hat er eine vollkommene Einsicht in das Wesen aller Menschen, Dinge und Verhältnisse.++
5098#Römer,11,34#34. Denn: «Wer hat des Herrn Sinn verstanden? Und wer hat ihn beraten-a-? -a) Jes. 40,13.++
5099#Römer,11,35#35. Wer hätte ihm etwas geschenkt, was ihm vergolten werden müßte-a-?» -a) Hiob 41,3.++
5100#Römer,11,36#36. Von ihm, durch ihn, für ihn sind alle Dinge. Ihm sei Lobpreis in Ewigkeit! Amen.+ ---- -- --- ELBERFELDER/Römer 12 -+ --- MENGE/Römer 12 -+ --- ALBRECHT/Römer 12 -
5101#Römer,12,1#1. Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, weihet Gott aus Dankbarkeit für seine Erbarmung euern Leib als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer! So verrichtet ihr einen geistlichen Gottesdienst-1-. -1) im Gegensatz zu den äußerlichen Gebräuchen des jüdischen Gottesdienstes.++
5102#Römer,12,2#2. Bildet euch nicht nach den Grundsätzen dieser Weltzeit! Nehmt vielmehr ein ander Wesen an, indem sich euer Sinn erneuert! Dann könnt ihr auch recht beurteilen, was Gottes Wille ist, oder mit andern Worten: was gut ist, gottgefällig und vollkommen.
5103#Römer,12,3#3. Kraft der mir geschenkten Gnade-1- warne ich jeden von euch, höher von sich zu denken, als sich ziemt. Jeder denke vielmehr bescheiden von sich, ganz nach dem Maß des Glaubens, das Gott ihm zugeteilt. -1) gemeint ist die Gnade des Apostelamts.++
5104#Römer,12,4#4. Denn wie wir in einem Leibe viele Glieder haben, alle Glieder aber nicht denselben Dienst verrichten:
5105#Römer,12,5#5. so bilden wir auch trotz unsrer Vielheit einen Leib in der Gemeinschaft Christi; doch dabei ist jeder des andern Glied.
5106#Römer,12,6#6. Nach dem Maß der uns geschenkten Gnade haben wir auch verschiedne Gnadengaben. 7. Wer Weissagung hat, der übe sie nach der Richtschnur des Glaubens aus!
5107#Römer,12,7#Hat jemand ein Kirchenamt, der bewähre sich darin: der Lehrer betätige sich im Lehren,
5108#Römer,12,8#8. der Seelsorger-1- in der Seelsorge; wer (Liebesgaben) austeilt, der sei unparteiisch; wer als Vorsteher dient, der zeige Eifer; wer Werke der Barmherzigkeit übt, der tue es mit freudigem Sinn! -1) w: der Ermahnende.++
5109#Römer,12,9#9. Habt (alle Menschen) aufrichtig lieb! Habt Abscheu vor dem Bösen und Eifer für das Gute!
5110#Römer,12,10#10. Kommt einander in herzlicher Bruderliebe entgegen! Gebt einander ein gutes Vorbild in gegenseitiger Wertschätzung!
5111#Römer,12,11#11. In euerm Eifer seid nicht träge! Glühet im Geiste! Dienet dem Herrn!
5112#Römer,12,12#12. Seid fröhlich in der Hoffnung-1-, bleibt standhaft in Trübsal, haltet an am Gebet! -1) auf die zukünftige Herrlichkeit.++
5113#Römer,12,13#13. Helft eifrig mit an der Unterstützung der Heiligen-a-*! Übt fleißig Gastfreundschaft! -a) vgl. Röm. 15,25ff.++
5114#Römer,12,14#14. Segnet eure Verfolger, segnet und fluchet nicht!
5115#Römer,12,15#15. Freuet euch mit den Fröhlichen, weinet mit den Weinenden*!
5116#Römer,12,16#16. Lebt in Eintracht miteinander! Strebt nicht nach hohen Dingen, sondern zieht mit den Geringen dieselbe Straße! 17. Haltet euch nicht selbst für klug-a-! -a) Spr. 3,7.++
5117#Römer,12,17#Vergeltet niemand Böses mit Bösem! Seid bedacht auf das, was in den Augen aller Menschen gut und edel ist-a-! -a) Spr. 3,4.++
5118#Römer,12,18#18. Lebt wo möglich, soviel an euch liegt, mit allen Menschen in Frieden!
5119#Römer,12,19#19. Schafft euch nicht selbst Recht, Geliebte, sondern überlaßt das dem Zorngerichte (Gottes)! Denn es steht geschrieben: «Mein ist die Rache, ich will vergelten, spricht der Herr-a-.» -a) 5.Mo. 32,35.++
5120#Römer,12,20#20. Drum: «Hungert deinen Feind, so speise ihn; dürstet ihn, so tränke ihn! Tust du das, so sammelst du feurige Kohlen auf sein Haupt-1-*.» -1) Spr. 25,21.22. Deine Liebesgaben werden deinem Feinde auf der Seele brennen.++
5121#Römer,12,21#21. Laß dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem-1-*! -1) mit Wohltaten der Liebe.++ + ---- -- --- ELBERFELDER/Römer 13 -+ --- MENGE/Römer 13 -+ --- ALBRECHT/Römer 13 -
5122#Römer,13,1#1. Jeder unterwerfe sich den herrschenden Gewalten! Denn es gibt keine obrigkeitliche Gewalt, die nicht von Gott wäre; sondern die bestehenden Obrigkeiten sind von Gott verordnet.
5123#Römer,13,2#2. Wer sich also der Obrigkeit widersetzt, der lehnt sich gegen Gottes Ordnung auf. Und solche Empörer ziehen sich selbst gerechte Strafe zu.
5124#Römer,13,3#3. Denn die Gewalthaber sind nicht ein Schrecken für gute Taten, sondern für böse. Willst du nicht in Schrecken leben vor der Obrigkeit? So handle gut! Dann erntest du Lob von ihr.
5125#Römer,13,4#4. Denn sie ist Gottes Dienerin zu deinem Besten. Tust du aber Böses, so fürchte dich! Denn sie trägt das Richtschwert nicht umsonst. Sie ist Gottes Dienerin, die den Übeltäter strafen soll.
5126#Römer,13,5#5. Ihr müßt deshalb (der Obrigkeit) gehorsam sein, nicht nur aus Furcht vor Strafe, sondern auch aus Gewissenspflicht.
5127#Römer,13,6#6. Darum entrichtet auch die Steuern-a-*! Denn die Träger der Gewalt sind Gottes Diener*, und als solche sollen sie beharrlich tätig sein. -a) vgl. Mt. 22,17.++
5128#Römer,13,7#7. So gebt denn jedem, was ihm zukommt: Gebt Steuer dem, der darauf Anspruch hat; gebt Zoll dem, der ihn fordern darf; erweiset Ehrfurcht, wem sie zukommt, und Achtung, wem sie gebührt!
5129#Römer,13,8#8. Bleibt niemand etwas schuldig als die gegenseitige Liebe-1-! Wer Liebe übt, der hat auch sonst das Gesetz erfüllt. -1) die Liebesschuld kann niemals abgetragen werden.++
5130#Römer,13,9#9. Denn die Gebote: «Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht morden, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren-a-» und all die andern Gebote, die werden kurz zusammengefaßt in der Vorschrift: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst-b-!» -a) 2.Mo. 20,13-17; 5.Mo. 5,17-21.   b) 3.Mo. 19,18.++
5131#Römer,13,10#10. Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. Darum ist die Liebe des Gesetzes Erfüllung.
5132#Römer,13,11#11. Diese Ermahnungen gebe ich euch, weil ihr ja wisset, in welcher Zeit wir leben: Die Stunde ist nun da, wo ihr vom Schlaf erwachen müßt. Denn jetzt ist uns die Errettung-1- näher als damals, wo wir zum Glauben gekommen sind. -1) die Errettung tritt ein bei der Zukunft des Herrn.++
5133#Römer,13,12#12. Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe-1-. Drum laßt uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts! -1) «die Nacht» der gegenwärtigen Weltzeit ist zu Ende, wenn mit der Erscheinung Christi, der Sonne der Gerechtigkeit, «der Tag» anbricht.++
5134#Römer,13,13#13. Laßt uns ehrbar wandeln wie am hellen, lichten Tage: nicht in Schwelgerei und Trinkgelagen, nicht in Unzucht und Ausschweifung, nicht in Streit und Eifersucht!
5135#Römer,13,14#14. Zieht vielmehr den Herrn Jesus Christus an und pflegt den Leib nicht so, daß böse Begierden erwachen!+ ---- -- --- ELBERFELDER/Römer 14 -+ --- MENGE/Römer 14 -+ --- ALBRECHT/Römer 14 -
5136#Römer,14,1#1. Des Glaubensschwachen nehmt euch freundlich an, ohne über abweichende Ansichten mit ihm zu streiten!
5137#Römer,14,2#2. Der eine meint, er dürfe alles essen; der Schwache lebt nur von Pflanzenkost.
5138#Römer,14,3#3. Wer alles ißt, der soll den nicht verachten, der bestimmte Speisen meidet. Anderseits darf jemand, der bestimmte Speisen meidet, den, der alles ißt, nicht (als Sünder) verurteilen. Gott hat ihn ja in seine Gemeinschaft aufgenommen.
5139#Römer,14,4#4. Wer bist du denn, daß du den Diener eines fremden Herrn richten willst? Mag er feststehn oder fallen, das geht doch nur seinen Herrn* an. Aber er wird feststehn; denn sein Herr ist stark genug, ihn aufrechtzuerhalten.
5140#Römer,14,5#5. Der eine hält einen Tag heiliger als den andern-1-; der andre achtet alle Tage gleich. Jeder handle hier nach seiner Überzeugung! -1) hier ist ws. von dem Sabbat und andern jüdischen Fest- oder Fasttagen die Rede.++
5141#Römer,14,6#6. Wer einen Tag vor dem andern auszeichnet, der tut das dem Herrn zu Ehren. Und wer alles ohne Unterschied ißt, der tut es auch dem Herrn zu Ehren: er dankt ja Gott für die Speise-1-. Wer nicht alles ißt, der tut es ebenso zur Ehre des Herrn, und er dankt Gott auch (für die Speise). -1) er dankt in dem Tischgebet.++
5142#Römer,14,7#7. Denn keiner von uns lebt für sich, und keiner stirbt für sich.
5143#Römer,14,8#8. Leben wir, so leben wir für den Herrn; sterben wir, so sterben wir für den Herrn. Im Leben und im Sterben sind wir des Herrn Eigentum.
5144#Römer,14,9#9. Denn dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, daß er über Tote und Lebendige Herr sei.
5145#Römer,14,10#10. Mit welchem Rechte richtest du da über deinen Bruder? Oder mit welchem Rechte verachtest du deinen Bruder? Wir alle müssen ja dereinst erscheinen vor Gottes Richterstuhl.
5146#Römer,14,11#11. Denn es steht geschrieben: «So wahr ich lebe, spricht der Herr, vor mir soll jedes Knie sich beugen, und jede Zunge soll Gott preisen-a-.» -a) Jes. 45,23.++
5147#Römer,14,12#12. Mithin wird jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft ablegen müssen.
5148#Römer,14,13#13. Laßt uns deshalb nicht mehr einander richten! Nehmt euch vielmehr vor, dem Bruder keinen Anstoß oder Ärgernis zu geben! -
5149#Römer,14,14#14. Durch den Herrn Jesus belehrt, habe ich die feste Überzeugung, daß nichts an und für sich unrein ist. Wer aber etwas für unrein ansieht, für den ist es dann auch unrein -.
5150#Römer,14,15#15. Denn wenn du deinen Bruder durch den Genuß einer Speise betrübst*, so wandelst du nicht mehr nach der Liebe. Bring ihn nicht durch dein Essen ins Verderben-1-! Christus ist ja für ihn gestorben. -1) verleite ihn nicht durch dein Beispiel, auch von der Speise zu essen, obwohl er sie für unrein hält, und dadurch gegen seine Überzeugung zu handeln.++
5151#Römer,14,16#16. Gebt eure heiligsten Güter nicht der Lästerung preis*!
5152#Römer,14,17#17. Das Königreich Gottes hat nichts mit Essen und Trinken zu tun, sondern es offenbart sich in Gerechtigkeit, Frieden und Freude, die von dem Heiligen Geiste gewirkt werden.
5153#Römer,14,18#18. Wer Christus darin dient, der ist Gott wohlgefällig und den Menschen wert.
5154#Römer,14,19#19. So laßt uns das im Auge haben, was zum Frieden und zur gegenseitigen Förderung dient!
5155#Römer,14,20#20. Zerstöre Gottes Bauwerk* nicht um einer Speise willen! «Alles ist rein-a-.» Allerdings! Doch wer etwas ißt, wodurch er andern einen Anstoß gibt, der handelt übel. -a) vgl. V. 14.++
5156#Römer,14,21#21. Recht handelst du, wenn du auf Fleisch- und Weingenuß verzichtest-1- und auch sonst alles meidest, woran dein Bruder Anstoß nimmt. -1) mit Rücksicht auf den schwachen Bruder (1.Kor. 8,13).++
5157#Römer,14,22#22. Du hast deine Überzeugung. Behalte sie für dich allein-1-! Gott kennt sie. Wohl dem, der keine Gewissensbedenken hat bei dem, was er für recht hält! -1) dränge sie also keinem auf!++
5158#Römer,14,23#23. Wer aber beim Essen einer Speise im Zweifel ist (ob er wirklich recht tut), der ist damit schon verurteilt. Denn er handelt nicht nach seiner innern Überzeugung. Was aber nicht aus innrer Überzeugung kommt, das ist samt und sonders Sünde.+ ---- -- --- ELBERFELDER/Römer 15 -+ --- MENGE/Römer 15 -+ --- ALBRECHT/Römer 15 -
5159#Römer,15,1#1. Wir Starken-1- haben die Pflicht, der Schwachen Gebrechen zu tragen, und dürfen nicht uns selbst zu Gefallen leben. -1) die «Starken» wissen, was erlaubt ist und was nicht.++
5160#Römer,15,2#2. Jeder von uns soll seinem Nächsten zu Gefallen leben, um ihm Gutes zu tun und ihn zu fördern.
5161#Römer,15,3#3. Auch Christus hat ja nicht sich selbst zu Gefallen gelebt, sondern an ihm erfüllte sich das Schriftwort: «Die Schmähungen derer, die dich schmähen, haben mich getroffen-a-*.» -a) Ps. 69,10.++
5162#Römer,15,4#4. Alles, was vorzeiten geschrieben worden ist, das ist zu unsrer Belehrung geschrieben, damit wir voll Ausdauer und gestärkt durch den Trost, den wir aus der Schrift schöpfen, an der Hoffnung-1- festhalten. -1) auf die zukünftige Herrlichkeit.++
5163#Römer,15,5#5. Gott aber, der Ausdauer und Trost verleiht, gewähre euch, im Sinne Christi in Eintracht zu leben,
5164#Römer,15,6#6. damit ihr einmütig wie mit einem Munde den Gott und Vater unsers Herrn Jesus Christus preiset. -
5165#Römer,15,7#7. So nehme sich denn einer des andern freundlich an, wie sich auch Christus unser angenommen hat zur Ehre Gottes.
5166#Römer,15,8#8. Ich meine hier: Christus ist ein Diener der Juden geworden, um Gottes Wahrhaftigkeit zu erweisen; denn die den Vätern gegebenen Verheißungen sollten erfüllt werden.
5167#Römer,15,9#9. Die Heiden aber haben Gott zu preisen für seine (unverdiente) Barmherzigkeit, wie geschrieben steht: «Darum will ich dich rühmen unter den Heiden und deinem Namen lobsingen-a-.» -a) Ps. 18,50 (vgl. Eph. 2,11-22).++
5168#Römer,15,10#10. Und an einer andern Stelle heißt es: «Freuet euch, ihr Heiden, mit seinem Volk-a-!» -a) 5.Mo. 32,43.++
5169#Römer,15,11#11. Und anderswo: «Lobet den Herrn, alle Heiden! Es sollen ihn preisen alle Völker-a-.» -a) Ps. 117,1.++
5170#Römer,15,12#12. Jesaja endlich sagt: «Kommen wird Isais Sproß, und der sich erhebt als Herrscher der Heiden. Auf ihn werden die Völker hoffen-a-.» -a) Jes. 11,10.++
5171#Römer,15,13#13. Gott aber, der die Hoffnung wirkt, erfülle euch mit reicher Freude und mit Frieden im Glauben, damit ihr überreich an Hoffnung seid durch die Kraft des Heiligen Geistes!
5172#Römer,15,14#14. Ich bin ganz überzeugt davon, liebe Brüder, daß ihr auch ohne meine Belehrung voll guter Gesinnung seid, reich an aller Erkenntnis und fähig, einander zurechtzuweisen.
5173#Römer,15,15#15. Trotzdem habe ich euch, wenigstens an einigen Stellen-1-, recht kühn geschrieben, freilich nur, um euch an das zu erinnern, was ihr schon wißt. Das habe ich getan, weil mir Gott in seiner Gnade den Auftrag geschenkt hat, -1) gemeint sind vlt. u.a. Röm. 3,9ff.; 6,12.13; 8,9; 11,15; 12,2; 13,11ff; 14.++
5174#Römer,15,16#16. ein Diener Christi Jesu zu sein, um den Heiden Gottes Frohe Botschaft priesterlich zu verkünden, damit die Heiden ein Gott wohlgefälliges Opfer werden, das durch den Heiligen Geist geheiligt ist.
5175#Römer,15,17#17. Ich darf mich drum in der Gemeinschaft mit Christus Jesus wohl auch dessen rühmen, was ich für Gottes Sache getan habe.
5176#Römer,15,18#18. Freilich hätte ich nie den Mut, von Erfolgen zu reden, die Christus bei der Heidenbekehrung durch andre und nicht durch meine Arbeit errungen hat mit Wort und Tat,
5177#Römer,15,19#19. mit mächtigen Zeichen und Wundern und in der Kraft des Heiligen Geistes. So habe ich, ausgehend von Jerusalem, in weitem Bogen bis nach Illyrien hin Christi Frohe Botschaft ausgerichtet.
5178#Römer,15,20#20. Dabei ist es aber eine Ehrensache für mich gewesen, die Frohe Botschaft nirgend zu verkündigen, wo Christi Name schon bekannt war. Denn ich wollte nicht auf fremdem Grunde weiterbauen*,
5179#Römer,15,21#21. sondern handeln nach dem Schriftwort-a-: «Denen* nichts von ihm* verkündet worden ist, die sollen ihn sehn; und die nicht von ihm gehört haben, die sollen ihn kennenlernen.» -a) Jes. 52,15.++
5180#Römer,15,22#22. Deswegen* bin ich auch so oft verhindert worden, zu euch zu kommen.
5181#Römer,15,23#23. Jetzt aber, wo ich in diesen Gegenden kein Arbeitsfeld mehr finde und noch dazu seit vielen Jahren Sehnsucht nach euch habe,
5182#Römer,15,24#24. (jetzt will ich euch besuchen,) wenn ich nach Spanien reise. Ich hoffe, euch auf der Durchreise zu sehen und von euch dorthin* geleitet zu werden, nachdem ich mich zunächst an euerm Verkehr eine Zeitlang erquickt habe.
5183#Römer,15,25#25. Augenblicklich bin ich auf der Reise nach Jerusalem, um den dortigen Heiligen eine Liebesgabe zu bringen.
5184#Römer,15,26#26. Mazedonien und Achaja haben sich gern dazu verstanden, für die Armen in der Gemeinde zu Jerusalem eine Beisteuer zu sammeln.
5185#Römer,15,27#27. Ich sage: sie haben sich gern dazu verstanden; und das sind sie ihnen auch schuldig. Denn haben die Heiden an den geistlichen Gütern der Gläubigen in Jerusalem Anteil, so ist's auch ihre Pflicht, ihnen mit ihren irdischen Gütern zu dienen.
5186#Römer,15,28#28. Habe ich nun dies Geschäft erledigt und ihnen* den Ertrag der Sammlung sicher eingehändigt, so will ich über Rom nach Spanien reisen.
5187#Römer,15,29#29. Ich weiß aber, daß ich euch bei meinem Besuche Christi Segensfülle mitbringe.
5188#Römer,15,30#30. Nun bitte ich euch, liebe Brüder, in dem Namen unsers Herrn Jesus Christus und bei der Liebe, womit uns der Heilige Geist verbindet: Steht mir als treue Kampfgenossen zur Seite und fleht für mich zu Gott,
5189#Römer,15,31#31. damit ich den Nachstellungen der Ungläubigen in Judäa-1- entgehe und die Liebesgabe, die ich nach Jerusalem bringen will, von den Heiligen dort gut aufgenommen werde-2-! -1) gemeint sind die dem Apostel feindlichen Juden.   2) das war noch fraglich, weil ja die Judenchristen gegen Paulus und die Heidenchristen nicht gerade günstig gestimmt waren.++
5190#Römer,15,32#32. Dann kann ich, wenn es Gottes Wille ist, in freudiger Stimmung zu euch kommen und im Verkehr mit euch Erquickung finden.
5191#Römer,15,33#33. Der Gott des Friedens sei mit euch allen! Amen**.+ ---- -- --- ELBERFELDER/Römer 16 -+ --- MENGE/Römer 16 -+ --- ALBRECHT/Römer 16 -
5192#Römer,16,1#1. Ich empfehle euch unsre Schwester Phöbe, eine Diakonisse der Gemeinde in Kenchreä-1-. -1) Kenchreä war eine Hafenstadt südöstlich von Korinth.++
5193#Römer,16,2#2. Nehmt sie im Sinn des Herrn auf, wie sich's für Heilige ziemt, und steht ihr bei, wo sie euer bedarf! Auch sie hat vielen geholfen, besonders mir.
5194#Römer,16,3#3. Grüßt Priska und Aquila-a-, meine Mitarbeiter im Dienste Christi Jesu! -a) Apg. 18,2.3.26.++
5195#Römer,16,4#4. Sie haben einst ihren Kopf eingesetzt, um mir das Leben zu retten-1-. Ihnen sind mit mir auch alle Gemeinden der Heidenchristen zu Dank verpflichtet. -1) der Vorfall ist uns unbekannt.++
5196#Römer,16,5#5. Grüßt auch ihre Hausgemeinde-a-*! Grüßt meinen lieben Epänetus, der in Asien zuerst an Christus gläubig geworden ist! -a) 1.Kor. 16,19; Kol. 4,15; Phlm. 1.++
5197#Römer,16,6#6. Grüßt Maria, die sich so treu für euch gemüht hat!
5198#Römer,16,7#7. Grüßt meine Volksgenossen Andronikus und Junias, die einst meine Gefangenschaft geteilt haben*! Sie werden hochgeschätzt von den Aposteln und sind vor mir an Christus gläubig geworden.
5199#Römer,16,8#8. Grüßt Amplias: er ist mir teuer in dem Herrn!
5200#Römer,16,9#9. Grüßt Urbanus, unsern Mitarbeiter im Dienste Christi, und meinen lieben Stachys!
5201#Römer,16,10#10. Grüßt Apelles, den bewährten Jünger Christi! Grüßt die Brüder aus dem Hause Aristobuls**!
5202#Römer,16,11#11. Grüßt meinen Volksgenossen Herodion! Grüßt alle aus dem Hause des Narzissus*, die in des Herrn Gemeinschaft stehn!
5203#Römer,16,12#12. Grüßt Tryphäna und Tryphosa! Sie mühen sich ab im Dienste des Herrn. Grüßt meine liebe Persis! Sie hat viel gearbeitet im Dienste des Herrn.
5204#Römer,16,13#13. Grüßt den im Herrn auserwählten Rufus-a- und seine Mutter, die auch mich wie eine Mutter liebt! -a) Mk. 15,21 (?).++
5205#Römer,16,14#14. Grüßt Asynkritus, Phlegon, Hermes, Patrobas, Hermas und die mit ihnen verbundenen Brüder!
5206#Römer,16,15#15. Grüßt Philologus und Julia, Nereus und seine Schwester und Olympas und alle mit ihnen verbundenen Heiligen*!
5207#Römer,16,16#16. Grüßt einander mit dem heiligen Kuß-a-**! Es grüßen euch alle Gemeinden Christi. -a) 1.Kor. 16,20; 2.Kor. 13,12; 1.Thes. 5,26; 1.Petr. 5,14.++
5208#Römer,16,17#17. Ich ermahne euch, Brüder: Hütet euch vor den Leuten, die die (bekannten) Spaltungen und Ärgernisse anrichten im Widerspruch mit der Lehre, die ihr gelernt habt-1-! Geht diesen Menschen aus dem Wege! -1) hier sind sicher die judenchr. Irrlehrer gemeint, die für Gesetz und Beschneidung eiferten, jene heftigsten Widersacher des Paulus, die ihm nicht nur in Antiochia und Jerusalem (Apg. 15,1.5; Gal. 2,4), sondern namentlich in Galatien und Korinth zu schaffen machten.++
5209#Römer,16,18#18. Denn sie dienen nicht unserm Herrn Christus, sondern ihrem Bauche-a-*, und durch ihre wohlmeinend klingenden Reden und schönen Worte täuschen sie die Herzen der Unerfahrenen. -a) vgl. Phil. 3,19; Kol. 2,21; auch Mt. 15,17.++
5210#Römer,16,19#19. Doch euer Glaubensgehorsam ist überall bekannt*. Drum habe ich meine Freude an euch. Nun möchte ich auch, ihr wähltet in Weisheit stets das Gute und bliebet unbefleckt vom Bösen.
5211#Römer,16,20#20. Der Gott des Friedens wird den Satan bald zermalmen unter euern Füßen-a-*. Die Gnade unsers Herrn Jesus Christus sei mit euch! -a) 2.Kor. 11,13-15; Phil. 3,2.++
5212#Römer,16,21#21. Es grüßen euch mein Mitarbeiter Timotheus und meine Volksgenossen Lucius, Jason und Sosipater-a-. -a) Apg. 13,1; 17,5; 20,4 (?).++
5213#Römer,16,22#22. - Ich, Tertius, der Schreiber dieses Briefes, grüße euch im Herrn*. -
5214#Römer,16,23#23. Es grüßt euch Gajus, der mir und der ganzen Gemeinde Herberge gibt-a-*. Es grüßen euch Erastus, der Stadtkämmerer-b-, und der Bruder Quartus. -a) 1.Kor. 1,14.   b) Apg. 19,22; 2.Tim. 4,20 (?).++
5215#Römer,16,24#24. -als V. 24 folgen hier in manchen Hs. die Worte: «Die Gnade unsers Herrn Jesus Christus sei mit euch allen! Amen.»++
5216#Römer,16,25#25. Ihm aber, der euch stärken kann im Glauben an meine Heilsverkündigung und an die Botschaft Jesu Christi, worin sich ein Geheimnis-1- offenbart, das ewiglang verschwiegen war, -1) der Ratschluß der Erlösung.++
5217#Römer,16,26#26. jetzt aber kundgemacht und durch die Auslegung der Schriften der Propheten-1- nach dem Befehl des ewigen Gottes allen Völkern bekannt geworden ist, um sie dem Glauben gehorsam zu machen, - -1) die Schriften der Propheten des Alten Bundes wurden durch die apostolische Predigt ausgelegt und erschlossen.++
5218#Römer,16,27#27. ihm, dem allein weisen Gott, ihm sei durch Jesus Christus Lobpreis in alle Ewigkeit! Amen.