16470#Sprüche,1,1#1. DIE Sprüche Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel - /
16471#Sprüche,1,2#2. dass man kennenlerne Weisheit und Zucht, / verständig zu reden verstehe, /
16472#Sprüche,1,3#3. dass man Belehrung annehme, die klug macht, / Gerechtigkeit, Sinn für das Recht, Geradheit, /
16473#Sprüche,1,4#4. dass die Unerfahrenen lebensklug werden / und die Jünglinge einsichtig und besonnen - /
16474#Sprüche,1,5#5. wer weise ist, hört darauf und mehrt sein Wissen, / und wer verständig, lernt richtig leben -, /
16475#Sprüche,1,6#6. dass man Gleichnis und Sinnspruch verstehe, / die Worte der Weisen und ihre Rätsel. /
16476#Sprüche,1,7#7. Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis, / die Toren verachten Weisheit und Zucht. / -Spr. 9,10; 15,33; Hiob 28,28; Ps. 111,10.
16477#Sprüche,1,8#8. Höre, mein Sohn, die Belehrung deines Vaters / und verwirf nicht die Weisung deiner Mutter; / -Spr. 6,20; 23,22.
16478#Sprüche,1,9#9. denn sie sind deinem Haupte ein lieblicher Kranz / und ein Geschmeide für deinen Hals. /
16479#Sprüche,1,10#10. Mein Sohn, wenn die Sünder dich locken, / so folge nicht; -Ps. 1,1.
16480#Sprüche,1,11#11. wenn sie sagen: / «Geh mit uns, wir wollen dem Frommen auflauern, / wollen dem Unschuldigen nachstellen ohne Ursache; /
16481#Sprüche,1,12#12. wir wollen sie lebendig verschlingen wie die Unterwelt, / die Gesunden denen gleich machen, die zur Grube hinabfahren; /
16482#Sprüche,1,13#13. da gewinnen wir allerlei köstlichen Reichtum, / füllen unsere Häuser mit Raub; /
16483#Sprüche,1,14#14. wirf dein Los unter uns-1-, / wir alle wollen einen Beutel führen!» - / -1) d.h. mache mit uns gemeinschaftliche Sache.
16484#Sprüche,1,15#15. mein Sohn, dann gehe nicht ihre Wege, / halte deinen Fuss zurück von ihrem Pfade. /
16485#Sprüche,1,16#16. Denn ihre Füsse laufen zum Bösen / und eilen, Blut zu vergiessen. / -Jes. 59,7.
16486#Sprüche,1,17#17. Denn vergeblich ist das Netz ausgespannt / vor den Augen alles Geflügelten. /
16487#Sprüche,1,18#18. Und sie, sie lauern auf ihr eignes Blut / und stellen dem eignen Leben nach. /
16488#Sprüche,1,19#19. So ergeht es allen, die nach Gewinn jagen; / er nimmt seinem Besitzer das Leben.
16489#Sprüche,1,20#20. DIE Weisheit ruft auf der Gasse, / auf den freien Plätzen erhebt sie die Stimme; / -Spr. 8,1.
16490#Sprüche,1,21#21. oben auf den Mauern predigt sie, / am Eingang der Stadttore spricht sie ihre Worte: /
16491#Sprüche,1,22#22. «Wie lange, ihr Einfältigen, liebt ihr die Einfalt? / wie lange haben die Spötter am Spotten Gefallen / und hassen die Toren Erkenntnis? /
16492#Sprüche,1,23#23. Kehret euch zu meiner Rüge! / Siehe, ich will euch meinen Geist hervorströmen lassen, / will meine Worte euch kundtun. /
16493#Sprüche,1,24#24. Weil ich rief und ihr nicht wolltet, / mit der Hand winkte und niemand aufmerkte, / -Jes. 65,12.
16494#Sprüche,1,25#25. weil ihr all meinen Rat in den Wind schlugt / und meine Rüge nicht annahmt, /
16495#Sprüche,1,26#26. so will nun auch ich bei eurem Verderben lachen, / will spotten, wenn der Schrecken über euch kommt, /
16496#Sprüche,1,27#27. wenn der Schrecken über euch kommt wie ein Wetter, / wenn euer Verderben wie Sturmwind daherfährt, / wenn Not und Drangsal euch überfällt. /
16497#Sprüche,1,28#28. Alsdann werden sie mich rufen, aber ich werde nicht hören; / sie werden mich suchen, mich aber nicht finden. / -Jer. 11,11; Mi. 3,4.
16498#Sprüche,1,29#29. Weil sie die Erkenntnis hassten / und an der Furcht des Herrn kein Gefallen hatten, /
16499#Sprüche,1,30#30. meinen Rat nicht annehmen wollten, / all meine Rüge verwarfen, /
16500#Sprüche,1,31#31. darum werden sie die Frucht ihres Wandels kosten müssen / und an ihren eignen Plänen genug bekommen; / -Spr. 14,14; Hiob 4,8.
16501#Sprüche,1,32#32. denn die Einfältigen bringt ihr eigner Abfall um, / und den Toren wird die eigne Sorglosigkeit zum Verderben. /
16502#Sprüche,1,33#33. Wer aber auf mich hört, der wohnt sicher; / er lebt ruhig und hat kein Unheil zu fürchten.»
16503#Sprüche,2,1#1. MEIN Sohn, wenn du meine Worte annimmst, / und meine Gebote bei dir verwahrst, /
16504#Sprüche,2,2#2. sodass du dein Ohr der Weisheit leihst / dein Herz der Vernunft zuneigst, /
16505#Sprüche,2,3#3. ja, wenn du der Einsicht rufst, / nach der Vernunft die Stimme erhebst, /
16506#Sprüche,2,4#4. wenn du nach ihr suchst wie nach Silber / und ihr nachspürst wie verborgenen Schätzen - /
16507#Sprüche,2,5#5. alsdann wirst du verstehen, was Furcht des Herrn ist, / und Gotteserkenntnis finden; /
16508#Sprüche,2,6#6. denn der Herr gibt Weisheit, / aus seinem Munde kommt Vernunft und Erkenntnis, / -Hiob 32,8.
16509#Sprüche,2,7#7. er spart den Rechtschaffenen Heil auf, / er beschirmt die, welche unsträflich wandeln, /
16510#Sprüche,2,8#8. indem er die Pfade des Rechtes behütet / und über dem Weg seiner Frommen wacht - /
16511#Sprüche,2,9#9. alsdann wirst du verstehen, was Recht und Gerechtigkeit, / was Geradheit ist, jegliche Bahn des Guten; /
16512#Sprüche,2,10#10. denn die Weisheit wird in dein Herz kommen / und die Erkenntnis die Lust deiner Seele sein; /
16513#Sprüche,2,11#11. die Besonnenheit wird über dir wachen, / die Vernunft dich behüten, /
16514#Sprüche,2,12#12. indem sie dich vor dem Wege des Bösen bewahrt, / vor dem, der Verkehrtes redet, /
16515#Sprüche,2,13#13. vor denen, die die rechte Strasse verlassen, / um auf finstern Wegen zu wandeln, /
16516#Sprüche,2,14#14. die sich freuen, Böses zu tun, / über böse Ränke frohlocken, /
16517#Sprüche,2,15#15. die krumme Pfade einschlagen / und Irrwege gehen auf ihren Bahnen - / -Ps. 125,5.
16518#Sprüche,2,16#16. indem sie dich auch bewahrt vor dem Weibe des andern, / vor der Fremden, die glatte Worte redet, / -Spr. 5,3; 6,24; 7,5.
16519#Sprüche,2,17#17. die den Genossen ihrer Jugend verlässt, / sich nicht kümmert um das Gesetz ihres Gottes; /
16520#Sprüche,2,18#18. denn zum Tode senkt sich ihr Pfad / und ihre Bahnen zu den Schatten; / -Spr. 5,5; 7,27; 9,18; 21,16.
16521#Sprüche,2,19#19. alle, die zu ihr eingehen, kehren nicht wieder, / gelangen nicht zu den Pfaden des Lebens - /
16522#Sprüche,2,20#20. damit du wandlest auf dem Wege der Guten / und auf dem Pfad der Gerechten verharrest; /
16523#Sprüche,2,21#21. denn die Rechtschaffenen werden das Land bewohnen / und die Unsträflichen darin übrigbleiben; / -Ps. 37,29.
16524#Sprüche,2,22#22. die Gottlosen aber werden aus dem Lande vertilgt / und die Treulosen aus ihm herausgerissen.
16525#Sprüche,3,1#1. MEIN Sohn, vergiss meiner Weisung nicht, / dein Herz bewahre meine Gebote; /
16526#Sprüche,3,2#2. denn sie werden dir langes Leben und gute Jahre / und Wohlfahrt in Fülle bringen. / -Spr. 4,10; 5.Mo. 8,1; 30,16; Ps. 119,165.
16527#Sprüche,3,3#3. Lass Liebe und Treue nicht von dir weichen; / binde sie dir an den Hals, / schreibe sie auf die Tafel deines Herzens, / -Spr. 6,21; 7,3; 5.Mo. 6,8.
16528#Sprüche,3,4#4. so wirst du Gunst und Beifall finden / vor Gott und den Menschen. /
16529#Sprüche,3,5#5. Vertraue auf den Herrn von ganzem Herzen, / auf deine Klugheit aber verlass dich nicht. / -Ps. 118,8.
16530#Sprüche,3,6#6. Denke an ihn auf all deinen Wegen, / so wird er deine Pfade ebnen. /
16531#Sprüche,3,7#7. Halte dich selbst nicht für weise, / fürchte den Herrn und meide das Böse; / -Jes. 5,21; Röm. 12,16.
16532#Sprüche,3,8#8. das wird deinem Leibe gesund sein / und deine Gebeine erquicken. / -Spr. 4,22.
16533#Sprüche,3,9#9. Ehre den Herrn (durch Gaben) von deinen Gütern / und von den Erstlingen all deines Ertrags, / -5.Mo. 26,2; Mal. 3,10.
16534#Sprüche,3,10#10. so füllen sich deine Scheunen mit Überfluss, / und deine Keltern laufen über von Wein. /
16535#Sprüche,3,11#11. Mein Sohn, verwirf nicht die Züchtigung des Herrn / und sei nicht unmutig ob seiner Strafe; /
16536#Sprüche,3,12#12. denn wen der Herr liebhat, den züchtigt er / wie ein Vater den Sohn, dem er wohlwill. -Hiob 5,17; Offb. 3,19.
16537#Sprüche,3,13#13. WOHL dem Menschen, der Weisheit erlangt hat, / dem Manne, der Einsicht gewinnt; /
16538#Sprüche,3,14#14. denn ihr Erwerb ist besser als Erwerb von Silber, / und sie zu gewinnen ist mehr wert als Gold. / -Spr. 8,19; 16,16; Hiob 28,15; Ps. 19,11.
16539#Sprüche,3,15#15. Sie ist kostbarer als Korallen, / und alle Kleinodien wiegen sie nicht auf. / -Spr. 8,11.
16540#Sprüche,3,16#16. Langes Leben ist in ihrer Rechten, / in ihrer Linken Reichtum und Ehre. / -Spr. 8,18.
16541#Sprüche,3,17#17. Ihre Wege sind Wege der Wonne, / und all ihre Pfade sind Wohlfahrt. /
16542#Sprüche,3,18#18. Sie ist ein Lebensbaum denen, die sie ergreifen; / wer sie festhält, der ist beglückt. /
16543#Sprüche,3,19#19. Durch Weisheit hat der Herr die Erde gegründet, / den Himmel durch Einsicht festgestellt. / -Spr. 8,27; Ps. 136,5.
16544#Sprüche,3,20#20. Durch seine Erkenntnis brachen die Fluten hervor / und träufeln die Wolken den Tau. /
16545#Sprüche,3,21#21. Mein Sohn, verliere sie nicht aus den Augen, / halte fest an Umsicht und Besonnenheit, /
16546#Sprüche,3,22#22. so werden sie Leben für dich sein, / ein anmutiger Schmuck deinem Halse. /
16547#Sprüche,3,23#23. Alsdann wirst du deinen Weg sicher gehen, / und dein Fuss wird nicht anstossen. / -Ps. 91,11.12.
16548#Sprüche,3,24#24. Legst du dich nieder, so schrickst du nicht auf, / und süss wird dein Schlaf sein auf deinem Lager. / -Ps. 4,9.
16549#Sprüche,3,25#25. Vor plötzlichem Schrecknis musst du dich nicht fürchten, / noch vor dem Unwetter, das über die Gottlosen kommt; /
16550#Sprüche,3,26#26. denn der Herr wird deine Zuversicht sein / und deinen Fuss vor der Schlinge behüten.
16551#Sprüche,3,27#27. WEIGRE dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun, / wenn es in deiner Macht steht. /
16552#Sprüche,3,28#28. Sprich nicht zum Nächsten: «Geh hin und komm wieder; / morgen will ich dir geben» - da du's doch jetzt kannst. /
16553#Sprüche,3,29#29. Sinne nicht Böses wider den Nächsten, / während er arglos neben dir wohnt. /
16554#Sprüche,3,30#30. Hadre nicht mit jemandem ohne Ursache, / wenn er dir nichts Böses getan hat. /
16555#Sprüche,3,31#31. Beneide den nicht, der frevle Gewalt braucht, / und wähle dir keinen seiner Wege; /
16556#Sprüche,3,32#32. denn der Verkehrte ist dem Herrn ein Greuel, / aber mit den Aufrichtigen hält er Freundschaft. / -Ps. 25,14.
16557#Sprüche,3,33#33. Der Fluch des Herrn wohnt im Hause des Gottlosen, / aber die Wohnung der Frommen segnet er. /
16558#Sprüche,3,34#34. Des Spötters spottet er, / aber den Demütigen gibt er Gnade. / -1.Petr. 5,5.
16559#Sprüche,3,35#35. Die Weisen kommen zu Ehren, / die Toren aber tragen Schande davon.
16560#Sprüche,4,1#1. HÖRET, ihr Söhne, eines Vaters Mahnung, / merket auf, dass ihr Einsicht lernet; /
16561#Sprüche,4,2#2. denn ich gebe euch gute Lehre, / lasst meine Weisung nicht ausser acht. /
16562#Sprüche,4,3#3. Da ich noch als Sohn beim Vater war, / als zartes, einziges Kind in der Hut der Mutter, /
16563#Sprüche,4,4#4. unterwies er mich und sprach zu mir: / Dein Herz halte fest meine Worte; / bewahre meine Gebote, so wirst du leben. /
16564#Sprüche,4,5#5. Erwirb Weisheit, erwirb Einsicht! / Vergiss es nicht und weiche nicht vom Wort meines Mundes. /
16565#Sprüche,4,6#6. Verlass sie nicht, so bewahrt sie dich; / behalte sie lieb, so behütet sie dich. /
16566#Sprüche,4,7#7. Der Weisheit Anfang ist: Erwirb Weisheit, / erwirb Einsicht um all deinen Besitz! /-1- -Spr. 23,23.   1) in der Originalüs. ist V. 7 dem V. 6 vorangestellt.
16567#Sprüche,4,8#8. Halte sie hoch, so bringt sie dich hoch; / sie bringt dich zu Ehren, wenn du sie umfängst. /
16568#Sprüche,4,9#9. Sie legt auf dein Haupt einen schmucken Kranz, / reicht dir eine prächtige Krone. / -Spr. 1,9.
16569#Sprüche,4,10#10. Höre, mein Sohn, und nimm an meine Worte, / so wirst du lange und glücklich leben. / -Spr. 3,2.
16570#Sprüche,4,11#11. Den Weg der Weisheit lehre ich dich, / heisse dich schreiten die Bahn der Geradheit. /
16571#Sprüche,4,12#12. Wenn du gehst, ist dein Schritt ungehemmt, / und wenn du läufst, so strauchelst du nicht. /
16572#Sprüche,4,13#13. Halte fest an der Zucht, lass nicht ab; / bewahre sie, denn sie ist dein Leben. /
16573#Sprüche,4,14#14. Gehe nicht auf den Pfad der Gottlosen / und beschreite nicht den Weg der Bösen. / -Ps. 1,1.
16574#Sprüche,4,15#15. Meide ihn und betritt ihn nicht; / weiche ihm aus und gehe fürbass. /
16575#Sprüche,4,16#16. Denn sie können nicht schlafen, ehe sie Böses getan, / es flieht sie der Schlaf, bis sie einen zu Fall gebracht. / -Ps. 36,5; Mi. 2,1.
16576#Sprüche,4,17#17. Das Brot, das sie essen, ist Frevel, / und der Wein, den sie trinken, ist Gewalttat. /
16577#Sprüche,4,18#18. Der Gerechten Pfad ist wie Morgenglanz, / der immer heller wird bis an den vollen Tag. -Spr. 13,9; Hiob 11,17.
16578#Sprüche,4,19#19. Der Weg der Gottlosen ist wie dunkle Nacht; / sie wissen nicht, woran sie straucheln. /-1- -1) in der Originalüs. ist V. 19 dem V. 18 vorangestellt.
16579#Sprüche,4,20#20. Mein Sohn, merke auf meine Rede / und neige dein Ohr meinen Worten. /
16580#Sprüche,4,21#21. Lass sie nie aus den Augen, / bewahre sie im innersten Herzen. / -5.Mo. 11,18.
16581#Sprüche,4,22#22. Denn sie sind Leben dem, der ihrer teilhaft wird, / und seinem ganzen Leib eine Arznei. / -Spr. 3,8.
16582#Sprüche,4,23#23. Wachsam behüte dein Herz; / denn daraus quillt glückliches Leben. /
16583#Sprüche,4,24#24. Halte fern von dir Falschheit des Mundes / und meide Trug der Lippen. /
16584#Sprüche,4,25#25. Lass deine Augen geradeaus schauen / und deine Wimpern stracks vor dich hin sehen. /
16585#Sprüche,4,26#26. Geh immer zu auf gerader Bahn, / und alle deine Wege seien bestimmt. /
16586#Sprüche,4,27#27. Weiche weder zur Rechten noch zur Linken, / halte deinen Fuss vom Bösen zurück. -5.Mo. 5,32; Ps. 119,101.
16587#Sprüche,5,1#1. MERKE, mein Sohn, auf meine Weisheit, / meiner Einsicht neige dein Ohr, /
16588#Sprüche,5,2#2. dass du kluge Ratschläge behaltest / und deine Lippen Erkenntnis bewahren. /
16589#Sprüche,5,3#3. Denn von Honigseim triefen die Lippen der Fremden-1-, / und glätter als Öl ist ihr Gaumen. / -Spr. 2,16; 6,24.  1) gemeint ist die Ehefrau eines andern.
16590#Sprüche,5,4#4. Zuletzt aber ist sie bitter wie Wermut, / scharf wie ein zweischneidig Schwert. /
16591#Sprüche,5,5#5. Ihre Füsse gehen hinunter zum Tod, / ihre Schritte streben der Unterwelt zu. / -Spr. 7,27.
16592#Sprüche,5,6#6. Den geraden Weg des Lebens schlägt sie nicht ein, / ihre Pfade gehen irre, ohne dass sie es merkt. /
16593#Sprüche,5,7#7. So höre mich denn, mein Sohn, / und weiche nicht von den Worten meines Mundes. /
16594#Sprüche,5,8#8. Halte fern von ihr deinen Weg / und nahe dich nicht der Tür ihres Hauses, /
16595#Sprüche,5,9#9. damit du nicht andern dein Gut geben musst, / einem Grausamen (den Ertrag) deiner Jahre, /
16596#Sprüche,5,10#10. dass nicht Fremde sich sättigen an deinem Vermögen / und dein sauer Erworbenes ins Haus eines andern komme, /
16597#Sprüche,5,11#11. dass du nicht zuletzt seufzen müssest, / wenn dir Leib und Fleisch dahinschwindet, /
16598#Sprüche,5,12#12. und sagest: «Ach, dass ich die Zucht gehasst habe, / dass mein Herz die Warnung missachtet hat! /
16599#Sprüche,5,13#13. dass ich nicht auf meine Erzieher gehört / und meinen Lehrern das Ohr nicht geliehen! /
16600#Sprüche,5,14#14. Beinahe wäre ich ganz ins Unglück geraten / inmitten der Versammlung und der Gemeinde.»
16601#Sprüche,5,15#15. Trinke Wasser aus deiner Zisterne / und frischen Trunk aus dem eignen Brunnen. /
16602#Sprüche,5,16#16. Sollen deine Quellen auf die Gasse strömen, / auf die freien Plätze deine Wasserbäche?
16603#Sprüche,5,17#17. Dir allein sollen sie gehören, / nicht Fremden zugleich mit dir. /
16604#Sprüche,5,18#18. Dein Brunnquell sei gesegnet, / und du freue dich des Weibes deiner Jugend! /
16605#Sprüche,5,19#19. Die liebliche Hindin, die anmutige Gazelle, / sie sei deine Genossin! / Ihre Liebe soll dich allezeit sättigen, / an ihrer Liebkosung magst du dich immer berauschen. / -Pred. 9,9.
16606#Sprüche,5,20#20. Warum wolltest du dich an einer andern berauschen, / den Busen einer Fremden umfangen? /
16607#Sprüche,5,21#21. Denn eines jeden Weg ist dem Herrn offenbar, / er hat acht auf alle seine Bahnen. / -Hiob 34,21.
16608#Sprüche,5,22#22. Der Gottlose verfängt sich in seiner eignen Schuld, / wird festgehalten von den Stricken seiner Sünde. /
16609#Sprüche,5,23#23. Aus Mangel an Zucht geht er zugrunde, / ob seiner grossen Torheit taumelt er hin.
16610#Sprüche,6,1#1. MEIN Sohn, wenn du gebürgt hast für deinen Nächsten, / Handschlag geleistet hast für einen andern, / -Spr. 11,15; 17,18; 20,16.
16611#Sprüche,6,2#2. wenn du dich durch deine Lippen verstrickt, / zum Gefangenen eigner Worte gemacht hast, /
16612#Sprüche,6,3#3. so tue doch dies, mein Sohn, damit du wieder frei wirst - / denn du bist in des andern Gewalt -: / Gehe hin und lass nicht ab / und dringe in deinen Nächsten! /
16613#Sprüche,6,4#4. Gönne deinen Augen keinen Schlaf, / lass deine Wimpern nicht schlummern. /
16614#Sprüche,6,5#5. Rette dich wie eine Gazelle vor dem Jäger, / wie ein Vogel aus der Hand des Vogelstellers.
16615#Sprüche,6,6#6. Gehe hin zur Ameise, du Fauler, / betrachte ihre Weise, dass du klug werdest. /
16616#Sprüche,6,7#7. Sie hat keinen Fürsten, / keinen Vogt und keinen Gebieter, /
16617#Sprüche,6,8#8. und doch rüstet sie ihre Speise im Sommer / und trägt in der Ernte ihre Nahrung zusammen. /
16618#Sprüche,6,9#9. Wie lange, du Fauler, willst du noch liegen? / wann willst du aufstehen von deinem Schlafe? /
16619#Sprüche,6,10#10. «Noch ein bisschen schlafen, ein bisschen schlummern, / ein bisschen die Hände ineinanderlegen im Bett» - /
16620#Sprüche,6,11#11. da kommt über dich wie ein Räuber die Armut, / der Mangel wie ein gewappneter Mann. -V. 10-11: Spr. 24,33.
16621#Sprüche,6,12#12. Ein Taugenichts ist, ein heilloser Mensch, / wer Falschheit im Munde führt, /
16622#Sprüche,6,13#13. mit den Augen zwinkert, mit den Füssen scharrt / und Zeichen gibt mit den Fingern, / -Spr. 10,10.
16623#Sprüche,6,14#14. wer im Herzen Hinterlist hegt und Böses schmiedet / und allezeit Händel stiftet. /
16624#Sprüche,6,15#15. Darum wird plötzlich das Verderben über ihn kommen, / unheilbar wird er zerschmettert im Nu.
16625#Sprüche,6,16#16. Sechs Dinge sind es, die der Herr hasst, / sieben sind seiner Seele ein Greuel: /
16626#Sprüche,6,17#17. hochmütige Augen, eine falsche Zunge, / Hände, die unschuldiges Blut vergiessen, / -Spr. 12,22; 30,13; Jes. 1,15.
16627#Sprüche,6,18#18. ein Herz, das arge Ränke schmiedet, / Füsse, die eilends dem Bösen nachlaufen, / -Jes. 59,7.
16628#Sprüche,6,19#19. wer Lügen vorbringt als falscher Zeuge, / wer Händel stiftet zwischen Brüdern.
16629#Sprüche,6,20#20. MEIN Sohn, bewahre das Gebot deines Vaters, / verwirf nicht die Weisung deiner Mutter; / -Spr. 1,8.
16630#Sprüche,6,21#21. binde sie dir aufs Herz allerwegen / und winde sie dir um den Hals. / -Spr. 3,3.
16631#Sprüche,6,22#22. Wenn du einhergehst, wird sie dich geleiten, / wird über dir wachen, wenn du schläfst, / und wenn du erwachst, wird sie zu dir reden. /
16632#Sprüche,6,23#23. Denn eine Leuchte ist das Gebot und die Weisung ein Licht, / und ein Weg des Lebens sind Rüge und Zucht, / -Ps. 119,105.
16633#Sprüche,6,24#24. indem sie dich vor dem argen Weibe bewahren, / vor der glatten Zunge der Fremden-1-. / -Spr. 2,16.   1) gemeint ist die Ehefrau eines andern.
16634#Sprüche,6,25#25. Lass dich nicht im Herzen nach ihrer Schönheit gelüsten / und lass dich nicht fangen durch ihre Augen. / -Mt. 5,28.
16635#Sprüche,6,26#26. Bei einer Dirne steht ein Stück Brot auf dem Spiel, / ein Eheweib aber jagt nach dem kostbaren Leben. /
16636#Sprüche,6,27#27. Kann man Feuer im Bausche (des Gewandes) tragen, / ohne dass die Kleider versengt werden? /
16637#Sprüche,6,28#28. Kann man auf glühenden Kohlen gehen, / ohne die Füsse sich wund zu brennen? /
16638#Sprüche,6,29#29. So, wer zum Weibe des Nächsten geht: / wer sie berührt, bleibt nicht ungestraft. /
16639#Sprüche,6,30#30. Verachtet man nicht den Dieb, / auch wenn er stiehlt, den Hunger zu stillen, /
16640#Sprüche,6,31#31. und obschon er, ertappt, es siebenfältig ersetzen, / alles Gut seines Hauses geben kann? / -2.Mo. 22,1.
16641#Sprüche,6,32#32. Wer aber Ehebruch treibt, ist Verstandes bar; / nur der tut's, der sich selber verderben will. /
16642#Sprüche,6,33#33. Schläge und Schande werden sein Teil sein, / unaustilgbar ist seine Schmach. /
16643#Sprüche,6,34#34. Denn stammt aus Eifersucht der Grimm des Mannes, / so kennt er keine Schonung am Tag der Rache. /
16644#Sprüche,6,35#35. Er sieht kein Lösegeld an; / wie viel du auch schenken willst, er nimmt es nicht.
16645#Sprüche,7,1#1. Mein Sohn, behalte meine Worte, / und meine Gebote bewahre bei dir. /
16646#Sprüche,7,2#2. Bewahre meine Gebote, so wirst du leben, / und hüte meine Weisung wie deinen Augapfel. /
16647#Sprüche,7,3#3. Binde sie dir um die Finger / und schreibe sie auf die Tafel deines Herzens. / -Spr. 3,3.
16648#Sprüche,7,4#4. Sage zur Weisheit: «Du bist meine Schwester» , / und heisse die Einsicht deine Vertraute, /
16649#Sprüche,7,5#5. dass sie dich bewahre vor dem Weibe des andern, / vor der Fremden, die glatte Worte gibt. / -Spr. 2,16; 5,3; 6,24.
16650#Sprüche,7,6#6. Denn sie schaut im Fenster ihres Hauses / hinter dem Gitter hervor. /
16651#Sprüche,7,7#7. Da sieht sie unter den Einfältigen einen Jüngling, / bemerkt einen Unverständigen unter den Jungen, /
16652#Sprüche,7,8#8. der an einer Ecke in die Gasse einlenkt / und gegen ihr Haus zuschreitet /
16653#Sprüche,7,9#9. in der Dämmerung, bei der Neige des Tages, / zur Zeit der Nacht und des Dunkels. /
16654#Sprüche,7,10#10. Siehe, da läuft ihm das Weib entgegen, / im Aufzug einer Dirne und verschmitzten Herzens. /
16655#Sprüche,7,11#11. Aufgeregt ist sie und unbändig, / ihre Füsse finden im Haus keine Ruhe. /
16656#Sprüche,7,12#12. Bald (ist sie) auf der Gasse, bald auf den Plätzen, / an allen Ecken lauert sie. /
16657#Sprüche,7,13#13. Die fasst ihn und küsst ihn, / und mit frecher Miene spricht sie zu ihm: /
16658#Sprüche,7,14#14. «Ich war ein Heilsopfer schuldig; / heute habe ich meine Gelübde erfüllt. /
16659#Sprüche,7,15#15. Darum bin ich ausgegangen, / dir entgegen, um dich zu suchen, / und nun habe ich dich gefunden. /
16660#Sprüche,7,16#16. Mit Teppichen habe ich mein Lager bedeckt, / mit bunten Tüchern von ägyptischem Linnen. /
16661#Sprüche,7,17#17. Ich habe mein Bette mit Myrrhen besprengt, / mit Aloe und mit Zimmet. /
16662#Sprüche,7,18#18. Komm, wir wollen uns an Wollust berauschen bis zum Morgen, / wollen miteinander schwelgen in Liebe; /
16663#Sprüche,7,19#19. denn der Mann ist nicht zu Hause, / er ist fernhin auf Reisen gegangen. /
16664#Sprüche,7,20#20. Er hat den Geldbeutel mit sich genommen; / erst am Vollmond kommt er wieder heim.»
16665#Sprüche,7,21#21. Sie bringt ihn herum mit dem vielen Zuspruch, / mit dem glatten Geschwätz reisst sie ihn fort. /
16666#Sprüche,7,22#22. Einfältiglich läuft er hinter ihr drein / wie ein Ochs, der zur Schlachtung geht, / wie ein Hund, der zur Kette geführt wird, /
16667#Sprüche,7,23#23. wie ein Vogel ins Garn eilt, / und merkt nicht, dass es sein Leben gilt, / bis der Pfeil ihm die Leber durchbohrt. /
16668#Sprüche,7,24#24. Nun denn, mein Sohn, höre auf mich, / merke auf die Worte meines Mundes. /
16669#Sprüche,7,25#25. Lass dein Herz nicht abweichen auf ihre Wege, / irre nicht ab auf ihre Pfade. /
16670#Sprüche,7,26#26. Denn viel sind der Erschlagenen, die sie gefällt, / und die sie gemordet, sind zahlreich. /
16671#Sprüche,7,27#27. Ihr Haus ist ein Weg zur Unterwelt, / der hinabführt zu den Kammern des Todes. -Spr. 2,18; 5,5; 9,18; 21,16.
16672#Sprüche,8,1#1. RUFT nicht die Weisheit vernehmlich? / erhebt nicht die Einsicht ihre Stimme? / -Spr. 1,20.
16673#Sprüche,8,2#2. Oben auf den Höhen am Wege, / da wo die Pfade sich kreuzen, steht sie. /
16674#Sprüche,8,3#3. Zur Seite der Tore am Ausgang der Stadt, / am Eingang der Pforten ruft sie laut: /
16675#Sprüche,8,4#4. «Euch, ihr Männer, gilt meine Predigt, / an die Menschenkinder ergeht mein Ruf. /
16676#Sprüche,8,5#5. O ihr Einfältigen, lernet Klugheit, / ihr Toren, nehmet Verstand an! /
16677#Sprüche,8,6#6. Höret zu! Vortreffliches rede ich, / recht und gerade ist, was meine Lippen eröffnen. /
16678#Sprüche,8,7#7. Ja, Wahrheit redet mein Gaumen, / und Frevel ist meinen Lippen ein Greuel. /
16679#Sprüche,8,8#8. Rechtbeschaffen sind alle Worte meines Mundes; / es ist nichts Krummes, Verkehrtes darin. /
16680#Sprüche,8,9#9. Klar sind sie alle für den Verständigen / und richtig für den, der Erkenntnis besitzt. /
16681#Sprüche,8,10#10. Nehmt lieber Belehrung an als Silber / und Erkenntnis eher als köstliches Gold. /
16682#Sprüche,8,11#11. Denn Weisheit ist wertvoller als Korallen, / und alle Kleinodien wiegen sie nicht auf. / -Spr. 3,15; Hiob 28,15.
16683#Sprüche,8,12#12. Ich, die Weisheit, pflege der Klugheit, / verfüge über Erkenntnis und guten Rat. /
16684#Sprüche,8,13#13. Den Herrn fürchten heisst das Böse hassen; / Hoffart und Hochmut und bösen Wandel / und trugvolle Rede hasse ich. /
16685#Sprüche,8,14#14. Bei mir ist Rat und Tüchtigkeit; / mein ist Einsicht und mein auch Stärke. /
16686#Sprüche,8,15#15. Durch mich herrschen die Könige / und entscheiden die Machthaber gerecht. /
16687#Sprüche,8,16#16. Durch mich regieren Fürsten und Edle, / wer immer auf Erden Gewalt hat. /
16688#Sprüche,8,17#17. Ich habe lieb, die mich lieben, / und die nach mir suchen, werden mich finden. / -Spr. 2,4.5.
16689#Sprüche,8,18#18. Reichtum und Ehre ist bei mir, / stattliches Gut und gerechter Lohn. / -Spr. 3,16.
16690#Sprüche,8,19#19. Meine Frucht ist besser als Gold, als gediegenes Gold, / mein Ertrag besser als köstliches Silber. / -Spr. 3,14; 16,16.
16691#Sprüche,8,20#20. Ich wandle auf dem Pfad der Gerechtigkeit, / mitten auf den Bahnen des Rechten, /
16692#Sprüche,8,21#21. dass ich denen, die mich lieben, Reichtum gebe / und ihre Schatzkammern fülle.
16693#Sprüche,8,22#22. Der Herr schuf mich, seines Waltens Erstling, / als Anfang seiner Werke, vorlängst. /
16694#Sprüche,8,23#23. Von Ewigkeit her bin ich gebildet, / von Anbeginn, vor dem Ursprung der Welt. /
16695#Sprüche,8,24#24. Noch ehe die Meere waren, ward ich geboren, / noch vor den Quellen, reich an Wasser. /
16696#Sprüche,8,25#25. Bevor die Berge eingesenkt wurden, / vor den Hügeln ward ich geboren, /
16697#Sprüche,8,26#26. ehe er die Erde gemacht und die Fluren / und die ersten Schollen des Erdreichs. /
16698#Sprüche,8,27#27. Als er den Himmel baute, war ich dabei, / als er das Gewölbe absteckte über der Urflut, / -1.Mo. 1,7.8.
16699#Sprüche,8,28#28. als er die Wolken droben befestigte / und die Quellen der Urflut stark machte, /
16700#Sprüche,8,29#29. als er dem Meer seine Schranke setzte, / dass die Wasser seinem Befehle gehorchten, / als er die Grundfesten der Erde legte, / -1.Mo. 1,9; Hiob 38,10; Ps. 104,9.
16701#Sprüche,8,30#30. da war ich als Liebling-1- ihm zur Seite, / war lauter Entzücken Tag für Tag / und spielte vor ihm allezeit, / -1) and: «Werkmeister».
16702#Sprüche,8,31#31. spielte auf seinem Erdenrund / und hatte mein Ergötzen an den Menschenkindern.
16703#Sprüche,8,32#32. So höret denn auf mich, meine Söhne, /
16704#Sprüche,8,33#33. höret auf Mahnung, dass ihr weise werdet, / und schlagt sie nicht in den Wind! /
16705#Sprüche,8,34#34. Wohl dem Menschen, der auf mich hört, / wohl denen, die meine Wege einhalten, / an meinem Tore wachen Tag für Tag / und meine Türpfosten hüten! /
16706#Sprüche,8,35#35. Denn wer mich findet, der findet das Leben / und er erlangt Wohlgefallen beim Herrn. /
16707#Sprüche,8,36#36. Wer mich aber verfehlt, der schädigt sich selber; / alle, die mich hassen, lieben den Tod.»
16708#Sprüche,9,1#1. FRAU Weisheit hat ihr Haus gebaut, / ihre sieben Säulen aufgerichtet, /
16709#Sprüche,9,2#2. das Schlachtvieh geschlachtet, den Wein gemischt, / hat schon den Tisch gedeckt. /
16710#Sprüche,9,3#3. Sie hat die Mägde ausgeschickt, / lässt rufen auf der Höhe der Stadt: /
16711#Sprüche,9,4#4. «Wer unerfahren ist, der kehre hier ein!» / Zum Unverständigen spricht sie: /
16712#Sprüche,9,5#5. «Kommt, nehmet teil an meinem Mahl / und trinkt von dem Wein, den ich gemischt! /
16713#Sprüche,9,6#6. Lasst fahren die Torheit, auf dass ihr lebet, / und geht einher auf dem Wege der Einsicht!» /
16714#Sprüche,9,7#7. Wer den Spötter zurechtweist, der holt sich Schimpf, / wer den Gottlosen rügt, der erntet Schande. /
16715#Sprüche,9,8#8. Rüge den Spötter nicht, dass er dich nicht hasse; / rüge den Weisen, der wird dich lieben. / -Spr. 23,9; Ps. 141,5; Mt. 7,6.
16716#Sprüche,9,9#9. Gib dem Weisen, so wird er noch weiser; / belehre den Frommen, so lernt er noch mehr. /
16717#Sprüche,9,10#10. Der Weisheit Anfang ist die Furcht des Herrn, / und die Erkenntnis des Heiligen ist Verstand. / -Spr. 1,7; Hiob 28,28; Ps. 111,10.
16718#Sprüche,9,11#11. Denn durch mich werden deine Tage sich mehren, / werden Jahre sich fügen zu deinem Leben. / -Spr. 3,16; 10,27.
16719#Sprüche,9,12#12. Bist du weise, so bist du weise für dich; / bist du ein Spötter, so hast du's allein zu tragen. /
16720#Sprüche,9,13#13. Frau Torheit ist ein erregtes Ding, / voll Unverstand, und kennt keine Scham. /
16721#Sprüche,9,14#14. Sie sitzt vor der Tür ihres Hauses / auf einem Stuhl auf der Höhe der Stadt /
16722#Sprüche,9,15#15. und ruft denen zu, die vorüberwandern, / die ihre gerade Strasse gehen: /
16723#Sprüche,9,16#16. «Wer unerfahren ist, der kehre hier ein!» / Zum Unverständigen spricht sie: /
16724#Sprüche,9,17#17. «Gestohlenes Wasser ist süss, / und heimliches Brot schmeckt gut.» -Spr. 20,17.
16725#Sprüche,9,18#18. Und er weiss nicht, dass die Schatten dort hausen, / dass ihre Gäste in den Tiefen der Unterwelt lagern. -Spr. 2,18; 21,16.
16726#Sprüche,10,1#DIE Sprüche Salomos. 1. Ein weiser Sohn macht dem Vater Freude, / aber ein törichter Sohn ist seiner Mutter ein Herzeleid. / -Spr. 15,20; 17,25; 29,3.
16727#Sprüche,10,2#2. Schätze, durch Unrecht erworben, nützen nichts, / Wohltun aber errettet vom Tode. / -Spr. 11,4; 21,6; Hes. 7,19.
16728#Sprüche,10,3#3. Der Herr lässt den Hunger des Frommen nicht ungestillt, / die Gier des Gottlosen aber stösst er zurück. / -Ps. 37,19.25.
16729#Sprüche,10,4#4. Lässige Hand bringt Armut, / fleissige Hand schafft Reichtum. / -Spr. 12,24; 19,15; 20,13.
16730#Sprüche,10,5#5. Wer im Sommer einsammelt, handelt klug, / wer aber schläft in der Ernte, handelt schändlich. /
16731#Sprüche,10,6#6. Segnungen kommen vom Haupte des Frommen, / aber der Gottlosen Mund birgt Gewalttat. /
16732#Sprüche,10,7#7. Das Gedächtnis des Frommen bleibt gesegnet, / der Name der Gottlosen aber vermodert. / -Hiob 18,17; Ps. 112,2.
16733#Sprüche,10,8#8. Wer weisen Herzens ist, nimmt die Gebote an, / der törichte Schwätzer aber kommt zu Fall. /
16734#Sprüche,10,9#9. Wer unsträflich wandelt, der wandelt sicher, / wer krumme Wege geht, wird ertappt. /
16735#Sprüche,10,10#10. Wer mit den Augen hämisch zwinkert, verursacht Leid; / wer aber freimütig rügt, schafft Heil. /
16736#Sprüche,10,11#11. Eine Quelle des Lebens ist der Mund des Frommen, aber der Gottlosen Mund birgt Gewalttat. -Spr. 13,14.
16737#Sprüche,10,12#12. Hass weckt Streit, / Liebe deckt alle Vergehen zu. / -a) 1.Kor. 13,5; 1.Petr. 4,8.
16738#Sprüche,10,13#13. Auf den Lippen des Verständigen findet man Weisheit, /  die Rute gehört auf den Rücken des Toren. /
16739#Sprüche,10,14#14. Die Weisen halten mit der Erkenntnis zurück, / der Mund des Toren ist nahes Verderben. / -Spr. 12,23.
16740#Sprüche,10,15#15. Dem Reichen sind seine Güter eine feste Burg, / den Dürftigen wird ihre Armut zum Verderben. / -Spr. 18,11.
16741#Sprüche,10,16#16. Der Erwerb des Frommen gereicht zum Leben, / das Einkommen des Gottlosen aber zur Sünde. /
16742#Sprüche,10,17#17. Wer Zucht bewahrt, geht den Pfad zum Leben, / wer aber Rüge missachtet, der geht in der Irre. /
16743#Sprüche,10,18#18. Gerechte Lippen begraben den Hass; / wer aber Verleumdung aussprengt, ist ein Tor. /
16744#Sprüche,10,19#19. Wo viel geredet wird, bleibt Verfehlung nicht aus; / wer aber seine Lippen im Zaum hält, handelt klug. / -Spr. 17,27; Mt. 12,36; Jak. 3,2.
16745#Sprüche,10,20#20. Köstliches Silber ist die Rede des Frommen, / der Verstand der Gottlosen ist wenig wert. /
16746#Sprüche,10,21#21. Die Lippen des Frommen erquicken viele, / die Toren sterben durch Unverstand. /
16747#Sprüche,10,22#22. Der Segen des Herrn, der allein macht reich, / eignes Mühen tut nichts hinzu. / -Ps. 37,22; 127,2.
16748#Sprüche,10,23#23. Schandtaten machen dem Toren Vergnügen, / Weisheit aber dem einsichtigen Mann. / -Spr. 14,9.
16749#Sprüche,10,24#24. Wovor dem Gottlosen graut, das trifft ihn; / den Frommen aber wird gegeben, was sie begehren. /
16750#Sprüche,10,25#25. Wenn der Sturm einherfährt, ist's mit dem Gottlosen aus, / der Fromme aber hat ewig Bestand. / -Spr. 12,3.
16751#Sprüche,10,26#26. Was Essig für die Zähne und Rauch für die Augen, / das ist der Faule für den, der ihn ausschickt. /
16752#Sprüche,10,27#27. Die Furcht des Herrn verlängert das Leben, / aber die Jahre des Gottlosen werden verkürzt. / -Spr. 9,11; 14,27.
16753#Sprüche,10,28#28. Das Harren der Frommen endet in Freude, / aber die Hoffnung der Gottlosen wird zunichte. /
16754#Sprüche,10,29#29. Das Walten des Herrn ist dem Unsträflichen Zuflucht, / den Übeltätern aber Verderben. /
16755#Sprüche,10,30#30. Der Fromme wird nimmermehr wanken, / aber die Gottlosen bleiben nicht wohnen im Lande. /
16756#Sprüche,10,31#31. Weisheit entspriesst dem Munde des Frommen, / aber die trugvolle Zunge wird abgehauen. /
16757#Sprüche,10,32#32. Die Lippen des Frommen wissen, was wohlgefällig, / der Mund der Gottlosen nur, was verkehrt ist. /
16758#Sprüche,11,1#1. Falsche Waage ist dem Herrn ein Greuel, / aber volles Gewicht gefällt ihm wohl. / -Spr. 16,11; 20,10; 3.Mo. 19,36; Mi. 6,11.
16759#Sprüche,11,2#2. Kommt Übermut, so kommt auch Schande, / bei den Demütigen aber ist Weisheit. / -Spr. 16,18; 18,12.
16760#Sprüche,11,3#3. Die Redlichen leitet ihre Unschuld, / die Treulosen aber richtet ihre Falschheit zugrunde. /
16761#Sprüche,11,4#4. Reichtum hilft nicht am Tage des Zorns, / Gerechtigkeit aber errettet vom Tode. / -Spr. 10,2; Hes. 7,19; Zeph. 1,18.
16762#Sprüche,11,5#5. Dem Frommen ebnet seine Gerechtigkeit den Weg, / der Böse aber kommt durch seine Bosheit zu Fall. /
16763#Sprüche,11,6#6. Die Redlichen errettet ihre Gerechtigkeit, / aber die Treulosen werden durch die eigne Gier gefangen. / -Spr. 5,22.
16764#Sprüche,11,7#7. Wenn der Gottlose stirbt, so ist es aus mit der Hoffnung, / die Erwartung der Frevler wird zunichte. /
16765#Sprüche,11,8#8. Der Fromme wird aus der Not errettet, / und an seinen Platz muss der Gottlose treten. / -Spr. 21,18; Ps. 34,18.
16766#Sprüche,11,9#9. Vom Munde des Ruchlosen droht dem Nächsten Verderben, / durch die Einsicht der Frommen aber wird er gerettet. /
16767#Sprüche,11,10#10. Ob dem Glück der Frommen frohlockt die Stadt, / und sie jauchzt, wenn die Gottlosen umkommen. /
16768#Sprüche,11,11#11. Durch den Segen der Redlichen kommt die Stadt empor, / durch den Mund der Gottlosen wird sie zerstört. /
16769#Sprüche,11,12#12. Der Unverständige begegnet dem Nächsten verächtlich, / der einsichtige Mann aber schweigt. /
16770#Sprüche,11,13#13. Wer als Schwätzer umhergeht, plaudert Geheimnisse aus; / wer zuverlässigen Sinnes ist, behält die Sache für sich. / -Spr. 20,19.
16771#Sprüche,11,14#14. Wo richtige Führung fehlt, kommt ein Volk zu Fall; / doch wo viele sind, die Rat wissen, steht es wohl. / -Spr. 15,22.
16772#Sprüche,11,15#15. Wer für einen Fremden bürgt, dem geht es gar übel; / wer das Bürgen meidet, der geht sicher. / -Spr. 6,1-5; 20,16.
16773#Sprüche,11,16#16. Ein anmutiges Weib gewinnt Ehre, / einen Thron der Schande jedoch die Feindin der Sitten. / Die Faulen ermangeln der Güter, / die Fleissigen aber gewinnen Reichtum. /
16774#Sprüche,11,17#17. Der Gütige tut sich selber Gutes, / der Hartherzige schneidet ins eigne Fleisch. /
16775#Sprüche,11,18#18. Der Gottlose erwirbt trügerischen Lohn, / doch wahrhaften Gewinn, wer Gerechtigkeit sät. / -Hos. 10,12; Gal. 6,8.
16776#Sprüche,11,19#19. Wer feststeht in der Gerechtigkeit, dem gereicht es zum Leben, / wer dem Bösen nachjagt, dem gereicht es zum Tode. /
16777#Sprüche,11,20#20. Dem Herrn sind ein Greuel, die falschen Herzens sind; / die unsträflich wandeln, gefallen ihm wohl. /
16778#Sprüche,11,21#21. Die Hand darauf! der Böse bleibt nicht ungestraft, / das Geschlecht der Frommen aber wird errettet. /
16779#Sprüche,11,22#22. Wie ein goldener Ring am Rüssel des Schweins, / so ein schönes Weib ohne Sitte. /
16780#Sprüche,11,23#23. Der Frommen Begehren führt zu lauter Glück, / der Gottlosen Hoffnung zum Strafgericht. /
16781#Sprüche,11,24#24. Mancher gibt viel und wird doch noch reicher, / mancher kargt über Gebühr und wird nur ärmer. /
16782#Sprüche,11,25#25. Die Seele, die wohltut, wird reichlich gesättigt; / wer (andre) erquickt, wird auch selber erquickt. / -Ps. 112,9.
16783#Sprüche,11,26#26. Wer Getreide zurückhält, dem fluchen die Leute; / wer es aber auf den Markt bringt, dessen Haupt wird gesegnet. / -Lk. 12,16-21.
16784#Sprüche,11,27#27. Wer auf das Gute bedacht ist, der sucht (Gottes) Wohlgefallen; / wer nach Bösem trachtet, den trifft es selbst. / -Ps. 7,17.
16785#Sprüche,11,28#28. Wer auf seinen Reichtum vertraut, welkt dahin; / die Gerechten aber grünen wie junges Laub. /
16786#Sprüche,11,29#29. Wer sein Haus zerrüttet, wird Wind erben, / und der Tor wird ein Sklave des Weisen. /
16787#Sprüche,11,30#30. Des Rechttuns Frucht ist ein Baum des Lebens, / Unrechttun aber nimmt das Leben. /
16788#Sprüche,11,31#31. Wenn dem Frommen auf Erden vergolten wird, / wieviel mehr dem Frevler und Sünder! /
16789#Sprüche,12,1#1. Zucht hat lieb, wer Erkenntnis liebt; / wer die Rüge hasst, der ist dumm. /
16790#Sprüche,12,2#2. Der Gute erlangt Wohlgefallen beim Herrn, / den Ränkeschmied aber verdammt er. /
16791#Sprüche,12,3#3. Durch Gottlosigkeit kommt der Mensch zu keinem festen Bestand, / die Wurzel der Frommen aber wankt nicht. /
16792#Sprüche,12,4#4. Ein wackeres Weib ist des Gatten Krone, / ein schandbares aber wie Frass in seinen Gebeinen. / -1.Kor. 11,7.
16793#Sprüche,12,5#5. Die Frommen denken auf das, was recht ist, / das Sinnen der Gottlosen geht auf Trug. /
16794#Sprüche,12,6#6. Die Reden der Gottlosen bedrohen der Menschen Leben, / der Mund der Redlichen aber errettet sie. / -Spr. 1,11.
16795#Sprüche,12,7#7. Umgestürzt werden die Gottlosen und sind nicht mehr, / das Haus der Frommen aber hat Bestand. / -Spr. 10,25; Ps. 37,37.38.
16796#Sprüche,12,8#8. Nach seiner Einsicht wird der Mann gelobt; / wer verkehrten Sinnes ist, verfällt der Verachtung. /
16797#Sprüche,12,9#9. Besser gering sein und für sich arbeiten, / als vornehm tun und des Brotes ermangeln. /
16798#Sprüche,12,10#10. Der Gerechte hat Verständnis für das Verlangen seines Viehs, / aber das Herz der Gottlosen ist grausam. /
16799#Sprüche,12,11#11. Wer sein Feld bebaut, der hat Brot genug; / wer nichtigen Dingen nachjagt, der leidet Mangel. / -Spr. 28,19.
16800#Sprüche,12,12#12. Unrechttun ist ein Netz für die Bösen, / die Frommen aber wurzeln in festem Grund. /
16801#Sprüche,12,13#13. Der Böse verstrickt sich in Verfehlung der Lippen, / der Gerechte aber entgeht der Not. / -Spr. 13,3; 18,7.
16802#Sprüche,12,14#14. An der Frucht seines Mundes muss einer sich satt essen; / was seine Hände tun, das wird ihm vergolten. / -Spr. 18,20.
16803#Sprüche,12,15#15. Den Toren dünkt sein Weg der rechte; / wer aber auf guten Rat hört, der ist weise.
16804#Sprüche,12,16#16. Ein Tor, wer seinen Ärger auf der Stelle zeigt; / wer den Schimpf einsteckt, der ist klug.
16805#Sprüche,12,17#17. Wer die Wahrheit spricht, sagt aus, was recht ist, / der falsche Zeuge aber bringt Lügen vor. / -Spr. 14,5.
16806#Sprüche,12,18#18. Manches Mannes Geschwätz verwundet wie Schwertstich, / aber die Zunge der Weisen bringt Heilung. / -Ps. 55,22; 57,5; 59,8; 64,4.
16807#Sprüche,12,19#19. Wahrhafter Mund hat für immer Bestand, / lügnerische Zunge nur einen Augenblick. /
16808#Sprüche,12,20#20. Tücke wohnt im Herzen derer, die Böses schmieden, / die aber Heilsames raten, erleben Freude. /
16809#Sprüche,12,21#21. Dem Frommen widerfährt kein Leid, / den Gottlosen aber Unheils die Fülle. /
16810#Sprüche,12,22#22. Lügnerische Lippen sind dem Herrn ein Greuel; / die aber Treue üben, gefallen ihm wohl. / -Spr. 6,17.
16811#Sprüche,12,23#23. Der kluge Mann hält mit der Erkenntnis zurück, / das Herz der Albernen schreit Torheit aus. / -Spr. 10,14; 13,16; 15,2.
16812#Sprüche,12,24#24. Die Hand der Fleissigen kommt zur Herrschaft, / die lässige aber muss Frondienst tun. / -Spr. 10,4.
16813#Sprüche,12,25#25. Gram im Herzen eines Mannes beugt ihn nieder, / ein freundliches Wort macht ihn wieder froh. / -Spr. 15,13.
16814#Sprüche,12,26#26. Der Fromme erspäht seine Weide, / die Gottlosen führt ihr Weg in die Irre. /
16815#Sprüche,12,27#27. Der Lässige holt sein Wild nicht ein, / aber kostbares Gut wird dem fleissigen Mann. /
16816#Sprüche,12,28#28. Auf dem Pfad der Gerechtigkeit ist Leben, / schandbarer Weg aber führt zum Tode. /
16817#Sprüche,13,1#1. Der weise Sohn liebt Zucht, / aber der Spötter hört nicht auf Schelte. /
16818#Sprüche,13,2#2. Von der Frucht der Gerechtigkeit geniesst einer Gutes, / die Begierde der Treulosen ist Gewalttat. /
16819#Sprüche,13,3#3. Wer seinen Mund hütet, bewahrt sein Leben; / wer seine Lippen aufreisst, dem ist es Verderben. -Spr. 12,13; 18,7; 21,23.
16820#Sprüche,13,4#4. Der Faule ist voller Gier und hat doch nichts, / das Verlangen der Fleissigen wird reichlich gestillt. /
16821#Sprüche,13,5#5. Lügenrede hasst der Fromme, / der Gottlose handelt schandbar und schimpflich. /
16822#Sprüche,13,6#6. Frömmigkeit behütet den, der unsträflich wandelt, / Gottlosigkeit bringt den Sünder zu Fall. / -Spr. 11,3.
16823#Sprüche,13,7#7. Mancher stellt sich reich und hat doch nichts, / mancher stellt sich arm und hat viel Gut. /
16824#Sprüche,13,8#8. Lösegeld für das Leben ist manchem sein Reichtum, / der Arme aber hört keine Drohung. /
16825#Sprüche,13,9#9. Das Licht der Frommen brennt fröhlich, / aber die Leuchte der Gottlosen erlischt. / -Spr. 4,18.19; 24,20; Hiob 18,5.
16826#Sprüche,13,10#10. Durch Übermut stiftet der Böse Zank, / bei den Demütigen aber ist Weisheit. /
16827#Sprüche,13,11#11. Erhasteter Reichtum vermindert sich; / wer allmählich sammelt, vermehrt ihn. / -Spr. 20,21; 28,20.
16828#Sprüche,13,12#12. Hingehaltene Hoffnung bringt Herzeleid; / erfülltes Verlangen aber ist ein Baum des Lebens. /
16829#Sprüche,13,13#13. Wer das Wort verachtet, der geht zugrunde, / wer aber das Gebot fürchtet, bleibt wohlbehalten. /
16830#Sprüche,13,14#14. Die Lehre des Weisen ist eine Quelle des Lebens, / sodass man den Schlingen des Todes entgeht. / -Spr. 10,11; 14,27; 16,22.
16831#Sprüche,13,15#15. Gute Einsicht bringt Gunst, / aber der Weg der Treulosen ist ihr Verderben. /
16832#Sprüche,13,16#16. Der Kluge tut alles mit Vorbedacht, / aber der Narr kramt Torheit aus. / -Spr. 12,23; 15,2.
16833#Sprüche,13,17#17. Ein schurkischer Bote führt ins Unglück, / aber ein treuer Gesandter bringt Heilung. /
16834#Sprüche,13,18#18. In Armut und Schande fällt, wer Zucht in den Wind schlägt; / wer aber Rüge beachtet, der wird geehrt. / -Spr. 12,1.
16835#Sprüche,13,19#19. Erfülltes Verlangen tut dem Herzen wohl; / das Böse meiden ist den Toren ein Greuel. /
16836#Sprüche,13,20#20. Gehe mit Weisen um, so wirst du weise; / wer sich zu den Toren gesellt, dem geht es schlimm. /
16837#Sprüche,13,21#21. Die Sünder verfolgt das Unheil, die Frommen aber belohnt Er mit Glück. /
16838#Sprüche,13,22#22. Der Gute vererbt seine Habe auf Kindeskinder; / der Reichtum des Sünders ist aufgespart für den Frommen. / -Spr. 28,8; Hiob 27,17.
16839#Sprüche,13,23#23. Der Neubruch der Armen gibt reichliche Nahrung; / manch einer dagegen wird hingerafft durch Unrecht. /
16840#Sprüche,13,24#24. Wer die Rute spart, der hasst seinen Sohn; / wer ihn liebhat, der züchtigt ihn beizeiten. / -Spr. 23,13; 29,15.
16841#Sprüche,13,25#25. Der Fromme kann sich satt essen nach Lust, / der Bauch der Gottlosen muss darben. /
16842#Sprüche,14,1#1. Frau Weisheit hat ihr Haus gebaut; / Frau Torheit reisst es mit eignen Händen nieder. / -Spr. 9,1.13.
16843#Sprüche,14,2#2. Wer in Geradheit wandelt, fürchtet den Herrn; / wer verkehrte Wege geht, verachtet ihn. /
16844#Sprüche,14,3#3. Im Munde des Toren ist eine Rute für seinen Rücken, / den Weisen aber behüten seine Lippen. /
16845#Sprüche,14,4#4. Wo keine Rinder sind, da gibt es kein Korn; / aber reicher Ertrag kommt durch des Stieres Kraft. /
16846#Sprüche,14,5#5. Ein wahrhaftiger Zeuge lügt nicht; / aber ein falscher Zeuge bringt Lügen vor. / -Spr. 12,17; 2.Mo. 23,1.
16847#Sprüche,14,6#6. Der Spötter sucht Weisheit und findet sie nicht; / dem Einsichtigen aber ist Erkenntnis ein leichtes. /
16848#Sprüche,14,7#7. Von dem Toren hält sich jedermann fern, / aber ein Gefäss der Erkenntnis sind verständige Lippen. /
16849#Sprüche,14,8#8. Das ist die Weisheit des Klugen, dass er seinen Weg verstehe; / aber die Torheit der Narren führt irre. /
16850#Sprüche,14,9#9. Die Toren spotten der Schuld; / zwischen Redlichen herrscht gutes Einvernehmen. /
16851#Sprüche,14,10#10. Das Herz allein kennt seinen Kummer, / und seine Freude kann kein Fremder teilen. /
16852#Sprüche,14,11#11. Das Haus der Gottlosen wird vernichtet; / das Zelt des Redlichen aber blüht auf. /
16853#Sprüche,14,12#12. Manch ein Weg dünkt den Menschen der rechte, / zuletzt aber ist es ein Weg des Todes. / -Spr. 16,25.
16854#Sprüche,14,13#13. Auch beim Lachen kann das Herz voll Gram sein, / und die Freude kann enden in Leid. /
16855#Sprüche,14,14#14. Von seinem Wandel bekommt genug, wer abtrünnigen Herzens ist, / der gute Mensch aber geniesst die Frucht seiner Taten. / -Spr. 1,31.
16856#Sprüche,14,15#15. Der Einfältige glaubt jedem Wort, / aber der Kluge achtet auf seine Schritte. /
16857#Sprüche,14,16#16. Der Weise fürchtet Gott und meidet das Böse, / der Tor aber lässt sich sorglos darauf ein. /
16858#Sprüche,14,17#17. Der Zornmütige begeht Torheit, / der besonnene Mann bleibt ruhig. /
16859#Sprüche,14,18#18. Die Einfältigen vererben Torheit, / aber die Klugen hinterlassen Erkenntnis. /
16860#Sprüche,14,19#19. Die Bösen müssen vor den Guten sich bücken / und die Gottlosen an den Türen des Frommen stehen. /
16861#Sprüche,14,20#20. Der Arme ist auch seinem Nächsten verhasst, / der Reiche aber hat viele Freunde. / -Spr. 19,4.7.
16862#Sprüche,14,21#21. Wer seinen Nächsten verachtet, der sündigt, / aber wohl dem, der sich der Elenden erbarmt! / -Ps. 41,2; 112,9.
16863#Sprüche,14,22#22. Gehen nicht irre, die auf Böses sinnen? / Die aber auf Gutes sinnen, erfahren Huld und Treue. /
16864#Sprüche,14,23#23. Bei aller sauren Arbeit stellt sich Gewinn ein; / aber leeres Geschwätz bringt nur Verlust. /
16865#Sprüche,14,24#24. Die Krone der Weisen ist Klugheit, / der Kranz der Narren ist Torheit. /
16866#Sprüche,14,25#25. Ein wahrhaftiger Zeuge errettet Leben; / wer aber Lügen vorbringt, ist ein Verräter. /
16867#Sprüche,14,26#26. In der Furcht des Herrn liegt ein starker Verlass; / noch den Kindern ist er eine Zuflucht. /
16868#Sprüche,14,27#27. Die Furcht des Herrn ist eine Quelle des Lebens, / sodass man den Schlingen des Todes entgeht. / -Spr. 13,14.
16869#Sprüche,14,28#28. Auf der Menge des Volkes beruht des Königs Hoheit; / doch fehlt es an Leuten, so ist es des Fürsten Sturz. /
16870#Sprüche,14,29#29. Der Langmütige ist reich an Einsicht, / aber der Jähzornige treibt die Torheit auf die Spitze. / -Spr. 19,11.
16871#Sprüche,14,30#30. Ein gelassenes Herz ist Leben für den Leib; / Leidenschaft aber ist Wurmfrass in den Gebeinen. /
16872#Sprüche,14,31#31. Wer den Geringen bedrückt, der schmäht dessen Schöpfer; / doch ehrt ihn, wer sich des Armen erbarmt. / -Spr. 17,5.
16873#Sprüche,14,32#32. Der Gottlose wird durch seine Bosheit gestürzt; / des Frommen Zuflucht ist seine Redlichkeit. /
16874#Sprüche,14,33#33. Im Herzen des Einsichtigen ruht die Weisheit, / aber im Innern der Toren ist sie nicht zu finden. /
16875#Sprüche,14,34#34. Die Gerechtigkeit erhöht ein Volk, / aber die Sünde ist der Völker Schmach. /
16876#Sprüche,14,35#35. Ein kluger Diener hat des Königs Gunst; / sein Zorn aber trifft den, der schändlich handelt. /
16877#Sprüche,15,1#1. Gelinde Antwort stillt den Grimm; / kränkende Rede erregt den Zorn. / -Spr. 16,14; 25,15.
16878#Sprüche,15,2#2. Die Zunge der Weisen träufelt Erkenntnis; / der Mund der Narren lässt Torheit sprudeln. / -Spr. 12,23.
16879#Sprüche,15,3#3. Allüberall sind die Augen des Herrn, / überwachen Böse und Gute. / -2.Chr. 16,9; Ps. 11,4.5.
16880#Sprüche,15,4#4. Gelassene Zunge ist ein Baum des Lebens; / falsche Zunge bringt Herzeleid. / -Spr. 12,18.
16881#Sprüche,15,5#5. Der Tor verschmäht die Zucht seines Vaters; / wer aber Rüge beachtet, der handelt klug. /
16882#Sprüche,15,6#6. Im Hause des Frommen ist grosser Reichtum; / das Einkommen des Gottlosen aber wird zerrüttet. /
16883#Sprüche,15,7#7. Die Lippen der Weisen bewahren Erkenntnis, / das Herz des Toren aber ist verkehrt. /
16884#Sprüche,15,8#8. Das Opfer der Gottlosen ist dem Herrn ein Greuel; / das Gebet der Redlichen gefällt ihm wohl. / -Spr. 21,27; Jes. 1,13.
16885#Sprüche,15,9#9. Ein Greuel ist dem Herrn der Weg der Gottlosen; / wer der Gerechtigkeit nachjagt, den hat er lieb. /
16886#Sprüche,15,10#10. Böse Strafe trifft den, der vom Pfad abweicht, / wer die Rüge hasst, geht zugrunde. /
16887#Sprüche,15,11#11. Unterwelt und Abgrund liegen offen vor dem Herrn, / wieviel mehr die Herzen der Menschenkinder! / -1.Sam. 16,7; Hiob 26,6.
16888#Sprüche,15,12#12. Der Spötter lässt sich nicht gerne rügen, / er gesellt sich nicht zu den Weisen. / -Spr. 9,8.
16889#Sprüche,15,13#13. Ein frohes Herz macht das Angesicht heiter; / bei Kummer im Herzen ist der Geist gedrückt. / -Spr. 12,25; 17,22.
16890#Sprüche,15,14#14. Das Herz des Einsichtigen sucht Erkenntnis; / der Mund der Narren aber ist auf Torheit aus. /
16891#Sprüche,15,15#15. Der Gebeugte hat lauter böse Tage, / der Wohlgemute hat allezeit Fest. /
16892#Sprüche,15,16#16. Besser wenig mit Gottesfurcht / als grosse Schätze mit Unruhe. / -Spr. 16,8; Ps. 37,16.
16893#Sprüche,15,17#17. Besser ein Gericht Gemüse mit Liebe / als ein gemästeter Ochse mit Hass. / -Spr. 17,1.
16894#Sprüche,15,18#18. Der Jähzornige erregt Zank, / der Langmütige beschwichtigt den Streit. / -Spr. 29,22.
16895#Sprüche,15,19#19. Der Weg des Faulen ist wie eine Dornhecke, / der Pfad der Fleissigen ist gebahnt. /
16896#Sprüche,15,20#20. Ein weiser Sohn macht dem Vater Freude, / aber ein törichter Mensch verachtet seine Mutter. / -Spr. 10,1.
16897#Sprüche,15,21#21. Torheit ist des Unverständigen Freude; / der einsichtige Mann aber geht geradeaus. / -Spr. 10,23.
16898#Sprüche,15,22#22. Ohne Ratschlag misslingen die Pläne; / wo viele Rat wissen, da ist Erfolg. / -Spr. 11,14.
16899#Sprüche,15,23#23. Freude erfährt der Mann, der zu antworten weiss, / und wie gut ist ein Wort zur rechten Zeit! /
16900#Sprüche,15,24#24. Der Weg des Lebens führt den Verständigen aufwärts, / damit er fernbleibe vom Totenreich drunten. /
16901#Sprüche,15,25#25. Der Herr reisst weg das Haus der Stolzen, / aber die Grenze der Witwe setzt er fest. / -Spr. 12,7; 14,11.
16902#Sprüche,15,26#26. Böse Anschläge sind dem Herrn ein Greuel, / aber rein sind ihm wohlmeinende Worte. / -Spr. 6,18.
16903#Sprüche,15,27#27. Wer sich bestechen lässt, zerrüttet sein Haus; / wer Geschenke hasst, der hat Gedeihen. / -Ps. 15,5.
16904#Sprüche,15,28#28. Das Herz des Frommen überdenkt, was es antworte, / der Mund der Gottlosen sprudelt Bosheit hervor. /
16905#Sprüche,15,29#29. Der Herr ist fern von den Gottlosen, / das Gebet der Frommen erhört er. / -Ps. 34,16; 145,19.20.
16906#Sprüche,15,30#30. Fröhlicher Blick erfreut das Herz, / gute Botschaft erquickt das Gebein. / -Spr. 25,25.
16907#Sprüche,15,31#31. Ein Ohr, das auf heilsame Rüge hört, / weilt gern inmitten der Weisen. /
16908#Sprüche,15,32#32. Wer Zucht in den Wind schlägt, verachtet sein Leben, / wer auf Rüge hört, der erwirbt Verstand. /
16909#Sprüche,15,33#33. Die Furcht des Herrn ist die Schule der Weisheit, / und der Ehre geht Demut voran. / -Spr. 1,7; 9,10; 18,12.
16910#Sprüche,16,1#1. Der Mensch kann wohl bei sich überlegen, / aber das rechte Wort gibt ihm der Herr ein. /
16911#Sprüche,16,2#2. Den Menschen dünken alle seine Wege rein, / aber der Herr prüft die Geister. / -Spr. 21,2.
16912#Sprüche,16,3#3. Befiehl dem Herrn deine Werke, / so werden deine Pläne gelingen. / -Ps. 37,5.
16913#Sprüche,16,4#4. Alles hat der Herr zu bestimmtem Zweck geschaffen, / so auch den Gottlosen für den Tag des Unheils. / -Röm. 9,22.
16914#Sprüche,16,5#5. Jeder Hochmütige ist dem Herrn ein Greuel; / die Hand darauf! er bleibt nicht ungestraft. /
16915#Sprüche,16,6#6. Durch Güte und Treue wird Schuld gesühnt, / und durch Gottesfurcht bleibt man dem Bösen fern. /
16916#Sprüche,16,7#7. Wenn eines Menschen Wege dem Herrn gefallen, / so versöhnt er auch seine Feinde mit ihm. /
16917#Sprüche,16,8#8. Besser wenig mit Gerechtigkeit / als grosses Einkommen mit Unrecht. / -Spr. 15,16; Ps. 37,16.
16918#Sprüche,16,9#9. Des Menschen Herz denkt sich einen Weg aus, / aber der Herr lenkt seinen Schritt. / -Spr. 19,21.
16919#Sprüche,16,10#10. Gottesspruch ist auf des Königs Lippen; / wenn er Urteil spricht, greift er nicht fehl. /
16920#Sprüche,16,11#11. Schnellwaage und Waagschalen sind des Herrn, / alle Gewichtsteine sind sein Werk. / -Spr. 11,1.
16921#Sprüche,16,12#12. Frevles Tun ist den Königen ein Greuel; / denn durch Gerechtigkeit wird der Thron befestigt. / -Spr. 25,5.
16922#Sprüche,16,13#13. Wahrhaftige Lippen gefallen dem König, / und wer aufrichtig redet, den hat er lieb. /
16923#Sprüche,16,14#14. Des Königs Grimm bedeutet Todesboten, / aber der Weise kann ihn besänftigen. / -Spr. 19,12; 20,2.
16924#Sprüche,16,15#15. Das heitre Antlitz des Königs bedeutet Leben, / und sein Wohlgefallen ist wie die Regenwolke im Frühling. /
16925#Sprüche,16,16#16. Besser ist's, Weisheit zu erwerben als Gold, / und erwünschter, Einsicht zu erwerben als Silber. / -Spr. 3,14; 8,19.
16926#Sprüche,16,17#17. Der Redlichen Bahn ist Meiden des Bösen; / wer seines Weges achtet, bewahrt sein Leben. /
16927#Sprüche,16,18#18. Hochmut kommt vor dem Verderben, / und hoffärtiger Sinn vor dem Fall. / -Spr. 11,2; 17,19; 18,12; 29,23.
16928#Sprüche,16,19#19. Besser demütig sein mit Gebeugten / als Beute teilen mit Stolzen. /
16929#Sprüche,16,20#20. Wer auf das Wort (des Herrn) achtet, der findet Glück, / und wer auf den Herrn vertraut - wohl ihm! /
16930#Sprüche,16,21#21. Wer ein weises Herz hat, den nennt man verständig, / und liebliche Rede mehrt die Belehrung. /
16931#Sprüche,16,22#22. Wer Verstand hat, dem ist er eine Quelle des Lebens, / aber die Strafe der Toren ist die Torheit. / -Spr. 10,11; 13,14; 14,27.
16932#Sprüche,16,23#23. Das Herz des Weisen macht seinen Mund klug / und mehrt auf seinen Lippen die Belehrung. /
16933#Sprüche,16,24#24. Liebliche Reden sind Honigwaben, / süss für die Seele und eine Arznei dem Gebein. /
16934#Sprüche,16,25#25. Manch ein Weg dünkt den Menschen der rechte, / zuletzt aber ist es ein Weg des Todes. / -Spr. 14,12.
16935#Sprüche,16,26#26. Der Hunger hilft dem Arbeiter bei der Arbeit; / denn sein Mund treibt ihn an. /
16936#Sprüche,16,27#27. Ein Bösewicht gräbt Gruben des Unheils, / und auf seinen Lippen ist's wie brennendes Feuer. /
16937#Sprüche,16,28#28. Ein ränkesüchtiger Mensch stiftet Hader, / und ein Verleumder vertreibt den Freund. /
16938#Sprüche,16,29#29. Der Gewalttätige beschwatzt seinen Nächsten / und führt ihn auf einen Weg, der nicht gut ist. /
16939#Sprüche,16,30#30. Wer die Augen zukneift, sinnt auf Ränke, / wer die Lippen hämisch verzieht, hat Böses vollbracht. /
16940#Sprüche,16,31#31. Graues Haar ist eine herrliche Krone; / auf dem Weg der Gerechtigkeit wird sie gefunden. / -Spr. 20,29.
16941#Sprüche,16,32#32. Besser langmütig sein als ein Kriegsheld, / besser sich selbst beherrschen als Städte bezwingen. /
16942#Sprüche,16,33#33. Das Los wird im Gewandbausch geschüttelt, / aber all sein Entscheid kommt vom Herrn. /
16943#Sprüche,17,1#1. Besser ein trocken Stück Brot mit Frieden / als ein Haus voll Opferfleisch mit Zank. / -Spr. 15,17.
16944#Sprüche,17,2#2. Ein kluger Sklave wird Herr werden über den liederlichen Sohn / und inmitten der Brüder das Erbe teilen. /
16945#Sprüche,17,3#3. Wie der Schmelztiegel das Silber und der Ofen das Gold, / so prüft der Herr die Herzen. / -Ps. 7,10; 66,10; Jer. 17,10.
16946#Sprüche,17,4#4. Der Bösewicht achtet auf heillose Lippe, / und Falschheit horcht auf verderbliche Zunge. /
16947#Sprüche,17,5#5. Wer des Armen spottet, der schmäht dessen Schöpfer, / und wer sich an Unglück freut, bleibt nicht ungestraft. / -Spr. 14,31.
16948#Sprüche,17,6#6. Die Krone der Alten sind Kindeskinder, / und der Stolz der Kinder sind ihre Väter. /
16949#Sprüche,17,7#7. Treffliche Rede passt nicht zum Toren, / wieviel weniger Lügenrede zum Edlen. /
16950#Sprüche,17,8#8. Als Glücksstein-1- gilt das Bestechungsgeschenk dem Geber; / wohin er sich wendet, da hat er Erfolg. / -Spr. 18,16.   1) Edelsteinen wurde im Altertum vielfach Zauberwirkung zugeschrieben.
16951#Sprüche,17,9#9. Wer Liebe sucht, deckt Fehler zu; / wer eine Sache weiter erzählt, vertreibt den Freund. /
16952#Sprüche,17,10#10. Beim Verständigen wirkt der Tadel tiefer / als hundert Stockschläge beim Toren. /
16953#Sprüche,17,11#11. Nur nach Empörung trachtet der Böse; / aber ein grausamer Bote wird ihm gesandt. /
16954#Sprüche,17,12#12. Lieber einer Bärin begegnen, der man die Jungen geraubt, / als einem Toren in seinem Unverstand. /
16955#Sprüche,17,13#13. Wer Gutes mit Bösem vergilt, / von dessen Haus weicht das Unglück nicht. /
16956#Sprüche,17,14#14. Wer Streit anfängt, ist wie einer, der Wasser ausbrechen lässt; / drum, ehe der Streit losbricht, lass ab! /
16957#Sprüche,17,15#15. Wer den Schuldigen freispricht und wer den Unschuldigen verdammt, / ein Greuel sind sie dem Herrn alle beide. / -2.Mo. 23,7; Jes. 5,23.
16958#Sprüche,17,16#16. Was soll auch in der Hand des Toren das Geld, um Weisheit zu kaufen, / wo er doch keinen Verstand hat? /
16959#Sprüche,17,17#17. Zu jeder Zeit liebt der (wahre) Freund; / in der Not wird er als Bruder geboren. /
16960#Sprüche,17,18#18. Ein Mensch ohne Verstand ist, wer sich durch Handschlag verpflichtet, / wer Bürgschaft leistet bei seinem Nächsten. / -Spr. 6,1-5.
16961#Sprüche,17,19#19. Wer Zank liebt, der liebt Frevel; / wer seine Türe zu hoch macht, will den Einsturz. / -Spr. 11,2; 16,18; 18,12.
16962#Sprüche,17,20#20. Wer falschen Herzens ist, findet kein Glück; / ins Unglück gerät, wer arglistig ist mit der Zunge. /
16963#Sprüche,17,21#21. Wer einen Narren erzeugt, dem gereicht es zum Kummer; / keine Freude erlebt der Vater eines Toren. /
16964#Sprüche,17,22#22. Ein fröhliches Herz ist die beste Arznei; / ein gedrücktes Gemüt dörrt das Gebein aus. / -Spr. 12,25.
16965#Sprüche,17,23#23. Verstohlene Geschenke nimmt der Gottlose an, / den Gang des Rechtes zu beugen. /
16966#Sprüche,17,24#24. Das Angesicht des Verständigen schaut auf die Weisheit, / die Augen des Toren schweifen ans Ende der Welt. /
16967#Sprüche,17,25#25. Ein törichter Sohn ist ein Verdruss für den Vater / und für die Mutter ein bitterer Gram. / -Spr. 10,1; 17,21; 19,13.
16968#Sprüche,17,26#26. Den Unschuldigen zu büssen, schon das ist nicht gut; / Edle zu schlagen, geht wider das Recht. /
16969#Sprüche,17,27#27. Wer Einsicht hat, hält mit seinen Worten zurück, / und der Kaltblütige ist ein verständiger Mann. / -Spr. 10,19.
16970#Sprüche,17,28#28. Auch der Tor kann für weise gelten, solange er schweigt, / für verständig, wenn er seine Lippen verschliesst. /
16971#Sprüche,18,1#1. Nach einem Vorwand sucht, wer sich absondert; / wider alles, was glückhaft, bricht er los. /
16972#Sprüche,18,2#2. Der Tor hat kein Gefallen an Einsicht, / sondern daran, seine Gedanken auszukramen. /
16973#Sprüche,18,3#3. Auf den Frevel folgt die Verachtung, / und neben der Schandtat steht die Schmach. /
16974#Sprüche,18,4#4. Tiefe Wasser sind die Worte aus manches Munde, / ein sprudelnder Bach ist der Quell der Weisheit. /
16975#Sprüche,18,5#5. Es ist nicht gut, die Person des Schuldigen anzusehen, / um die Sache des Schuldlosen im Gericht zu beugen. / -Spr. 24,23; 28,21; 5.Mo. 1,17.
16976#Sprüche,18,6#6. Die Lippen des Toren bringen Streit, / und sein Mund ruft nach Schlägen. /
16977#Sprüche,18,7#7. Der Mund des Toren wird ihm selbst zum Verderben, / und seine Lippen sind seinem Leben ein Fallstrick. / -Spr. 12,13; 13,3.
16978#Sprüche,18,8#8. Die Worte des Verleumders gehen wie Leckerbissen ein; / sie gleiten hinab in das Innerste des Leibes. / -Spr. 26,22.
16979#Sprüche,18,9#9. Schon wer nachlässig ist bei seinem Geschäfte, / der ist ein Bruder des Verderbers. /
16980#Sprüche,18,10#10. Der Name des Herrn ist ein starker Turm; / dorthin eilt der Fromme und ist geborgen. / -Ps. 61,4.
16981#Sprüche,18,11#11. Dem Reichen sind seine Güter eine feste Burg, / sind wie eine hohe Mauer - in seiner Einbildung. /
16982#Sprüche,18,12#12. Manch einer überhebt sich vor dem Sturz; / doch der Ehre geht Demut voran. / -Spr. 11,2; 15,33; 16,18; 29,23.
16983#Sprüche,18,13#13. Wer antwortet, ehe er gehört hat, / dem ist es Torheit und Schande. /
16984#Sprüche,18,14#14. Ein mutiger Mann erträgt sein Leiden-1-; / aber gedrücktes Gemüt, wer richtet es auf? / -1) aüs: «Den Zorn eines Mannes erträgt, wer ihn besänftigt.»
16985#Sprüche,18,15#15. Das Herz des Einsichtigen will Weisheit erwerben, / und das Ohr der Weisen sucht nach Erkenntnis. /
16986#Sprüche,18,16#16. Geschenke schaffen dem Menschen Raum / und bringen ihn vor die Grossen. / -Spr. 17,8.
16987#Sprüche,18,17#17. Wer vor Gericht zuerst auftritt, hat Recht; / da kommt der andre und ergründet ihn. /
16988#Sprüche,18,18#18. Das Los macht Streitigkeiten ein Ende, / und zwischen Mächtigen entscheidet es. /
16989#Sprüche,18,19#19. Ein verratener Bruder widersteht mehr als eine Festung, / und (sein) Hader ist wie der Riegel eines Palastes.-1- / -1) ganz unsichere Üs. In der grÜs., die einen zum Teil andern hebrT. voraussetzt, heisst es: «Ein Bruder, dem der Bruder beisteht, ist wie eine feste, hohe Stadt; / er ist stark wie ein wohlgegründetes Schloss.»
16990#Sprüche,18,20#20. An der Frucht seines Mundes muss einer sich satt essen; / was seine Lippen anrichten, das muss er auskosten. / -Spr. 12,14.
16991#Sprüche,18,21#21. Tod und Leben steht in der Gewalt der Zunge; / wer sie im Zaum hält, geniesst ihre Frucht. / -Spr. 21,23.
16992#Sprüche,18,22#22. Wer ein Weib gefunden, der hat etwas Gutes gefunden / und Wohlgefallen beim Herrn erlangt. / -Spr. 19,14.
16993#Sprüche,18,23#23. Flehentlich redet der Arme, / der Reiche antwortet hart. /
16994#Sprüche,18,24#24. Es gibt Gefährten, die gereichen zum Verderben; / mancher Freund aber ist anhänglicher als ein Bruder. / -Spr. 17,17; 27,10.
16995#Sprüche,19,1#1. Besser ein Armer, der unsträflich wandelt / als ein Reicher, der krumme Wege geht. / -Spr. 28,6.
16996#Sprüche,19,2#2. Schon in unvernünftiger Begierde liegt nichts Gutes, / und wer dahinstürmt, der tritt fehl. /
16997#Sprüche,19,3#3. Den Menschen führt seine eigne Torheit irre, / und dann zürnt er im Herzen über den Herrn. /
16998#Sprüche,19,4#4. Reichtum verschafft viel neue Freunde; / aber der Arme wird von seinem Freunde verlassen. / -Spr. 14,20.
16999#Sprüche,19,5#5. Der falsche Zeuge bleibt nicht ungestraft, / und wer Lügen vorbringt, entrinnt nicht. / -Spr. 21,28; 5.Mo. 19,18.19.
17000#Sprüche,19,6#6. Viele umschmeicheln den Freigebigen, / und jedermann ist des Schenkenden Freund. /
17001#Sprüche,19,7#7. Den Armen hassen all seine Brüder; / wieviel mehr bleiben seine Freunde ihm fern! /
17002#Sprüche,19,8#8. Wer Verstand erwirbt, der liebt sein Leben, / und wer Einsicht bewahrt, der findet Glück. /
17003#Sprüche,19,9#9. Der falsche Zeuge bleibt nicht ungestraft, / und wer Lügen vorbringt, der geht zugrunde. /
17004#Sprüche,19,10#10. Dem Toren kommt nicht Wohlleben zu, / wieviel weniger dem Sklaven, über Fürsten zu herrschen! / -Spr. 30,22.
17005#Sprüche,19,11#11. In der Langmut zeigt sich die Einsicht des Menschen, / und Unbill zu übersehen, ist sein Ruhm. /
17006#Sprüche,19,12#12. Wie Knurren eines Jungleuen ist des Königs Groll, / und seine Gunst ist wie Tau auf dem Grase. / -Spr. 16,14; 20,2.
17007#Sprüche,19,13#13. Ein törichter Sohn ist ein Unglück für seinen Vater, / und das Gezänk des Weibes ein beständiges Tropfen. / -Spr. 17,25; 27,15.
17008#Sprüche,19,14#14. Haus und Habe kann man von den Vätern ererben, / aber ein verständiges Weib ist eine Gabe des Herrn. / -Spr. 18,22.
17009#Sprüche,19,15#15. Faulheit versenkt in tiefen Schlaf, / und ein lässiger Mensch muss Hunger leiden. / -Spr. 10,4; 20,13; 23,21.
17010#Sprüche,19,16#16. Wer das Gebot bewahrt, der bewahrt sein Leben; / wer das Wort verachtet, kommt um. /
17011#Sprüche,19,17#17. Wer sich des Armen erbarmt, leiht dem Herrn; / der wird ihm seine Wohltat vergelten. / -2.Kor. 9,6.
17012#Sprüche,19,18#18. Züchtige deinen Sohn, denn es ist noch Hoffnung; / lass dir nicht beikommen, ihn dem Verderben preiszugeben. / -Spr. 13,24.
17013#Sprüche,19,19#19. Wer stark zum Zorn neigt, muss Busse zahlen; / und wenn du helfen willst, machst du's noch ärger.-1- / -1) die Üs. der zweiten Hälfte des V. ist ganz unsicher.
17014#Sprüche,19,20#20. Höre auf Rat und nimm Zucht an, / auf dass du in Zukunft weise seiest.
17015#Sprüche,19,21#21. Viel sind der Pläne im Herzen des Mannes, / aber der Ratschluss des Herrn kommt zustande. / -Spr. 16,9.
17016#Sprüche,19,22#22. Ein Gewinn für den Menschen ist seine Güte, / und ein Armer ist besser als ein Lügner. /
17017#Sprüche,19,23#23. Die Furcht des Herrn führt zum Leben; / da schläft man gesättigt, erfährt kein Unheil. / -Spr. 14,27.
17018#Sprüche,19,24#24. Der Träge steckt seine Hand in die Schüssel / und bringt sie nicht einmal zum Munde zurück. / -Spr. 26,15.
17019#Sprüche,19,25#25. Schlägst du den Spötter, so wird der Unverständige gewitzigt; / und weist man den Verständigen zurecht, so gewinnt er Einsicht. /
17020#Sprüche,19,26#26. Wer den Vater misshandelt und die Mutter verstösst, / der ist ein schändlicher, verworfener Sohn. /
17021#Sprüche,19,27#27. Höre auf, mein Sohn, die Zucht zu verwerfen, / abzuirren von den Lehren der Weisheit!-1- / -1) der überlieferte Text wird gew. üs: «Lass ab, mein Sohn, Zurechtweisung zu hören, / um (dann doch) abzuirren von den Lehren der Weisheit.»
17022#Sprüche,19,28#28. Ein nichtswürdiger Zeuge spottet des Rechts, / und der Mund der Gottlosen lässt Unrecht sprudeln. /
17023#Sprüche,19,29#29. Für die Spötter sind Ruten bereit / und Streiche für den Rücken der Toren. /
17024#Sprüche,20,1#1. Ein Spötter ist der Wein, ein Lärmer der Rauschtrank; / keiner, den er taumeln gemacht, wird weise. /
17025#Sprüche,20,2#2. Wie Knurren eines Jungleuen ist des Königs Drohen; / wer ihn reizt, sündigt gegen das eigne Leben. / -Spr. 16,14; 19,12.
17026#Sprüche,20,3#3. Dem Streite fernzubleiben, ist dem Mann eine Ehre; / ein jeder Tor aber bricht los. /
17027#Sprüche,20,4#4. Der Faule mag zur Herbstzeit nicht pflügen; / sucht er dann in der Ernte, so ist nichts da. /
17028#Sprüche,20,5#5. Ein tiefes Wasser ist das Vorhaben im Herzen des Menschen; / ein kluger Mann aber weiss es zu schöpfen. /
17029#Sprüche,20,6#6. Manch einer heisst ein gütiger Mann; / einen getreuen Mann aber, wer findet den? /
17030#Sprüche,20,7#7. Der Fromme geht unsträflich seinen Weg; / wohl seinen Kindern, die nach ihm kommen! /
17031#Sprüche,20,8#8. Ein König, der auf dem Richterstuhl sitzt, / findet mit sichtendem Auge alles Arge heraus. /
17032#Sprüche,20,9#9. Wer darf sagen: «Ich habe mein Herz geläutert, / bin rein geworden von meiner Sünde»? / -1.Kön. 8,46; Hiob 14,4.
17033#Sprüche,20,10#10. Zweierlei Gewicht und zweierlei Mass, / das ist beides dem Herrn ein Greuel. / -Spr. 11,1; 5.Mo. 25,13.
17034#Sprüche,20,11#11. Schon an des Knaben Tun lässt sich erkennen, / ob sein Charakter rein und gerade sei. /
17035#Sprüche,20,12#12. Das hörende Ohr und das sehende Auge, / alle beide hat sie der Herr gemacht. / -2.Mo. 4,11; Ps. 94,9.
17036#Sprüche,20,13#13. Liebe den Schlaf nicht, dass du nicht verarmest; / tue die Augen auf, so hast du genug zu essen. / -Spr. 6,10.11; 19,15; 23,21.
17037#Sprüche,20,14#14. Schlecht! schlecht! sagt der Käufer; / ist er aber weg, so rühmt er sich. /
17038#Sprüche,20,15#15. Hat man auch Gold und Korallen die Menge, / das köstlichste Gerät sind doch verständige Lippen. / -Spr. 3,15.
17039#Sprüche,20,16#16. Wer für einen andern bürgt, dem nimm den Rock, / und um Fremder willen pfände ihn. / -Spr. 6,1-5; 11,15; 17,18; 27,13.
17040#Sprüche,20,17#17. Süss schmeckt dem Menschen erschlichenes Brot; / hinterher aber hat er den Mund voll Kies. / -Spr. 9,17.
17041#Sprüche,20,18#18. Wenn man Rat einholt, haben Pläne Erfolg; / nur unter kluger Lenkung führe Krieg. / -Spr. 24,6.
17042#Sprüche,20,19#19. Wer als Schwätzer umhergeht, plaudert Geheimnisse aus; / drum lass dich nicht ein mit dem, der viel redet. / -Spr. 11,13.
17043#Sprüche,20,20#20. Wer seinem Vater und seiner Mutter flucht, / dessen Leuchte erlischt in der Zeit der Finsternis. / -2.Mo. 21,17.
17044#Sprüche,20,21#21. Ein Erbe, das anfänglich erhastet worden, / wird hinterher ohne Segen sein. / -Spr. 13,11; 28,20.
17045#Sprüche,20,22#22. Sprich nicht: «Ich will das Böse vergelten»; / warte auf den Herrn, er wird dir helfen. / -Spr. 24,29; 1.Thes. 5,15.
17046#Sprüche,20,23#23. Zweierlei Gewicht ist dem Herrn ein Greuel, / und falsche Waage ist nicht vom guten. / -Spr. 11,1.
17047#Sprüche,20,24#24. Die Schritte des Mannes lenkt der Herr; / wie könnte der Mensch seinen Weg verstehen? / -Ps. 37,23; Jer. 10,23.
17048#Sprüche,20,25#25. Es ist für den Menschen ein Fallstrick, unbedacht zu geloben / und erst nach dem Gelübde zu überlegen. / -Pred. 5,1.
17049#Sprüche,20,26#26. Ein weiser König worfelt die Gottlosen / und lässt das Rad (des Dreschwagens) über sie hingehen. /
17050#Sprüche,20,27#27. Der Odem des Menschen ist eine Leuchte des Herrn; / sie durchspäht alle Kammern des Leibes. /
17051#Sprüche,20,28#28. Güte und Treue bewahren den König, / durch Gerechtigkeit stützt er seinen Thron. / -Spr. 16,12.
17052#Sprüche,20,29#29. Der Jünglinge Zier ist ihre Kraft, / und der Schmuck der Greise das graue Haar. / -Spr. 16,31.
17053#Sprüche,20,30#30. Blutige Striemen treffen den Bösewicht / und Schläge das Innerste des Leibes. /
17054#Sprüche,21,1#1. Wasserbächen gleicht das Herz des Königs in der Hand des Herrn; / er leitet es, wohin er nur will. /
17055#Sprüche,21,2#2. Den Menschen dünkt sein Weg stets recht; / aber der Herr prüft die Herzen. / -Spr. 16,2.
17056#Sprüche,21,3#3. Recht und Gerechtigkeit üben / gefällt dem Herrn besser als Opfer. / -1.Sam. 15,22; Hos. 6,6.
17057#Sprüche,21,4#4. Hochmütig die Augen und aufgeblasen der Sinn - / die Leuchte der Gottlosen ist Sünde. /
17058#Sprüche,21,5#5. Die Pläne des Fleissigen bringen lauter Gewinn; / wer sich übereilt, hat nur Verlust. / -Spr. 10,4; 13,4.
17059#Sprüche,21,6#6. Wer Schätze erwirbt mit falscher Zunge, / jagt Nichtigem nach hinein in Fallstricke des Todes. - -Spr. 10,2.
17060#Sprüche,21,7#7. Die Gottlosen reisst ihre Gewalttätigkeit mit fort; / denn sie wollen nicht tun, was recht ist. /
17061#Sprüche,21,8#8. Vielgewunden ist der Weg des schuldbelasteten Mannes, / aber das Tun des Reinen ist gerade. /
17062#Sprüche,21,9#9. Besser auf der Zinne des Daches wohnen / als mit einem zänkischen Weib in gemeinsamem Hause. / -Spr. 25,24; 27,15.
17063#Sprüche,21,10#10. Die Gier des Gottlosen trachtet nach Bösem, / und sein Nächster findet bei ihm kein Erbarmen. /
17064#Sprüche,21,11#11. Büsst man den Spötter, so werden Unverständige weise; / ein Weiser aber nimmt schon Einsicht an, wenn er belehrt wird. / -Spr. 19,25.
17065#Sprüche,21,12#12. Der Gerechte hat acht auf sein Haus, / Frevel aber stürzt die Frevler ins Verderben. /
17066#Sprüche,21,13#13. Wer sein Ohr verschliesst vor dem Schreien der Armen, / der wird auch nicht erhört, wenn er selber schreit. /
17067#Sprüche,21,14#14. Eine heimliche Gabe beschwichtigt den Zorn, / ein verstohlenes Geschenk den heftigsten Grimm. / -Spr. 17,8; 18,16.
17068#Sprüche,21,15#15. Dem Gerechten ist's Freude, wenn Recht geschafft wird, / den Übeltätern aber ist es ein Schrecken. /
17069#Sprüche,21,16#16. Ein Mensch, der abirrt vom Wege der Einsicht, / wird (bald) in der Versammlung der Schatten ruhen. /
17070#Sprüche,21,17#17. Wer Lustbarkeit liebt, verfällt dem Mangel; / wer Wein und Salböl liebt, wird nicht reich. / -Spr. 23,21.
17071#Sprüche,21,18#18. Der Gottlose wird Lösegeld für den Frommen, / an die Stelle der Redlichen muss der Treulose treten. / -Spr. 11,8.
17072#Sprüche,21,19#19. Besser in der Einöde hausen / als bei zänkischem, grämlichem Weibe. / -Spr. 25,24; 27,15.
17073#Sprüche,21,20#20. Ein köstlicher Schatz bleibt in der Behausung des Weisen, / aber der törichte Mensch vergeudet ihn. /
17074#Sprüche,21,21#21. Wer sich der Frömmigkeit und Güte befleisst, / der findet Leben und Ehre. /
17075#Sprüche,21,22#22. Ein Weiser ersteigt die Stadt der Starken / und stürzt die Wehr, auf die sie vertraut. /
17076#Sprüche,21,23#23. Wer seinen Mund und seine Zunge behütet, / der behütet sein Leben vor mancher Gefahr. /
17077#Sprüche,21,24#24. Spötter wird genannt, wer übermütig, vermessen ist, / wer in masslosem Übermut handelt. /
17078#Sprüche,21,25#25. Dem Faulen bringt sein Wünschen den Tod; / denn seine Hände wollen nicht arbeiten. /
17079#Sprüche,21,26#26. Der Ungerechte ist immer voll Gier, / der Gerechte gibt und hält nicht zurück. /
17080#Sprüche,21,27#27. Das Opfer der Gottlosen ist ein Greuel; / wieviel mehr, wenn es einer für eine Schandtat bringt. / -Spr. 15,8.
17081#Sprüche,21,28#28. Der falsche Zeuge soll umkommen; / wer Ohrenzeuge gewesen ist, mag immerzu reden. / -Spr. 19,5.9.
17082#Sprüche,21,29#29. Der Gottlose zeigt ein starkes-1- Gesicht, / der Fromme aber einen festen Wandel. / -1) d.h. freches.
17083#Sprüche,21,30#30. Keine Weisheit, keine Einsicht, kein Ratschlag kann bestehen / gegenüber dem Herrn. /
17084#Sprüche,21,31#31. Das Ross ist gerüstet für den Tag der Schlacht; / aber der Sieg kommt vom Herrn. /
17085#Sprüche,22,1#1. Ein guter Name ist köstlicher als viel Reichtum, / und Gunst ist besser als Silber und Gold. / -Pred. 7,2.
17086#Sprüche,22,2#2. Reich und arm begegnen einander, / sie sind alle das Werk des Herrn. / -Spr. 29,13.
17087#Sprüche,22,3#3. Der Kluge sieht das Unglück kommen und birgt sich; / die Einfältigen gehen fürbass und müssen es büssen. / -Spr. 27,12.
17088#Sprüche,22,4#4. Der Lohn der Demut und Gottesfurcht / ist Reichtum und Ehre und Leben. /
17089#Sprüche,22,5#5. Angeln und Schlingen sind auf dem Wege des Falschen; / wer sein Leben erhalten will, bleibt ihnen fern. /
17090#Sprüche,22,6#6. Gewöhne den Knaben nach dem, was sein Weg erheischt, / so geht er auch im Alter nicht davon ab. /
17091#Sprüche,22,7#7. Der Reiche hat die Armen in seiner Gewalt, / und der Schuldner ist des Gläubigers Knecht. /
17092#Sprüche,22,8#8. Wer Unrecht sät, der erntet Unheil, / und der Stecken seines Übermutes bricht entzwei. / -Hiob 4,8.
17093#Sprüche,22,9#9. Wer gütig blickt, wird gesegnet werden; / denn er gibt dem Armen von seiner Speise. /
17094#Sprüche,22,10#10. Jage den Spötter hinaus, so geht auch der Zank, / und Hadern und Schmähen hört auf. /
17095#Sprüche,22,11#11. Wer reines Herzens ist, den liebt der Herr; / wes Lippen voll Anmut sind, des Freund ist der König. /
17096#Sprüche,22,12#12. Die Augen des Herrn bewahren, was sie gesehen, / und so bringt er des Treulosen Worte zu Fall. /
17097#Sprüche,22,13#13. Der Faule spricht: «Ein Löwe ist draussen, / ich könnte mitten auf der Strasse erwürgt werden.» / -Spr. 26,13.
17098#Sprüche,22,14#14. Eine tiefe Grube ist der Buhlerinnen Mund; / wem der Herr zürnt, der fällt hinein. / -Spr. 23,27.
17099#Sprüche,22,15#15. Die Torheit steckt dem Knaben im Herzen; / aber die Rute der Zucht vertreibt sie daraus. / -Spr. 29,15.
17100#Sprüche,22,16#16. Wenn man den Armen bedrückt, so hilft's ihm zum Reichtum; / wenn man dem Reichen gibt, so hilft's ihm nur zur Verarmung. /
17101#Sprüche,22,17#WORTE von Weisen. 17. Neige dein Ohr und höre auf meine Worte; / sei darauf bedacht, zu erkennen, wie lieblich sie sind. /
17102#Sprüche,22,18#18. Wenn du sie in deinem Innern bewahrst, / so werden sie allzumal auf deinen Lippen bereit sein. /
17103#Sprüche,22,19#19. Damit du dein Vertrauen auf den Herrn setzest, / belehre ich dich heute über deinen Weg. /
17104#Sprüche,22,20#20. Schon gestern habe ich dir geschrieben, / schon ehegestern, mit kundigen Ratschlägen, /
17105#Sprüche,22,21#21. dich Wahrheit zu lehren, zuverlässige Worte, / dass du dem, der dich fragt, richtig antworten kannst.
17106#Sprüche,22,22#22. Beraube nicht den Geringen, weil er gering ist, / und zertritt nicht den Elenden vor Gericht; / -2.Mo. 22,23.24.
17107#Sprüche,22,23#23. denn der Herr wird ihre Sache führen / und, die sie berauben, des Lebens berauben. /
17108#Sprüche,22,24#24. Mache nicht Freundschaft mit dem Zornmütigen, / mit dem Jähzornigen gehe nicht um, /
17109#Sprüche,22,25#25. dass du dich nicht an seine Pfade gewöhnest / und dir einen Fallstrick für dein Leben holest. /
17110#Sprüche,22,26#26. Sei nicht unter denen, die sich durch Handschlag verpflichten, / unter denen, die sich für Schulden verbürgen; / -Spr. 6,1-5.
17111#Sprüche,22,27#27. wenn du dann nicht zu zahlen vermagst, / so wird man dir das Bett unter dem Leib wegnehmen. /
17112#Sprüche,22,28#28. Verrücke nicht die uralte Grenze, / die deine Väter gesetzt haben. / -Spr. 23,10; 5.Mo. 19,14.
17113#Sprüche,22,29#29. Siehst du einen Mann geschickt in seinem Berufe - / in Königsdienst darf er treten, / Niedrigen wird er nicht dienen. /
17114#Sprüche,23,1#1. Wenn du zu Tische sitzest bei einem grossen Herrn, / so beachte wohl, was du vor dir hast! /
17115#Sprüche,23,2#2. Du setzest dir ein Messer an die Kehle, / wenn du allzu gierig bist. /
17116#Sprüche,23,3#3. Lass dich nicht nach seinen Leckerbissen gelüsten; / denn es ist eine betrügliche Speise. /
17117#Sprüche,23,4#4. Mühe dich nicht ab um den Reichtum, / lass ab von solcher Klugheit!
17118#Sprüche,23,5#5. Willst du nach ihm sehen, so ist er verschwunden; / denn er verschafft sich Flügel / wie ein Adler, der sich gen Himmel schwingt. /
17119#Sprüche,23,6#6. Iss nicht am Tische des Missgünstigen / und lass dich nicht nach seinen Leckerbissen gelüsten. /
17120#Sprüche,23,7#7. Denn er ist wie einer, der bei sich nachrechnet; / «iss und trink!» sagt er zu dir, / da doch sein Herz es nicht gut mit dir meint. /
17121#Sprüche,23,8#8. Den Bissen, den du gegessen, musst du wieder ausspeien, / und deine schönen Worte hast du vergeudet. /
17122#Sprüche,23,9#9. Rede nicht vor den Ohren des Toren; / denn er wird deine klugen Worte missachten. /
17123#Sprüche,23,10#10. Verrücke nicht die Grenze der Witwe / und dringe nicht ein in die Äcker der Waisen. / -Spr. 22,28; 5.Mo. 19,14.
17124#Sprüche,23,11#11. Denn ihr Beschützer ist stark; / er wird ihre Sache wider dich führen. /
17125#Sprüche,23,12#12. Wende dein Herz der Belehrung zu / und dein Ohr den Worten der Einsicht. /
17126#Sprüche,23,13#13. Du darfst dem Knaben die Zucht nicht ersparen; / schlägst du ihn mit der Rute, so verdirbt er nicht. /
17127#Sprüche,23,14#14. Wohl schlägst du ihn mit der Rute, / dafür wirst du sein Leben vom Tode erretten. /
17128#Sprüche,23,15#15. Mein Sohn, wenn dein Herz weise wird, / so freue auch ich mich von Herzen, /
17129#Sprüche,23,16#16. und mein Innerstes wird frohlocken, / wenn deine Lippen reden, was recht ist. /
17130#Sprüche,23,17#17. Dein Herz ereifre sich nicht um die Sünder, / sondern um die Furcht des Herrn allezeit; /
17131#Sprüche,23,18#18. denn wenn du sie bewahrst, hast du eine Zukunft, / und deine Hoffnung wird nicht zunichte. / -Spr. 24,14.
17132#Sprüche,23,19#19. Höre zu, mein Sohn, dass du weise werdest, / und lenke dein Herz auf den geraden Weg! /
17133#Sprüche,23,20#20. Halte dich nicht zu den Trunkenbolden, / zu denen, die mit Prassen sich gütlich tun! / -Jes. 5,22.
17134#Sprüche,23,21#21. Denn Säufer und Prasser geraten in Armut, / und Schläfrigkeit kleidet in Lumpen. / -Spr. 21,17.
17135#Sprüche,23,22#22. Höre auf deinen Vater, der dich gezeugt hat, / und verachte nicht deine alte Mutter. / -Spr. 1,8.
17136#Sprüche,23,23#23. Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht, / Weisheit und Zucht und Einsicht. /
17137#Sprüche,23,24#24. Frohlocken kann der Vater eines Gerechten; / wer einen weisen Sohn hat, darf seiner sich freuen. / -Spr. 10,1.
17138#Sprüche,23,25#25. Möge dein Vater sich freuen und deine Mutter! / Die dich geboren hat, möge frohlocken!
17139#Sprüche,23,26#26. Gib mir Gehör, mein Sohn, / und lass deine Augen achten auf meine Wege! /
17140#Sprüche,23,27#27. Denn eine tiefe Grube ist die Buhlerin / und ein enger Brunnen die Fremde-1-. / -Spr. 22,14.   1) gemeint ist die Ehefrau eines andern.
17141#Sprüche,23,28#28. Ja, wie ein Räuber lauert sie auf / und vermehrt die Treulosen unter den Menschen.
17142#Sprüche,23,29#29. Bei wem ist Wehe? bei wem ist Ach? / bei wem ist Zank? bei wem ist Klage? / Wer kriegt Schläge ohne Ursache? / wer hat rote Augen? /
17143#Sprüche,23,30#30. Die bis spät beim Weine sitzen, / die kommen, den Mischtrank zu kosten. /
17144#Sprüche,23,31#31. Schau nicht nach dem Wein, wie er rötlich spielt, / wie er im Becher so herrlich funkelt! / Glatt und angenehm geht er ein, /
17145#Sprüche,23,32#32. hinterher aber beisst er wie eine Schlange, / spritzt sein Gift aus wie eine Natter. /
17146#Sprüche,23,33#33. Da werden deine Augen Seltsames sehen, / und dein Herz wird verkehrte Dinge reden. /
17147#Sprüche,23,34#34. Du wirst sein wie einer, der dahinfährt auf hoher See, / wie ein Schiffer im heftigen Sturm. /
17148#Sprüche,23,35#35. «Sie haben mich geschlagen - es tat mir nicht weh, / haben mich geprügelt - ich hab's nicht gespürt. / Wann werde ich aufwachen? - / dann will ich ihm-1- wieder nachgehen.» -1) d.h. dem Wein.
17149#Sprüche,24,1#1. Sei nicht neidisch auf böse Menschen / und begehre nicht, in ihrer Gesellschaft zu sein! / -Spr. 3,31.
17150#Sprüche,24,2#2. Denn ihr Herz sinnt auf Gewalttat, / und Unheil reden ihre Lippen. /
17151#Sprüche,24,3#3. Durch Weisheit wird ein Haus gebaut, / und durch Klugheit gewinnt es Bestand, /
17152#Sprüche,24,4#4. und durch Einsicht werden die Kammern gefüllt / mit allerlei kostbarer, lieblicher Habe. /
17153#Sprüche,24,5#5. Der Weise vermag mehr als der Starke, / und der Einsichtige mehr als der Kraftvolle. /
17154#Sprüche,24,6#6. Denn unter kluger Leitung kannst du Krieg führen, / und wo viele Rat wissen, ist der Sieg. / -Spr. 11,14; 20,18.
17155#Sprüche,24,7#7. Weisheit ist für den Toren zu hoch; / im Rate tut er den Mund nicht auf. /
17156#Sprüche,24,8#8. Wer darauf sinnt, Böses zu tun, / den nennt man einen Ränkeschmied. /
17157#Sprüche,24,9#9. Ein törichtes Unterfangen ist die Sünde, / und der Spötter ist den Menschen ein Greuel. /
17158#Sprüche,24,10#10. Zeigst du dich lässig in guten Tagen, / so ist knapp dein Gut in der Zeit der Not. /
17159#Sprüche,24,11#11. Befreie, die zum Tode geschleppt werden, / und die zur Schlachtbank wanken, rette sie doch! / -Ps. 82,4.
17160#Sprüche,24,12#12. Wolltest du sagen: «Wir wussten das nicht!» - / wird er, der die Herzen prüft, dich nicht durchschauen? / Er, der auf deine Seele achtet, er weiss es / und vergilt dem Menschen nach seinem Tun. / -Hiob 34,11.
17161#Sprüche,24,13#13. Iss Honig, mein Sohn, denn er ist gut, / und süss ist Honigseim für deinen Gaumen. /
17162#Sprüche,24,14#14. So ist auch, wisse, die Weisheit für deine Seele. / Findest du sie, so hast du noch eine Zukunft, / und deine Hoffnung wird nicht zunichte. / -Spr. 23,18.
17163#Sprüche,24,15#15. Belaure nicht die Wohnstatt des Frommen, / verstöre sein Ruhelager nicht! /
17164#Sprüche,24,16#16. Denn fällt der Fromme auch siebenmal, er steht wieder auf; / aber die Gottlosen stürzen, wenn Unheil kommt. /
17165#Sprüche,24,17#17. Freue dich nicht über den Fall deines Feindes, / und dein Herz frohlocke nicht, wenn er strauchelt; /
17166#Sprüche,24,18#18. der Herr könnte es sehen und Missfallen daran finden / und seinen Zorn von ihm wenden. /
17167#Sprüche,24,19#19. Erhitze dich nicht über die Bösewichte / und ereifre dich nicht über die Gottlosen! / -Ps. 37,1; 73,3.
17168#Sprüche,24,20#20. Denn der Böse hat keine Zukunft, / und die Leuchte der Gottlosen erlischt. / -Spr. 13,9.
17169#Sprüche,24,21#21. Fürchte den Herrn, mein Sohn, und den König, / gegen beide überhebe dich nicht! /
17170#Sprüche,24,22#22. Denn urplötzlich lassen sie das Verderben erstehen, / unversehens verhängen sie beide das Unheil.
17171#Sprüche,24,23#23. AUCH diese (Sprüche) sind von Weisen: Es ist nicht gut, die Person anzusehen im Gericht. / -Spr. 18,5; 28,21; 5.Mo. 1,17.
17172#Sprüche,24,24#24. Wer zum Schuldigen sagt: «Du bist im Recht», / den verfluchen die Menschen, verwünschen die Leute. /
17173#Sprüche,24,25#25. Doch denen, die (das Unrecht) strafen, ergeht es wohl, / über sie kommt Segen und Glück. /
17174#Sprüche,24,26#26. Ein richtige Antwort / ist ein Kuss auf die Lippen. /
17175#Sprüche,24,27#27. Verrichte erst deine Arbeit draussen / und bestelle für dich dein Feld; / darnach magst du deinen Hausstand gründen. /
17176#Sprüche,24,28#28. Sei nicht grundlos Ankläger wider den Nächsten, / sodass du irreführst mit deinen Lippen. /
17177#Sprüche,24,29#29. Sage nicht: «Wie er mir getan, so will ich ihm tun, / will dem Mann vergelten nach seinen Taten.» -Spr. 20,22; 1.Thes. 5,15.
17178#Sprüche,24,30#30. Ich ging am Acker des Faulen vorüber / und am Weinberg des unverständigen Menschen; /
17179#Sprüche,24,31#31. siehe, da war er ganz überwuchert von Disteln, / sein Boden war mit Nesseln bedeckt, / und die steinerne Mauer war eingerissen. /
17180#Sprüche,24,32#32. Ich ward es gewahr und nahm mir's zu Herzen, / ich sah es und zog daraus eine Lehre, /
17181#Sprüche,24,33#33. «Noch ein bisschen schlafen, ein bisschen schlummern, / ein bisschen die Hände ineinander legen im Bett» -
17182#Sprüche,24,34#34. da kommt über dich wie ein Räuber die Armut, / der Mangel wie ein gewappneter Mann. -V. 33-34: Spr. 6,10.11.
17183#Sprüche,25,1#1. AUCH dies sind Sprüche Salomos, welche die Männer Hiskias, des Königs von Juda, gesammelt haben.
17184#Sprüche,25,2#2. Gottes Ehre ist es, eine Sache zu verbergen; / der Könige Ehre ist es, eine Sache zu ergründen. /
17185#Sprüche,25,3#3. Wie die Höhe des Himmels und die Tiefe der Erde, / so ist auch der Könige Herz unergründlich. /
17186#Sprüche,25,4#4. Werden die Schlacken vom Silber geschieden, / so gelingt dem Goldschmied ein Gerät: /
17187#Sprüche,25,5#5. wird der Frevler beseitigt durch königlichen Spruch, / so gewinnt der Thron Bestand durch Gerechtigkeit. / -Spr. 16,12.
17188#Sprüche,25,6#6. Masse dir nicht Ehre an vor dem König, / und stelle dich nicht an den Platz der Grossen; /
17189#Sprüche,25,7#7. denn besser, man sagt zu dir: «Komm hier herauf!» / als dass man dich vor dem Fürsten herabsetzt. / Wenn deine Augen etwas gesehen haben, / -Lk. 14,8-10.
17190#Sprüche,25,8#8. bringe es nicht alsbald vor Gericht; / denn was willst du zuletzt machen, / wenn dich der andre beschämt? /
17191#Sprüche,25,9#9. Mache deinen Handel aus mit deinem Nächsten, / aber eines andern Geheimnis verrate nicht, /
17192#Sprüche,25,10#10. damit dich nicht schmähe, wer es hört, / und nicht böse Nachrede auf dir bleibe. /
17193#Sprüche,25,11#11. Wie goldene Äpfel in silbernen Schalen / ist ein Wort, geredet zur rechten Zeit.-1- / -Spr. 15,23.   1) die Wiedergabe des V. ist unsicher. Andre übertragen, z.T. nach der grÜs: «Wie goldene Zieraten auf silbernen Schmuckstücken / ist ein Wort, geredet zu Zuverlässigen.»
17194#Sprüche,25,12#12. Ein goldener Ring, ein kostbares Kleinod / ist ein weiser Warner dem hörenden Ohr. /
17195#Sprüche,25,13#13. Wie kühlender Schnee am Erntetag / ist ein zuverlässiger Bote dem, der ihn sendet; / er erquickt das Herz seines Herrn. /
17196#Sprüche,25,14#14. Wolken und Wind, und doch kein Regen - / so ist ein Mann, der mit Gaben prahlt und nie gibt. /
17197#Sprüche,25,15#15. Mit Langmut kann man den Fürsten bereden, / und eine gelinde Zunge zerbricht Knochen. / -Spr. 15,1; 16,14.
17198#Sprüche,25,16#16. Findest du Honig, so iss nicht mehr, als für dich hinreicht; / sonst bekommst du ihn satt und speist ihn aus. /
17199#Sprüche,25,17#17. Setze nur selten den Fuss ins Haus deines Nächsten; / sonst bekommt er dich satt und hasst dich. /
17200#Sprüche,25,18#18. Hammer und Schwert und scharfer Pfeil - / so ist ein Mann, der den Nächsten falsch anklagt. /
17201#Sprüche,25,19#19. Ein böser Zahn und ein wankender Fuss - / so ist der Treulose am Tage der Not. /
17202#Sprüche,25,20#20. Wie Essig, auf eine Wunde gegossen, / so wirkt, wer Lieder singt einem missmutigen Herzen.-1- / -1) die grÜs. fügt hier noch folgenden Vers bei: «Wie die Motte am Kleid und der Wurm am Holz, / so frisst der Kummer am Herzen des Mannes.»
17203#Sprüche,25,21#21. Wenn deinen Feind hungert, so speise ihn, / dürstet ihn, so gib ihm zu trinken; / -Mt. 5,44.
17204#Sprüche,25,22#22. so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln, / und der Herr wird es dir vergelten. /
17205#Sprüche,25,23#23. Der Nordwind bringt Regen, / heimliches Geschwätz verdriessliche Gesichter. /
17206#Sprüche,25,24#24. Besser auf der Zinne des Daches wohnen / als mit einem zänkischen Weib im gemeinsamen Hause. / -Spr. 21,9.19.
17207#Sprüche,25,25#25. Kühler Trunk für eine lechzende Seele / ist gute Kunde aus fernem Lande. /
17208#Sprüche,25,26#26. Wie ein getrübter Quell, ein verdorbener Brunnen, / so der Fromme, der vor dem Gottlosen wankt. /
17209#Sprüche,25,27#27. Zuviel Honig essen ist nicht gut; / drum sei sparsam mit ehrenden Worten. /
17210#Sprüche,25,28#28. Wie eine Stadt mit durchbrochenem Wall / ist der Mann, der sich selbst nicht beherrscht. /
17211#Sprüche,26,1#1. So wenig wie Schnee zum Sommer und Regen zur Ernte, / so wenig passt Ehre zum Toren. /
17212#Sprüche,26,2#2. Wie der Sperling wegflattert und die Schwalbe entfliegt, / so ein unverdienter Fluch: er trifft nicht ein. /
17213#Sprüche,26,3#3. Dem Pferd die Peitsche, dem Esel der Zaum / und dem Rücken der Toren die Rute. / -Spr. 10,13; Ps. 32,9.
17214#Sprüche,26,4#4. Antworte dem Toren nicht nach seiner Torheit, / dass nicht auch du ihm gleich werdest. /
17215#Sprüche,26,5#5. Antworte dem Toren nach seiner Torheit, / dass er sich nicht weise dünke. /
17216#Sprüche,26,6#6. Die Füsse haut sich ab, Unbill muss schlucken, / wer Botschaft sendet durch einen Toren. /
17217#Sprüche,26,7#7. Wie das Hüpfen der Beine beim Krüppel, / so der weise Spruch im Munde der Toren. /
17218#Sprüche,26,8#8. Wie ein Beutel mit Edelsteinen auf einem Steinhaufen, / so ist's, wenn man einem Toren Ehre antut. /
17219#Sprüche,26,9#9. Wie ein Dornzweig, der in die Hand eines Trunkenen gerät, / so ist ein weiser Spruch im Munde der Toren. /
17220#Sprüche,26,10#10. Vielfach verwunden ein Tor und ein Trunkener die Vorübergehenden.-1-* / -1) die gegebene Üs. dieses V. beruht auf der Annahme, dass er ursprünglich eine beigeschriebene Erläuterung zu V. 9 war.
17221#Sprüche,26,11#11. Wie ein Hund, der zu seinem Gespei zurückkehrt, / so ist der Tor, der seine Torheit wiederholt. /
17222#Sprüche,26,12#12. Siehst du einen Menschen, der sich selbst weise dünkt - / ein Tor darf mehr hoffen als er. / -Spr. 29,20.
17223#Sprüche,26,13#13. Der Faule spricht: «Ein Leu ist auf der Strasse, / ein Löwe ist auf den Gassen.» / -Spr. 22,13.
17224#Sprüche,26,14#14. Wie die Tür in der Angel sich dreht, / so der Faulenzer auf seinem Lager. /
17225#Sprüche,26,15#15. Der Träge steckt seine Hand in die Schüssel; / doch er ist zu faul, sie zum Munde zu führen. / -Spr. 19,24.
17226#Sprüche,26,16#16. Der Faule dünkt sich weiser als sieben, / die kluge Antworten geben. /
17227#Sprüche,26,17#17. Einen streifenden Hund packt bei den Ohren, / wer sich in einen Streit mischt, der ihn nichts angeht. /
17228#Sprüche,26,18#18. Wie einer, der sich wahnsinnig stellt / und Brandpfeile und tödliche Geschosse schleudert, /
17229#Sprüche,26,19#19. so ist, wer falsch handelt gegen den Nächsten / und dann spricht: «Ich scherze doch nur.» /
17230#Sprüche,26,20#20. Wenn das Holz ausgeht, erlischt das Feuer; / wo kein Verleumder ist, da ruht der Streit. /
17231#Sprüche,26,21#21. Kohlen schüren die Glut und Holz das Feuer; / so schürt ein zänkischer Mensch den Streit. / -Spr. 15,18; 16,28; 29,22.
17232#Sprüche,26,22#22. Die Worte des Verleumders gehen wie Leckerbissen ein; / sie gleiten hinab ins Innerste des Leibes. / -Spr. 18,8.
17233#Sprüche,26,23#23. Wie eine Scherbe, mit Silberschaum überzogen, / so sind glatte Lippen und ein böses Herz. /
17234#Sprüche,26,24#24. Mit seinen Lippen verstellt sich der Hasser; / aber in seinem Innern hegt er Trug. /
17235#Sprüche,26,25#25. Wenn er freundlich redet, traue ihm nicht; / denn sieben Greuel sind in seinem Herzen. /
17236#Sprüche,26,26#26. Mag sich der Hass in Täuschung hüllen, / seine Bosheit wird vor Gericht offenbar. /
17237#Sprüche,26,27#27. Wer eine Grube gräbt, fällt darein, / und wer einen Stein wälzt, auf den rollt er zurück. / -Spr. 28,10; Ps. 7,16; Pred. 10,8.
17238#Sprüche,26,28#28. Eine lügnerische Zunge hasst, die von ihr zermalmt sind, / und ein schmeichlerischer Mund bereitet Verderben. /
17239#Sprüche,27,1#1. Rühme dich nicht des morgenden Tages; / denn du weisst nicht, was ein Tag bringen wird. / -Jak. 4,13-15.
17240#Sprüche,27,2#2. Ein andrer rühme dich, und nicht dein eigener Mund, / ein Fremder, und nicht deine eigenen Lippen! /
17241#Sprüche,27,3#3. Schwer ist der Stein, eine Last der Sand; / doch Ärger wegen des Toren ist schwerer als beide. /
17242#Sprüche,27,4#4. Grimmig mag die Wut sein, überwallen der Zorn - / aber wer besteht vor der Eifersucht? /
17243#Sprüche,27,5#5. Besser Tadel, der offen sich ausspricht, / als Liebe, die schweigt. /
17244#Sprüche,27,6#6. Treuer gemeint sind Schläge vom Freunde / als freigebige Küsse des Feindes. / -Ps. 141,5.
17245#Sprüche,27,7#7. Wer gesättigt ist, der zertritt Honigwaben; / wer hungert, dem schmeckt alles Bittre süss. /
17246#Sprüche,27,8#8. Wie der Vogel, der fern irrt von seinem Neste, / so ein Mann, der fern irrt von seiner Heimat. /
17247#Sprüche,27,9#9. Salböl und Räucherwerk erfreuen das Herz; / doch zerrissen wird die Seele von Leiden. /
17248#Sprüche,27,10#10. Gib deinen und deines Vaters Freund nicht auf; / geh nicht in des Bruders Haus, wenn du in Not bist. / Besser ein Nachbar in der Nähe / als ein Bruder in der Ferne. / -Spr. 17,17; 18,24.
17249#Sprüche,27,11#11. Sei weise, mein Sohn, so erfreust du mein Herz, / und ich kann antworten dem, der mich schmäht. /
17250#Sprüche,27,12#12. Der Kluge sieht das Unglück kommen und birgt sich; / die Einfältigen gehen fürbass und müssen es büssen. / -Spr. 22,3.
17251#Sprüche,27,13#13. Wer für einen andern bürgt, dem nimm den Rock, / und um Fremder willen pfände ihn. / -Spr. 20,16.
17252#Sprüche,27,14#14. Wer gar zu laut Glück wünscht am frühen Morgen, / dem wird es als Verwünschung angerechnet. / -Spr. 26,25.
17253#Sprüche,27,15#15. Beständiges Tropfen am Regentage / und ein zänkisches Weib sind einander gleich. / -Spr. 19,13.
17254#Sprüche,27,16#16. -Vers 16 ist unübersetzbar.
17255#Sprüche,27,17#17. Eisen wird durch Eisen geschärft; / so schärft ein Mann den andern. /
17256#Sprüche,27,18#18. Wer einen Feigenbaum hütet, geniesst seine Frucht; / und wer seines Herrn wartet, der wird geehrt. /
17257#Sprüche,27,19#19. Wie Angesicht neben Angesicht, / so sind der Menschen Herzen verschieden. /
17258#Sprüche,27,20#20. Wie Totenreich und Abgrund unersättlich sind, / so werden des Menschen Augen nicht satt. / -Pred. 1,8.
17259#Sprüche,27,21#21. Für das Silber der Schmelztiegel und für das Gold der Ofen, / über den Mann aber entscheidet sein Ruf. /
17260#Sprüche,27,22#22. Zerstampfst du gleich den Toren im Mörser / samt den Körnern mit dem Kolben, / seine Torheit weicht nicht von ihm. /
17261#Sprüche,27,23#23. Achte wohl auf das Aussehen deiner Schafe / und trage Sorge zu deiner Herde; /
17262#Sprüche,27,24#24. denn kein Reichtum bleibt ewig, / kein Vorrat für alle Zeiten. /
17263#Sprüche,27,25#25. Ist das Gras geschwunden und das Grün abgeweidet, / sind die Kräuter der Berge gesammelt, /
17264#Sprüche,27,26#26. dann hast du Lämmer zu deiner Bekleidung / und Böcke als Kaufpreis für einen Acker, /
17265#Sprüche,27,27#27. hast Ziegenmilch genug zur Nahrung für dich und dein Haus / und zum Unterhalt für deine Mägde. /
17266#Sprüche,28,1#1. Der Frevler flieht, auch wenn ihn niemand verfolgt, / der Gerechte aber ist unerschrocken wie ein Löwe. / -3.Mo. 26,36; Jes. 30,17.
17267#Sprüche,28,2#2. Durch (eigne) Schuld bekommt ein Land viele Herren, / aber durch einen Mann von Vernunft und Einsicht gewinnt das Recht langen Bestand.-1- -1) die grÜs., der ein nur wenig verschiedener hebrT. zugrunde liegt, lautet: «Durch die Schuld des Ruchlosen werden Streitigkeiten entfacht, / ein verständiger Mann aber löscht sie.»
17268#Sprüche,28,3#3. Ein gottloser Mensch, der die Geringen bedrückt, / ist wie ein Regen, der wegschwemmt, aber kein Brot bringt. /
17269#Sprüche,28,4#4. Die von der Belehrung lassen, preisen den Gottlosen; / die aber die Belehrung bewahren, bekämpfen ihn. /
17270#Sprüche,28,5#5. Böse Menschen verstehen nicht, was recht ist; / die aber den Herrn suchen, verstehen alles. /
17271#Sprüche,28,6#6. Besser ein Armer, der unsträflich wandelt, / als ein Reicher, der krumme Wege geht. / -Spr. 19,1.
17272#Sprüche,28,7#7. Wer die Belehrung bewahrt, ist ein verständiger Sohn; / wer aber mit Schlemmern umgeht, macht seinem Vater Schande. /
17273#Sprüche,28,8#8. Wer sein Vermögen durch Zins und Zuschlag vermehrt, / sammelt es für den, der sich der Armen erbarmt. / -Spr. 13,22; 3.Mo. 25,37; Ps. 15,5; 39,7; Hes. 18,17.
17274#Sprüche,28,9#9. Wer sein Ohr abwendet, um die Belehrung nicht zu hören, / dessen Gebet sogar ist ein Greuel. / -Spr. 15,8.
17275#Sprüche,28,10#10. Wer Rechtschaffene irreführt auf bösen Weg, / der fällt in die eigne Grube, / die Unsträflichen aber gelangen zu Glück. / -Spr. 26,27; Pred. 10,8.
17276#Sprüche,28,11#11. Der Reiche dünkt sich selbst weise zu sein; / aber ein Geringer, der einsichtig ist, ergründet ihn. /
17277#Sprüche,28,12#12. Wenn die Frommen triumphieren, so ist es ein herrliches Fest; / wenn aber die Gottlosen hochkommen, / halten sich die Leute versteckt. / -Spr. 11,10; V. 28; 29,2.
17278#Sprüche,28,13#13. Wer seine Sünden verhehlen will, kommt nicht zum Ziel, / wer sie aber bekennt und lässt, der findet Erbarmen. / -Ps. 32,3-5.
17279#Sprüche,28,14#14. Wohl dem Menschen, der allezeit in der Furcht (Gottes) bleibt! / Wer aber sein Herz verhärtet, gerät ins Unglück. /
17280#Sprüche,28,15#15. Ein knurrender Löwe, ein gieriger Bär / ist ein gottloser Herrscher für ein armes Volk. /
17281#Sprüche,28,16#16. Je ärmer ein Fürst an Verstand ist, / desto reicher ist er an Bedrückung; / der aber Erpressung hasst, wird lange leben. /
17282#Sprüche,28,17#17. Ein Mensch, der von Blutschuld gedrückt ist, / flieht zur Grube; man helfe ihm nicht auf. /
17283#Sprüche,28,18#18. Wer unsträflich wandelt, erfährt (göttliche) Hilfe; / wer krumme Wege geht, fällt in die Grube. /
17284#Sprüche,28,19#19. Wer sein Feld bebaut, der hat Brot die Fülle; / doch Armut die Fülle hat, wer nichtigen Dingen nachjagt. / -Spr. 12,11.
17285#Sprüche,28,20#20. Ein Mann von Treu und Glauben wird vielfach gesegnet; / wer aber schnell reich werden will, bleibt nicht ungestraft. / -Spr. 13,11; 20,21.
17286#Sprüche,28,21#21. Es ist nicht gut, die Person anzusehen, / schon für einen Bissen Brot kann sich einer verfehlen. / -Spr. 18,5; 24,23.
17287#Sprüche,28,22#22. Nach Reichtum hastet ein scheelsüchtiger Mann / und bedenkt nicht, dass Mangel über ihn kommen wird. /
17288#Sprüche,28,23#23. Wer einen andern zurechtweist, der findet zuletzt / mehr Dank als der Schmeichler. /
17289#Sprüche,28,24#24. Wer Vater oder Mutter beraubt und meint, / er tue nicht Unrecht, der ist ein Geselle des Bösewichts. /
17290#Sprüche,28,25#25. Der Habgierige erregt Streit; / wer aber auf den Herrn vertraut, wird reichlich gelabt. /
17291#Sprüche,28,26#26. Wer sich auf seinen Verstand verlässt, ist ein Tor; / wer aber in Weisheit wandelt, der wird gerettet. / -Spr. 3,5.
17292#Sprüche,28,27#27. Wer dem Armen gibt, muss nicht Mangel leiden; / wer aber seine Augen verhüllt, wird viel verflucht. / -Spr. 19,17; 22,9; 5.Mo. 15,7.
17293#Sprüche,28,28#28. Wenn die Gottlosen hochkommen, verbergen sich die Leute; / gehen sie aber zugrunde, so gelangen die Frommen zur Macht. / -V. 12.
17294#Sprüche,29,1#1. Wer trotz aller Zurechtweisung halsstarrig bleibt, / der wird plötzlich, unheilbar zerschmettert. /
17295#Sprüche,29,2#2. Gelangen die Frommen zur Macht, so freut sich das Volk; / regiert aber der Gottlose, so seufzen die Leute. / -Spr. 11,10; 28,12.28.
17296#Sprüche,29,3#3. Wer die Weisheit liebhat, der macht seinem Vater Freude, / wer aber an Dirnen sich hängt, der bringt sein Vermögen durch. / -Spr. 10,1.
17297#Sprüche,29,4#4. Durch Recht gibt der König dem Lande Bestand; / wer aber viel Steuern erhebt, richtet es zugrunde. /
17298#Sprüche,29,5#5. Wer seinem Nächsten schmeichelt, / der breitet ihm ein Netz vor die Füsse. /
17299#Sprüche,29,6#6. Der Böse verstrickt sich in seiner Sünde; / aber der Fromme darf jubeln und fröhlich sein. /
17300#Sprüche,29,7#7. Der Fromme kümmert sich um das Recht der Geringen; / der Gottlose aber will nichts davon wissen. /
17301#Sprüche,29,8#8. Spötter bringen eine Stadt in Aufruhr, / Weise aber stillen den Zorn. /
17302#Sprüche,29,9#9. Wenn ein Weiser rechtet mit einem Toren, / so zürnt oder lacht der, und es gibt keine Ruhe. /
17303#Sprüche,29,10#10. Die Blutdürstigen hassen den Redlichen, / aber die Rechtschaffenen nehmen sich seiner an. /
17304#Sprüche,29,11#11. Der Tor lässt all seinem Zorn den Lauf; / aber der Weise beschwichtigt ihn zuletzt. /
17305#Sprüche,29,12#12. Wenn ein Herrscher auf Lügen hört, / so werden alle seine Diener zu Schurken. /
17306#Sprüche,29,13#13. Der Arme und der Bedrückte begegnen einander; / den Augen beider gibt der Herr das Licht. / -Spr. 22,2.
17307#Sprüche,29,14#14. Ein König, der in Treuen den Armen Recht schafft, / dessen Thron hat ewig Bestand. / -Spr. 16,12; 20,28.
17308#Sprüche,29,15#15. Rute und Rüge verleihen Weisheit; / ein Junge, sich selbst überlassen, bringt seiner Mutter Schande. / -Spr. 17,25; 22,15.
17309#Sprüche,29,16#16. Wenn die Gottlosen zur Macht kommen, wird auch die Sünde mächtig; / die Frommen aber werden ihrem Falle zuschauen. /
17310#Sprüche,29,17#17. Züchtige deinen Sohn, so wird er dir Erquickung schaffen / und deiner Seele Wonne bereiten. /
17311#Sprüche,29,18#18. Ohne Offenbarung verwildert das Volk, / wohl dem, der das Gesetz hält! /
17312#Sprüche,29,19#19. Durch Worte wird ein Sklave nicht gebessert; / er versteht sie zwar, aber er fügt sich nicht. /
17313#Sprüche,29,20#20. Siehst du einen, der hastig ist in seinem Reden - / ein Tor darf mehr hoffen als er. / -Spr. 26,12.
17314#Sprüche,29,21#21. Wer von Jugend auf verzärtelt wird, muss dienen / und endet schliesslich im Elend. /
17315#Sprüche,29,22#22. Der Zornmütige erregt Streit, / und der Hitzige begeht viel Sünde. / -Spr. 15,18.
17316#Sprüche,29,23#23. Hochmut bringt den Menschen herunter; / der Demütige aber kommt zu Ehren. / -Spr. 16,18; 18,12; Mt. 23,12.
17317#Sprüche,29,24#24. Wer mit Dieben teilt, der hasst sich selbst; / er hört die Verfluchung und zeigt es doch nicht an. / -3.Mo. 5,1.
17318#Sprüche,29,25#25. Menschenfurcht bringt leicht zu Falle; / wer aber auf den Herrn vertraut, der wird beschützt. /
17319#Sprüche,29,26#26. Viele suchen Hilfe beim Herrscher; / aber der Herr schafft einem jeden sein Recht. /
17320#Sprüche,29,27#27. Ein Greuel ist den Frommen, wer Unrecht tut, / dem Gottlosen ein Greuel, wer redlich wandelt.
17321#Sprüche,30,1#1. DIE Worte Agurs, des Sohnes Jakes, von Massa: / Es spricht der Mann: Ich mühte mich ab um Gott, / ich mühte mich ab um Gott und bin am Ende. /
17322#Sprüche,30,2#2. Zu stumpf bin ich, um ein Mensch zu sein, / und Menschenverstand besitze ich nicht. /
17323#Sprüche,30,3#3. Und Weisheit habe ich nicht gelernt, / sodass ich den Heiligen zu erkennen vermöchte. /
17324#Sprüche,30,4#4. Wer ist in den Himmel hinaufgestiegen und wieder herab? / Wer hat den Wind in seine Fäuste gefasst? / Wer hat die Wasser in ein Gewand gebunden? / wer festgestellt alle Enden der Erde? / Wie ist sein Name, wie der seines Sohnes? / -Hiob 38,4.5; Jes. 40,12.
17325#Sprüche,30,5#5. Alle Rede Gottes ist lauter. / Er ist ein Schild denen, die bei ihm sich bergen. / -Ps. 12,7; 18,31.
17326#Sprüche,30,6#6. Tue nichts zu seinen Worten hinzu, / dass er dich nicht rüge und du als Lügner dastehest. /
17327#Sprüche,30,7#7. Zweierlei erbitte ich mir von dir - / versage mir's nicht, bevor ich sterbe -: /
17328#Sprüche,30,8#8. Falschheit und Lüge halte fern von mir! / Gib mir weder Armut noch Reichtum; / lass mir die Speise werden, die mir beschieden ist! / -1.Tim. 6,8.
17329#Sprüche,30,9#9. Ich könnte sonst in Sattheit dich verleugnen / und sprechen: Wer ist der Herr? / oder ich könnte aus Armut stehlen / und mich an dem Namen meines Gottes vergreifen. /
17330#Sprüche,30,10#10. Verleumde nicht den Sklaven bei seinem Herrn, / damit er dir nicht fluche und du es büssest. /
17331#Sprüche,30,11#11. (Da ist) ein Geschlecht, das dem Vater flucht / und die Mutter nicht segnet; /
17332#Sprüche,30,12#12. ein Geschlecht, das sich selber rein dünkt / und doch nicht sauber ist von seinem Unrat; /
17333#Sprüche,30,13#13. ein Geschlecht - weiss wunder wie hochmütig / und hochgezogen die Wimpern! / -Spr. 6,17.
17334#Sprüche,30,14#14. ein Geschlecht, dessen Zähne Schwerter sind / und dessen Gebisse Messer, / die Elenden von der Erde wegzufressen, / hinweg aus der Menschheit die Armen.
17335#Sprüche,30,15#15. DER Blutegel hat zwei Töchter: Gib her! Gib her! / Drei Dinge sind es, die nicht satt werden, / ja viere, die nie sprechen: Genug! - /
17336#Sprüche,30,16#16. die Unterwelt und die Unfruchtbare, / die Erde, die des Wassers nicht satt wird, / und das Feuer, das nie spricht: Genug! /
17337#Sprüche,30,17#17. Das Auge, das des Vaters spottet / und die greise Mutter verachtet, / das werden die Raben im Tale aushacken, / das werden die jungen Adler fressen. / -Spr. 20,20; 5.Mo. 27,16.
17338#Sprüche,30,18#18. Drei Dinge sind mir zu hoch, / ja viere sind's, die ich nicht verstehe: /
17339#Sprüche,30,19#19. der Weg des Adlers am Himmel, / der Weg der Schlange auf dem Felsen, / der Weg des Schiffes mitten im Meer / und der Weg des Mannes beim Weibe. /
17340#Sprüche,30,20#20. So ist der Weg der Ehebrecherin: / sie isst und wischt sich den Mund / und spricht: «Ich habe nichts Böses getan.» /
17341#Sprüche,30,21#21. Unter dreien erzittert das Land, / ja unter vieren wird es ihm unerträglich: /
17342#Sprüche,30,22#22. unter einem Sklaven, der König wird, / unter einem Toren, der im Überfluss lebt, /
17343#Sprüche,30,23#23. unter einer Verschmähten, die einen Mann bekommt, / unter einer Sklavin, die ihre Herrin verdrängt. /
17344#Sprüche,30,24#24. Vier (Tiere) gehören zu den kleinsten auf Erden / und sind doch weiser als die Weisen: /
17345#Sprüche,30,25#25. die Ameisen sind ein schwaches Völklein / und rüsten doch im Sommer ihre Speise; / -Spr. 6,6.
17346#Sprüche,30,26#26. die Klippdachse sind ein Volk ohne Stärke / und bauen doch ihre Wohnungen in den Fels; /
17347#Sprüche,30,27#27. die Heuschrecken haben keinen König / und ziehen doch alle geordnet daher; /
17348#Sprüche,30,28#28. die Eidechse kann man mit der Hand greifen, / und doch ist sie in Königspalästen zu finden. /
17349#Sprüche,30,29#29. Dreie sind es, die stattlich schreiten, / ja viere, die stattlich einhergehen: /
17350#Sprüche,30,30#30. der Löwe, das mächtigste unter den Tieren, / der vor niemandem zurückweicht; /
17351#Sprüche,30,31#31. der Hahn, der hochgemut unter den Hennen schreitet, / der Bock, der vor seiner Herde einhergeht, / und der König, der vor dem Volk auftritt. /
17352#Sprüche,30,32#32. Magst du töricht auffahren / oder mit Überlegung - die Hand auf den Mund! /
17353#Sprüche,30,33#33. Denn Druck auf die Milch erzeugt Butter, / und Druck auf die Nase erzeugt Blut, / und Druck auf den Zorn erzeugt Streit.
17354#Sprüche,31,1#1. WORTE an Lemuel, den König von Massa, wie ihn seine Mutter ermahnt hat.
17355#Sprüche,31,2#2. Was (soll ich dir raten), mein Sohn, / du Sohn meines Leibes, Sohn meiner Gelübde? /
17356#Sprüche,31,3#3. Gib nicht deine Kraft den Weibern preis, / verdirb nicht deinen Wandel bei Königsgelagen! /
17357#Sprüche,31,4#4. Nicht ziemt es einem Könige, Wein zu trinken, / noch einem Fürsten, nach Rauschtrank zu verlangen. /
17358#Sprüche,31,5#5. Er könnte über dem Trinken des Gesetzes vergessen / und die Rechtssache der Elenden verdrehen. /
17359#Sprüche,31,6#6. Den Unglücklichen gebet Getränk / und Wein den Seelenbetrübten, /
17360#Sprüche,31,7#7. dass sie trinken und ihrer Armut vergessen / und ihrer Mühsal nicht mehr gedenken. /
17361#Sprüche,31,8#8. Öffne deinen Mund für die Witwe, / schaffe Recht allen verwaisten Kindern. /
17362#Sprüche,31,9#9. Öffne deinen Mund zu gerechtem Spruch / und schaffe Recht dem Elenden und Armen. -3.Mo. 19,15; Jes. 1,17; Jer. 22,15.16.
17363#Sprüche,31,10#10. AN einem wackern Weibe - wer findet es? - / hat man weit höhern Wert als an Korallen. / -Spr. 12,4.
17364#Sprüche,31,11#11. Bei ihr steht vertrauend des Gatten Herz, / des Gewinnes ermangelt er nicht. /
17365#Sprüche,31,12#12. Denn sie erweist ihm Gutes und nichts Böses / die ganze Zeit ihres Lebens. /
17366#Sprüche,31,13#13. Emsig tut sie sich um nach Wolle und Flachs / und schafft mit arbeitsfreudigen Händen. /
17367#Sprüche,31,14#14. Fernher gleich Kaufmannsschiffen / holt sie ihre Nahrung. /
17368#Sprüche,31,15#15. Gar frühe, noch bei Nacht, steht sie auf, / gibt ihrem Hause die Speise / und bestimmt das Tagewerk für ihre Mägde. /
17369#Sprüche,31,16#16. Hätte sie gern einen Acker, sie kauft ihn, / und vom Ertrag ihrer Hände einen Weinberg. /
17370#Sprüche,31,17#17. In Kraft gürtet sie ihre Lenden, / und rüstig regt sie die Arme. /
17371#Sprüche,31,18#18. Ja, sie erfährt, dass ihr Gewerbe gedeiht; / auch bei Nacht erlischt ihre Lampe nicht. /
17372#Sprüche,31,19#19. Kundig legt sie die Hand an den Rocken, / und ihre Finger ergreifen die Spindel. /
17373#Sprüche,31,20#20. Liebreich bietet sie ihre Hand dem Elenden, / streckt sie dem Armen entgegen. /
17374#Sprüche,31,21#21. Muss vom Schnee nichts fürchten für ihre Leute; / denn ihr ganzes Haus trägt zwiefache Kleidung. /
17375#Sprüche,31,22#22. Näht sich selber die Decken, / feinstes Linnen und Purpur ist ihr Gewand. /
17376#Sprüche,31,23#23. Oben im Tor ist ihr Mann geachtet, / wenn er bei des Landes Ältesten sitzt. /
17377#Sprüche,31,24#24. Prachthemden macht und verkauft sie, / und Gürtel gibt sie an den Händler ab. /
17378#Sprüche,31,25#25. Rüstige Kraft und Hoheit ist ihr Gewand; / sie lacht des künftigen Tages. /
17379#Sprüche,31,26#26. Sie öffnet den Mund zu verständiger Rede, / und freundliche Weisung ist auf ihrer Zunge. /
17380#Sprüche,31,27#27. Tun und Treiben im Haus überwacht sie; / Brot des Müssiggangs isst sie nicht. /
17381#Sprüche,31,28#28. Und ihre Söhne treten auf und preisen sie glücklich; / ihr Gatte ist voll ihres Lobes: /
17382#Sprüche,31,29#29. «Viele Töchter halten sich wacker, / doch du übertriffst sie alle.» /
17383#Sprüche,31,30#30. Wandelbar ist die Anmut, ein flüchtiger Hauch die Schönheit; / aber ein gottesfürchtiges Weib ist des Ruhmes wert. /
17384#Sprüche,31,31#31. Zollt ihr, was sie verdient hat! / Ihre Werke verkünden ihr Lob in den Toren.