19015#Jeremia,1,1#1. DIE Worte Jeremias, des Sohnes Hilkias, eines der Priester, die zu Anathoth im Lande Benjamin wohnten,
19016#Jeremia,1,2#2. an den das Wort des Herrn erging in den Tagen Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, im dreizehnten Jahre seiner Regierung; -2.Kön. 22,1.
19017#Jeremia,1,3#3. und es erging (an ihn auch noch) in den Tagen Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, bis zum Schluss des elften Jahres Zedekias, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, bis Jerusalem in die Verbannung zog im fünften Monat. -2.Kön. 23,34; 24,17; Jer. 39,9; 52,12-16.
19018#Jeremia,1,4#4. Und es erging an mich das Wort des Herrn:
19019#Jeremia,1,5#5. Noch ehe ich dich bildete im Mutterleibe, habe ich dich erwählt; ehe du aus dem Schosse hervorgingst, habe ich dich geweiht: zum Propheten für die Völker habe ich dich bestimmt. -Jes. 49,1; Gal. 1,15.
19020#Jeremia,1,6#6. Da sprach ich: Ach, Herr, mein Gott, ich verstehe ja nicht zu reden; ich bin noch zu jung. -2.Mo. 4,10.
19021#Jeremia,1,7#7. Aber der Herr antwortete mir: Sage nicht: «Ich bin noch zu jung», sondern zu allen, zu denen ich dich sende, wirst du gehen, und alles, was ich dir gebiete, wirst du reden.
19022#Jeremia,1,8#8. Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin mit dir, dich zu erretten, spricht der Herr.
19023#Jeremia,1,9#9. Und der Herr streckte seine Hand aus und berührte meinen Mund. Und er sprach zu mir: Damit lege ich meine Worte in deinen Mund. -5.Mo. 18,18; Jes. 6,7.
19024#Jeremia,1,10#10. Siehe, ich setze dich heute über die Völker und über die Königreiche, auszureissen und niederzureissen, zu verderben und zu zerstören, zu pflanzen und aufzubauen.
19025#Jeremia,1,11#11. Und es erging an mich das Wort des Herrn: Jeremia, was siehst du? Ich sprach: Einen Mandelzweig-1- sehe ich. -1) der Name des Mandelbaums, der sehr früh blüht, klingt im Hebr. an das Wort für «wachen» an, ähnlich wie unser «Wacholder».
19026#Jeremia,1,12#12. Da sprach der Herr zu mir: Du hast recht gesehen; denn ich wache-1- über meinem Worte, es zu vollstrecken. -1) s. Anm. zu V. 11.
19027#Jeremia,1,13#13. Und das Wort des Herrn erging an mich zum zweiten Male: Was siehst du? Ich sprach: Ich sehe einen siedenden Kessel; er erscheint von Norden her.
19028#Jeremia,1,14#14. Da sprach der Herr zu mir: Von Norden her kommt siedend das Unheil über alle Bewohner des Landes. -Jer. 4,6.
19029#Jeremia,1,15#15. Denn siehe, ich rufe alle Königreiche von Norden, spricht der Herr; und sie werden kommen und ein jedes seinen Thron am Eingang der Tore Jerusalems aufstellen und wider alle seine Mauern ringsum und wider alle Städte Judas. -Jer. 6,1.22; 10,22; 50,41.
19030#Jeremia,1,16#16. Dann werde ich über sie-1- mein Urteil sprechen wegen all ihrer Bosheit, dass sie mich verlassen und andern Göttern geopfert und die Machwerke ihrer Hände angebetet haben. -1) d.h. die Judäer.
19031#Jeremia,1,17#17. Du aber gürte deine Lenden, mache dich auf und rede zu ihnen alles, was ich dir gebiete. Erschrick nicht vor ihnen, dass ich dich nicht vor ihnen erschrecken mache!
19032#Jeremia,1,18#18. Ich selbst, ich mache dich heute zur festen Burg, zur eisernen Säule und zu ehernen Mauer wider das ganze Land, wider die Könige Judas und seine Fürsten, wider seine Priester und wider das Volk des Landes. -Jer. 15,20.
19033#Jeremia,1,19#19. Sie werden wider dich streiten, dich aber nicht überwältigen; denn ich bin mit dir, spricht der Herr, dich zu erretten.
19034#Jeremia,2,1#1. UND es erging an mich das Wort des Herrn:
19035#Jeremia,2,2#2. Gehe hin und predige vor den Ohren Jerusalems und sprich: So spricht der Herr: Ich gedenke dir's, wie du mir hold warst in deiner Jugend, wie du mich liebtest in deiner Brautzeit, wie du mir folgtest in der Wüste, im saatlosen Lande.
19036#Jeremia,2,3#3. Heilig war Israel dem Herrn wie ein Erstling der Ernte: wer von dem isst, muss es büssen, Unheil kommt über ihn, spricht der Herr. -2.Mo. 19,6.
19037#Jeremia,2,4#4. Höret das Wort des Herrn, Haus Jakob und all ihr Geschlechter des Hauses Israel!
19038#Jeremia,2,5#5. So spricht der Herr: Was fanden eure Väter Unrechtes an mir, dass sie von mir wichen, dem Nichtigen-1- nachgingen und zunichte wurden -Mi. 6,3. 1) d.h. den Götzen.
19039#Jeremia,2,6#6. und nicht mehr fragten: Wo ist der Herr, der uns hergeführt aus dem Lande Ägypten, der uns geleitet hat in der Wüste, im Lande der Öde und der Schluchten, im Lande der Dürre und des Dunkels, im Land, da keiner wandert und keiner Wohnung macht? -5.Mo. 8,15.
19040#Jeremia,2,7#7. Ich brachte euch ins Gartenland, seine Früchte und Güter zu geniessen. Ihr aber kamt und entweihtet mein Land; mein Eigentum machtet ihr zum Greuel.
19041#Jeremia,2,8#8. Die Priester fragten nicht: «Wo ist der Herr?» Die das Gesetz handhaben, wollten von mir nichts wissen, und die Hirten wurden mir untreu; die Propheten weissagten im Namen Baals und liefen denen nach, die nicht helfen-1-. -1) d.h. den Götzen.
19042#Jeremia,2,9#9. Darum muss ich noch weiter mit euch rechten, spricht der Herr, muss rechten mit euren Kindeskindern.
19043#Jeremia,2,10#10. Denn geht hinüber an die Gestade der Chittäer und schaut, schickt nach Kedar und merkt wohl auf! Seht, ob je dergleichen geschehen:
19044#Jeremia,2,11#11. hat je ein Volk seine Götter vertauscht, die nicht einmal Götter sind? Mein Volk aber hat seinen Ruhm-1- vertauscht gegen das, was nicht hilft. -1) d.h. Gott.
19045#Jeremia,2,12#12. Erstarret darob, ihr Himmel, und schaudert, entsetzt euch über die Massen! spricht der Herr.
19046#Jeremia,2,13#13. Denn zwiefach hat mein Volk gefrevelt: mich hat es verlassen, den Quell lebendigen Wassers, und hat sich Brunnen gegraben, rissige Brunnen, die das Wasser nicht halten. -Jer. 17,13.
19047#Jeremia,2,14#14. Ist Israel Sklave, im Hause geborener Knecht? Warum denn ward er zum Raube, wurden verbrannt seine Städte?
19048#Jeremia,2,15#15. Wider ihn brüllten die Löwen, erhoben laut ihre Stimme und machten sein Land zur Öde, wo niemand wohnt. -Jes. 1,7; 5,29; Jer. 4,7.
19049#Jeremia,2,16#16. Auch die Söhne von Memphis und Daphne werden dir den Scheitel abweiden.
19050#Jeremia,2,17#17. Hast du dir dieses Los nicht selbst bereitet durch deinen Abfall von dem Herrn, deinem Gott? -Jer. 4,18.
19051#Jeremia,2,18#18. Und nun, was frommt es dir, nach Ägypten zu laufen, um Wasser des Sihor zu trinken? und was frommt es dir, nach Assur zu laufen, um Wasser des Euphrat zu trinken? -Hos. 7,11; 12,2.
19052#Jeremia,2,19#19. Belehren wird dich dein Unglück und deine Abkehr dich züchtigen! Erkenne und sieh: böse und bitter ist dein Abfall von dem Herrn, deinem Gott; du hast keine Scheu vor mir, spricht der Herr der Heerscharen.
19053#Jeremia,2,20#20. Denn längst schon hast du dein Joch zerbrochen, deine Bande zerrissen; du sprachst: «Sklavin will ich nicht sein!» Ja, auf jedem hohen Hügel und unter jedem grünen Baum liegst du als Dirne. -Jer. 3,6; Jes. 57,5; Hes. 6,13.
19054#Jeremia,2,21#21. Ich habe dich gepflanzt als edle Rebe, ganz echtes Gewächs; wie bist du mir verwandelt zum faulen, zum entarteten Weinstock! -Ps. 80,9.
19055#Jeremia,2,22#22. Ja, wenn du dich schon wüschest mit Lauge und noch so viel Seife dir nähmest - der Schmutzfleck deiner Schuld bleibt doch vor mir, spricht der Herr.
19056#Jeremia,2,23#23. Wie darfst du sagen: «Ich habe mich nicht besudelt, bin den Baalen nicht nachgelaufen!» Sieh doch dein Treiben im Tale, erkenne, was du getan hast! Die flinke junge Kamelin, die hin und her läuft ihre Wege,
19057#Jeremia,2,24#24. die ausbricht in die Steppe in der Gier ihrer Brunst - sie schnappt nach Luft ob ihrer Brunst -, wer bringt sie zurück? Alle, die sie suchen, müssen sich nicht mühen, sie finden sie in ihrem Monat.
19058#Jeremia,2,25#25. Hemme deinen Fuss, dass er nicht bloss wird, schone deine Kehle, dass sie nicht dürstet! Aber du sagst: Verzweifelt! Nein! denn ich liebe die Fremden, und ihnen muss ich nachlaufen.
19059#Jeremia,2,26#26. Wie der Dieb, wenn er ertappt wird, so wird zuschanden das Haus Israel <das sind ihre Könige, ihre Fürsten, ihre Priester und ihre Propheten>,
19060#Jeremia,2,27#27. die da sagen zum Baum: «Du bist mein Vater!» und zum Stein: «Du hast mich geboren!» Mir kehren sie ja den Rücken zu und nicht das Antlitz, und wenn dann die Not kommt, sagen sie: «Stehe auf und hilf uns!» -Jer. 7,24; 32,33.
19061#Jeremia,2,28#28. Wo sind denn deine Götter, die du dir gemacht hast? Sie mögen doch aufstehen und dir helfen in der Zeit deiner Not! Denn so zahlreich wie deine Städte sind deine Götter geworden, Juda, und in allen Strassen Jerusalems hat man dem Baal geopfert. -Jer. 11,13; 5.Mo. 32,37.38; Ri. 10,14; Jes. 2,8.
19062#Jeremia,2,29#29. Warum hadert ihr denn mit mir? Ihr alle seid gottlos, ihr alle habt mir die Treue gebrochen, spricht der Herr.
19063#Jeremia,2,30#30. Umsonst habe ich eure Söhne geschlagen, sie nahmen nicht Zucht an; das Schwert hat eure Propheten gefressen wie ein würgender Löwe. -Jer. 5,3.
19064#Jeremia,2,31#31. Welch ein Geschlecht seid ihr! Sehet das Wort des Herrn! Bin ich eine Wüste geworden für Israel oder ein Land des Dunkels? Warum spricht denn mein Volk: «Wir schweifen frei, kommen nicht mehr zu dir!»
19065#Jeremia,2,32#32. Vergisst wohl eine Jungfrau ihres Schmucks, eine Braut ihres Gürtels? Aber mein Volk hat meiner vergessen so gar lange Zeit.
19066#Jeremia,2,33#33. Wie trefflich richtest du es ein, Liebschaft zu suchen! Darum hast du auch deinen Wandel an jegliche Bosheit gewöhnt.
19067#Jeremia,2,34#34. An deinen Säumen findet sich sogar Blut unschuldiger Wesen. Nicht bei Einbrechern habe ich's gefunden, sondern an diesen allen. -2.Kön. 21,16.
19068#Jeremia,2,35#35. Und da sprichst du: «Ich bin unschuldig! hat sich sein Zorn doch von mir gewandt.» Siehe, ich will mit dir rechten, weil du sagst, du habest nicht gesündigt.
19069#Jeremia,2,36#36. Wie leicht nimmst du es doch, deinen Weg zu ändern! Auch an Ägypten wirst du zuschanden, wie du an Assur zuschanden wurdest. -2.Chr. 28,20; Jes. 30,5.
19070#Jeremia,2,37#37. Auch von dort wirst du abziehen müssen und die Hände über dem Kopfe zusammenschlagen; denn der Herr hat sie verworfen, auf die du vertrautest, und es wird dir mit ihnen nicht glücken.
19071#Jeremia,3,1#1. WENN ein Mann sein Eheweib verstösst und sie geht von ihm und wird einem andern zu eigen, darf sie wieder zu ihm zurück? Ist nicht ein solches Weib gänzlich entweiht? Du aber hast mit vielen Liebhabern gebuhlt; gibt's da eine Rückkehr zu mir? spricht der Herr. -5.Mo. 24,1-4.
19072#Jeremia,3,2#2. Erhebe deine Augen zu den Höhen und schaue: wo bist du nicht geschändet worden? An den Strassen hast du auf sie gewartet wie ein Araber in der Wüste, hast das Land entweiht mit deiner Buhlerei und mit deiner Bosheit. -Hos. 4,13.
19073#Jeremia,3,3#3. Da blieben die Regenschauer aus, und der Frühjahrsregen kam nicht. Aber du hattest die Stirn einer Dirne, wolltest dich nicht schämen.
19074#Jeremia,3,4#4. Riefst du mir nicht eben noch zu: «Mein Vater! der Freund meiner Jugend bist du!
19075#Jeremia,3,5#5. Wird er wohl ewiglich zürnen, für immer nachtragen?» So redetest du und tatest das Böse; das brachtest du über dich.
19076#Jeremia,3,6#6. Und der Herr sprach zu mir in den Tagen des Königs Josia: Hast du gesehen, was Israel, das abtrünnige Weib, getan hat? - Sie ging auf jeden hohen Berg und unter jeden grünen Baum und buhlte daselbst. -Jer. 2,20.
19077#Jeremia,3,7#7. Ich dachte: «Nachdem sie dies alles getan hat, wird sie zu mir zurückkehren»; aber sie kehrte nicht zurück. Wohl sah ihre Schwester Juda, die Treulose, -Hes. 16,46.
19078#Jeremia,3,8#8. dass ich Israel, das abtrünnige Weib, gerade um ihres Ehebruchs willen verstiess und ihr den Scheidebrief gab; doch ihre Schwester Juda, die Treulose, scheute sich nicht, sondern ging hin und buhlte auch. -2.Kön. 17,23.
19079#Jeremia,3,9#9. Und durch ihr leichtfertiges Buhlen entweihte sie das Land und trieb Ehebruch mit Stein und Baum.
19080#Jeremia,3,10#10. Und bei alledem kehrte auch Juda, die treulose Schwester, nicht von ganzem Herzen zu mir zurück, sondern in Heuchelei, spricht der Herr.
19081#Jeremia,3,11#11. Und der Herr sprach zu mir: Israel, die Abtrünnige, hat sich gerechter gehalten als Juda, die Treulose. -Hes. 16,51; 23,11.
19082#Jeremia,3,12#12. Geh, rufe diese Worte gen Norden: Kehre wieder, Israel, du Abtrünnige! spricht der Herr. Ich will nicht finster auf euch blicken; denn ich bin gütig, spricht der Herr, ich trage nicht ewiglich nach.
19083#Jeremia,3,13#13. Nur erkenne deine Schuld, dass du dem Herrn, deinem Gott, die Treue gebrochen und den Fremden dich preisgegeben unter jedem grünen Baum, auf meine Stimme aber nicht gehört hast, spricht der Herr.
19084#Jeremia,3,14#14. Kehret wieder, abtrünnige Söhne, spricht der Herr; denn ich bin euer Herr, und ich will euch, je einen aus jeder Stadt und je zwei aus jedem Geschlecht, nehmen und euch nach Zion heimbringen.
19085#Jeremia,3,15#15. Und ich will euch Hirten geben nach meinem Herzen, die werden euch weiden mit Einsicht und Klugheit. -Jer. 23,4.
19086#Jeremia,3,16#16. Wenn ihr euch dann mehrt und fruchtbar werdet im Lande in jenen Tagen, spricht der Herr, so wird man nicht mehr sagen: Die Lade des Bundes des Herrn! - Sie wird keinem mehr in den Sinn kommen, und man wird ihrer nicht mehr gedenken; man wird sie nicht vermissen und sie auch nicht wiederherstellen.
19087#Jeremia,3,17#17. Alsdann wird man Jerusalem nennen «Thron des Herrn», und es werden dorthin alle Völker zusammenströmen zu dem Namen des Herrn, nach Jerusalem; und sie werden nicht mehr dem Starrsinn ihres bösen Herzens folgen. -Jer. 16,19; Mi. 4,2.
19088#Jeremia,3,18#18. In jenen Tagen werden die vom Hause Juda zu denen vom Hause Israel gehen, und sie werden zusammen aus dem Lande des Nordens heimkommen in das Land, das ich euren Vätern zu eigen gegeben. -Jes. 11,12.
19089#Jeremia,3,19#19. Ich hatte gedacht: Wie will ich dich setzen an Sohnes Statt und dir ein liebliches Land geben, das allerherrlichste Erbe unter den Völkern! Und ich meinte, du würdest mich Vater nennen, von mir dich nicht abwenden. -5.Mo. 7,6; 8,7.
19090#Jeremia,3,20#20. Aber fürwahr, wie ein Weib seinem Freunde die Treue bricht, so habt ihr mir die Treue gebrochen, Haus Israel, spricht der Herr.
19091#Jeremia,3,21#21. Horch! auf den Höhen hört man flehentliches Weinen der Kinder Israel, dass sie verkehrte Wege gewandelt und des Herrn, ihres Gottes, vergessen haben.
19092#Jeremia,3,22#22. Kehret wieder, abtrünnige Söhne, ich will euren Abfall heilen. - «Da sind wir, wir kommen zu dir; denn du bist der Herr, unser Gott.
19093#Jeremia,3,23#23. Wahrlich, Trug sind die Hügel, der Lärm auf den Bergen! Wahrlich, bei dem Herrn, unserm Gott, steht das Heil Israels!
19094#Jeremia,3,24#24. Der Schandgott hat den Erwerb unsrer Väter verzehrt von unsrer Jugend auf, ihre Schafe und Rinder, ihre Söhne und Töchter.
19095#Jeremia,3,25#25. So wollen wir uns denn in unsre Schande betten, und unsre Schmach bedecke uns! denn gegen den Herrn, unsern Gott, haben wir und unsre Väter gesündigt von Jugend an bis auf diesen Tag; wir haben nicht auf die Stimme des Herrn, unsres Gottes, gehört.»
19096#Jeremia,4,1#1. Willst du, Israel, umkehren, spricht der Herr, so darfst du zu mir zurück; und willst du deine Greuel wegtun, so musst du vor mir nicht fliehen.
19097#Jeremia,4,2#2. Und schwörst du: «So wahr der Herr lebt!» in Wahrheit, in Recht und Gerechtigkeit, so werden Völker mit seinem Namen sich segnen und seiner sich rühmen. -5.Mo. 10,20.
19098#Jeremia,4,3#3. Denn so spricht der Herr zu den Männern von Juda und zu den Bewohnern Jerusalems: Brechet euch einen Neubruch und säet nicht unter die Dornen! -Hos. 10,12.
19099#Jeremia,4,4#4. Beschneidet euch für den Herrn und entfernt die Vorhaut eures Herzens, ihr Männer von Juda und ihr Bewohner Jerusalems, damit nicht wie Feuer losbreche mein Grimm und brenne, dass niemand löschen kann, wegen eurer bösen Taten! -Jer. 9,26; 5.Mo. 10,16; Röm. 2,29; Kol. 2,11.
19100#Jeremia,4,5#5. TUT es kund in Juda, und in Jerusalem lasset es hören: Stosset ins Horn im Lande, rufet mit lauter Stimme: Schart euch zusammen! Auf und hinein in die festen Städte!
19101#Jeremia,4,6#6. Empor das Panier gen Zion, flüchtet, verweilet nicht! Denn Unheil führe ich heran von Norden und grosses Verderben. -Jer. 1,14; 6,1.22; 10,22; 50,41.
19102#Jeremia,4,7#7. Schon steigt aus seinem Dickicht herauf der Löwe, der Würger der Völker, bricht auf und kommt hervor aus seiner Stätte, dein Land zu verwüsten; deine Städte werden zerstört, dass niemand drin wohnt.
19103#Jeremia,4,8#8. Darum gürtet das Trauergewand um, wehklaget und heulet! Nicht hat sich von uns gewendet der glühende Zorn des Herrn. -Jer. 2,35; 6,26.
19104#Jeremia,4,9#9. An jenem Tage, spricht der Herr, da wird der Mut des Königs und der Mut der Fürsten vergehen; die Priester werden erstarren und die Propheten bestürzt sein.
19105#Jeremia,4,10#10. Und sie werden sprechen: Ach Herr, unser Gott, wahrlich, bitter getäuscht hast du dieses Volk und Jerusalem! Du sprachst: «Heil wird euch werden!» und nun geht das Schwert uns ans Leben.
19106#Jeremia,4,11#11. Zu jener Zeit wird man zu diesem Volk und zu Jerusalem sagen: Über heisse Wüstenhöhen kommt der Sturm an die Tochter meines Volkes; nicht zum Worfeln, nicht zum Säubern,
19107#Jeremia,4,12#12. wuchtig fährt mir der Sturm daher. Jetzt will auch ich mein Urteil über sie sprechen.
19108#Jeremia,4,13#13. Siehe, wie Wolken steigt's herauf, wie Windsbraut seine Wagen, schneller als Adler seine Rosse. Wehe uns, wir sind verloren!
19109#Jeremia,4,14#14. Wasche dein Herz rein von Bosheit, Jerusalem, dass dir Rettung werde! Wie lange noch soll wohnen in deinem Innern dein frevles Sinnen? -Jes. 1,16.
19110#Jeremia,4,15#15. Horch! von Dan her kommt Kunde, Unheilsbotschaft vom Gebirge Ephraim!
19111#Jeremia,4,16#16. Lasst die Völker es wissen, verkündet es über Jerusalem: Siehe, Panther kommen aus fernem Lande, laut brüllend wider die Städte Judas!
19112#Jeremia,4,17#17. Wie Feldhüter lagern sie rings um die Stadt her; denn wider mich hat sie sich empört, spricht der Herr.
19113#Jeremia,4,18#18. Dein Wandel und deine Taten haben dir solches bereitet. Das ist die Frucht deiner Bosheit, dass es nun so bitter steht und dir ans Herz greift. -Jer. 2,17.
19114#Jeremia,4,19#19. Ach, meine Brust, meine Brust! ich zittre! ihr Kammern des Herzens! Es stürmt in mir meine Seele, ich kann nicht schweigen. Denn Hörnerschall höre ich und Kriegsgeschrei.
19115#Jeremia,4,20#20. Es kommt Verderben über Verderben, das ganze Land ist verwüstet; jählings sind meine Hütten verheert, im Nu meine Zelte.
19116#Jeremia,4,21#21. Wie lange noch muss ich das Panier sehen, muss ich hören den Hörnerschall?
19117#Jeremia,4,22#22. Denn töricht ist mein Volk, mich kennen sie nicht; einfältige Kinder sind sie und unverständig. Weise sind sie, um Böses zu tun, aber Gutes zu tun verstehen sie nicht.
19118#Jeremia,4,23#23. Ich schaute auf die Erde - siehe da, lauter Öde! schaute auf zum Himmel - dahin war sein Licht!
19119#Jeremia,4,24#24. Ich schaute auf die Berge - siehe da, sie bebten, und die Hügel alle, sie wankten und schwankten!
19120#Jeremia,4,25#25. Ich schaute hin - siehe, da verschwanden die Menschen, und die Vögel des Himmels, sie alle entflohen!
19121#Jeremia,4,26#26. Ich schaute auf das Fruchtland - siehe da, die Wüste, und all seine Städte zerstört vor dem Herrn, vor seinem glühenden Zorn!
19122#Jeremia,4,27#27. Denn so spricht der Herr: Das ganze Land soll eine Wüstenei werden; doch will ich ihm nicht den Garaus machen. -Jer. 5,10.18; 46,28.
19123#Jeremia,4,28#28. Darob wird trauern die Erde, in Schwarz sich hüllen der Himmel droben; denn ich habe gesprochen und bereue nicht, ich habe beschlossen und kehre nicht um.
19124#Jeremia,4,29#29. Vor dem Lärm der Reiter und Bogenschützen flüchtet das ganze Land, sie gehen hinein ins Dickicht, steigen auf die Felsen; jede Stadt ist verlassen, kein Bewohner darin.
19125#Jeremia,4,30#30. Und du, vergewaltigtes Weib, was willst du tun? Magst du dich kleiden in Karmesin, dich schmücken mit Goldschmuck, gross machen die Augen mit Schminke - du machst dich umsonst schön! Dich verschmähen die Buhlen, sie begehren dein Leben.
19126#Jeremia,4,31#31. Denn Geschrei höre ich wie vom kreissenden Weibe, Angstruf wie von der werdenden Mutter, die Stimme der Tochter Zion, die ächzt und die Hände ausstreckt: «Wehe mir, es erliegt mein Leben den Mördern!»
19127#Jeremia,5,1#1. Streifet umher in den Gassen Jerusalems, schauet und merket auf, und suchet auf seinen Plätzen, ob ihr einen findet, der sich der Treue befleisst, ob einer da sei, der Recht übt! - Dann will ich ihnen vergeben. -1.Mo. 18,32.
19128#Jeremia,5,2#2. Und wenn sie sprechen: «So wahr der Herr lebt!» so schwören sie falsch.
19129#Jeremia,5,3#3. Sind denn auf Trug, o Herr, deine Augen gerichtet, nicht vielmehr auf Treue? Du hast sie geschlagen - es tut ihnen nicht wehe; du hast sie zerrieben - sie wollen nicht Zucht annehmen. Sie haben ihre Stirn härter gemacht als Stein, wollen nicht umkehren. -Jer. 2,30; Jes. 9,13; 48,4.
19130#Jeremia,5,4#4. Ich aber dachte: «Nur die Geringen sind's, die sind töricht; denn sie verstehen sich nicht auf den Willen des Herrn, auf das Recht ihres Gottes.
19131#Jeremia,5,5#5. Ich will doch zu den Grossen gehen, will mit ihnen reden; denn die verstehen sich auf den Willen des Herrn, auf das Recht ihres Gottes.» Aber sie alle hatten das Joch zerbrochen, die Stricke zerrissen. -Jer. 2,20.
19132#Jeremia,5,6#6. Darum schlägt sie der Löwe des Waldes, der Steppenwolf wird sie verderben, der Panther lauert vor ihren Städten; wer sie verlässt, wird zerrissen. Denn ihrer Übertretungen sind viele, und gross ist ihr Abfall. -Jer. 4,7.
19133#Jeremia,5,7#7. Weshalb soll ich dir verzeihen? Deine Söhne haben mich verlassen, haben geschworen bei denen, die nicht Gott sind. Ich machte sie satt - da wurden sie Ehebrecher, wurden Gäste im Hause der Dirne.
19134#Jeremia,5,8#8. Wohlgenährte, geile Hengste sind sie geworden, sie wiehern ein jeder nach dem Weibe des Nächsten. -Hes. 22,11.
19135#Jeremia,5,9#9. Sollte ich dergleichen nicht ahnden? spricht der Herr. Sollte ich mich nicht rächen an einem solchen Volke?
19136#Jeremia,5,10#10. Steigt hinauf in ihre Pflanzung und verheert sie, doch macht ihr nicht den Garaus! Entfernt ihre Schosse, sie sind nicht des Herrn. -Jer. 4,27; 46,28.
19137#Jeremia,5,11#11. Denn treulos haben sie mich verlassen, das Haus Israel und das Haus Juda, spricht der Herr. -Jer. 3,20.
19138#Jeremia,5,12#12. Sie haben den Herrn verleugnet, haben gesprochen: «Er tut's nicht! Es wird kein Unheil über uns kommen; Schwert und Hunger werden wir nicht sehen! -Jes. 28,15.
19139#Jeremia,5,13#13. Aus dem, was die Propheten sagen, wird nichts; das Wort (des Herrn) ist ja doch nicht in ihnen.»
19140#Jeremia,5,14#14. Darum spricht der Herr, der Gott der Heerscharen: Weil sie solches reden, wird ihnen also geschehen: Siehe, ich mache meine Worte in deinem Munde zu Feuer und dieses Volk zum Brennholz, und es wird sie verzehren. -Jer. 1,9.
19141#Jeremia,5,15#15. Siehe, ich bringe über euch, Haus Israel, ein Volk aus der Ferne, spricht der Herr; ein uraltes Volk ist es, ein Volk aus der Vorzeit, ein Volk, dessen Sprache du nicht kennst und dessen Rede du nicht verstehst. -5.Mo. 28,49.
19142#Jeremia,5,16#16. Sein Köcher ist wie ein offenes Grab, sie alle sind Helden.
19143#Jeremia,5,17#17. Es frisst deine Ernte und dein Brot, frisst deine Söhne und Töchter; es frisst deine Schafe und deine Rinder, frisst deinen Weinstock und Feigenbaum. Es zerstört mit dem Schwert deine festen Städte, auf welche du dich verlässest.
19144#Jeremia,5,18#18. Doch auch in jenen Tagen, spricht der Herr, will ich euch nicht den Garaus machen. -Amos 9,8.
19145#Jeremia,5,19#19. Und wenn ihr sprecht: Wofür hat der Herr, unser Gott, uns das alles getan? so antworte ihnen: Wie ihr mich verlassen und fremden Göttern gedient habt im eignen Lande, so sollt ihr Fremden dienen in fremdem Lande. -Jer. 16,10-13.
19146#Jeremia,5,20#20. Verkündet es im Hause Jakob und rufet es aus in Juda:
19147#Jeremia,5,21#21. Höre doch dies, du törichtes, unverständiges Volk! die ihr Augen habt und nicht seht, Ohren habt und nicht hört! -Jer. 6,10; Jes. 6,9.10.
19148#Jeremia,5,22#22. Mich wollt ihr nicht fürchten? spricht der Herr, vor mir nicht erzittern? der ich dem Meere den Sand als Grenze gesetzt, als ewige Schranke, die es nicht überschreiten darf: ob es schon stürmt, es bezwingt sie nicht; ob seine Wellen tosen, sie überschreiten sie nicht. -Hiob 38,10.11; Ps. 104,9.
19149#Jeremia,5,23#23. Aber dieses Volk hat ein trotziges, widerspenstiges Herz; sie haben sich abgewandt, sind davongegangen
19150#Jeremia,5,24#24. und haben niemals zu sich gesagt: «Lasst uns doch den Herrn fürchten, unsern Gott, der im Frühjahr wie im Spätjahr den Regen spendet zu seiner Zeit, der die Wochen, die feste Zeit der Ernte, uns einhält.» -5.Mo. 11,14.
19151#Jeremia,5,25#25. Eure Verschuldungen haben diese Ordnung gestört, und eure Sünden haben euch des Segens beraubt.
19152#Jeremia,5,26#26. Denn in meinem Volke finden sich Gottlose; Fallen stellen sie auf, um zu verderben, um Menschen zu fangen.
19153#Jeremia,5,27#27. Wie ein Korb voller Vögel, so sind ihre Häuser voll erlisteten Guts; darum sind sie gross geworden und reich.
19154#Jeremia,5,28#28. Auch übertreten sie das Recht: sie schaffen der Waise nicht ihr Recht und führen nicht die Sache der Witwe. -Jes. 1,23.
19155#Jeremia,5,29#29. Sollte ich dergleichen nicht ahnden? spricht der Herr. Sollte ich mich nicht rächen an einem solchen Volke?
19156#Jeremia,5,30#30. Schreckliche, schaurige Dinge sind im Lande geschehen: -Jer. 27,15; Hes. 13,6.
19157#Jeremia,5,31#31. die Propheten weissagen im Dienst der Lüge, und die Priester stehen ihnen zur Seite mit ihren Weisungen, und meinem Volke gefällt es so - aber was wollt ihr tun, wenn's damit aus ist?
19158#Jeremia,6,1#1. Flüchtet, ihr Söhne Benjamins, hinweg aus Jerusalem, und in Thekoa stosst ins Horn und lasst ein Zeichen aufsteigen über Beth-Kerem! Denn Unheil blickt drohend von Norden her und grosses Verderben. -Jer. 1,14; 4,6; 10,22; 50,41.
19159#Jeremia,6,2#2. Über die Liebliche, die Verzärtelte, über die Höhe der Tochter Zion
19160#Jeremia,6,3#3. kommen Hirten mit ihren Herden, schlagen rings ihre Zelte auf wider sie und weiden ein jeder auf seinem Teil.
19161#Jeremia,6,4#4. «Weiht euch zum Kampfe wider die Stadt! Auf, lasset uns stürmen am Mittag!» - «Wehe uns, schon neigt sich der Tag, schon dehnen sich die Schatten des Abends!» -
19162#Jeremia,6,5#5. «Auf denn, stürmen wir in der Nacht, zerstören wir ihre Paläste!»
19163#Jeremia,6,6#6. Denn so spricht der Herr der Heerscharen: Haut ihre Bäume um und schüttet einen Damm auf wider Jerusalem! Wehe der Stadt voller Lüge, in der die Gewalt herrscht!
19164#Jeremia,6,7#7. Wie ein Brunnen sein Wasser quellen lässt, so lässt sie ihre Bosheit quellen: von Unrecht und Gewalttat hört man in ihr; Wunden und Schläge muss ich beständig schauen.
19165#Jeremia,6,8#8. Lass dich warnen, Jerusalem, dass mein Herz sich dir nicht entfremde, dass ich dich nicht mache zur Wüstenei, zum unbewohnten Lande!
19166#Jeremia,6,9#9. So sprach (zu mir) der Herr der Heerscharen: Halte Nachlese, halte Nachlese, wie am Weinstock, am Rest Israels! Noch einmal suche ab, wie der Winzer, mit deiner Hand seine Schosse! -
19167#Jeremia,6,10#10. Wem soll ich noch zureden, wen beschwören, dass sie darauf achten? Siehe, taub ist ihr Ohr, sie können nicht hören! Siehe, zum Hohn geworden ist ihnen das Wort des Herrn, sie mögen es nicht leiden! -Jer. 5,21.
19168#Jeremia,6,11#11. Ich bin voll der Zornglut des Herrn, ich habe Mühe, sie zurückzuhalten. Ausgiessen muss ich sie über das Kind auf der Gasse, über den Kreis der Jünglinge zumal; ja, ergriffen werden Mann und Weib, der Alte samt dem Hochbetagten.
19169#Jeremia,6,12#12. Ihre Häuser werden andern zuteil, die Felder, die Weiber zumal; ja, ich recke meine Hand aus wider die Bewohner des Landes, spricht der Herr. -Jer. 8,10-12; 5.Mo. 28,30.
19170#Jeremia,6,13#13. Denn sie alle, vom Kleinsten bis zum Grössten, sind auf Gewinn aus, und Betrug üben alle, so Priester wie Prophet.
19171#Jeremia,6,14#14. Und sie heilen den Schaden meines Volkes leichthin, indem sie sagen: «Friede! Friede!» - Doch wo ist Friede? -Hes. 13,10.
19172#Jeremia,6,15#15. In Schanden stehen sie da, denn sie haben Greuel verübt; doch Scham kennen sie nicht; wissen nichts von Beschämung. Darum werden sie unter den Fallenden fallen; zur Zeit, da ich sie heimsuche, werden sie stürzen, spricht der Herr.
19173#Jeremia,6,16#16. So sprach der Herr: Tretet an die Wege und sehet, forschet nach den Pfaden der Vorzeit, welches der Weg des Heils sei; den geht, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Sie aber sprachen: Wir wollen ihn nicht gehen! -Mt. 11,29.
19174#Jeremia,6,17#17. Oft bestellte ich Wächter über sie (, zu rufen): Habt acht, wenn das Horn ertönt! Sie aber sprachen: Das wollen wir nicht! -Hes. 3,17.
19175#Jeremia,6,18#18. Darum höret, ihr Völker und ihr Hirten der Herden!
19176#Jeremia,6,19#19. Höre es, Erde: Siehe, Unheil, die Frucht ihres Abfalls, bringe ich über dieses Volk; denn auf meine Worte merkten sie nicht, und meine Weisung verachteten sie.
19177#Jeremia,6,20#20. Was soll mir der Weihrauch aus Saba, das Würzrohr aus fernem Lande? Eure Brandopfer gefallen mir nicht, und eure Schlachtopfer sind mir nicht angenehm. -Jer. 14,12; Ps. 40,7; 50,8-13; Jes. 1,11; Mi. 6,6.
19178#Jeremia,6,21#21. Darum spricht der Herr also: Siehe, ich lege diesem Volke Steine in den Weg, dass daran sich stossen und straucheln die Väter mitsamt den Söhnen; ein Nachbar wird mit dem andern umkommen.
19179#Jeremia,6,22#22. So spricht der Herr: Siehe, ein Volk kommt aus dem Lande des Nordens, in gewaltigen Scharen erhebt es sich von den Enden der Erde.
19180#Jeremia,6,23#23. Bogen und Wurfspiess führt es; hart ist es und ohne Erbarmen. Tosend braust es heran wie das Meer und reitet auf Rossen, wie ein Kriegsmann gerüstet wider dich, Tochter Zion. -Jer. 50,42.
19181#Jeremia,6,24#24. Wir vernahmen die Kunde - uns erschlafften die Hände; Angst hat uns ergriffen, Wehen wie die werdende Mutter.
19182#Jeremia,6,25#25. Geht nicht hinaus auf das Feld, wandert nicht auf der Strasse! Denn da wütet das Schwert des Feindes - Entsetzen ringsum!
19183#Jeremia,6,26#26. Gürte das Trauergewand um, Tochter meines Volkes, wälze dich in der Asche! Traure wie um den einzigen Sohn in bitterer Klage! Denn jählings kommt über uns der Verwüster. -Jer. 4,8; Amos 8,10.
19184#Jeremia,6,27#27. Zum Prüfer habe ich dich bestellt in meinem Volke, dass du erkennest und prüfest ihren Wandel.
19185#Jeremia,6,28#28. Allesamt sind sie Aufrührer, gehen umher und verleumden; Erz und Eisen sind sie, Verbrecher sie alle. -Hes. 22,18.
19186#Jeremia,6,29#29. Es schnaubt der Blasebalg, doch aus dem Feuer kommt nichts als Blei; umsonst schmelzt man und schmelzt, die Bösen lassen sich nicht ausscheiden.
19187#Jeremia,6,30#30. Nennt sie verworfenes Silber; denn der Herr hat sie verworfen.
19188#Jeremia,7,1#1. DAS Wort, das vom Herrn an Jeremia erging:
19189#Jeremia,7,2#2. Tritt ins Tor des Hauses des Herrn und predige dort dieses Wort und sprich: Höret das Wort des Herrn, ihr alle aus Juda, die ihr durch diese Tore hineingeht, den Herrn anzubeten!
19190#Jeremia,7,3#3. So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Bessert euren Wandel und eure Taten, so will ich euch an diesem Orte wohnen lassen. -Jer. 18,11; 26,13; Jes. 1,16.
19191#Jeremia,7,4#4. Verlasst euch nicht auf täuschende Worte wie diese: «Der Tempel des Herrn, der Tempel des Herrn, der Tempel des Herrn ist hier!»
19192#Jeremia,7,5#5. sondern bessert euren Wandel, bessert eure Taten! Wenn ihr wirklich Recht schafft zwischen den Leuten,
19193#Jeremia,7,6#6. wenn ihr Fremdling, Waise und Witwe nicht bedrückt und nicht unschuldiges Blut vergiesst an dieser Stätte und nicht andern Göttern nachlauft, euch selbst zum Unheil,
19194#Jeremia,7,7#7. so will ich euch an diesem Orte wohnen lassen, in dem Lande, das ich euren Vätern gegeben habe von Ewigkeit zu Ewigkeit.
19195#Jeremia,7,8#8. Seht, ihr verlasst euch auf die täuschenden Worte, die nichts nützen.
19196#Jeremia,7,9#9. Wie? da stiehlt man und mordet, bricht die Ehe und schwört Meineide, opfert dem Baal und läuft andern Göttern nach, die man nicht kennt -
19197#Jeremia,7,10#10. und dann kommt ihr und tretet vor mein Angesicht in diesem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, und sprecht: «Wir sind geborgen!» - um all diese Greuel (auch ferner) zu treiben!
19198#Jeremia,7,11#11. Ist denn dieses Haus, das nach meinem Namen genannt ist, in euren Augen eine Räuberhöhle geworden? Auch ich, fürwahr, ich sehe es, spricht der Herr.
19199#Jeremia,7,12#12. Geht doch einmal zu meiner Stätte in Silo, wo ich meinen Namen zuvor habe wohnen lassen, und seht, was ich ihr um der Bosheit meines Volkes Israel willen getan habe! -Jos. 18,1; 1.Sam. 1,3; Ps. 78,60.
19200#Jeremia,7,13#13. Und nun, weil ihr all diese Dinge tut, spricht der Herr, und weil ihr nicht hören wolltet, ob ich auch früh und spät zu euch redete, und nicht antworten wolltet, ob ich auch rief, -Jer. 25,3; Jes. 65,12.
19201#Jeremia,7,14#14. so werde ich dem Hause, das nach meinem Namen genannt ist und auf das ihr vertraut, und dem Orte, den ich euch und euren Vätern gegeben, ebenso tun, wie ich Silo getan habe. -Jer. 26,6.
19202#Jeremia,7,15#15. Und ich will euch von meinem Angesichte verstossen, wie ich all eure Brüder, das ganze Geschlecht Ephraims, verstossen habe.
19203#Jeremia,7,16#16. Du aber, bete nicht für dieses Volk, erhebe für sie kein Flehen, kein Gebet, und dringe nicht in mich; denn ich erhöre dich nicht. -Jer. 11,14; 14,11; 2.Mo. 32,10.
19204#Jeremia,7,17#17. Siehst du nicht, was sie treiben in den Städten Judas und in den Gassen Jerusalems?
19205#Jeremia,7,18#18. Die Kinder lesen Holz auf, und die Väter zünden das Feuer an; die Frauen kneten den Teig, um der Himmelskönigin Kuchen zu backen, und fremden Göttern spendet man Trankopfer, um mir wehe zu tun. -Jer. 44,19.
19206#Jeremia,7,19#19. Tun sie denn mir wehe, spricht der Herr, nicht vielmehr sich selbst, dass ihr Antlitz erröten muss?
19207#Jeremia,7,20#20. Darum spricht der Herr also: Siehe, mein grimmiger Zorn ergiesst sich über diesen Ort, über die Menschen und über die Tiere, über alle Bäume des Feldes und über alle Früchte des Ackers - ein brennender, nie erlöschender Zorn.
19208#Jeremia,7,21#21. So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Häuft nur eure Brandopfer zu euren Schlachtopfern und esset Fleisch!-1- -1) der Prophet brandmarkt den Wahn, als könnte der Mensch durch das blosse Essen von Opferfleisch bei den üblichen Opfermahlzeiten Gott näher kommen.
19209#Jeremia,7,22#22. Denn ich habe euren Vätern, als ich sie aus dem Lande Ägypten herausführte, nichts von Brandopfern und Schlachtopfern gesagt noch geboten, -Ps. 40,7.
19210#Jeremia,7,23#23. sondern dieses Gebot habe ich ihnen gegeben: Höret auf meine Stimme, so will ich euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein, und wandelt ganz auf dem Wege, den ich euch gebiete, damit es euch wohl ergehe. -3.Mo. 26,12.
19211#Jeremia,7,24#24. Aber sie gehorchten nicht, schenkten mir kein Gehör, sondern wandelten nach den Ratschlägen ihres bösen Herzens, wandten mir den Rücken zu und nicht das Antlitz. -Jer. 2,27; 11,8; 32,33.
19212#Jeremia,7,25#25. «Von dem Tage an, da eure Väter auszogen aus dem Lande Ägypten, bis auf den heutigen Tag sandte ich zu euch all meine Knechte, die Propheten, Tag für Tag, früh und spät.» -2.Chr. 36,15.
19213#Jeremia,7,26#26. Aber sie gehorchten mir nicht, schenkten mir kein Gehör, sondern waren halsstarrig, trieben es ärger als ihre Väter. -Jer. 16,12.
19214#Jeremia,7,27#27. Du wirst jetzt alle diese Worte zu ihnen reden, aber sie werden nicht auf dich hören; du wirst ihnen rufen, aber sie werden dir nicht antworten.
19215#Jeremia,7,28#28. Darum sollst du zu ihnen sagen: Das ist das Volk, das nicht hören wollte auf die Stimme des Herrn, seines Gottes, das keine Zurechtweisung annahm. Dahin ist die Wahrhaftigkeit, entschwunden ist sie aus ihrem Munde. -Jer. 5,3.
19216#Jeremia,7,29#29. Schere dein Haupthaar und wirf es hin, auf den Höhen erhebe die Klage; denn der Herr hat verworfen, verstossen das Geschlecht seines Grimms.
19217#Jeremia,7,30#30. Denn die Söhne Judas haben getan, was mir missfällt, spricht der Herr. Sie haben in das Haus, das nach meinem Namen genannt ist, ihre Scheusale-1- gestellt, es zu entweihen. -Jer. 32,34; 2.Kön. 21,4. 1) d.h. Götzen.
19218#Jeremia,7,31#31. Sie haben die Höhe des Thopheth im Tal Ben-Hinnom gebaut, um ihre Söhne und Töchter zu verbrennen, was ich ihnen niemals geboten habe und was mir nie in den Sinn gekommen ist. -Jer. 19,5; 2.Kön. 23,10.
19219#Jeremia,7,32#32. Darum siehe, es werden Tage kommen, spricht der Herr, da wird man nicht mehr «Thopheth» und «Tal Ben-Hinnom» sagen, sondern «Mordtal», und man wird im Thopheth begraben müssen, weil sonst kein Raum mehr ist. -Jer. 19,6.
19220#Jeremia,7,33#33. Und die Leichname dieses Volkes werden den Vögeln des Himmels und den Tieren der Erde zum Frasse dienen, und niemand wird sie verscheuchen. -Jer. 19,7; 34,20; 5.Mo. 28,26.
19221#Jeremia,7,34#34. Dann mache ich in den Städten Judas und in den Gassen Jerusalems ein Ende dem Freudenjubel und Jauchzen, dem Jubel des Bräutigams und dem Jubel der Braut; denn das Land wird zur Wüste werden. -Jer. 16,9; 25,10; Jes. 24,8.
19222#Jeremia,8,1#1. Zu jener Zeit, spricht der Herr, wird man die Gebeine der Könige und Fürsten Judas, die Gebeine der Priester und der Propheten und die Gebeine der Bewohner Jerusalems aus ihren Gräbern hervorholen
19223#Jeremia,8,2#2. und wird sie hinstreuen vor der Sonne und dem Mond und dem ganzen Heere des Himmels, die sie geliebt und denen sie gedient haben, denen sie nachgelaufen sind und die sie befragt und angebetet haben; man wird sie nicht sammeln und nicht begraben, zum Dünger auf dem Felde sollen sie werden. -2.Kön. 21,5; 23,5.11.
19224#Jeremia,8,3#3. Sie alle aber, die übrigbleiben von diesem bösen Geschlecht, werden lieber sterben als leben wollen an allen Orten, wohin ich sie verstossen habe, spricht der Herr der Heerscharen.
19225#Jeremia,8,4#4. Und du sollst zu ihnen sagen: So spricht der Herr: Fällt auch einer und steht nicht wieder auf? wendet einer sich ab und nicht wieder her?
19226#Jeremia,8,5#5. Warum wendet dieses Volk sich ab, sich so beharrlich ab? Sie halten fest an ihrem Trug, wollen nicht umkehren.
19227#Jeremia,8,6#6. Ich merkte auf und horchte - sie reden unwahr! Keiner bereut seine Bosheit, dass er dächte: «Was habe ich getan!» Ein jeder stürmt dahin in seinem Lauf, wie das Ross in der Schlacht dahinstürmt.
19228#Jeremia,8,7#7. Selbst der Storch am Himmel kennt seine Zeiten, und Turteltaube, Schwalbe, Kranich, sie halten ein die Zeit ihrer Heimkehr; aber mein Volk will nichts wissen von der Ordnung des Herrn. -Jes. 1,3.
19229#Jeremia,8,8#8. Wie dürft ihr nur sagen: «Weise sind wir, haben wir doch das Gesetz des Herrn!» - Ja, fürwahr, zur Lüge macht es der Lügengriffel der Schriftgelehrten!
19230#Jeremia,8,9#9. Zuschanden werden die Weisen, werden bestürzt und gefangen; denn sie verachten das Wort des Herrn. Was hätten sie da für Weisheit?
19231#Jeremia,8,10#10. Darum will ich ihre Frauen andern geben und ihre Felder Eroberern; denn sie alle, vom Kleinsten bis zum Grössten, sind auf Gewinn aus, und Betrug üben alle, so Priester wie Prophet. -Jer. 6,12-15.
19232#Jeremia,8,11#11. Und sie heilen den Schaden der Tochter meines Volkes leichthin, indem sie sagen: «Friede! Friede!» - Doch wo ist Friede? -Hes. 13,10.
19233#Jeremia,8,12#12. In Schanden stehen sie da, denn sie haben Greuel verübt; doch Scham kennen sie nicht, wissen nichts von Beschämung. Darum werden sie unter den Fallenden fallen, zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie stürzen, spricht der Herr.
19234#Jeremia,8,13#13. Will ich einheimsen ihre Ernte, spricht der Herr, so sind keine Trauben am Weinstock und keine Feigen am Feigenbaum und die Blätter verwelkt! So will ich ihnen geben nach ihrem Ertrag. -Lk. 13,6.
19235#Jeremia,8,14#14. «Was sitzen wir stille? Versammelt euch und lasst uns flüchten in die festen Städte und dort untergehen! Denn der Herr, unser Gott, lässt uns untergehen und tränkt uns mit giftigem Wasser, weil wir wider ihn gesündigt haben. -Jer. 9,15; 23,15.
19236#Jeremia,8,15#15. Wir hofften auf Heil, doch es kommt nichts Gutes - auf eine Zeit der Heilung, aber siehe da, Schrecken!» -Jer. 14,19.
19237#Jeremia,8,16#16. Von Dan her hört man das Schnauben der Rosse, vom lauten Wiehern der Renner erzittert das ganze Land; sie kommen und fressen das Land und sein Gut, die Stadt und die darin wohnen. -Jer. 4,15.
19238#Jeremia,8,17#17. Denn siehe, ich lasse Schlangen wider euch los, giftige Schlangen, die sich nicht beschwören lassen; die sollen euch beissen, spricht der Herr.
19239#Jeremia,8,18#18. Unheilbar ist in mir der Kummer, und mein Herz ist krank.
19240#Jeremia,8,19#19. Horch! wie schreit um Hilfe die Tochter meines Volkes vom weiten Lande: «Ist denn der Herr nicht in Zion? ist er, Zions König, nicht mehr dort?» - «Warum haben sie mich mit ihren Bildern, mit fremden Götzen erzürnt?» -
19241#Jeremia,8,20#20. «Vorbei die Ernte und die Lese fertig - doch uns ist nicht Rettung geworden!»
19242#Jeremia,8,21#21. Gebrochen liegt die Tochter meines Volkes, darob bin auch ich gebrochen, traure, und Entsetzen hat mich ergriffen.
19243#Jeremia,8,22#22. Ist denn kein Balsam mehr in Gilead? ist kein Arzt mehr dort? Warum will nicht heilen die Wunde der Tochter meines Volkes? -Jer. 46,11.
19244#Jeremia,9,1#1. -1-O dass mein Haupt mir zerflösse, mein Auge mir würde zum Tränenquell! Weinen wollte ich Tag und Nacht um die Erschlagenen meines Volkes! -1) die Lutherbibel hat für 9,1-26 die Zählung 8,23; 9,1-25.
19245#Jeremia,9,2#2. O dass ich eine Herberge hätte fern in der Wüste! so wollte ich mein Volk verlassen, wollte von ihnen gehen! Denn alle sind sie Ehebrecher, eine Rotte von Treulosen. -Jer. 5,7.
19246#Jeremia,9,3#3. Sie spannen ihre Zunge wie einen Bogen: die Lüge, nicht die Wahrheit, führt im Lande das Regiment; denn sie schreiten von Frevel zu Frevel, mich aber kennen sie nicht, spricht der Herr.
19247#Jeremia,9,4#4. Ein jeder hüte sich vor dem Freunde, und keiner traue dem Bruder; denn jeder Bruder treibt es wie Jakob, und jeder Freund verleumdet. -Jer. 12,6; Mi. 7,5; 1.Mo. 27,36.
19248#Jeremia,9,5#5. Einer betrügt den andern, und keiner redet ein wahres Wort; ans Lügen gewöhnt ist ihre Zunge, sie freveln und mögen nicht umkehren.
19249#Jeremia,9,6#6. Gewalttat über Gewalttat, Trug über Trug! sie wollen mich nicht kennen, spricht der Herr.
19250#Jeremia,9,7#7. Darum spricht der Herr der Heerscharen also: Siehe, ich will sie schmelzen, will sie prüfen. Ja, ich muss einschreiten ob der Verworfenheit meines Volkes.
19251#Jeremia,9,8#8. Ein tödlicher Pfeil ist ihre Zunge, Trug die Rede ihres Mundes; friedsam redet man mit dem Nächsten, aber im Herzen hegt man gegen ihn Arglist. -Ps. 12,3; 28,3.
19252#Jeremia,9,9#9. Sollte ich dergleichen nicht an ihnen ahnden? spricht der Herr. Sollte ich mich nicht rächen an einem solchen Volke? -Jer. 5,9.29.
19253#Jeremia,9,10#10. Über die Berge muss ich anheben Weinen und Totenklage, über die Auen der Trift das Trauerlied. Wüste liegen sie, da geht kein Wandrer; man hört keinen Laut der Herde. Die Vögel des Himmels und das Wild, fort sind sie alle, entflohen.
19254#Jeremia,9,11#11. «Ich will Jerusalem zum Trümmerhaufen machen, zur Behausung der Schakale, und die Städte Judas wandle ich zur Wüstenei, wo niemand wohnt.» -Jer. 10,22; Jes. 34,13.
19255#Jeremia,9,12#12. Wo ist der Mann, so weise, dass er dies verstehe, so unterrichtet durch den Mund des Herrn, dass er es erkläre, warum das Land zugrunde gegangen, warum es verheert ist wie die Wüste, sodass niemand hindurchzieht?
19256#Jeremia,9,13#13. Und der Herr sprach: Darum, weil sie mein Gesetz verlassen haben, das ich ihnen vorgelegt; weil sie auf meine Stimme nicht hörten und nicht darnach wandelten,
19257#Jeremia,9,14#14. sondern der Verstocktheit ihres Herzens folgten und den Baalen, zu denen ihre Väter sie gewöhnt haben!
19258#Jeremia,9,15#15. Darum spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, also: Siehe, ich will sie mit Wermut speisen, will sie mit Giftwasser tränken. -Jer. 8,14; 23,15.
19259#Jeremia,9,16#16. Ich will sie unter die Völker zerstreuen, die weder ihnen noch ihren Vätern bekannt waren, will das Schwert hinter ihnen her schicken, bis ich sie aufgerieben habe. -3.Mo. 26,33; 5.Mo. 28,64.
19260#Jeremia,9,17#17. So spricht der Herr der Heerscharen: Rufet die Klagefrauen, sie sollen kommen; nach den weisen Frauen schicket, dass sie wehklagen.
19261#Jeremia,9,18#18. Sie sollen eilen und über uns anheben das Trauerlied, dass unsre Augen von Tränen fliessen, unsre Wimpern von Wasserströmen.
19262#Jeremia,9,19#19. Horch! von Zion her hört man Klage: «Wie sind wir verwüstet! wie sind wir mit Schmach bedeckt! denn wir müssen das Land verlassen, unsre Wohnstätten sind zerstört!»
19263#Jeremia,9,20#20. So hört denn, ihr Frauen, das Wort des Herrn, euer Ohr vernehme das Wort seines Mundes! Lehrt eure Töchter die Klage, eine jede die andre den Trauergesang:
19264#Jeremia,9,21#21. «Der Tod ist uns durchs Fenster gestiegen, ist eingedrungen in unsre Paläste. Er schlägt das spielende Kind auf der Gasse und den jungen Mann auf dem Markte,
19265#Jeremia,9,22#22. und es liegen die Leichen der Menschen wie Mist auf dem Felde, wie Halmbüschel hinter dem Schnitter, die keiner sammelt.» -Jer. 7,33.
19266#Jeremia,9,23#23. So spricht der Herr: Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit, der Starke rühme sich nicht seiner Stärke, der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums;
19267#Jeremia,9,24#24. sondern dessen rühme sich, wer sich rühmen will: einsichtig zu sein und mich zu erkennen, zu wissen, dass ich, der Herr, es bin, der Gnade und Recht und Gerechtigkeit auf Erden übt; denn an solchen habe ich Wohlgefallen, spricht der Herr.
19268#Jeremia,9,25#25. Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da suche ich heim alle Beschnittenen, die doch unbeschnitten sind:
19269#Jeremia,9,26#26. die Ägypter, Juden und Edomiter, die Ammoniter und Moabiter und alle, die sich den Haarrand stutzen, die in der Wüste wohnen; denn alle Völker sind unbeschnitten, und das ganze Haus Israel ist unbeschnittenen Herzens.
19270#Jeremia,10,1#1. HÖRET das Wort, das der Herr zu euch redet, Haus Israel!
19271#Jeremia,10,2#2. So spricht der Herr: Gewöhnt euch nicht an die Weise der Heiden, und vor den Zeichen am Himmel erschrecket nicht! Die Heiden erschrecken vor ihnen. -3.Mo. 18,3.
19272#Jeremia,10,3#3. Denn die Satzungen der Heiden sind nichtig.* Ein Holz ist es-1-, das man im Walde gehauen, ein Machwerk, das die Hände des Werkmeisters mit der Axt gefertigt. -Jes. 44,13.14. 1) d.h. das Götzenbild.
19273#Jeremia,10,4#4. Mit Silber und Gold macht man es schön, mit Nagel und Hammer macht man es fest, dass es nicht wackle. -Jes. 41,7.
19274#Jeremia,10,5#5. Der Scheuche im Gurkenfeld gleichen sie und können nicht reden; tragen muss man sie, denn sie können nicht gehen. Fürchtet euch nicht vor ihnen, denn sie tun nichts Böses; aber auch Gutes zu tun vermögen sie nicht. -Ps. 115,4-8; Jes. 46,7.
19275#Jeremia,10,6#6. Dir, o Herr, ist niemand gleich! Gross bist du, und gross ist dein Name durch Macht. -Ps. 86,8.
19276#Jeremia,10,7#7. Wer wollte dich nicht fürchten, du König der Völker? Denn das gebührt dir; ist doch unter allen Weisen der Heiden und unter all ihren Königen keiner dir gleich.
19277#Jeremia,10,8#8. Allzumal sind sie unvernünftig und töricht, eine nichtige Weisheit. Ein Holz ist es-1-, -1) d.h. das Götzenbild.
19278#Jeremia,10,9#9. Silberblech, das aus Tharsis gebracht wird, und Gold aus Ophir, ein Machwerk des Schnitzers und der Hände des Goldschmieds. Mit blauem und rotem Purpur sind sie bekleidet; ein Werk der Kunstverständigen sind sie alle.
19279#Jeremia,10,10#10. Aber der Herr ist in Wahrheit Gott, er ist ein lebendiger Gott und ewiger König. Vor seinem Zorn erbebt die Erde, und die Völker vermögen nicht seinen Grimm zu ertragen.
19280#Jeremia,10,11#11. <So sollt ihr zu ihnen sprechen: Die Götter, die weder Himmel noch Erde gemacht, sollen von der Erde und unter diesem Himmel verschwinden.>
19281#Jeremia,10,12#12. Der Herr ist's, der die Erde durch seine Kraft erschaffen, der durch seine Weisheit den Erdkreis gegründet und den Himmel ausgespannt hat durch seine Einsicht. -Jer. 51,15-19.
19282#Jeremia,10,13#13. Beim Rollen seines Donners erbrausen die Wasser am Himmel; auf sein Geheiss ziehen Wolken herauf vom Ende der Erde, Blitze schafft er zum Regen und holt den Wind hervor aus seinen Kammern. -Ps. 135,7.
19283#Jeremia,10,14#14. Als Tor steht da jeder Mensch, ohne Einsicht, zuschanden wird jeder Goldschmied an seinen Bildern; denn Trug ist sein Guss, es ist kein Odem in ihnen. -Jes. 44,11; 45,16.
19284#Jeremia,10,15#15. Nichtig sind sie, ein lächerlich Machwerk; zur Zeit ihrer Heimsuchung ist's aus mit ihnen.
19285#Jeremia,10,16#16. Aber er, Jakobs Teil, er ist nicht wie diese; er ist der Bildner des Alls, und Israel ist der Stamm seines Eigentums. «Herr der Heerscharen» ist sein Name.
19286#Jeremia,10,17#17. Raffe dein Bündel auf von der Erde, die du sitzest in der Bedrängnis!
19287#Jeremia,10,18#18. Denn so spricht der Herr: Siehe, ich schleudere fort die Bewohner dieses Landes und ängstige sie, damit sie sich finden lassen.
19288#Jeremia,10,19#19. Wehe mir ob meines Schadens! wie schmerzt mich meine Wunde! Doch ich sprach: Das ist nun einmal mein Leiden, ich muss es tragen.
19289#Jeremia,10,20#20. Mein Gezelt ist verwüstet, und seine Stricke sind alle zerrissen; meine Kinder, meine Herde, sie sind nicht mehr. Niemand ist, der mein Gezelt aufrichtet und seine Decken ausspannt.
19290#Jeremia,10,21#21. Denn verdummt waren die Hirten, und nach dem Herrn fragten sie nicht; darum hatten sie kein Glück, und ihre ganze Herde hat sich zerstreut. -Jer. 23,1.
19291#Jeremia,10,22#22. Horch! was hört man? - Es kommt ein gewaltiges Tosen vom Lande des Nordens, die Städte Judas zur Wüste zu machen, zur Behausung der Schakale. -Jer. 4,6; 6,22; 9,11.
19292#Jeremia,10,23#23. Ich weiss, o Herr, dass es nicht in des Menschen Gewalt steht, seinen Weg zu bestimmen, nicht bei dem Wandersmann, seinen Schritt zu lenken.
19293#Jeremia,10,24#24. Züchtige mich, o Herr, doch nach Billigkeit und nicht in deinem Zorn, dass du mich nicht gar zunichte machest. -Jer. 30,11; Ps. 6,2; 38,2.
19294#Jeremia,10,25#25. Schütte deinen Grimm aus über die Heiden, die dich nicht kennen, und über die Geschlechter, die deinen Namen nicht anrufen; denn sie haben Jakob gefressen und aufgerieben und seine Wohnstatt verwüstet. -Ps. 79,6.7.
19295#Jeremia,11,1#1. DAS Wort, das vom Herrn an Jeremia erging:
19296#Jeremia,11,2#2. Vernimm die Worte dieses Bundes! Du sollst sie den Männern von Juda und den Bewohnern Jerusalems verkünden
19297#Jeremia,11,3#3. und sollst zu ihnen sagen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Verflucht ist der Mann, der nicht gehorcht den Worten dieses Bundes, -5.Mo. 27,26.
19298#Jeremia,11,4#4. die ich euren Vätern geboten habe zu der Zeit, da ich sie aus dem Lande Ägypten, aus dem Schmelzofen, herausführte, indem ich sprach: Höret auf meine Stimme und tut nach allem, was ich euch gebiete, so sollt ihr mein Volk sein, und ich will euer Gott sein,
19299#Jeremia,11,5#5. dass ich den Eid erfülle, den ich euren Vätern geschworen habe: ihnen ein Land zu geben, das von Milch und Honig fliesst, wie ihr es heute habt. Da antwortete ich und sprach: So sei es, Herr! -2.Mo. 3,8.
19300#Jeremia,11,6#6. Dann sprach der Herr zu mir: Verkünde alle diese Worte in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems und sprich: Höret die Worte dieses Bundes und haltet sie!
19301#Jeremia,11,7#7. Denn hoch und teuer habe ich eure Väter beschworen zu der Zeit, da ich sie aus dem Lande Ägypten heraufführte, bis auf diesen Tag, beschworen früh und spät: Höret auf meine Stimme! -Jer. 7,25.
19302#Jeremia,11,8#8. Aber sie gehorchten nicht und schenkten mir kein Gehör, sondern wandelten alle in der Verstocktheit ihres bösen Herzens, und so brachte ich alles das über sie, was ich in diesem Bunde gesagt, den ich ihnen zu halten befohlen und den sie nicht gehalten haben. -Jer. 3,17; 7,26; 18,12.
19303#Jeremia,11,9#9. Und der Herr sprach zu mir: Es ist, als ob sich verschworen hätten die Männer von Juda und die Bewohner Jerusalems.
19304#Jeremia,11,10#10. Sie sind zu den Sünden ihrer Altvordern zurückgekehrt, die meinen Worten nicht haben gehorchen wollen: auch sie laufen andern Göttern nach, um ihnen zu dienen; das Haus Israel und das Haus Juda haben den Bund gebrochen, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe.
19305#Jeremia,11,11#11. Darum spricht der Herr also: Siehe, ich bringe ein Unheil über sie, dem sie nicht werden entrinnen können, und wenn sie dann zu mir schreien, werde ich sie nicht erhören. -Ps. 18,42; Jes. 1,15; Hes. 8,18.
19306#Jeremia,11,12#12. Dann werden die Städte Judas und die Bewohner Jerusalems hingehen und zu den Göttern schreien, denen sie zu opfern pflegen; aber helfen werden die ihnen nicht zur Zeit ihrer Not. -Jer. 2,28.
19307#Jeremia,11,13#13. Denn so zahlreich wie deine Städte sind deine Götter geworden, Juda, und so viele Gassen Jerusalem hat, so viele Altäre habt ihr errichtet, dem Baal zu opfern.
19308#Jeremia,11,14#14. Du aber bete nicht für dieses Volk, und erhebe für sie kein Flehen, kein Gebet; denn ich erhöre sie nicht, wenn sie mich anrufen zur Zeit ihrer Not. -Jer. 7,16; 14,11.
19309#Jeremia,11,15#15. Was hat mein Liebling in meinem Hause böse Anschläge auszuführen? Werden Fettstücke und heiliges Fleisch dein Unglück von dir abwenden, oder wirst du dich damit retten?
19310#Jeremia,11,16#16. «Grünender Ölbaum, herrlich zu schauen» hat man dich genannt. Unter grossem Getöse versengt ein Feuer seine Blätter, hässlich sind seine Äste.
19311#Jeremia,11,17#17. Denn der Herr der Heerscharen, der dich gepflanzt, hat Unheil über dich beschlossen um der Bosheit willen, die das Haus Israel und das Haus Juda verübt haben, mich zu erzürnen, indem sie dem Baal opferten.
19312#Jeremia,11,18#18. DER Herr hat es mir kundgetan, und so erkannte ich es; da durchschaute ich ihr Treiben.
19313#Jeremia,11,19#19. Ich aber war wie ein zahmes Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; ich ahnte nichts. Sie schmiedeten Pläne wider mich: «Lasst uns den Baum verderben in seiner Blüte, ihn ausrotten aus dem Lande der Lebenden, und seines Namens werde nicht mehr gedacht!» -Ps. 53,7.
19314#Jeremia,11,20#20. Aber der Herr der Heerscharen richtet gerecht, er prüft Nieren und Herz. Noch werde ich deine Rache an ihnen schauen; denn dir habe ich meine Sache anheimgestellt. -Jer. 17,10; 20,12.
19315#Jeremia,11,21#21. Über die Männer von Anathoth, die mir nach dem Leben trachteten und sprachen: «Du darfst nicht mehr weissagen im Namen des Herrn, sonst stirbst du durch unsre Hand!» spricht darum der Herr also:
19316#Jeremia,11,22#22. Siehe, ich suche es heim an ihnen: die jungen Männer sollen durchs Schwert sterben, ihre Söhne und Töchter vor Hunger;
19317#Jeremia,11,23#23. kein Überrest soll ihnen verbleiben. Denn ich bringe Unheil über die Männer von Anathoth im Jahr ihrer Heimsuchung.
19318#Jeremia,12,1#1. O HERR, du bleibst ja im Recht, wenn ich wider dich hadre, und doch muss ich mit dir rechten: warum geht es den Gottlosen so gut und leben so sicher alle, die treulos handeln? -Hiob 12,6; 21,7; Ps. 73,3-12.
19319#Jeremia,12,2#2. Du hast sie gepflanzt, sie haben auch Wurzel geschlagen; sie wachsen und bringen auch Frucht. Du bist wohl nahe in ihrem Munde, doch fern ihrem Herzen.
19320#Jeremia,12,3#3. Du aber, o Herr, kennst mich, du prüfst, wie mein Herz zu dir steht. Reisse sie heraus wie Schafe zur Schlachtbank und weihe sie für den Tag des Würgens. -Ps. 139,1.
19321#Jeremia,12,4#4. Wie lange noch soll trauern das Land und das Grün auf dem ganzen Felde verdorren? Um der Bosheit seiner Bewohner willen ist Vieh und Vogel dahingerafft; denn sie denken: Er sieht unsre Pfade nicht.
19322#Jeremia,12,5#5. «Wenn du mit Fussgängern gelaufen bist, und sie haben dich müde gemacht, wie willst du mit Rossen wettlaufen? Und fühlst du dich in friedlichem Lande nicht sicher, wie willst du es machen im Hochwuchs des Jordan?
19323#Jeremia,12,6#6. Selbst deine Brüder, das Haus deines Vaters, auch sie sind falsch gegen dich; auch sie rufen dir laut nach. Traue ihnen nicht, wenn sie schon freundlich mit dir reden.» -Spr. 26,25.
19324#Jeremia,12,7#7. Ich habe mein Haus verlassen, mein Erbe verstossen, habe den Liebling meiner Seele in die Hand seiner Feinde gegeben.
19325#Jeremia,12,8#8. Mein Erbe ist mir geworden wie ein Löwe im Walde; es erhob wider mich seine Stimme, darum lernte ich's hassen.
19326#Jeremia,12,9#9. Ist mein Erbe zum bunten Geier geworden, dass die Raubvögel sich rings darum scharen? Auf, sammelt alles Getier des Feldes, dass es komme zum Frasse!
19327#Jeremia,12,10#10. Viele Hirten haben meinen Weinberg verwüstet, haben meinen Acker zerstampft, haben den Anger, der meine Lust war, zur öden Steppe gemacht. -Jer. 6,3.
19328#Jeremia,12,11#11. Ja, zur Öde haben sie ihn gewandelt, verödet trauert er vor mir! Öde liegt nun das ganze Land; denn niemand nahm sich's zu Herzen.
19329#Jeremia,12,12#12. Über alle Höhen der Steppe kommen Verwüster; ja, ein Schwert schwingt der Herr, das frisst von einem Ende des Landes zum andern. Friedlos ist alles Fleisch.
19330#Jeremia,12,13#13. Sie haben Weizen gesät und Dornen geerntet, haben sich abgemüht, fruchtlos, sind zuschanden geworden an ihrem Ertrag ob der Zornglut des Herrn.
19331#Jeremia,12,14#14. So spricht der Herr über alle meine bösen Nachbarn, die das Erbe antasten, das ich meinem Volke Israel zu eigen gegeben: Siehe, ich reisse sie weg aus ihrem Lande, und das Haus Juda reisse ich aus ihrer Mitte hinweg.
19332#Jeremia,12,15#15. Aber wenn ich sie weggerissen, werde ich mich ihrer wieder erbarmen und sie zurückführen, einen jeden zu seinem Erbteil und einen jeden in sein Land.
19333#Jeremia,12,16#16. Und wenn sie alsdann wirklich die Wege meines Volkes lernen, sodass sie bei meinem Namen schwören: «So wahr der Herr lebt!» wie sie mein Volk gelehrt haben, beim Baal zu schwören, so sollen sie mitten unter meinem Volke aufgebaut werden. -5.Mo. 6,13.
19334#Jeremia,12,17#17. Wenn sie aber nicht gehorchen wollen, so werde ich ein solches Volk wegreissen, ja wegreissen und verderben, spricht der Herr.
19335#Jeremia,13,1#1. SO sprach der Herr zu mir: Geh, kaufe dir einen linnenen Gürtel und lege ihn dir um die Hüften, bringe ihn aber nicht ins Wasser.
19336#Jeremia,13,2#2. Und ich kaufte den Gürtel nach dem Befehle des Herrn und legte ihn mir um die Hüften.
19337#Jeremia,13,3#3. Darnach erging das Wort des Herrn zum zweiten Male an mich; er sprach:
19338#Jeremia,13,4#4. Nimm den Gürtel, den du gekauft und dir um die Hüften gelegt hast, und mache dich auf: geh zum Euphrat und verbirg ihn daselbst in einer Felsspalte.
19339#Jeremia,13,5#5. Ich ging hin und verbarg ihn am Euphrat, wie der Herr mir befohlen hatte.
19340#Jeremia,13,6#6. Nach geraumer Zeit aber sprach der Herr zu mir: Mache dich auf und geh zum Euphrat und hole daselbst den Gürtel, den ich dir dort zu verbergen befohlen habe.
19341#Jeremia,13,7#7. Ich ging zum Euphrat und grub nach und nahm den Gürtel von der Stelle, wo ich ihn verborgen hatte. Und siehe, der Gürtel war verdorben, zu nichts mehr nütze.
19342#Jeremia,13,8#8. Da erging das Wort des Herrn an mich folgendermassen:
19343#Jeremia,13,9#9. So spricht der Herr: Ebenso will ich den Hochmut Judas verderben und den Hochmut Jerusalems, den grossen.
19344#Jeremia,13,10#10. Dieses böse Volk, das sich weigert, auf meine Worte zu hören, das da wandelt in der Verstocktheit seines Herzens und fremden Göttern nachläuft, ihnen zu dienen und sie anzubeten - es soll werden wie dieser Gürtel, der zu nichts nütze ist. -Jer. 11,8; 18,12.
19345#Jeremia,13,11#11. Denn gleichwie der Gürtel sich anschmiegt an die Hüften des Mannes, so wollte ich, dass das ganze Haus Israel und das ganze Haus Juda sich an mich schmiegen, spricht der Herr, damit sie mein Volk würden, mir zum Ruhm und zum Preis und zur Zierde; aber sie haben nicht gewollt.
19346#Jeremia,13,12#12. Nun sage zu ihnen dieses Wort: So spricht der Herr, der Gott Israels: Jeglicher Krug wird mit Wein gefüllt. Sagen sie dann zu dir: Meinst du, wir wissen das nicht, dass jeglicher Krug mit Wein gefüllt wird?
19347#Jeremia,13,13#13. so sage zu ihnen: So spricht der Herr: Siehe, ich fülle mit Trunkenheit alle Bewohner dieses Landes und die Könige, die auf dem Throne Davids sitzen, auch die Priester und die Propheten samt allen Bewohnern Jerusalems. -Jer. 25,27.
19348#Jeremia,13,14#14. Und ich werde sie aneinander zerschmettern, Väter und Söhne zumal, spricht der Herr. Ohne Mitleid, ohne Schonung, ohne Erbarmen werde ich sie vernichten.
19349#Jeremia,13,15#15. Höret und merket auf, seid nicht hochfahrend, denn der Herr redet.
19350#Jeremia,13,16#16. Gebet dem Herrn, eurem Gott, die Ehre, ehe es finster wird, ehe eure Füsse straucheln an umnachteten Bergen. Da harrt ihr auf Licht, und er macht es zu Finsternis, wandelt's in Wolkendunkel. -Jes. 59,9.
19351#Jeremia,13,17#17. Hört ihr aber nicht darauf, so muss meine Seele im Verborgenen weinen ob des Hochmuts, und in Tränen zerfliesst mein Auge, dass die Herde des Herrn hinweggeführt wird. -Jer. 14,17.
19352#Jeremia,13,18#18. Sagt zum König und zur Gebieterin-1-: Setzet euch tief hinunter! denn vom Haupte gesunken ist euch die prächtige Krone. -2.Kön. 24,10-16. 1) Titel der Mutter des Königs, vgl. 1.Kön. 15,13; 2.Kön. 10,13.
19353#Jeremia,13,19#19. Die Städte im Südland sind verschlossen, und niemand öffnet; ganz Juda muss in die Verbannung, in die Verbannung sie alle.
19354#Jeremia,13,20#20. Erhebe deine Augen und sieh, wie sie kommen von Norden! Wo ist die Herde, die dir gegeben war, deine schmucke Herde?
19355#Jeremia,13,21#21. Was wirst du sagen, wenn sie zu Herren über dich bestellt werden, die du selber als Buhlen an dich gewöhnt hast? Werden nicht Wehen über dich kommen wie über ein Weib, das gebiert?
19356#Jeremia,13,22#22. Und fragst du dich alsdann: «Warum hat mich all das getroffen?» - um all deiner Sünden willen wird dir die Schleppe aufgehoben, wirst du geschändet.
19357#Jeremia,13,23#23. Vermag wohl ein Mohr seine Haut zu ändern oder ein Panther seine Flecken? Dann freilich könnt auch ihr Gutes tun, die ihr des Bösen gewohnt seid!
19358#Jeremia,13,24#24. So will ich sie denn zerstreuen wie Stroh, das zerstiebt vor dem Wüstenwind.
19359#Jeremia,13,25#25. Das ist dein Los, dein Teil, das ich dir zugemessen, spricht der Herr, weil du meiner vergessen, auf Trug vertraut hast.
19360#Jeremia,13,26#26. Ich hebe dir auch die Schleppe hoch bis über das Gesicht, dass man deine Schande sehe, -Jes. 47,2.3; Hes. 16,37; Hos. 2,10.
19361#Jeremia,13,27#27. deinen Ehebruch, dein Wiehern und dein schändliches Buhlen. Auf Hügeln und im Felde habe ich deine Greuel gesehen. Wehe dir, Jerusalem! wie lange soll es noch anstehen, bis du wieder rein wirst? -Jer. 5,8.
19362#Jeremia,14,1#1. DAS Wort des Herrn, das an Jeremia erging wegen der Dürre:
19363#Jeremia,14,2#2. Juda wehklagt, in seinen Toren verschmachtet das Volk, sinkt trauernd zur Erde, und das Geschrei Jerusalems steigt empor.
19364#Jeremia,14,3#3. Ihre Vornehmen schicken die Diener nach Wasser; sie kommen zu den Zisternen, finden kein Wasser, kehren mit leeren Krügen heim.
19365#Jeremia,14,4#4. Die Arbeit im Acker hat aufgehört, weil der Regen nicht kam; enttäuscht ist der Landmann, verhüllt ist sein Haupt.
19366#Jeremia,14,5#5. Ja, auch die Hindin im Felde, kaum dass sie geworfen, verlässt das Junge, weil sie nichts Grünes mehr findet.
19367#Jeremia,14,6#6. Wildesel stehen auf kahlen Höhen und schnappen nach Luft; ihre Augen erlöschen aus Mangel an Weide.
19368#Jeremia,14,7#7. «Wenn unsre Sünden wider uns zeugen, so greife ein, o Herr, um deines Namens willen; ja, oft sind wir treulos gewesen, an dir haben wir gesündigt.
19369#Jeremia,14,8#8. Du Hoffnung Israels, du sein Retter in Not! warum denn bist du wie ein Fremdling im Lande, dem Wanderer gleich, der nur zur Nachtruhe zeltet? -Jer. 17,13.
19370#Jeremia,14,9#9. Warum bist du wie ein erschrockener Mann, wie ein Krieger, der nicht zu helfen vermag? Und du bist doch, o Herr, in unsrer Mitte, und deinen Namen tragen wir. Verlass uns nicht!» -Jes. 43,7.
19371#Jeremia,14,10#10. Also spricht der Herr zu diesem Volke: So lieben sie es, vom einen zum andern zu laufen, ihre Füsse schonen sie nicht; doch der Herr hat kein Gefallen an ihnen, jetzt wird er ihrer Verschuldung gedenken und ihre Sünde heimsuchen.
19372#Jeremia,14,11#11. Und der Herr sprach zu mir: Bete nicht um Wohlergehen für dieses Volk! -Jer. 7,16; 11,14; 2.Mo. 32,10.
19373#Jeremia,14,12#12. Wenn sie fasten, höre ich nicht auf ihr Flehen, und wenn sie Brandopfer und Gaben darbringen, so nehme ich sie nicht an; sondern mit Schwert und Hunger und Pest will ich sie aufreiben. -Jer. 6,20; 7,21; Jes. 1,15.
19374#Jeremia,14,13#13. Da antwortete ich: Ach, Herr! Siehe, die Propheten sagen ihnen: Ihr werdet das Schwert nicht sehen, und der Hunger wird nicht über euch kommen, sondern beständigen Frieden werde ich euch geben an diesem Orte. -Jer. 5,31.
19375#Jeremia,14,14#14. Der Herr aber sprach zu mir: Lüge weissagen die Propheten in meinem Namen! Ich habe sie nicht gesandt, habe sie nicht geheissen, habe nicht zu ihnen geredet; Lügengesichte und nichtige Wahrsagerei und selbstersonnenen Trug weissagen sie euch. -Jer. 23,21; 27,15; 29,8.9; Hes. 13,6.
19376#Jeremia,14,15#15. Darum spricht der Herr also wider sie: Die Propheten, die in meinem Namen weissagen, wo ich sie doch nicht gesandt habe, und die da sprechen: «Schwert und Hunger wird nicht in dieses Land kommen» - durch Schwert und Hunger sollen diese Propheten enden! -5.Mo. 18,20.
19377#Jeremia,14,16#16. Das Volk aber, dem sie weissagen, wird auf den Gassen Jerusalems liegen, hingestreckt von Hunger und Schwert, und niemand wird sie begraben - sie und ihre Frauen, ihre Söhne und Töchter, und so schütte ich ihre Bosheit über sie aus.
19378#Jeremia,14,17#17. Sage zu ihnen dieses Wort: Meine Augen zerfliessen in Tränen Tag und Nacht und dürfen nicht ruhen; denn zerschlagen, zerschmettert liegt die Jungfrau, die Tochter meines Volkes, schwer getroffen. -Jer. 9,1; 13,17; Kla. 1,16.
19379#Jeremia,14,18#18. Gehe ich hinaus aufs Feld, siehe da, vom Schwert Erschlagene! Kehre ich heim zur Stadt, siehe da, Hungersqual! Ja, auch Prophet und Priester ziehen nach einem Lande, das sie nicht kennen.
19380#Jeremia,14,19#19. Hast du denn Juda ganz verworfen? ist deine Seele Zions überdrüssig geworden? Warum hast du uns so geschlagen, dass für uns keine Heilung mehr ist? Wir harren auf Glück, doch es kommt nichts Gutes, auf eine Zeit der Heilung, aber sieh da, Schrecken! -Jer. 8,15.
19381#Jeremia,14,20#20. Wir erkennen, o Herr, unsern Frevel und die Schuld unsrer Väter; ja, wir haben an dir gesündigt. -Ps. 106,6.
19382#Jeremia,14,21#21. Verschmähe uns nicht, um deines Namens willen; schände nicht den Thron deiner Herrlichkeit! Sei eingedenk deines Bundes mit uns, brich ihn nicht!
19383#Jeremia,14,22#22. Sind unter den Götzen der Heiden auch solche, die Regen spenden? oder gibt der Himmel (von selbst) Regenschauer? Bist du es nicht, o Herr, unser Gott? und müssen wir nicht auf dich hoffen? Hast doch du dies alles getan! -Jer. 5,24; Ps. 135,7.
19384#Jeremia,15,1#1. Und der Herr sprach zu mir: Wenn gleich Mose und Samuel vor mich träten, mein Herz würde sich diesem Volke nicht zuwenden. Schicke es hinweg aus meinen Augen, sie sollen gehen! -2.Mo. 32,11; 1.Sam. 7,9; Hes. 14,14.
19385#Jeremia,15,2#2. Und wenn sie dich fragen: Wo sollen wir hingehen? so antworte ihnen: So spricht der Herr: Was der Pest gehört - zur Pest; was dem Schwert - zum Schwerte; was dem Hunger - zum Hunger; was der Gefangenschaft - in die Gefangenschaft! -Jer. 43,11; Sach. 11,9.
19386#Jeremia,15,3#3. Vier Sippen biete ich wider sie auf, spricht der Herr: das Schwert, um zu morden, die Hunde, um fortzuschleppen, die Vögel des Himmels und die Tiere des Feldes, um zu fressen und zu vertilgen. -Jer. 7,33.
19387#Jeremia,15,4#4. So mache ich sie zum Entsetzen für alle Königreiche der Erde, um Manasses willen, des Sohnes Hiskias, des Königs von Juda, wegen dessen, was er in Jerusalem getan hat. -5.Mo. 28,25; 2.Kön. 21,1-18.
19388#Jeremia,15,5#5. Wer wird sich deiner erbarmen, Jerusalem, wer dich beklagen? Wer wird bei dir Einkehr halten, um zu fragen nach deinem Wohlergehen?
19389#Jeremia,15,6#6. Du selbst hast mich verworfen, spricht der Herr, hast mir den Rücken gewandt. Darum reckte ich meine Hand aus und vernichtete dich, war müde der Nachsicht.
19390#Jeremia,15,7#7. Ich worfelte sie mit der Worfel an den Toren des Landes, machte kinderlos mein Volk, liess es untergehen - von ihrem Wandel kehrten sie nicht um. -Mt. 3,12.
19391#Jeremia,15,8#8. Ihrer Witwen wurden mehr als des Sandes am Meere; ich brachte über Mutter und Kind den Verwüster am hellen Mittag. Jählings liess ich Angst und Schrecken auf sie fallen.
19392#Jeremia,15,9#9. Sie, die einst sieben geboren, welkt nun hin, verhaucht ihre Seele; hoch am Tage schon sank ihr die Sonne, sie fiel in Schande und Schmach. Und was übrig ist von ihnen, gebe ich dem Schwert ihrer Feinde preis, spricht der Herr. -Amos 8,9.
19393#Jeremia,15,10#10. WEHE mir, Mutter, dass du mich geboren! einen Mann des Haders und Streites für alle Welt! Ich bin nicht Gläubiger und nicht Schuldner, und doch verfluchen mich alle. -Jer. 20,14; Hiob 3,1.
19394#Jeremia,15,11#11. -1-*Der Herr sprach: Wahrlich, ich erlöse dich, dass es dir wohl ergehe. Wahrlich, ich stehe dir bei zur Zeit des Unheils und zur Zeit der Not; du bist mein Freund. -1) V. 11-12: der überlieferte Grundtext ist stark verdorben. Die gegebene Üs. ist daher nur ein Notbehelf.
19395#Jeremia,15,12#12. Kann man Eisen zerbrechen, Eisen vom Norden und Erz?
19396#Jeremia,15,13#13. «Deine Reichtümer und deine Schätze will ich zum Raube geben ohne Entgelt, um all deiner Sünden willen in all deinen Grenzen. -Jer. 17,3.4.
19397#Jeremia,15,14#14. Und ich mache dich deinen Feinden dienstbar in einem Lande, das du nicht kennst. Denn ein Feuer lodert auf in meinem Zorn, wider euch wird es entzündet.» -5.Mo. 32,22.
19398#Jeremia,15,15#15. Du weisst es, Herr, gedenke meiner und achte auf mich! Räche mich an denen, die mich verfolgen! Übe nicht Langmut, raffe sie hin! Bedenke: um deinetwillen erdulde ich Schmach.
19399#Jeremia,15,16#16. Stellte dein Wort sich ein, so verschlang ich's; zur Wonne ward mir dein Wort. Zur Freude meines Herzens ward es mir, dass ich deinen Namen trage, Herr, Gott der Heerscharen. -Hes. 3,3.
19400#Jeremia,15,17#17. Nie sass ich fröhlich im Kreise der Scherzenden; von deiner Hand gebeugt sass ich einsam; denn mit Grimm hast du mich erfüllt.
19401#Jeremia,15,18#18. Warum ward mein Schmerz denn ewig, ward meine Wunde unheilbar und will nicht gesunden? Wie ein Trugbach wardst du mir, wie ein Wasser, auf das kein Verlass ist!
19402#Jeremia,15,19#19. Darum sprach der Herr also: Wenn du umkehrst, darfst du wieder vor mir stehen, und redest du Edles, nicht Gemeines, so darfst du mein Mund sein. Sie sollen sich zu dir hinwenden; du aber wende dich ihnen nicht zu.
19403#Jeremia,15,20#20. Ich mache dich für dieses Volk zur festen, ehernen Mauer, und sie werden wider dich streiten, dich aber nicht überwältigen; denn ich bin mit dir, dir zu helfen, dich zu retten, spricht der Herr. -Jer. 1,18.
19404#Jeremia,15,21#21. Ich rette dich aus der Hand der Bösen, erlöse dich aus der Faust der Tyrannen.
19405#Jeremia,16,1#1. UND es erging an mich das Wort des Herrn:
19406#Jeremia,16,2#2. Du sollst dir kein Weib nehmen und sollst keine Söhne haben und keine Töchter an diesem Orte.
19407#Jeremia,16,3#3. Denn so spricht der Herr über die Söhne und Töchter, die an diesem Orte geboren werden, und über ihre Mütter, die sie gebären, und über ihre Väter, die sie zeugen in diesem Lande:
19408#Jeremia,16,4#4. Den Seuchentod sollen sie sterben unbeklagt und unbegraben; zum Dünger auf dem Felde sollen sie werden, umkommen durch Schwert und durch Hunger, und ihre Leichen werden zum Frass für die Vögel des Himmels und die Tiere des Feldes. -Jer. 9,22; 14,16; 25,33; Ps. 79,2.
19409#Jeremia,16,5#5. Denn so spricht der Herr: Tritt nicht in ein Haus des Jubels, und gehe nicht hin zur Totenklage und bezeuge ihnen kein Beileid; denn ich habe meinen Frieden von diesem Volke genommen, spricht der Herr, die Gnade und das Erbarmen.
19410#Jeremia,16,6#6. Und sterben werden Grosse und Kleine in diesem Lande und nicht begraben werden, und niemand wird um sie klagen, niemand sich Einschnitte machen noch sich scheren lassen um ihretwillen. -3.Mo. 19,28; 5.Mo. 14,1.
19411#Jeremia,16,7#7. Niemand wird einem Trauernden Brot brechen, ihn zu trösten über einen Toten, niemand ihm den Trostbecher reichen, selbst nicht beim Tode von Vater und Mutter.
19412#Jeremia,16,8#8. Tritt nicht ein in ein Haus des Gelages, dich zu ihnen zu setzen zum Essen und Trinken.
19413#Jeremia,16,9#9. Denn so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich mache allhier, dass ihr es seht und erlebet, ein Ende dem Freudengesang und dem Wonnegesang, dem Gesang des Bräutigams und der Braut. -Jer. 7,34; 25,10; Jes. 24,8.
19414#Jeremia,16,10#10. Wenn du nun diesem Volke alle diese Worte verkündigen wirst und sie dann zu dir sagen: Warum hat der Herr all dieses grosse Unheil uns angedroht? Was ist unsre Schuld und was unsre Sünde, die wir wider den Herrn, unsern Gott, begangen haben? -Jer. 5,19.
19415#Jeremia,16,11#11. so antworte ihnen: Darum, weil mich eure Väter verlassen haben, spricht der Herr, weil sie fremden Göttern nachliefen, ihnen dienten und sie anbeteten, mich aber verliessen und mein Gesetz nicht hielten.
19416#Jeremia,16,12#12. Und ihr, ihr habt es noch ärger getrieben als eure Väter! Seht, ihr folgt ja ein jeder der Verstocktheit seines bösen Herzens und hört nicht auf mich. -Jer. 7,26.
19417#Jeremia,16,13#13. So will ich euch denn aus diesem Lande verstossen in ein Land, das euch unbekannt war, euch und euren Vätern. Dort sollt ihr fremden Göttern dienen Tag und Nacht; denn ich werde euch kein Erbarmen schenken. -5.Mo. 28,64.
19418#Jeremia,16,14#14. Darum siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da wird man nicht mehr sagen: «So wahr der Herr lebt, der Israel heraufgeführt hat aus dem Lande Ägypten!» -Jer. 23,7.8.
19419#Jeremia,16,15#15. sondern: «So wahr der Herr lebt, der Israel heraufgeführt hat aus dem Lande des Nordens und aus allen Ländern, wohin er sie verstossen hatte!» und ich werde sie zurückbringen in ihr Land, das ich ihren Vätern gegeben habe.
19420#Jeremia,16,16#16. Siehe, ich sende aus nach vielen Fischern, spricht der Herr, die sollen sie fischen; und darnach sende ich aus nach vielen Jägern, die sollen sie jagen, von allen Bergen und allen Hügeln und aus den Felsenklüften.
19421#Jeremia,16,17#17. Denn meine Augen schauen auf all ihre Wege, sie können sich vor meinem Angesichte nicht verstecken, und ihre Schuld bleibt meinen Augen nicht verborgen. -Jer. 32,19; Hiob 34,21.
19422#Jeremia,16,18#18. So vergelte ich ihnen zwiefach ihre Schuld und Sünde, darum dass sie mein Land mit dem Aas ihrer Scheusale entweiht, mein Erbe mit ihren Greueln erfüllt haben. -Jes. 40,2.
19423#Jeremia,16,19#19. O Herr, du meine Stärke, mein Hort, meine Zuflucht am Tage der Not! Zu dir werden Heiden kommen von den Enden der Erde und sprechen: Nur Lüge haben unsre Väter ererbt, Götzen, von denen keiner etwas frommt.
19424#Jeremia,16,20#20. Wie kann ein Mensch sich Götter machen! - Die sind ja nicht Gott!
19425#Jeremia,16,21#21. Darum, siehe, will ich sie diesmal fühlen lassen, sie fühlen lassen meine Hand und meine Macht, und sie sollen erkennen, dass «Herr» mein Name ist. -2.Mo. 3,15.
19426#Jeremia,17,1#1. Die Sünde Judas ist aufgeschrieben mit eisernem Griffel, eingegraben mit diamantener Spitze auf die Tafel ihres Herzens und auf die Hörner ihrer Altäre -Hiob 19,24.
19427#Jeremia,17,2#2. und ihre Ascheren, auf jeden grünen Baum, auf die hohen Hügel,
19428#Jeremia,17,3#3. die Berge im Feld. Deine Reichtümer, all deine Schätze will ich zum Raube geben ohne Entgelt, um der Sünde willen in all deinen Grenzen. -Jer. 15,13.14.
19429#Jeremia,17,4#4. Und du musst deine Hand loslassen von dem Erbe, das ich dir gegeben habe, und ich mache dich deinen Feinden dienstbar in einem Lande, das du nicht kennst; denn ein Feuer lodert auf in meinem Zorn, das ewig fortbrennt.
19430#Jeremia,17,5#5. So spricht der Herr: Verflucht ist der Mann, der auf Menschen vertraut und (das schwache) Fleisch zu seinem Arm macht, während sein Herz von dem Herrn weicht! -2.Chr. 32,8.
19431#Jeremia,17,6#6. Er wird sein wie der kahle Strauch in der Steppe, er wird nicht erleben, dass Gutes kommt; im Glutland der Wüste wird er wohnen, im unwirtlichen Salzland.
19432#Jeremia,17,7#7. Gesegnet ist der Mann, der auf den Herrn vertraut und dessen Hoffnung der Herr ist! -Jes. 30,18.
19433#Jeremia,17,8#8. Er wird sein wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist, der nach dem Bach seine Wurzeln ausstreckt. Er hat nichts zu fürchten, wenn die Hitze kommt, seine Blätter bleiben grün; auch im Jahr der Dürre bangt ihm nicht, er hört nicht auf, Früchte zu bringen. -Ps. 1,3.
19434#Jeremia,17,9#9. Abgründig-1- ist das Herz über alles, und heillos ist es, wer kann es ergründen? -1) so nach der grÜs. Der hebrT. bed. vermutlich: «arglistig, hinterhältig».
19435#Jeremia,17,10#10. Ich, der Herr, erforsche das Herz und prüfe die Nieren, einem jeden zu vergelten nach seinem Wandel, nach der Frucht seiner Taten. -1.Sam. 16,7; Ps. 7,10.
19436#Jeremia,17,11#11. Dem Rebhuhn, das Eier brütet, die es nicht gelegt hat, gleicht der Mensch, der Reichtum erwirbt durch Unrecht. Mitten im Leben muss er ihn verlassen, und an seinem Ende steht er da als Tor. -Lk. 12,20.
19437#Jeremia,17,12#12. Ein Thron der Herrlichkeit, erhaben von Anbeginn, ist unsres Heiligtums Stätte!
19438#Jeremia,17,13#13. Du Hoffnung Israels, Herr! die dich verlassen, werden alle zuschanden, die Abtrünnigen im Lande werden beschämt; denn sie haben den Quell des Lebens verlassen. -Jer. 2,13; Jes. 1,28.
19439#Jeremia,17,14#14. O Herr, heile mich, so werde ich heil, hilf mir, so ist mir geholfen; denn du bist meine Hoffnung, o Herr! -Ps. 6,3.
19440#Jeremia,17,15#15. Siehe, sie sprechen zu mir: Wo bleibt denn das Wort des Herrn? Es möge doch kommen! -Jes. 5,19; 2.Petr. 3,4.
19441#Jeremia,17,16#16. Ich aber habe dich nie gedrängt wegen des Unheils, nie herbeigesehnt den Unglückstag, du weisst es; was von meinen Lippen gekommen, offen liegt es vor deinen Augen.
19442#Jeremia,17,17#17. Werde mir nicht zum Entsetzen, du meine Zuflucht am Tage des Unheils!
19443#Jeremia,17,18#18. Meine Verfolger sollen zuschanden werden, ich aber nicht; sie sollen sich entsetzen, ich aber nicht! Bringe über sie den Tag des Unheils, zwiefach zerschmettere sie! -Jer. 20,11; Ps. 35,4; 40,15.
19444#Jeremia,17,19#19. So sprach der Herr zu mir: Geh und tritt in das Tor deiner Volksgenossen, wo die Könige Judas ein und aus gehen, und in alle Tore Jerusalems,
19445#Jeremia,17,20#20. und sprich zu ihnen: Höret das Wort des Herrn, ihr Könige Judas und ihr Judäer und ihr Bewohner Jerusalems alle, die ihr zu diesen Toren eingeht!
19446#Jeremia,17,21#21. So spricht der Herr: Hütet euch um eures Lebens willen, am Sabbattag eine Last zu tragen und sie hereinzubringen durch die Tore Jerusalems. -Neh. 13,19.
19447#Jeremia,17,22#22. Tragt am Sabbattage auch keine Last aus euren Häusern hinaus und tut keine Arbeit, sondern haltet den Sabbattag heilig, wie ich euren Vätern geboten habe. -2.Mo. 20,8.
19448#Jeremia,17,23#23. Aber die gehorchten nicht, schenkten mir kein Gehör, sondern waren hartnäckig, sodass sie nicht auf mich hörten und keine Zucht annahmen. -Jer. 11,8.
19449#Jeremia,17,24#24. Wenn ihr aber wirklich auf mich hört, spricht der Herr, und am Sabbattag keine Last durch die Tore dieser Stadt hereintragt und den Sabbattag heilig haltet, sodass ihr an ihm keine Arbeit tut,
19450#Jeremia,17,25#25. so werden durch die Tore dieser Stadt Könige und Fürsten einziehen, die auf dem Throne Davids sitzen, fahrend mit Wagen und Rossen, sie und ihre Fürsten, die Männer Judas und die Bewohner Jerusalems, und diese Stadt wird ewig bewohnt sein. -Jer. 22,4.
19451#Jeremia,17,26#26. Und aus den Städten Judas und dem Umkreis Jerusalems, aus dem Lande Benjamin und aus der Niederung, vom Gebirge und aus dem Südland werden sie kommen, Brandopfer und Schlachtopfer, Speisopfer und Weihrauch zu bringen, Dankopfer zu bringen in das Haus des Herrn.
19452#Jeremia,17,27#27. Wenn ihr aber nicht hört auf mein Gebot, den Sabbattag heilig zu halten und am Sabbattage nicht mit Lasten beladen zu den Toren Jerusalems einzugehen, so werde ich Feuer legen an seine Tore; das wird die Paläste Jerusalems verzehren und wird nicht erlöschen.
19453#Jeremia,18,1#1. DAS Wort, das vom Herrn an Jeremia erging:
19454#Jeremia,18,2#2. Mache dich auf und gehe hinab in das Haus des Töpfers; dort will ich dich meine Worte hören lassen.
19455#Jeremia,18,3#3. Und ich ging hinab in das Haus des Töpfers, und siehe, er arbeitete gerade auf seiner Scheibe.
19456#Jeremia,18,4#4. Wenn nun das Geschirr, das er aus dem Ton machte, ihm unter den Händen missriet, so machte er wieder ein andres Geschirr daraus, wie es ihn gut dünkte.
19457#Jeremia,18,5#5. Da erging an mich das Wort des Herrn:
19458#Jeremia,18,6#6. Kann ich mit euch nicht tun wie dieser Töpfer, Haus Israel? spricht der Herr. Siehe, wie Ton in der Hand des Töpfers, so seid ihr in meiner Hand, Haus Israel. -Jes. 45,9; 64,8.
19459#Jeremia,18,7#7. Einmal rede ich über ein Volk und über ein Königreich, es auszureissen und niederzureissen und zu verderben; -Jer. 1,10.
19460#Jeremia,18,8#8. bekehrt sich dann aber ein solches Volk, über das ich geredet habe, von seiner Bosheit, so lasse ich mich das Unheil gereuen, das ich über sie zu bringen gedachte. -Jer. 26,3; Hes. 33,11.
19461#Jeremia,18,9#9. Ein andermal rede ich über ein Volk und über ein Königreich, es zu pflanzen und aufzubauen;
19462#Jeremia,18,10#10. tut es dann aber, was mir missfällt, und hört nicht auf meine Stimme, so lasse ich mich das Gute gereuen, das ich ihm zu tun gedachte.
19463#Jeremia,18,11#11. Und nun, so sage denn zu den Männern Judas und zu den Bewohnern Jerusalems: So spricht der Herr: Siehe, ich bereite wider euch Unheil und schmiede gegen euch einen Plan. Kehret doch um, ein jeder von seinem bösen Wandel, und bessert euren Wandel und eure Taten! -Jer. 7,3; 25,5; 26,13; 2.Kön. 17,13.
19464#Jeremia,18,12#12. Aber sie werden sagen: Verlorne Mühe! Nein, unsern Gedanken wollen wir folgen, wollen ein jeder nach der Verstocktheit seines bösen Herzens handeln! -Jer. 2,25; 3,17; 11,8.
19465#Jeremia,18,13#13. Darum spricht der Herr also: Fraget doch unter den Heiden: Wer hat je dergleichen gehört? Gar Schauriges hat die Jungfrau Israel getan! -Jer. 2,10.
19466#Jeremia,18,14#14. Schwindet wohl je vom Fels des Sirjon der weisse Schnee? oder versiegen die Wasser des Ostens, die kalten, immerströmenden?
19467#Jeremia,18,15#15. Mich aber hat mein Volk vergessen, den Götzen opfern sie. Sie sind gestrauchelt auf ihren Wegen, den Pfaden der Vorzeit, um auf ungebahnten Wegen zu wandeln, -Jer. 3,21; 6,16.
19468#Jeremia,18,16#16. ihr Land zum Entsetzen zu machen, zum ewigen Gespötte; ein jeder, der es durchwandert, entsetzt sich und schüttelt das Haupt. -Jer. 19,8; 49,17.
19469#Jeremia,18,17#17. Wie ein Oststurm will ich sie vor dem Feinde zerstreuen; den Rücken und nicht das Antlitz will ich ihnen zeigen am Tag ihres Verderbens. -Jer. 2,27.
19470#Jeremia,18,18#18. DA sprachen sie: «Auf, lasset uns Pläne schmieden wider Jeremia! denn nie wird die Weisung dem Priester ausgehen, noch der Rat dem Weisen, noch das Wort dem Propheten. Auf, lasset uns ihn mit seinen eignen Worten schlagen und aufpassen auf alle seine Rede!»
19471#Jeremia,18,19#19. Habe du auf mich acht, o Herr, und höre die Rede meiner Widersacher!
19472#Jeremia,18,20#20. Soll denn Gutes mit Bösem vergolten werden? Haben sie doch meinem Leben eine Grube gegraben. Sei eingedenk, wie ich vor dir gestanden habe, ihnen zum besten zu reden, um deinen Zorn von ihnen zu wenden. -Jer. 14,7.19-21.
19473#Jeremia,18,21#21. So gib nun ihre Kinder dem Hunger preis und überliefere sie in des Schwertes Gewalt! Ihre Frauen sollen der Kinder beraubt, sollen Witwen werden! ihre Männer töte die Pest, ihre Jünglinge würge das Schwert in der Schlacht!
19474#Jeremia,18,22#22. Wehruf erschalle aus ihren Häusern, wenn du plötzlich die Raubschar über sie kommen lässt! Denn sie haben eine Grube gegraben, mich zu fangen, und Schlingen gelegt für meine Füsse.
19475#Jeremia,18,23#23. Du aber, Herr, du weisst, was sie planen, um mich zu töten. Verzeihe ihnen ihre Missetat nicht, und ihre Sünde lösche nicht aus vor deinen Augen! Sie sollen ein Anstoss bleiben vor dir; zur Zeit deines Zornes tue es ihnen an!
19476#Jeremia,19,1#1. SO sprach der Herr: Geh und kaufe einen aus Ton gefertigten Krug, dann nimm etliche von den Ältesten des Volkes und den Ältesten der Priester mit dir
19477#Jeremia,19,2#2. und gehe hinaus ins Tal Ben-Hinnom am Eingang des Scherbentors und predige dort die Worte, die ich dir sagen werde.
19478#Jeremia,19,3#3. Sprich: Höret das Wort des Herrn, ihr Könige von Juda und ihr Bewohner Jerusalems! So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich bringe Unheil über diesen Ort, dass jedem, der davon hört, die Ohren gellen sollen, -1.Sam. 3,11; 2.Kön. 21,12.
19479#Jeremia,19,4#4. darum weil sie mich verlassen und diese Stätte missbraucht und an ihr fremden Göttern geopfert haben, die weder sie noch ihre Väter noch die Könige Judas gekannt, und weil sie diese Stätte mit dem Blute Unschuldiger erfüllt -Jer. 2,13; Jes. 65,11.
19480#Jeremia,19,5#5. und dem Baal Höhen gebaut haben, um ihre Kinder dem Baal als Brandopfer zu verbrennen, was ich ihnen niemals geboten und wovon ich ihnen nie etwas gesagt habe und was mir nie in den Sinn gekommen ist. -Jer. 7,31; 3.Mo. 18,21.
19481#Jeremia,19,6#6. Darum siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da wird man diese Stätte nicht mehr «Thopheth» und «Tal Ben-Hinnom» nennen, sondern «Mordtal».
19482#Jeremia,19,7#7. Und ich werde an diesem Orte die Weisheit Judas und Jerusalems ausleeren und sie durch das Schwert fallen lassen vor ihren Feinden und durch die Hand derer, die ihnen nach dem Leben trachten; ihre Leichen aber werde ich den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes zum Frasse geben. -Jer. 15,3.
19483#Jeremia,19,8#8. Und diese Stadt werde ich zum Entsetzen und zum Gespötte machen; ein jeder, der daran vorübergeht, wird sich entsetzen und spotten ob all ihrer Plagen. -Jer. 18,16; 49,17; 50,13.
19484#Jeremia,19,9#9. Ich lasse es so weit kommen, dass sie das Fleisch ihrer Söhne und Töchter essen, und einer wird das Fleisch des andern essen in der Drangsal und Angst, mit der ihre Feinde, und die ihnen nach dem Leben trachten, sie bedrängen werden. -3.Mo. 26,29; 5.Mo. 28,53; 2.Kön. 6,28; Kla. 2,20; 4,10.
19485#Jeremia,19,10#10. Und den Krug sollst du vor den Augen der Männer, die mit dir gehen, zerschmettern
19486#Jeremia,19,11#11. und zu ihnen sagen: So spricht der Herr der Heerscharen: Gerade so werde ich dieses Volk und diese Stadt zerschmettern, wie man ein Töpfergeschirr zerschmettert, dass man es nicht mehr ganz machen kann. Und im Thopheth wird man begraben müssen, weil sonst kein Platz zum Begraben ist. -Jes. 30,14; Jer. 7,32.
19487#Jeremia,19,12#12. So werde ich diesem Orte und seinen Bewohnern tun, spricht der Herr, indem ich diese Stadt dem Thopheth gleichmache:
19488#Jeremia,19,13#13. die Häuser Jerusalems und die Häuser der Könige Judas sollen werden wie die Stätte des Thopheth, die unreinen nämlich, alle die Häuser, auf deren Dächern sie dem ganzen Heere des Himmels geopfert und fremden Göttern Trankopfer ausgegossen haben. -Jer. 7,18; 32,29; 2.Kön. 23,12; Zeph. 1,5.
19489#Jeremia,19,14#14. Darnach kam Jeremia vom Thopheth, wohin ihn der Herr gesandt hatte zu weissagen, und trat in den Vorhof beim Hause des Herrn und sprach zu allem Volk:
19490#Jeremia,19,15#15. So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich bringe über diese Stadt und all ihre Schwesterstädte all das Unheil, das ich ihr angedroht habe; denn sie sind halsstarrig und hören nicht auf meine Worte.
19491#Jeremia,20,1#1. ALS aber der Priester Pashur, der Sohn Immers, der Oberaufseher im Hause des Herrn, den Jeremia diese Worte weissagen hörte,
19492#Jeremia,20,2#2. da liess er ihn schlagen und in den Block schliessen, der sich am obern Benjamintor beim Hause des Herrn befand. -Jer. 29,26.
19493#Jeremia,20,3#3. Am andern Morgen sodann entliess Pashur den Jeremia wieder aus dem Block. Da sprach Jeremia zu ihm: Nicht Pashur nennt der Herr deinen Namen, sondern «Grauen ringsum».
19494#Jeremia,20,4#4. Denn so spricht der Herr: Siehe, ich mache dich zum Grauen für dich und all deine Freunde; sie werden durch das Schwert ihrer Feinde fallen, während deine Augen es ansehen müssen. Und ganz Juda gebe ich in die Hand des Königs von Babel; der wird sie nach Babel wegführen und mit dem Schwerte schlagen.
19495#Jeremia,20,5#5. Und alle Vorräte dieser Stadt und all ihren Erwerb, all ihre Kostbarkeiten und alle Schätze der Könige Judas gebe ich in die Hand ihrer Feinde; die werden sie plündern und wegnehmen und nach Babel bringen. -2.Kön. 25; Jes. 39,6.
19496#Jeremia,20,6#6. Du aber, Pashur, und all deine Hausgenossen, ihr werdet in die Verbannung wandern; nach Babel wirst du kommen, und dort wirst du sterben, dort auch begraben werden samt all deinen Freunden, denen du falsch geweissagt hast.
19497#Jeremia,20,7#7. DU hast mich betört, o Herr, und ich habe mich betören lassen; du bist mit Gewalt über mich gekommen und hast obgesiegt. Ich bin zum Gelächter geworden den ganzen Tag, jeder spottet meiner. -Jer. 1,4-8.
19498#Jeremia,20,8#8. Sooft ich rede, muss ich aufschreien; «Unrecht! Gewalttat!» muss ich rufen. Denn das Wort des Herrn ist mir zur Schmach und zum Hohn geworden den ganzen Tag.
19499#Jeremia,20,9#9. Sage ich mir aber: «Ich will seiner nicht mehr gedenken, will nicht mehr reden in seinem Namen», dann wird es in meinem Herzen wie brennendes Feuer, verhalten in meinem Gebein. Ich mühe mich ab, es zu tragen, und vermag es nicht.
19500#Jeremia,20,10#10. Viele schon hörte ich zischeln - welch ein Grauen ringsum! -: «Zeiget ihn an!» - «So wollen wir ihn anzeigen! Ihr seine Vertrauten alle, belauert ihn! Vielleicht lässt er sich betören, dass wir seiner Herr werden und uns an ihm rächen.» -Jer. 18,18; Ps. 31,14.
19501#Jeremia,20,11#11. Aber der Herr ist mit mir wie ein furchtbarer Held; darum werden meine Verfolger zu Falle kommen und nichts vermögen. Sie werden schmählich zuschanden, weil es ihnen nicht glückt, in ewiger, unvergesslicher Schmach. -Jer. 1,8; 15,20; 17,18; 23,40.
19502#Jeremia,20,12#12. Der Herr der Heerscharen prüft den Gerechten, er sieht Nieren und Herz. Noch werde ich deine Rache an ihnen sehen; denn dir habe ich meine Sache anheimgestellt. -Jer. 11,20; 17,10; 1.Sam. 16,7.
19503#Jeremia,20,13#13. Singet dem Herrn, lobpreist den Herrn! denn er hat das Leben des Armen aus der Hand der Übeltäter errettet.
19504#Jeremia,20,14#14. Verflucht der Tag, an dem ich geboren! der Tag, da mich meine Mutter gebar, er sei nicht gesegnet! -Jer. 15,10; Hiob 3,1.10.
19505#Jeremia,20,15#15. Verflucht der Mann, der meinem Vater die Botschaft brachte: «Dir ist ein Knabe geboren!» und ihn hoch erfreute!
19506#Jeremia,20,16#16. Jenem Tage ergehe es wie den Städten, die der Herr zerstört hat ohne Erbarmen! Er höre Wehegeschrei am Morgen und Kriegslärm zur Mittagszeit! -1.Mo. 19,24.
19507#Jeremia,20,17#17. weil er mich nicht gemordet im Mutterleibe, sodass die Mutter mir zum Grabe geworden und ihr Schoss ewig schwanger geblieben wäre.
19508#Jeremia,20,18#18. Warum nur kam ich aus Mutterschoss, dass ich Mühsal und Herzeleid schaute, dass meine Tage in Schande vergingen?
19509#Jeremia,21,1#1. DAS Wort, das vom Herrn an Jeremia erging, als der König Zedekia den Pashur, den Sohn Malchias, und den Priester Zephanja, den Sohn Maasejas, zu ihm sandte und ihm sagen liess:
19510#Jeremia,21,2#2. Befrage doch den Herrn für uns; denn Nebukadrezar-1-, der König von Babel, führt wider uns Krieg. Vielleicht tut der Herr an uns ein Wunder, wie er sonst getan, dass er von uns abziehen muss. -1) dies die genauere Form für das gew. «Nebukadnezar».
19511#Jeremia,21,3#3. Da sprach Jeremia zu ihnen: So sollt ihr Zedekia antworten:
19512#Jeremia,21,4#4. So spricht der Herr, der Gott Israels: Siehe, ich lasse umkehren die Kriegswaffen in eurer Hand, mit denen ihr den König von Babel und die Chaldäer, die euch belagern, ausserhalb der Mauer bekämpft, und bringe sie allesamt in diese Stadt.
19513#Jeremia,21,5#5. Und ich selbst will wider euch streiten mit ausgereckter Hand und starkem Arm, in grimmigem Zorn und grosser Wut.
19514#Jeremia,21,6#6. Ich will die Bewohner dieser Stadt schlagen, Menschen und Tiere; durch eine grosse Pest sollen sie sterben.
19515#Jeremia,21,7#7. Und darnach, spricht der Herr, will ich Zedekia, den König von Juda, und seine Diener und das Volk, so viele ihrer in dieser Stadt von der Pest, vom Schwert und vom Hunger verschont geblieben sind, ausliefern in die Hand Nebukadrezars, des Königs von Babel, und in die Hand ihrer Feinde, derer, die ihnen nach dem Leben trachten; die sollen sie mit der Schärfe des Schwertes schlagen. Ich werde ihnen gegenüber kein Mitleid kennen, keine Schonung, kein Erbarmen. -Jer. 39,1-10.
19516#Jeremia,21,8#8. Zu diesem Volke aber sollst du sagen: So spricht der Herr: Siehe, ich lege euch vor den Weg des Lebens und den Weg des Todes. -5.Mo. 30,15.
19517#Jeremia,21,9#9. Wer in dieser Stadt bleibt, der stirbt durchs Schwert oder am Hunger oder an der Pest; wer aber hinausgeht und zu den Chaldäern überläuft, die euch belagern, der bleibt am Leben, trägt sein Leben als Beute davon. -Jer. 38,2.
19518#Jeremia,21,10#10. Denn zum Bösen und nicht zum Guten habe ich mein Angesicht auf diese Stadt gerichtet, spricht der Herr; in die Hand des Königs von Babel wird sie gegeben, der wird sie verbrennen.
19519#Jeremia,21,11#11. UND zum Hause des Königs von Juda sage: Höret das Wort des Herrn,
19520#Jeremia,21,12#12. Haus Davids! So spricht der Herr: Schaffet Recht, sooft ihr zu Gericht sitzt in der Tagesfrühe, und errettet den Beraubten aus der Hand des Bedrückers, damit nicht wie Feuer losbreche mein Grimm und brenne, dass niemand löschen kann, wegen eurer bösen Taten. -Jer. 7,20; 17,4; 22,3.
19521#Jeremia,21,13#13. Siehe, ich will an dich, die du das Tal bewohnst, du Fels in der Ebene! spricht der Herr. Die ihr sprecht: «Wer will wider uns herniedersteigen? wer eindringen in unsere Schlupfwinkel?» -
19522#Jeremia,21,14#14. ich will euch heimsuchen, spricht der Herr, nach der Frucht eurer Taten, und Feuer legen an ihren Wald; das soll alles verzehren, was um sie her ist. -Hes. 21,3.
19523#Jeremia,22,1#1. So sprach der Herr: Gehe hinab in das Haus des Königs von Juda, und rede dort dieses Wort
19524#Jeremia,22,2#2. und sprich: Höre das Wort des Herrn, König von Juda, der du auf dem Throne Davids sitzest, du und deine Diener und dein Volk, die zu diesen Toren eingehen:
19525#Jeremia,22,3#3. so spricht der Herr: Übet Recht und Gerechtigkeit, errettet den Beraubten aus der Hand des Bedrückers; Fremdling, Waise und Witwe plaget nicht und vergewaltigt nicht und vergiesst nicht unschuldiges Blut an diesem Orte! -Jer. 7,6; 21,12.
19526#Jeremia,22,4#4. Denn wenn ihr nach diesem Worte tut, so werden durch die Tore dieses Hauses Könige einziehen, die auf dem Throne Davids sitzen, fahrend mit Wagen und Rossen, sie und ihre Diener und ihr Volk. -Jer. 17,25.
19527#Jeremia,22,5#5. Wenn ihr aber auf diese Worte nicht hört, so habe ich bei mir selbst geschworen, spricht der Herr, dass dieses Haus zum Trümmerhaufen werden soll.
19528#Jeremia,22,6#6. Denn so spricht der Herr über das Haus des Königs von Juda: Bist du mir auch wie Gilead, wie das Haupt des Libanon, wahrlich, ich mache dich zur Wüste, unbewohnten Städten gleich.
19529#Jeremia,22,7#7. Und ich entbiete wider dich Verwüster, einen jeden mit seinem Rüstzeug; die fällen deine schönsten Zedern und werfen sie ins Feuer.
19530#Jeremia,22,8#8. Und viele Völker werden an dieser Stadt vorübergehen und einander fragen: Warum hat der Herr dieser grossen Stadt solches getan? -5.Mo. 29,24; 1.Kön. 9,8; 2.Chr. 7,21.
19531#Jeremia,22,9#9. Und dann wird man sagen: Weil sie den Bund des Herrn, ihres Gottes, verlassen und fremde Götter angebetet und ihnen gedient haben.
19532#Jeremia,22,10#10. Weinet nicht um den, der tot ist, und beklaget ihn nicht! Weinet, weinet um den, der von dannen zieht! Denn nimmermehr kehrt er wieder, und die Heimat sieht er nicht mehr. -2.Kön. 23,29-34; 2.Chr. 35,25.
19533#Jeremia,22,11#11. Denn so spricht der Herr von Sallum-1-, dem Sohne Josias, dem König von Juda, der an Stelle seines Vaters Josia König wurde: Er, der wegzog von diesem Orte, wird nicht mehr dahin zurückkehren, -1) d.i. Joahas.
19534#Jeremia,22,12#12. sondern an dem Orte, wohin sie ihn in die Verbannung führten, wird er sterben, und dieses Land wird er nicht mehr sehen.
19535#Jeremia,22,13#13. Wehe dem, der sein Haus mit Unrecht baut und seine Söller mit Unbill, der seinen Nächsten umsonst arbeiten lässt und ihm den Lohn nicht bezahlt! -3.Mo. 19,13; Hab. 2,12; Jak. 5,4.
19536#Jeremia,22,14#14. der da spricht: «Ich will mir ein weites Haus und luftige Hallen bauen!» der Fenster darein brechen lässt, es mit Zedern täfelt und rot bemalt.
19537#Jeremia,22,15#15. Meinst du ein König zu sein, weil du in Zedernbauten wetteiferst? Hat nicht dein Vater auch gegessen und getrunken und sich's wohl sein lassen? Aber er übte Recht und Gerechtigkeit,
19538#Jeremia,22,16#16. den Elenden und Armen verhalf er zum Recht. Heisst nicht das, mich erkennen? spricht der Herr.
19539#Jeremia,22,17#17. Aber deine Augen und dein Herz sind nur auf deinen Gewinn aus, nur darauf, das Blut Unschuldiger zu vergiessen, Unrecht und Gewalt zu verüben.
19540#Jeremia,22,18#18. Darum spricht der Herr also wider Jojakim, den Sohn Josias, den König von Juda: Nicht wird man um ihn Totenklage halten (, wie man sonst klagt): «Ach mein Bruder! ach meine Schwester!» Man wird ihn nicht beweinen: «Ach Herr! ach seine Herrlichkeit!» -2.Kön. 23,34; Jer. 36,30.
19541#Jeremia,22,19#19. Wie man einen Esel begräbt, wird man ihn begraben, wird ihn fortschleifen und hinwerfen vor die Tore Jerusalems.
19542#Jeremia,22,20#20. Steige auf den Libanon und schreie! erhebe deine Stimme in Basan, schreie vom (Gebirge) Abarim her! Denn zerschmettert sind all deine Liebsten.
19543#Jeremia,22,21#21. Ich habe dir zugeredet, als es noch wohl um dich stand; du aber sprachst: Ich mag nicht hören! So hast du es getrieben von Jugend auf: du wolltest nicht auf mich hören.
19544#Jeremia,22,22#22. Der Sturm wird all deine Hirten weiden, und deine Liebsten wandern in die Verbannung. Alsdann wirst du dich schämen und zuschanden werden um all deiner Bosheit willen.
19545#Jeremia,22,23#23. Die du auf dem Libanon thronst und auf den Zedern nistest, wie wirst du stöhnen, wenn Wehen über dich kommen wie über eine Gebärende! -Jer. 13,21.
19546#Jeremia,22,24#24. So wahr ich lebe, spricht der Herr, wenngleich Chonja-1-, der Sohn Jojakims, der König von Juda, ein Siegelring wäre an meiner rechten Hand - ich wollte dich doch davon abreissen. -2.Kön. 24,6-15. 1) d.i. Jojachin.
19547#Jeremia,22,25#25. Ich gebe dich in die Hand derer, die dir nach dem Leben trachten, in die Hand derer, vor denen dir graut, in die Hand Nebukadrezars, des Königs von Babel, und in die Hand der Chaldäer.
19548#Jeremia,22,26#26. Und ich schleudere dich und deine Mutter, die dich geboren hat, in ein fremdes Land, in dem ihr nicht geboren seid; dort werdet ihr sterben.
19549#Jeremia,22,27#27. Aber in das Land, wohin sie zurückzukehren sich sehnen, dahin werden sie nicht wieder kommen.
19550#Jeremia,22,28#28. Ist dieser Chonja ein verächtliches Gebilde, das man zerschlägt? Ist er ein Gefäss, das niemandem gefällt? Warum ward er fortgeschleudert, hingeworfen in ein Land, das er nicht kannte?
19551#Jeremia,22,29#29. Land, Land, Land, höre das Wort des Herrn!
19552#Jeremia,22,30#30. So spricht der Herr: Schreibt diesen Mann auf als kinderlos, als einen Mann, der sein Leben lang kein Glück hat; denn keinem aus seinem Stamm wird es glücken, auf dem Throne Davids zu sitzen und noch einmal über Juda zu herrschen.
19553#Jeremia,23,1#1. WEHE den Hirten, welche die Schafe meiner Weide verkommen lassen, sodass sie sich zerstreuen! spricht der Herr. -Jer. 10,21; Hes. 34,2; Sach. 11,5.
19554#Jeremia,23,2#2. Darum spricht der Herr, der Gott Israels, also zu den Hirten, die mein Volk weiden: Ihr habt meine Schafe zerstreut und versprengt und nicht nach ihnen gesucht - siehe, nun suche ich an euch heim eure bösen Taten, spricht der Herr.
19555#Jeremia,23,3#3. Und ich selber sammle den Rest meiner Herde aus allen Ländern, wohin ich sie verstossen habe, und führe sie wieder auf ihre Trift; da sollen sie fruchtbar sein und sich mehren.
19556#Jeremia,23,4#4. Dann setze ich über sie Hirten, die sie weiden, dass sie sich nicht mehr fürchten und nicht mehr erschrecken müssen und keines von ihnen vermisst wird, spricht der Herr. -Jer. 3,15.
19557#Jeremia,23,5#5. Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Spross erwecken; der wird als König herrschen und weise regieren und Recht und Gerechtigkeit üben im Lande. -Jer. 33,15.16; Jes. 11,1-5.
19558#Jeremia,23,6#6. In seinen Tagen wird Juda geholfen werden, und Israel wird sicher wohnen; und das ist der Name, mit dem man ihn nennen wird: «Der Herr unser Heil!»
19559#Jeremia,23,7#7. Darum siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da wird man nicht mehr sagen: «So wahr der Herr lebt, der Israel aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat!» -Jer. 16,14.
19560#Jeremia,23,8#8. sondern: «So wahr der Herr lebt, der das Geschlecht des Hauses Israel heraufgeführt und heimgebracht hat aus dem Lande des Nordens und aus allen Ländern, wohin er sie verstossen hatte!» und sie werden wieder in ihrem Lande wohnen.
19561#Jeremia,23,9#9. ÜBER die Propheten: Mein Herz ist gebrochen in meiner Brust, es zittern mir alle Glieder; ich bin wie ein Trunkener, wie einer, der vom Wein übermannt ist, wegen des Herrn und seiner heiligen Worte.
19562#Jeremia,23,10#10. Denn das Land ist voll Ehebrecher; um ihretwillen trauert das Land, sind verdorrt die Auen der Trift. Arg ist ihr Rennen und Jagen, unrecht ihr Schalten und Walten. -Jer. 9,2; 12,4.
19563#Jeremia,23,11#11. Ja, auch Prophet und Priester sind Frevler geworden, selbst in meinem Hause habe ich ihr böses Treiben gefunden, spricht der Herr. -Jer. 5,31.
19564#Jeremia,23,12#12. Darum soll ihr Weg ihnen werden zum schlüpfrigen Pfade, in die Finsternis werden sie gestossen und kommen darin zu Fall; denn ich will Unheil, will das Jahr ihrer Heimsuchung über sie bringen, spricht der Herr.
19565#Jeremia,23,13#13. Wohl habe ich bei den Propheten Samarias Ärgerliches gesehen: sie weissagten im Namen des Baal und führten mein Volk Israel irre. -Jer. 2,8.
19566#Jeremia,23,14#14. Aber bei den Propheten Jerusalems habe ich schaurige Dinge gesehen: sie verüben Ehebruch und wandeln in Lüge, sind Helfershelfer der Übeltäter, dass sie ja nicht umkehren, ein jeder von seinem bösen Treiben. Sie alle sind mir wie Sodom und wie die Bewohner Gomorrhas. -5.Mo. 32,32; Jes. 1,10.
19567#Jeremia,23,15#15. Darum spricht der Herr der Heerscharen also über die Propheten: Siehe, ich will sie mit Wermut speisen, will sie mit Giftwasser tränken; denn von den Propheten Jerusalems ist Ruchlosigkeit ausgegangen über das ganze Land. -Jer. 8,14; 9,14.
19568#Jeremia,23,16#16. So spricht der Herr der Heerscharen: Höret nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen! Sie narren euch nur; das Gesicht des eignen Herzens verkünden sie, nicht den Auftrag des Herrn. -Jer. 14,14; 27,14.15.
19569#Jeremia,23,17#17. Sie sagen zu denen, die mich verachten: «Der Herr hat versprochen, es werde euch wohl ergehen», und zu allen, die in der Verstocktheit ihres Herzens wandeln: «Kein Unheil wird über euch kommen.» -Jer. 6,14.
19570#Jeremia,23,18#18. Denn wer hat im Rate des Herrn gestanden, dass er sein Wort gesehen? wer hat es erlauscht und gehört?
19571#Jeremia,23,19#19. Siehe, ein Sturm geht aus vom Herrn, glühender Zorn; ein wirbelnder Sturm stürzt herab auf das Haupt der Frevler. -Jer. 30,23.
19572#Jeremia,23,20#20. Nicht wendet sich der Zorn des Herrn, bis er das Sinnen seines Herzens vollbracht und zur Tat gemacht hat. Am Ende der Tage werdet ihr es recht verstehen.
19573#Jeremia,23,21#21. Ich habe diese Propheten nicht gesandt, und doch laufen sie; ich habe nicht zu ihnen geredet, und doch weissagen sie.
19574#Jeremia,23,22#22. Haben sie in meinem Rate gestanden, so mögen sie meinem Volk meine Worte verkünden und es von seinem bösen Wege und seinem bösen Tun abbringen.
19575#Jeremia,23,23#23. Bin ich denn (nur) ein Gott aus der Nähe und nicht ein Gott aus der Ferne? -Ps. 139,8-10; Amos 9,2.
19576#Jeremia,23,24#24. Kann sich einer so heimlich verbergen, dass ich ihn nicht sehe? Erfülle ich nicht den Himmel und die Erde? spricht der Herr.
19577#Jeremia,23,25#25. Ich habe wohl gehört, was die Propheten sagen, die in meinem Namen Lüge weissagen und sprechen: «Mir hat geträumt, mir hat geträumt,
19578#Jeremia,23,26#26. mir hat geträumt!» Wird sich wohl bekehren das Herz dieser Propheten, die da Lüge weissagen, die den Trug ihres Herzens weissagen,
19579#Jeremia,23,27#27. die da denken, sie könnten mit ihren Träumen, die sie einander erzählen, bei meinem Volke meinen Namen in Vergessenheit bringen, wie ihre Väter meines Namens über dem Baal vergessen haben? -Ri. 3,7; 8,34.
19580#Jeremia,23,28#28. Der Prophet, der einen Traum hat, erzähle den Traum; der aber mein Wort hat, der rede getreulich mein Wort. Was hat das Stroh mit dem Weizen gemein? spricht der Herr.
19581#Jeremia,23,29#29. Ist nicht mein Wort wie ein Feuer und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert? -Hebr. 4,12.
19582#Jeremia,23,30#30. Darum siehe, ich will an die Propheten, spricht der Herr, die einer dem andern meine Worte abstehlen!
19583#Jeremia,23,31#31. Siehe, ich will an die Propheten, die ihre Zunge brauchen, um Gottessprüche zu sprechen!
19584#Jeremia,23,32#32. Siehe, ich will an die Propheten, die Lügenträume weissagen und sie erzählen und mein Volk irreführen mit ihren Lügen und ihrem Flunkern! Ich habe sie nicht gesandt, habe sie nicht geheissen, und diesem Volke nützen sie gar nichts, spricht der Herr. -Jer. 14,14; Hes. 13,6.
19585#Jeremia,23,33#33. Und wenn dich dieses Volk oder ein Prophet oder ein Priester fragt: «Was ist der Ausspruch-1- des Herrn?» so sage zu ihnen: Ihr seid die Last-1-, und ich will euch abwerfen, spricht der Herr. -1) V. 33-40: das Hebr. bietet hier ein unübersetzbares Wortspiel: das Wort für «Ausspruch» und «Last» ist dasselbe.
19586#Jeremia,23,34#34. Und den Propheten, den Priester oder den Mann aus dem Volk, der dann noch reden wird von der «Last» des Herrn, den will ich heimsuchen samt seinem Hause.
19587#Jeremia,23,35#35. So sollt ihr ein jeder zu seinem Nächsten und ein jeder zu seinem Bruder sagen: «Was hat der Herr geantwortet?» oder: «Was hat der Herr geredet?»
19588#Jeremia,23,36#36. Aber von einer «Last» des Herrn sollt ihr nicht mehr reden; denn einem jeden würde diese seine Rede zur Last werden, und ihr würdet die Worte des lebendigen Gottes, des Herrn der Heerscharen, unsres Gottes, verdrehen.
19589#Jeremia,23,37#37. So soll man zum Propheten sagen: «Was hat dir der Herr geantwortet?» oder: «Was hat der Herr geredet?»
19590#Jeremia,23,38#38. Wenn ihr aber von der «Last» des Herrn redet - darum spricht der Herr also: Weil ihr dieses Wort «Last des Herrn» braucht, wo ich doch zu euch gesandt und befohlen habe: Ihr sollt nicht sagen «die Last des Herrn»,
19591#Jeremia,23,39#39. darum, siehe, will ich euch aufheben wie eine Last und wegwerfen, euch und die Stadt, die ich euch und euren Vätern gegeben habe, hinweg von meinem Angesicht,
19592#Jeremia,23,40#40. und ich will ewige Schande auf euch legen, ewige, unvergessliche Schmach. -Jer. 20,11.
19593#Jeremia,24,1#1. EIN Gesicht liess der Herr mich schauen: da standen zwei Körbe mit Feigen vor dem Tempel des Herrn <nachdem Nebukadrezar, der König von Babel, den Jechonja-1-, den Sohn Jojakims, den König von Juda, und die Fürsten Judas und die Werkmeister und Schmiede aus Jerusalem in die Verbannung geführt und sie nach Babel gebracht hatte>; -2.Kön. 24,15.16; 2.Chr. 36,10. 1) d.i. Jojachin.
19594#Jeremia,24,2#2. in dem einen Korb waren sehr gute Feigen, wie die Frühfeigen sind, im andern Korb waren sehr schlechte Feigen, dass man sie nicht essen konnte, so schlecht waren sie.
19595#Jeremia,24,3#3. Da sprach der Herr zu mir: Was siehst du, Jeremia? Ich sagte: Feigen! Die guten Feigen sind sehr gut, die schlechten aber sehr schlecht, so schlecht, dass man sie nicht essen kann.
19596#Jeremia,24,4#4. Da erging an mich das Wort des Herrn:
19597#Jeremia,24,5#5. So spricht der Herr, der Gott Israels: Wie diese guten Feigen, so will ich die Verbannten Judas, die ich von diesem Orte in das Land der Chaldäer fortgeschickt habe, ansehen zum Guten.
19598#Jeremia,24,6#6. Ich will mein Auge auf sie richten zum Guten und sie zurückbringen in dieses Land, will sie aufbauen und nicht zerstören, sie einpflanzen und nicht ausreissen. -Jer. 31,28.
19599#Jeremia,24,7#7. Und ich will ihnen ein Herz geben, das sie erkennen lässt, dass ich der Herr bin. Sie werden mein Volk sein, und ich werde ihr Gott sein; denn sie werden sich von ganzem Herzen zu mir bekehren. -Jer. 31,33; 5.Mo. 30,6; Hes. 11,19.20.
19600#Jeremia,24,8#8. Und wie die schlechten Feigen, die so schlecht sind, dass man sie nicht essen kann, so will ich, spricht der Herr, Zedekia, den König von Juda, ausschütten samt seinen Fürsten und dem Rest von Jerusalem, der in diesem Lande übriggeblieben ist, und denen, die im Lande Ägypten wohnen; -Jer. 29,17.
19601#Jeremia,24,9#9. ich will sie zum Entsetzen machen für alle Königreiche der Erde, zur Schmach und zum Sprichwort, zum Gespött und zum Fluchwort an allen Orten, wohin ich sie verstosse. -Jer. 15,4; 29,18.22; 5.Mo. 28,37.
19602#Jeremia,24,10#10. Und ich will das Schwert, den Hunger und die Pest gegen sie loslassen, bis sie ausgerottet sind aus dem Lande, das ich ihnen und ihren Vätern gegeben habe. -Jer. 15,2; 34,17.
19603#Jeremia,25,1#1. DAS Wort, das im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, im ersten Jahre Nebukadrezars, des Königs von Babel, über das ganze Volk Juda an Jeremia ergangen ist
19604#Jeremia,25,2#2. und das der Prophet Jeremia zum ganzen Volke Juda und zu allen Bewohnern Jerusalems geredet hat:
19605#Jeremia,25,3#3. Seit dem dreizehnten Jahre Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, bis auf den heutigen Tag, nun schon 23 Jahre lang, ist das Wort des Herrn an mich ergangen und habe ich zu euch geredet früh und spät; aber ihr habt nicht gehört. -Jer. 1,2; 29,19; 35,14.15.
19606#Jeremia,25,4#4. Und früh und spät hat der Herr zu euch alle seine Knechte, die Propheten, gesandt - aber ihr habt nicht gehört und euer Ohr nicht geneigt, um zu hören -
19607#Jeremia,25,5#5. und hat euch sagen lassen: Bekehrt euch doch ein jeder von seinem bösen Wandel und seinem ruchlosen Treiben! Dann dürft ihr wohnen bleiben in dem Lande, das der Herr euch und euren Vätern gegeben hat, in alle Ewigkeit. -Jer. 18,11; 2.Kön. 17,13.
19608#Jeremia,25,6#6. Lauft nicht andern Göttern nach, ihnen zu dienen und sie anzubeten, und reizt mich nicht zum Zorn durch die Machwerke eurer Hände, dass ich euch nicht Böses antue.
19609#Jeremia,25,7#7. Aber ihr habt mir kein Gehör geschenkt, spricht der Herr, um mich zum Zorn zu reizen durch die Machwerke eurer Hände, euch selbst zum Unheil.
19610#Jeremia,25,8#8. Darum spricht der Herr der Heerscharen also: Weil ihr auf meine Worte nicht gehört habt,
19611#Jeremia,25,9#9. siehe, so sende ich hin und hole ein Geschlecht aus dem Norden, spricht der Herr, - (ich sende) auch zu Nebukadrezar, dem König von Babel, meinem Knecht - und lasse sie kommen über dieses Land und über alle, die darin wohnen, und über alle diese Völker ringsum. Ich will sie verwüsten und zum Entsetzen machen, zum Gespött und zur ewigen Schmach, -Jer. 1,15; 4,6; 6,1.22.
19612#Jeremia,25,10#10. und will aus ihnen hinwegnehmen Freudenjubel und Jauchzen, den Jubel des Bräutigams und der Braut, das Knirschen der Mühle und das Licht der Lampe. -Jer. 7,34; 16,9.
19613#Jeremia,25,11#11. Und dieses ganze Land wird zur Wüste, zur Einöde werden, und diese Völker werden dem König von Babel dienen siebzig Jahre lang.
19614#Jeremia,25,12#12. Wenn dann die siebzig Jahre um sind, so werde ich, spricht der Herr, am König von Babel und an jenem Volke ihre Schuld heimsuchen - auch an dem Land der Chaldäer - und es auf ewig zur Wüstenei machen. -Jer. 29,10; 2.Chr. 36,21; Dan. 9,2.
19615#Jeremia,25,13#13. Und ich werde über jenem Lande alle die Worte eintreffen lassen, die ich über dasselbe geredet habe, alles, was in diesem Buche geschrieben steht, was Jeremia über alle Völker geweissagt hat.
19616#Jeremia,25,14#14. Denn sie sollen vielen Völkern und grossen Königen dienstbar werden, und ich werde ihnen nach ihrem Tun, nach dem Werk ihrer Hände vergelten. -Jer. 27,7.
19617#Jeremia,25,15#15. Denn so hat der Herr, der Gott Israels, zu mir gesprochen: Nimm diesen Becher voll schäumenden Weines aus meiner Hand und lass daraus trinken alle Völker, zu denen ich dich sende, -Hiob 21,20; Jes. 51,17.
19618#Jeremia,25,16#16. dass sie trinken und taumeln und toll werden vor dem Schwert, das ich unter sie sende.
19619#Jeremia,25,17#17. Und ich nahm den Becher aus der Hand des Herrn und gab daraus allen Völkern zu trinken, zu denen der Herr mich sandte:
19620#Jeremia,25,18#18. Jerusalem und den Städten Judas, seinen Königen und seinen Fürsten, um sie zur Einöde zu machen, zum Entsetzen, zum Gespött und zum Fluchwort, wie es denn heute am Tage ist;
19621#Jeremia,25,19#19. dem Pharao, dem Könige von Ägypten, seinen Höflingen und seinen Fürsten, seinem ganzen Volke
19622#Jeremia,25,20#20. und allem Fremdvolk; allen Königen des Landes Uz, allen Königen im Land der Philister, Askalon, Gaza, Ekron und dem Rest von Asdod;
19623#Jeremia,25,21#21. Edom und Moab und den Ammonitern;
19624#Jeremia,25,22#22. allen Königen von Tyrus, allen Königen von Sidon und den Königen der Küste jenseits des Meeres;
19625#Jeremia,25,23#23. den Leuten von Dedan, Thema und Bus und allen, die sich den Haarrand stutzen;
19626#Jeremia,25,24#24. allen Königen der Araber, die in der Wüste wohnen;
19627#Jeremia,25,25#25. allen Königen von Simri, allen Königen Elams und allen Königen der Meder;
19628#Jeremia,25,26#26. allen Königen des Nordens, den nahen und den fernen, einem nach dem andern, und allen Königreichen, die auf dem ganzen Erdboden sind; und auch der König von Sesach-1- soll nach ihnen trinken. -1) d.i. Babel.
19629#Jeremia,25,27#27. Und du sollst zu ihnen sagen: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Trinkt und berauscht euch und speit! Fallt hin und steht nicht mehr auf - vor dem Schwert, das ich unter euch sende!
19630#Jeremia,25,28#28. Wenn sie aber den Becher aus deiner Hand nicht nehmen und nicht trinken wollen, so sage zu ihnen: So spricht der Herr der Heerscharen: Ihr müsst trinken!
19631#Jeremia,25,29#29. Denn siehe, bei der Stadt, die nach meinem Namen genannt ist, fange ich an mit dem Unheil, und ihr solltet straflos ausgehen? Ihr werdet nicht straflos ausgehen! Denn ich rufe das Schwert auf wider alle Bewohner der Erde, spricht der Herr der Heerscharen. -Jer. 49,12; 1.Petr. 4,17.
19632#Jeremia,25,30#30. Du nun weissage ihnen all diese Worte und sprich zu ihnen: Der Herr wird donnern aus der Höhe, seine Stimme erschallen lassen von seiner heiligen Wohnung; furchtbar wird er donnern über seiner Aue, ein Jauchzen wie die Keltertreter wird er anheben über alle Bewohner der Erde; -Joel 3,16; Amos 1,2.
19633#Jeremia,25,31#31. das Getöse dringt bis ans Ende der Welt. Denn einen Rechtsstreit hat der Herr mit den Völkern; er rechtet mit allem Fleisch, die Gottlosen überliefert er dem Schwerte, spricht der Herr.
19634#Jeremia,25,32#32. So spricht der Herr der Heerscharen: Siehe, Unheil geht aus von Volk zu Volk, und ein gewaltiger Sturm erhebt sich von den Enden der Erde.
19635#Jeremia,25,33#33. An jenem Tage werden die Erschlagenen des Herrn daliegen von einem Ende der Erde bis zum andern; nicht beklagt und nicht gesammelt und nicht begraben, werden sie zu Dünger auf dem Felde. -Jer. 16,4.
19636#Jeremia,25,34#34. Wehklaget, ihr Hirten, und schreiet! wälzt euch in Asche, ihr Herren der Herde! Denn die Zeit ist erfüllt, dass ihr geschlachtet werdet und fallen müsst wie stattliche Widder. -Jer. 4,8; 6,26; 23,1.
19637#Jeremia,25,35#35. Da gibt es kein Fliehen mehr für die Hirten und kein Entrinnen für die Herren der Herde.
19638#Jeremia,25,36#36. Horch, wie die Hirten schreien, wie die Herren der Herde wehklagen! denn der Herr verheert ihre Weide;
19639#Jeremia,25,37#37. verwüstet sind die friedlichen Auen vor dem glühenden Zorn des Herrn.
19640#Jeremia,25,38#38. Die Löwen verlassen ihr Dickicht; denn ihr Land ist zur Wüste geworden vor dem gewalttätigen Schwert und vor seinem glühenden Zorn.
19641#Jeremia,26,1#1. IM Anfang der Regierung Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, erging vom Herrn dieses Wort: -2.Kön. 23,34.
19642#Jeremia,26,2#2. So spricht der Herr: Tritt in den Vorhof des Tempels und rede zu allen Judäern, die hereinkommen, um im Hause des Herrn anzubeten, alle die Worte, die ich dir befohlen habe, ihnen zu sagen; du sollst kein Wort davontun.
19643#Jeremia,26,3#3. Vielleicht hören sie und kehren um, ein jeder von seinem bösen Wege, sodass ich mich das Unheil gereuen lasse, das ich über sie zu bringen gedenke um ihrer bösen Taten willen. -Jer. 18,8; 36,3.
19644#Jeremia,26,4#4. Und sage zu ihnen: So spricht der Herr: Wenn ihr nicht auf mich hört und nicht wandelt nach meinem Gesetze, das ich euch gegeben habe,
19645#Jeremia,26,5#5. wenn ihr nicht hört auf die Worte meiner Knechte, der Propheten, die ich zu euch sende früh und spät - doch ihr hörtet nie -, -Jer. 25,4.
19646#Jeremia,26,6#6. so werde ich diesem Hause tun wie Silo und den Namen dieser Stadt zum Fluchwort machen-1- für alle Völker der Erde. -Jer. 7,12.14; Ps. 78,60. 1) vgl. Jer. 29,21.22.
19647#Jeremia,26,7#7. Die Priester aber und die Propheten und alles Volk hörten, wie Jeremia diese Worte im Hause des Herrn sprach.
19648#Jeremia,26,8#8. Als er nun alles gesagt hatte, was ihn der Herr zu allem Volke zu reden geheissen, griffen ihn die Priester und Propheten und alles Volk und sprachen: Du musst sterben!
19649#Jeremia,26,9#9. Warum weissagst du im Namen des Herrn, es werde diesem Hause gehen wie Silo, und diese Stadt müsse so öde werden, dass niemand mehr darin wohne? Und alles Volk rottete sich wider Jeremia zusammen im Hause des Herrn.
19650#Jeremia,26,10#10. Da hörten die Fürsten Judas von diesen Dingen, und sie stiegen vom Hause des Königs hinauf zum Hause des Herrn und setzten sich an den Eingang des neuen Tores am Hause des Herrn.
19651#Jeremia,26,11#11. Nun sprachen die Priester und Propheten zu den Fürsten und allem Volk: Dieser Mann ist des Todes schuldig; denn er hat wider diese Stadt geweissagt, wie ihr mit eignen Ohren gehört habt.
19652#Jeremia,26,12#12. Da sprach Jeremia zu allen Fürsten und allem Volk: Der Herr hat mich gesandt, wider dieses Haus und wider diese Stadt alle die Worte zu weissagen, die ihr gehört habt.
19653#Jeremia,26,13#13. Und nun bessert euren Wandel und eure Taten und höret auf die Stimme des Herrn, eures Gottes, so wird sich der Herr das Unheil gereuen lassen, das er euch angedroht hat. -Jer. 7,3.
19654#Jeremia,26,14#14. Ich aber, ich bin ja in eurer Hand; macht mit mir, was euch gut und recht dünkt.
19655#Jeremia,26,15#15. Doch wisset wohl: wenn ihr mich tötet, so bringt ihr unschuldiges Blut über euch und über diese Stadt und ihre Bewohner! Denn das ist gewiss, dass der Herr mich zu euch gesandt hat, alle diese Worte zu euch zu reden.
19656#Jeremia,26,16#16. Da sprachen die Fürsten und alles Volk zu den Priestern und Propheten: Dieser Mann ist nicht des Todes schuldig; er hat im Namen des Herrn, unsres Gottes, zu uns geredet.
19657#Jeremia,26,17#17. Es standen auch etliche von den Ältesten des Landes auf und sprachen zu der ganzen Volksversammlung:
19658#Jeremia,26,18#18. In den Tagen Hiskias, des Königs von Juda, hat Micha von Moreseth geweissagt; der sprach zu allem Volke Judas: «So spricht der Herr der Heerscharen: Zion wird zum Feld umgepflügt, Jerusalem wird zu Trümmerhaufen und der Tempelberg zur Waldeshöhe.» -Mi. 3,12.
19659#Jeremia,26,19#19. Haben ihn da Hiskia, der König von Juda, und ganz Juda etwa getötet? Haben sie nicht den Herrn gefürchtet und ihn angefleht, sodass sich der Herr das Unheil gereuen liess, das er ihnen angedroht hatte? Und wir wollen ein so grosses Unheil über uns selber bringen? -Jer. 18,8.
19660#Jeremia,26,20#20. Nun war noch ein Mann, der im Namen des Herrn weissagte: Uria, der Sohn Semajas, von Kirjath-Jearim; der weissagte wider diese Stadt und wider dieses Land, ganz wie Jeremia.
19661#Jeremia,26,21#21. Als nun der König Jojakim samt all seinen Kriegsleuten und allen Fürsten von seinen Reden hörte, suchte er ihn zu töten. Das erfuhr Uria, und da er sich fürchtete, floh er und entkam nach Ägypten.
19662#Jeremia,26,22#22. Da sandte der König Jojakim Männer nach Ägypten, Elnathan, den Sohn Achbors, und andre mit ihm;
19663#Jeremia,26,23#23. die holten den Uria aus Ägypten und brachten ihn zum König Jojakim, und er liess ihn mit dem Schwerte hinrichten und seinen Leichnam in die Gräber des gemeinen Volkes werfen.
19664#Jeremia,26,24#24. Dem Jeremia aber half Ahikam, der Sohn Saphans, sodass er nicht dem Volke ausgeliefert und nicht getötet wurde. -2.Kön. 22,12.
19665#Jeremia,27,1#1. IM Anfang der Regierung Zedekias, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, erging vom Herrn dieses Wort an Jeremia.
19666#Jeremia,27,2#2. So sprach der Herr zu mir: Mache dir Stricke und Jochstangen und lege sie auf deinen Nacken -Jer. 28,10.
19667#Jeremia,27,3#3. und sende Botschaft an den König von Edom, den König von Moab und den König der Ammoniter, an den König von Tyrus und den König von Sidon durch die Gesandten, die nach Jerusalem zu Zedekia, dem König von Juda, gekommen sind.
19668#Jeremia,27,4#4. Befiehl ihnen, ihren Herren zu melden: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Das sollt ihr zu euren Herren sagen:
19669#Jeremia,27,5#5. Ich bin es, der die Erde gemacht hat, die Menschen und die Tiere auf der Erde durch meine grosse Kraft und meinen ausgereckten Arm, und ich gebe sie dem, der mir gefällt.
19670#Jeremia,27,6#6. Und nun habe ich alle diese Länder in die Hand meines Knechtes Nebukadnezar, des Königs von Babel, gegeben. Auch die Tiere des Feldes habe ich ihm gegeben, dass sie ihm dienen.
19671#Jeremia,27,7#7. Und alle Völker sollen ihm und seinem Sohne und seinem Enkel dienen, bis auch seinem Lande die Stunde kommt; alsdann werden viele Völker und grosse Könige es dienstbar machen.
19672#Jeremia,27,8#8. Ein Volk und Königreich aber, das Nebukadnezar, dem König von Babel, nicht dienen und seinen Nacken dem Joch des Königs von Babel nicht fügen will, ein solches Volk will ich heimsuchen mit Schwert und Hunger und Pest und es schliesslich in seine Hand geben, spricht der Herr.
19673#Jeremia,27,9#9. Ihr nun, höret doch nicht auf eure Propheten und Wahrsager, auf eure Träumer, Zeichendeuter und Zauberer, die zu euch sagen: «Ihr werdet dem König von Babel nicht dienen müssen!» -Jer. 23,16.
19674#Jeremia,27,10#10. Denn Lüge weissagen sie euch - euch zu entfernen aus eurem Lande, dass ich euch verstosse und ihr umkommet.
19675#Jeremia,27,11#11. Ein Volk aber, das seinen Nacken dem Joch des Königs von Babel fügt und ihm dient, das werde ich auf seinem Boden lassen, spricht der Herr, und es wird ihn bebauen und darauf wohnen.
19676#Jeremia,27,12#12. Auch zu Zedekia, dem König von Juda, redete ich diese selben Worte und sprach: Fügt euren Nacken dem Joch des Königs von Babel und dient ihm und seinem Volke, so bleibt ihr am Leben.
19677#Jeremia,27,13#13. Warum willst du samt deinem Volke durch Schwert und Hunger und Pest umkommen, wie der Herr dem Volke gedroht hat, das dem König von Babel nicht dient? -Jer. 21,9.
19678#Jeremia,27,14#14. Hört nicht auf die Worte der Propheten, die zu euch sagen: «Ihr werdet dem König von Babel nicht dienen müssen!» Denn Lüge weissagen sie euch. -Jer. 14,14.
19679#Jeremia,27,15#15. Ich habe sie nicht gesandt, spricht der Herr, sie weissagen fälschlich in meinem Namen - damit ich euch verstosse und ihr samt den Propheten, die euch weissagen, umkommet.
19680#Jeremia,27,16#16. Auch zu den Priestern und zu diesem ganzen Volke sprach ich: So spricht der Herr: Hört nicht auf die Worte eurer Propheten, die euch weissagen: «Wahrlich, die Geräte des Hauses des Herrn werden jetzt bald wieder von Babel zurückgebracht werden!» Denn Lüge weissagen sie euch. -Jer. 28,3.
19681#Jeremia,27,17#17. Hört nicht auf sie! Dient dem König von Babel, so bleibt ihr am Leben. Warum soll diese Stadt verwüstet werden?
19682#Jeremia,27,18#18. Wenn sie wirklich Propheten sind und ihnen das Wort des Herrn verliehen ist, so mögen sie in den Herrn der Heerscharen dringen, dass nicht auch die Geräte, die noch im Hause des Herrn und im Hause des Königs von Juda und in Jerusalem geblieben sind, nach Babel kommen.
19683#Jeremia,27,19#19. Denn so spricht der Herr der Heerscharen über die Säulen, über das (eherne) Meer, über die Gestelle und über den Rest der Geräte, die noch in dieser Stadt geblieben sind -1.Kön. 7,13-39.
19684#Jeremia,27,20#20. und die Nebukadnezar, der König von Babel, nicht mitgenommen hat, als er Jechonja-1-, den Sohn Jojakims, den König von Juda, samt allen Edlen Judas und Jerusalems von Jerusalem nach Babel in die Verbannung führte - -2.Kön. 24,14.15. 1) d.i. Jojachin.
19685#Jeremia,27,21#21. ja, so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, über die Geräte, die noch im Hause des Herrn und im Hause des Königs von Juda und in Jerusalem geblieben sind: -2.Chr. 36,18.
19686#Jeremia,27,22#22. Sie werden nach Babel geführt werden, und dort werden sie bleiben bis zu dem Tage, da ich nach ihnen sehe und sie wieder an diesen Ort heraufbringe, spricht der Herr.
19687#Jeremia,28,1#1. IM selben Jahr, im Anfang der Regierung Zedekias, des Königs von Juda, im fünften Monat des vierten Jahres, begab es sich, dass der Prophet Hananja von Gibeon, der Sohn Assurs, im Hause des Herrn in Gegenwart der Priester und des ganzen Volkes zu mir sprach:
19688#Jeremia,28,2#2. So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Ich habe das Joch des Königs von Babel zerbrochen!
19689#Jeremia,28,3#3. Binnen zwei Jahren werde ich an diesen Ort alle Geräte des Hauses des Herrn zurückbringen, die Nebukadnezar, der König von Babel, von diesem Orte weggenommen und nach Babel gebracht hat.
19690#Jeremia,28,4#4. Auch Jechonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda, und alle Verbannten Judas, die nach Babel gekommen sind, werde ich an diesen Ort zurückbringen, spricht der Herr; denn ich werde das Joch des Königs von Babel zerbrechen.
19691#Jeremia,28,5#5. Da sprach der Prophet Jeremia zu dem Propheten Hananja vor den Priestern und vor allen Leuten, die im Hause des Herrn standen -
19692#Jeremia,28,6#6. der Prophet Jeremia also sprach: So sei es! Möchte der Herr das tun! Möchte der Herr deine Worte, die du geweissagt hast, erfüllen und die Geräte des Hauses des Herrn und die Verbannten alle von Babel an diesen Ort zurückbringen!
19693#Jeremia,28,7#7. Nur höre dieses Wort, das ich dir und allem Volke zu sagen habe:
19694#Jeremia,28,8#8. Die Propheten, die vor mir und vor dir gewesen sind von uralters her, die haben über viele Länder und grosse Königreiche geweissagt von Krieg und Unheil und Pest.
19695#Jeremia,28,9#9. Wenn aber ein Prophet von Frieden weissagt, so wird man daran, dass sein Wort eintrifft, erkennen, dass in Wahrheit der Herr diesen Propheten gesandt hat. -5.Mo. 18,22.
19696#Jeremia,28,10#10. Da nahm der Prophet Hananja das Joch vom Nacken des Propheten Jeremia und zerbrach es. -Jer. 27,2.
19697#Jeremia,28,11#11. Und Hananja sprach vor allem Volk: So spricht der Herr: Ebenso werde ich binnen zwei Jahren das Joch Nebukadnezars, des Königs von Babel, vom Nacken aller Völker nehmen und es zerbrechen. Da ging der Prophet Jeremia seines Weges.
19698#Jeremia,28,12#12. Nachdem nun der Prophet Hananja das Joch vom Nacken des Propheten Jeremia genommen und es zerbrochen hatte, erging an Jeremia das Wort des Herrn:
19699#Jeremia,28,13#13. Gehe hin und sage zu Hananja: So spricht der Herr: Ein hölzernes Joch hast du zerbrochen; so werde ich dafür ein eisernes Joch machen.
19700#Jeremia,28,14#14. Denn so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Ein eisernes Joch lege ich auf den Nacken all dieser Völker, dass sie Nebukadnezar, dem König von Babel, dienen sollen, und sie werden ihm dienen; und auch die Tiere des Feldes gebe ich ihm. -Jer. 27,6; 5.Mo. 28,48.
19701#Jeremia,28,15#15. Und der Prophet Jeremia sprach zum Propheten Hananja: Höre, Hananja! Der Herr hat dich nicht gesandt; du aber hast dieses Volk verführt, auf Lüge sich zu verlassen.
19702#Jeremia,28,16#16. Darum spricht der Herr also: Siehe, ich schicke dich weg vom Erdboden; noch in diesem Jahre wirst du sterben, weil du Abfall gepredigt hast wider den Herrn. -5.Mo. 13,5.
19703#Jeremia,28,17#17. Und der Prophet Hananja starb noch im selben Jahre, im siebenten Monat.
19704#Jeremia,29,1#1. DIES ist der Wortlaut des Briefes, den der Prophet Jeremia von Jerusalem aus an den Rest der Ältesten der Verbannten sandte und an die Priester und Propheten und alles Volk, das Nebukadnezar von Jerusalem nach Babel in die Verbannung geführt hatte -
19705#Jeremia,29,2#2. nachdem der König Jechonja und die Gebieterin-1-, die Kämmerer und die Fürsten Judas und Jerusalems, die Schmiede und Schlosser Jerusalem verlassen hatten -, -2.Kön. 24,14.15. 1) vgl. Anm. zu Jer. 13,18.
19706#Jeremia,29,3#3. durch Eleasa, den Sohn Saphans, und Gemarja, den Sohn Hilkias, die Zedekia, der König von Juda, an Nebukadnezar, den König von Babel, nach Babel sandte. Er lautete:
19707#Jeremia,29,4#4. So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, zu allen Verbannten, die von Jerusalem nach Babel in die Verbannung geschickt worden sind:
19708#Jeremia,29,5#5. Bauet Häuser und wohnet darin; pflanzet Gärten und esset ihre Frucht;
19709#Jeremia,29,6#6. nehmet euch Frauen und zeuget Söhne und Töchter; werbet um Frauen für eure Söhne und gebt eure Töchter Männern, damit sie Söhne und Töchter gebären, dass ihr euch dort mehret und euer nicht weniger werden.
19710#Jeremia,29,7#7. Suchet das Wohl des Landes, in das ich euch verbannt habe, und betet für es zum Herrn; denn sein Wohl ist auch euer Wohl.
19711#Jeremia,29,8#8. So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Lasset euch nicht verführen von den Propheten, die unter euch sind, und von euren Wahrsagern; höret auch nicht auf die Träume, die sie träumen:
19712#Jeremia,29,9#9. sie weissagen euch ja nur Lüge in meinem Namen. Ich habe sie nicht gesandt, spricht der Herr. -Jer. 14,14.
19713#Jeremia,29,10#10. Denn so spricht der Herr: Erst wenn siebzig Jahre für Babel um sind, will ich nach euch sehen. Dann will ich meine Verheissung an euch erfüllen und euch wieder an diesen Ort bringen. -Jer. 25,12; 2.Chr. 36,21-23.
19714#Jeremia,29,11#11. Denn ich weiss, was für Gedanken ich über euch hege, spricht der Herr, Gedanken zum Heil und nicht zum Unheil, euch eine Zukunft und Hoffnung zu gewähren.
19715#Jeremia,29,12#12. Wenn ihr mich ruft, so will ich euch antworten; wenn ihr zu mir betet, will ich auf euch hören.
19716#Jeremia,29,13#13. Wenn ihr mich sucht, so sollt ihr mich finden; wenn ihr nach mir fragt von ganzem Herzen, -5.Mo. 4,29.
19717#Jeremia,29,14#14. so werde ich mich von euch finden lassen, spricht der Herr. Ich werde euer Geschick wenden und euch sammeln aus allen Völkern und von allen Orten, dahin ich euch verstossen habe, spricht der Herr, und werde euch wieder an den Ort bringen, von wo ich euch in die Verbannung geschickt. -Jer. 23,3.
19718#Jeremia,29,15#15. Wenn ihr sagt: Der Herr hat uns in Babel Propheten erweckt --1- -1) die V. 16-20 fehlen in der grÜs. des AT. V. 21 schliesst an V. 15 an.
19719#Jeremia,29,16#16. Ja, so spricht der Herr über den König, der auf dem Throne Davids sitzt, und über alles Volk, das in dieser Stadt wohnt, über eure Brüder, die nicht mit euch in die Verbannung gezogen sind,
19720#Jeremia,29,17#17. so spricht der Herr der Heerscharen: Siehe, ich lasse wider sie los das Schwert und den Hunger und die Pest und mache sie wie die abscheulichen Feigen, die so schlecht sind, dass man sie nicht essen kann; -Jer. 24,8.
19721#Jeremia,29,18#18. ich verfolge sie mit Schwert und Hunger und Pest und mache sie zum Entsetzen für alle Königreiche der Erde, zum Fluchwort und zum Schauder, zum Gespött und zum Hohn für alle Völker, unter die ich sie verstosse, -Jer. 24,9; 5.Mo. 28,37.
19722#Jeremia,29,19#19. dafür, dass sie nicht auf meine Worte gehört haben, spricht der Herr, mit denen ich meine Knechte, die Propheten, zu ihnen sandte früh und spät, ohne dass sie darauf hörten, spricht der Herr. -Jer. 25,4.
19723#Jeremia,29,20#20. Ihr aber, höret das Wort des Herrn, ihr Verbannten alle, die ich von Jerusalem nach Babel geschickt habe! -
19724#Jeremia,29,21#21. so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, über Ahab, den Sohn Kolajas, und über Zedekia, den Sohn Maasejas, die euch in meinem Namen Lüge weissagen: Siehe, ich gebe sie in die Hand Nebukadrezars, des Königs von Babel; der wird sie vor euren Augen töten.
19725#Jeremia,29,22#22. Und man wird ihren Namen als Fluchwort gebrauchen unter allen Verbannten Judas in Babel und sagen: «Der Herr tue dir wie dem Zedekia und dem Ahab, die der König von Babel im Feuer geröstet hat!» -
19726#Jeremia,29,23#23. darum weil sie Schandtaten begangen haben in Israel: sie haben mit den Frauen ihrer Nächsten Ehebruch getrieben und in meinem Namen Worte geredet, die ich ihnen nicht aufgetragen habe; des bin ich kundig und Zeuge, spricht der Herr.
19727#Jeremia,29,24#24. Zu Semaja von Nehelam aber sollst du sagen:
19728#Jeremia,29,25#25. So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Du hast also in eignem Namen an alles Volk in Jerusalem und an den Priester Zephanja, den Sohn Maasejas, und an alle Priester einen Brief gesandt des Inhalts:
19729#Jeremia,29,26#26. «Der Herr hat dich an Stelle des Priesters Jojada zum Priester gemacht, Aufseher zu sein im Hause des Herrn über jeden Verrückten, der sich als Prophet aufspielt, dass du ihn in den Block oder ins Halseisen schliessest. -Jer. 20,2.
19730#Jeremia,29,27#27. Wie kommt es denn, dass du den Jeremia von Anathoth, der sich bei euch als Prophet aufspielt, nicht gescholten hast?
19731#Jeremia,29,28#28. Hat er doch zu uns nach Babel die Botschaft gesandt: Es dauert noch lange; bauet Häuser und wohnet darin, pflanzet Gärten und esset ihre Frucht.»
19732#Jeremia,29,29#29. Diesen Brief las der Priester Zephanja dem Propheten Jeremia vor.
19733#Jeremia,29,30#30. Da erging an Jeremia das Wort des Herrn:
19734#Jeremia,29,31#31. Sende an alle Verbannten die Botschaft: So spricht der Herr über Semaja von Nehelam: Weil euch Semaja, den ich doch nicht gesandt habe, geweissagt und euch so verführt hat, euch auf Lüge zu verlassen,
19735#Jeremia,29,32#32. darum spricht der Herr also: Siehe, ich werde Semaja von Nehelam und sein Geschlecht heimsuchen: niemand von den Seinen soll unter diesem Volke wohnen bleiben und das Glück schauen, das ich meinem Volke schaffen will, spricht der Herr; denn er hat Abfall gepredigt wider den Herrn.
19736#Jeremia,30,1#1. DAS Wort, das vom Herrn an Jeremia erging:
19737#Jeremia,30,2#2. So spricht der Herr, der Gott Israels: Schreibe dir alle die Worte, die ich zu dir geredet habe, in ein Buch.
19738#Jeremia,30,3#3. Denn siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich das Geschick meines Volkes Israel und Juda wenden, spricht der Herr. Ich werde sie wieder in das Land bringen, das ich ihren Vätern gegeben habe, und sie werden es besitzen. -Jer. 29,14.
19739#Jeremia,30,4#4. Und dies sind die Worte, die der Herr über Israel und Juda geredet hat.
19740#Jeremia,30,5#5. Ja, so spricht der Herr: Schreckensgeschrei haben wir vernommen, friedeloses Entsetzen.
19741#Jeremia,30,6#6. Fraget doch und sehet, ob ein Mannsbild gebiert! Warum sah ich denn einen jeden, die Hände an den Hüften wie ein gebärendes Weib, und alle Gesichter in Leichenblässe verwandelt? -Jer. 4,31; 6,24.
19742#Jeremia,30,7#7. Wehe! gross ist jener Tag, keiner ihm gleich! eine Zeit der Not ist's für Jakob; doch wird er daraus errettet! -Joel 2,11; Zeph. 1,15.
19743#Jeremia,30,8#8. An jenem Tage, spricht der Herr der Heerscharen, da zerbreche ich das Joch, das ihren Nacken drückt, und zerreisse ihre Bande, und Fremden sollen sie nicht mehr dienen.
19744#Jeremia,30,9#9. Dem Herrn, ihrem Gott, werden sie dienen und David, ihrem König, den ich ihnen erwecken will. -Jer. 23,5; Hes. 34,23; Hos. 3,5.
19745#Jeremia,30,10#10. Du aber, fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, spricht der Herr, erschrick nicht, Israel! Denn siehe, ich errette dich aus der Ferne und dein Geschlecht aus dem Lande der Gefangenschaft; und Jakob wird heimkehren und Ruhe haben, wird sicher leben, und niemand soll ihn aufschrecken. -Jer. 46,27; Jes. 43,5.
19746#Jeremia,30,11#11. Denn ich bin mit dir, spricht der Herr, dir zu helfen: ich will den Garaus machen allen Völkern, unter die ich dich zerstreut habe, nur dir will ich nicht den Garaus machen. Ich will dich züchtigen nach Billigkeit, doch gänzlich ungestraft kann ich dich nicht lassen. -Jer. 4,27; 5,18; 10,24; Amos 9,8.
19747#Jeremia,30,12#12. Also spricht der Herr: Unheilbar ist dein Schaden, bösartig deine Wunde.
19748#Jeremia,30,13#13. Es gibt kein Heilmittel für das Geschwür, kein Vernarben gibt es für dich.
19749#Jeremia,30,14#14. All deine Buhlen haben deiner vergessen; sie fragen nicht nach dir. Denn wie ein Feind schlägt, habe ich dich geschlagen mit grausamer Züchtigung, weil deine Schuld so gross, weil deiner Sünden so viele sind.
19750#Jeremia,30,15#15. Warum schreist du ob deines Schadens, ob deines unheilbaren Schmerzes? Weil deine Schuld so gross, weil deiner Sünden so viele sind, habe ich dir solches getan.
19751#Jeremia,30,16#16. Darum sollen alle, die dich fressen, gefressen werden, und alle deine Bedränger sollen in die Gefangenschaft wandern; die dich plündern, fallen der Plünderung anheim, und alle, die dich berauben, gebe ich der Beraubung preis. -Jer. 2,3; 10,25; Jes. 33,1; Hes. 39,10.
19752#Jeremia,30,17#17. Denn ich lasse deine Wunden vernarben und heile dich von deinen Schlägen, spricht der Herr, nennen sie dich <das ist Zion> doch eine Verstossene, nach der niemand fragt. -Jer. 33,6; Jes. 62,4.
19753#Jeremia,30,18#18. So spricht der Herr: Siehe, ich werde das Geschick der Zelte Jakobs wenden und seiner Wohnstätten mich erbarmen. Die Stadt soll neu gebaut werden auf ihrem Schutthügel, und die Burg soll wieder auf ihrem Platze stehen, -Ps. 126,1.
19754#Jeremia,30,19#19. und Loblieder und Freudengesänge werden von dort erschallen. Ich will sie mehren, und sie sollen nicht abnehmen; ich will sie zu Ehren bringen, und sie sollen nicht verachtet sein.
19755#Jeremia,30,20#20. Seine Söhne sollen sein wie zuvor, und seine Gemeinde wird vor mir bestehen bleiben; doch alle seine Bedränger will ich heimsuchen.
19756#Jeremia,30,21#21. Ihm selbst soll sein Herrscher entstammen, und sein Fürst soll aus seiner Mitte hervorgehen. Ihn will ich mir nahen lassen, dass er vor mich trete; denn wer sonst wagte sein Leben daran, mir zu nahen? spricht der Herr. -Jer. 23,5; Mi. 5,2.
19757#Jeremia,30,22#22. Dann werdet ihr mein Volk sein, und ich werde euer Gott sein. -Jer. 24,7; 31,33.
19758#Jeremia,30,23#23. Siehe, ein Sturm geht aus vom Herrn, glühender Zorn; ein wirbelnder Sturm stürzt herab auf das Haupt der Frevler. -Jer. 23,19.
19759#Jeremia,30,24#24. Nicht wendet sich der grimmige Zorn des Herrn, bis er das Sinnen seines Herzens vollbracht, zur Tat gemacht hat. Am Ende der Tage werdet ihr es recht verstehen. -Jer. 23,20.
19760#Jeremia,31,1#1. Zu jener Zeit, spricht der Herr, werde ich aller Geschlechter Israels Gott sein, und sie werden mein Volk sein.
19761#Jeremia,31,2#2. Also spricht der Herr: Gnade fand in der Wüste das Volk, dem Schwerte entronnen, als Israel wanderte, zu seiner Ruhe zu kommen.
19762#Jeremia,31,3#3. Von fernher erschien ihm der Herr (und sprach): Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus Güte.
19763#Jeremia,31,4#4. Wiederum will ich dich bauen, dass du neugebaut seiest, Jungfrau Israel! Wiederum sollst du dich mit deinen Handpauken schmücken und ausziehen im Reigen der Fröhlichen.
19764#Jeremia,31,5#5. Wiederum sollst du Weingärten pflanzen auf den Bergen Samariens; ja, pflanzen wird man sie und (ihre Früchte) geniessen.
19765#Jeremia,31,6#6. Denn es kommt ein Tag, da werden die Wächter auf Ephraims Bergen rufen: «Kommt, lasset uns nach Zion pilgern, zu dem Herrn, unserm Gott!»
19766#Jeremia,31,7#7. Denn also spricht der Herr: Frohlocket mit Freuden über Jakob, jauchzet über das erste der Völker! Verkündet es, lobsinget und sagt: «Geholfen hat der Herr seinem Volke, dem Rest Israels!»
19767#Jeremia,31,8#8. Siehe, ich führe sie heim aus dem Lande des Nordens und sammle sie von den Enden der Erde, auch die Blinden und Lahmen, die Schwangern und Gebärenden insgesamt; als grosse Gemeinde kehren sie hierher zurück.
19768#Jeremia,31,9#9. Mit Weinen kommen sie und unter Flehen; ich werde sie leiten, werde sie führen zu Wasserbächen auf ebenem Wege, auf dem sie nicht straucheln; denn ich bin Israels Vater geworden, und Ephraim ist mein Erstgeborner.
19769#Jeremia,31,10#10. Höret das Wort des Herrn, ihr Völker, und verkündet es an den fernen Gestaden und sprecht: Der Israel zerstreut hat, er sammelt es wieder und hütet es wie ein Hirt seine Herde. -Jes. 40,11.
19770#Jeremia,31,11#11. Ja, der Herr hat Jakob losgekauft, ihn aus der Hand eines Stärkern befreit. -Jes. 49,24.25.
19771#Jeremia,31,12#12. Und sie werden kommen und auf der Höhe des Zion frohlocken, werden strahlen vor Freude über den Segen des Herrn: über das Korn und den Wein und das Öl und über die Schafe und Rinder; und ihre Seele wird sein wie ein wohlbewässerter Garten, und sie werden nicht mehr schmachten. -Jes. 58,11.
19772#Jeremia,31,13#13. Alsdann wird sich die Jungfrau am Reigen erfreuen, und jung und alt wird fröhlich sein; ich werde ihre Trauer in Freude wandeln, werde sie trösten und froh machen nach ihrem Kummer.
19773#Jeremia,31,14#14. Ich werde die Seele der Priester laben mit Fett, und mein Volk wird an meinem Segen sich sättigen, spricht der Herr.
19774#Jeremia,31,15#15. So spricht der Herr: Horch! in Rama hört man klagen, bitterlich weinen. Rahel weint um ihre Kinder, will sich nicht trösten lassen, weil sie nicht mehr sind. -Mt. 2,18.
19775#Jeremia,31,16#16. So spricht der Herr: Wehre deiner Stimme das Weinen und deinen Augen die Tränen, denn deine Mühe soll noch belohnt werden, spricht der Herr; sie kehren heim aus dem Lande des Feindes.
19776#Jeremia,31,17#17. Es gibt noch eine Hoffnung für deine Zukunft, spricht der Herr, die Kinder kehren heim in ihre Marken.
19777#Jeremia,31,18#18. Gar wohl habe ich gehört, wie Ephraim klagt: «Du hast mich gezüchtigt, wie ein junges, ungebärdiges Rind ward ich gezüchtigt. Führe mich zurück, dass ich heimkehre; bist du doch der Herr, mein Gott. -Kla. 5,21.
19778#Jeremia,31,19#19. Nachdem ich in die Verbannung gewandert, tat ich ja Busse, und nachdem ich gezüchtigt war, schlug ich an meine Brust. Ich bin beschämt und tief zerknirscht; denn ich trage die Schmach meiner Jugend.»
19779#Jeremia,31,20#20. «Ist eigentlich Ephraim mein teurer Sohn, ist er mein Lieblingskind? Sooft ich von ihm rede, muss ich immerfort seiner gedenken; darum stürmt mein Herz ihm entgegen, ich muss mich seiner erbarmen», spricht der Herr.
19780#Jeremia,31,21#21. Stelle dir Merkzeichen auf, setze dir hohe Säulen; habe acht auf die Strasse, auf den Weg, den du gezogen bist! Kehre heim, Jungfrau Israel, kehre heim zu diesen deinen Städten!
19781#Jeremia,31,22#22. Wie lange noch willst du umherschweifen, abtrünnige Tochter? Denn der Herr schafft Neues im Lande: das Weib wird den Mann umgeben.
19782#Jeremia,31,23#23. So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Noch wird es dazu kommen, dass man im Lande Juda und in seinen Städten, wenn ich ihr Geschick wende, dieses Wort spricht: Der Herr segne dich, du Flur der Gerechtigkeit, du heiliger Berg, -Sach. 8,3.
19783#Jeremia,31,24#24. und die Bewohner Judas zu Stadt und Land insgesamt, die Ackerbauer und die mit der Herde ziehen.
19784#Jeremia,31,25#25. Denn ich tränke die ermattete Seele, jede schmachtende Seele sättige ich. -
19785#Jeremia,31,26#26. Darüber erwachte ich und sah auf, und mein Schlaf war mir süss gewesen.
19786#Jeremia,31,27#27. Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da besäe ich das Haus Israel und das Haus Juda mit Saat von Menschen und Vieh,
19787#Jeremia,31,28#28. und wie ich über ihnen gewacht habe, auszureissen und niederzureissen, zu zerstören und zu verderben und wehe zu tun, so werde ich über ihnen wachen, zu pflanzen und aufzubauen, spricht der Herr. -Jer. 1,10; 24,6.
19788#Jeremia,31,29#29. In jenen Tagen wird man nicht mehr sagen: «Die Väter haben saure Trauben gegessen, und den Kindern werden davon die Zähne stumpf», -Hes. 18,2.
19789#Jeremia,31,30#30. sondern ein jeder wird um seiner eignen Schuld willen sterben; einem jeden, der die sauren Trauben isst, sollen die eignen Zähne stumpf werden.
19790#Jeremia,31,31#31. Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da schliesse ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund, -Jer. 32,40.
19791#Jeremia,31,32#32. nicht einen Bund, wie ich ihn mit ihren Vätern schloss zu der Zeit, da ich sie bei der Hand nahm, sie aus dem Lande Ägypten herauszuführen; denn sie haben meinen Bund gebrochen, ich aber habe sie verworfen, spricht der Herr.
19792#Jeremia,31,33#33. Nein, das ist der Bund, den ich nach jenen Tagen mit dem Hause Israel schliessen will, spricht der Herr: Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und es ihnen ins Herz schreiben; ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein. -Jer. 24,7; 32,38; Hes. 11,19.
19793#Jeremia,31,34#34. Da wird keiner mehr den andern, keiner seinen Bruder belehren und sprechen: «Erkennet den Herrn!» sondern sie werden mich alle erkennen, klein und gross, spricht der Herr; denn ich werde ihre Schuld verzeihen und ihrer Sünden nimmermehr gedenken. -Jer. 33,8; 50,20; Jes. 43,25; 54,13.
19794#Jeremia,31,35#35. So spricht der Herr, der die Sonne gesetzt hat zum Licht am Tage, den Mond und die Sterne zum Licht für die Nacht, der das Meer erregte, dass seine Wogen brausten - Herr der Heerscharen ist sein Name -:
19795#Jeremia,31,36#36. So gewiss diese Ordnungen vor mir niemals vergehen, spricht der Herr, so gewiss werden auch die Geschlechter Israels nimmermehr aufhören, vor mir ein Volk zu sein für und für. -Jer. 33,25.26.
19796#Jeremia,31,37#37. So spricht der Herr: So gewiss die Himmel droben nicht zu ermessen und die Grundfesten der Erde drunten nicht zu ergründen sind, so gewiss will ich die Geschlechter Israels nicht verwerfen um all ihrer Taten willen, spricht der Herr.
19797#Jeremia,31,38#38. Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da wird die Stadt für den Herrn wieder aufgebaut vom Turm Hananeels an bis zum Ecktor; -Sach. 14,10.
19798#Jeremia,31,39#39. von da wird die Meßschnur weitergehen geradeaus bis zum Hügel Gareb und dann umbiegen nach Goa.
19799#Jeremia,31,40#40. Und das ganze Tal, die Leichen und die Fettopferasche samt allen Feldern bis zum Bach Kidron, bis an die Ecke des Rosstors gegen Osten hin, wird dem Herrn heilig sein. Es wird nie wieder eingerissen noch zerstört werden.
19800#Jeremia,32,1#1. DAS Wort, das vom Herrn an Jeremia erging im zehnten Jahre Zedekias, des Königs von Juda - das ist das achtzehnte Jahr Nebukadrezars.
19801#Jeremia,32,2#2. Damals belagerte das Heer des Königs von Babel Jerusalem. Der Prophet Jeremia aber sass gefangen im Wachthofe, der sich im Palast des Königs von Juda befand. -2.Kön. 25,1.
19802#Jeremia,32,3#3. Zedekia, der König von Juda, hatte ihn nämlich gefangensetzen lassen, indem er sprach: Warum weissagst du also: «So spricht der Herr: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand des Königs von Babel, der wird sie einnehmen; -Jer. 21,7; 34,2.
19803#Jeremia,32,4#4. und Zedekia, der König von Juda, wird den Chaldäern nicht entrinnen, sondern, fürwahr, er wird dem König von Babel in die Hände fallen, und er wird von Mund zu Mund mit ihm reden und Auge in Auge ihn sehen.
19804#Jeremia,32,5#5. Und er wird den Zedekia nach Babel führen, und dort wird er bleiben, bis ich mich seiner annehme, spricht der Herr. Wenn ihr mit den Chaldäern kämpft, werdet ihr kein Glück haben.»
19805#Jeremia,32,6#6. Jeremia nun sprach: Der Herr hat so zu mir geredet:
19806#Jeremia,32,7#7. Siehe, Hanameel, der Sohn Sallums, deines Oheims, wird zu dir kommen und sagen: «Kaufe dir meinen Acker, der in Anathoth liegt; denn dir steht es nach dem Einlösungsrecht zu, ihn zu kaufen.»
19807#Jeremia,32,8#8. Und Hanameel, der Sohn meines Oheims, kam gemäss dem Worte des Herrn zu mir in den Wachthof und sagte zu mir: «Kaufe doch meinen Acker, der in Anathoth im Lande Benjamin liegt; denn dir steht es nach dem Eigentumsrecht und dem Einlösungsrecht zu. Kaufe ihn dir!» Da erkannte ich, dass es das Wort des Herrn war.
19808#Jeremia,32,9#9. Und ich kaufte Hanameel, dem Sohne meines Oheims, den Acker zu Anathoth ab und hatte ihm siebzehn Lot Silber darzuwägen.
19809#Jeremia,32,10#10. Ich schrieb den Kaufbrief und versiegelte ihn, zog auch Zeugen zu und wog ihm das Silber auf der Waage dar.
19810#Jeremia,32,11#11. Und ich nahm den Kaufbrief, den versiegelten samt dem offenen,
19811#Jeremia,32,12#12. und übergab ihn Baruch, dem Sohne Nerias, des Sohnes Maasejas, vor den Augen Hanameels, des Sohnes meines Oheims, und vor den Augen der Zeugen, die den Kaufbrief unterschrieben hatten, und vor den Augen aller Juden, die im Wachthofe sassen.
19812#Jeremia,32,13#13. Und ich gab Baruch vor ihren Augen den Auftrag:
19813#Jeremia,32,14#14. So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Nimm diese Briefe, nämlich diesen versiegelten Kaufbrief und diesen offenen Brief, und tue sie in einen irdenen Behälter, damit sie lange Zeit erhalten bleiben.
19814#Jeremia,32,15#15. Denn so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Man wird in diesem Lande wieder einmal Häuser und Äcker und Weingärten kaufen.
19815#Jeremia,32,16#16. Nachdem ich nun den Kaufbrief Baruch, dem Sohne Nerias, übergeben hatte, betete ich zum Herrn:
19816#Jeremia,32,17#17. Ach, Herr, siehe, du hast Himmel und Erde geschaffen durch deine grosse Kraft und deinen ausgereckten Arm ; für dich ist kein Ding unmöglich - -Jer. 27,5; 1.Mo. 18,14.
19817#Jeremia,32,18#18. der du Gnade übst an Tausenden und die Schuld der Väter ihren Kindern, die nach ihnen kommen, heimzahlst, du, der grosse und starke Gott, dessen Name ist «Herr der Heerscharen», -2.Mo. 20,5.6; 34,7.
19818#Jeremia,32,19#19. gross an Rat und mächtig von Tat, dessen Augen offenstehen über allen Wegen der Menschenkinder, einem jeden zu geben nach seinem Wandel und nach seinem Verdienen; -Jer. 16,17; Röm. 2,6.
19819#Jeremia,32,20#20. der du Zeichen und Wunder getan hast im Lande Ägypten, (denkwürdig) bis auf den heutigen Tag, an Israel und an den andern Menschen und dir so einen Namen gemacht hast, wie es heute am Tage ist;
19820#Jeremia,32,21#21. der du dein Volk Israel mit Zeichen und Wundern, mit starker Hand und ausgerecktem Arm und grossem Schrecken aus dem Lande Ägypten herausgeführt -5.Mo. 26,8.
19821#Jeremia,32,22#22. und ihnen dieses Land gegeben hast, wie du ja ihren Vätern geschworen hattest, es ihnen zu geben, ein Land, das von Milch und Honig fliesst.
19822#Jeremia,32,23#23. Und sie zogen ein und nahmen es in Besitz, aber sie hörten nicht auf deine Stimme und wandelten nicht nach deinem Gesetze; nichts von alledem, was du ihnen zu tun geboten, haben sie getan. Darum liessest du all dieses Unglück über sie kommen -
19823#Jeremia,32,24#24. siehe, die Dämme (der Belagerer) reichen schon bis an die Stadt, sie einzunehmen, und die Stadt ist in die Hand der Chaldäer gegeben, die wider sie streiten durch Schwert und Hunger und Pest, und was du gedroht hast, ist eingetroffen; du siehst es ja.
19824#Jeremia,32,25#25. Und da sagst du zu mir: «Kaufe dir den Acker um Geld und ziehe Zeugen zu» - wo doch die Stadt in die Hand der Chaldäer gegeben ist!
19825#Jeremia,32,26#26. Da erging an Jeremia das Wort des Herrn: -4.Mo. 16,22.
19826#Jeremia,32,27#27. Siehe, ich bin der Herr, der Gott alles Fleisches; sollte für mich etwas unmöglich sein?
19827#Jeremia,32,28#28. Darum spricht der Herr also: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand der Chaldäer und in die Hand Nebukadrezars, des Königs von Babel, und er wird sie einnehmen. -Jer. 21,10.
19828#Jeremia,32,29#29. Die Chaldäer, die wider diese Stadt streiten, werden hineinkommen und die Stadt anzünden und die Häuser verbrennen, auf deren Dächern man dem Baal geopfert und fremden Göttern Trankopfer ausgegossen hat, um mich zu erzürnen. -Jer. 19,13.
19829#Jeremia,32,30#30. Denn die Israeliten und die Judäer haben von Jugend auf immer nur getan, was mir missfiel; ja, die Israeliten haben mich immer nur erzürnt mit dem Machwerk ihrer Hände, spricht der Herr.
19830#Jeremia,32,31#31. Ja, zum Zorn und zum Grimm hat diese Stadt mich gereizt von dem Tage an, da man sie baute, bis auf diesen Tag, sodass ich sie mir nun aus den Augen schaffe
19831#Jeremia,32,32#32. wegen all des Bösen, das die Israeliten und die Judäer verübt haben, mich zu erzürnen, sie selbst und ihre Könige und Fürsten, ihre Priester und Propheten, die Männer von Juda und die Bewohner Jerusalems.
19832#Jeremia,32,33#33. Sie haben mir den Rücken zugekehrt und nicht das Angesicht. Und ob ich sie auch lehrte früh und spät, sie wollten nicht hören, wollten nicht Zucht annehmen. -Jer. 2,27; 25,4.
19833#Jeremia,32,34#34. Sie stellten in dem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, ihre Scheusale-1- auf, es zu verunreinigen, -Jer. 7,30; 23,11; 2.Kön. 21,4.5. 1) d.h. Götzen.
19834#Jeremia,32,35#35. und bauten die Baalshöhen im Tale Ben-Hinnom, ihre Söhne und Töchter dem Moloch zu verbrennen; und doch habe ich ihnen das niemals geboten, und nie ist es mir in den Sinn gekommen, dass sie solche Greuel tun sollten, um Juda zur Sünde zu verleiten. -Jer. 7,31; 19,5.
19835#Jeremia,32,36#36. Und nun spricht der Herr, der Gott Israels, von dieser Stadt, von der ihr sagt, dass sie durch Schwert und Hunger und Pest in die Hand des Königs von Babel gegeben sei:
19836#Jeremia,32,37#37. Siehe, ich werde sie-1- sammeln aus allen Ländern, in die ich sie in meinem Zorn und Grimm und grossen Groll verstossen habe, und werde sie wieder an diesen Ort bringen und sie da sicher wohnen lassen. -Jer. 29,14. 1) d.h. die zerstreuten Juden.
19837#Jeremia,32,38#38. Und sie werden mein Volk sein, und ich werde ihr Gott sein. -Jer. 24,7; 30,22.
19838#Jeremia,32,39#39. Ich werde ihnen ein andres Herz und einen andern Wandel geben, dass sie mich fürchten allezeit ihnen selbst zum Heil und ihren Kindern, die nach ihnen kommen. -Jer. 31,33; Hes. 11,19.
19839#Jeremia,32,40#40. Und ich werde mit ihnen einen ewigen Bund schliessen, dass ich mich nie von ihnen abwenden, sondern ihnen Gutes tun will, und die Furcht vor mir werde ich ihnen ins Herz legen, dass sie nicht von mir weichen. -Jer. 31,31.
19840#Jeremia,32,41#41. Es wird mir eine Lust sein, ihnen Gutes zu tun, und ich werde sie in dieses Land einpflanzen in Treuen, von ganzem Herzen und von ganzer Seele. -Amos 9,15.
19841#Jeremia,32,42#42. Denn so spricht der Herr: Wie ich über dieses Volk all dies grosse Unheil gebracht habe, so bringe ich über sie nun all das Heil, das ich ihnen verheisse.
19842#Jeremia,32,43#43. Und man wird wieder Äcker kaufen in diesem Lande, von dem ihr sagt: Es ist eine Wüste ohne Menschen und Vieh, dahingegeben in die Hand der Chaldäer.
19843#Jeremia,32,44#44. Äcker wird man kaufen um Geld, den Kaufbrief schreiben und versiegeln und Zeugen zuziehen im Lande Benjamin und in der Umgebung Jerusalems, in den Städten Judas und in den Städten auf dem Gebirge, in den Städten der Niederung und in den Städten des Südlands. Denn ich werde ihr Geschick wenden, spricht der Herr.
19844#Jeremia,33,1#1. UND das Wort des Herrn erging zum zweitenmal an Jeremia, während er noch im Wachthofe eingeschlossen war: -Jer. 32,2.
19845#Jeremia,33,2#2. So spricht der Herr, der die Erde schuf, der sie bildete, um sie festzustellen - Herr ist sein Name -:
19846#Jeremia,33,3#3. Rufe mich an, so will ich dir antworten und dir Grosses, Unfassbares kundtun, Dinge, die du nicht weisst.
19847#Jeremia,33,4#4. Denn so spricht der Herr, der Gott Israels, von den Häusern dieser Stadt und von den Häusern der Könige Judas, die man niederriss für Wälle und Vorwerke,
19848#Jeremia,33,5#5. um sie im Kampf mit den Chaldäern zu verwenden und um sie zu füllen mit den Leichen der Menschen, die ich in meinem Zorn und Grimm geschlagen und vor denen ich mein Angesicht verborgen habe wegen all ihrer Ruchlosigkeit:
19849#Jeremia,33,6#6. Siehe, ich schaffe der Stadt Genesung und Heilung; ich mache sie gesund und eröffne ihren Bewohnern den Reichtum dauernder Wohlfahrt.
19850#Jeremia,33,7#7. Ich wende das Geschick Judas und das Geschick Israels und baue sie wiederum auf wie vor alters, -Jer. 24,6.
19851#Jeremia,33,8#8. und ich reinige sie von all ihrer Schuld, mit der sie sich an mir versündigt haben, und verzeihe ihnen alle Verschuldungen, mit denen sie sich an mir versündigt und sich gegen mich vergangen haben. -Jer. 31,34.
19852#Jeremia,33,9#9. Und sie wird ein Gegenstand der Freude, des Lobpreises und des Rühmens werden für alle Völker der Erde, die von all dem Guten hören, das ich schaffe, und sie werden (vor Freude) beben und zittern ob all dem Guten und all dem Heil, das ich ihr schaffe.
19853#Jeremia,33,10#10. So spricht der Herr: An diesem Orte, von dem ihr sagt: «Er ist verödet, ohne Menschen und ohne Vieh», in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems, die verwüstet sind, ohne Menschen und ohne Vieh, -Jer. 32,43.
19854#Jeremia,33,11#11. wird man noch einmal Freudenjubel hören und Jauchzen, den Jubel des Bräutigams und den Jubel der Braut, das Lied derer, die da singen: «Danket dem Herrn der Heerscharen; denn der Herr ist freundlich, ja, seine Güte währet ewig!» und die Dankopfer bringen in das Haus des Herrn. Denn ich wende das Geschick des Landes, dass es ist wie vor alters, spricht der Herr. -Jer. 7,34; Ps. 136,1.
19855#Jeremia,33,12#12. So spricht der Herr der Heerscharen: An diesem Orte, der verödet ist, ohne Menschen und ohne Vieh, und in allen seinen Städten wird noch einmal eine Aue für Hirten sein, die ihre Herden lagern lassen.
19856#Jeremia,33,13#13. In den Städten auf dem Gebirge und in den Städten der Niederung, in den Städten des Südlands und im Lande Benjamin, in der Umgebung Jerusalems und in den Städten Judas werden die Schafe wieder vorübergehen unter den Händen des (Hirten), der sie zählt, spricht der Herr.
19857#Jeremia,33,14#14. Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da erfülle ich die Verheissung, die ich dem Hause Israel und dem Hause Juda gegeben habe. -Jer. 23,5.6.
19858#Jeremia,33,15#15. In jenen Tagen und zu jener Zeit werde ich dem David sprossen lassen einen gerechten Spross, und der wird Recht und Gerechtigkeit üben im Lande.
19859#Jeremia,33,16#16. In jenen Tagen wird Juda geholfen werden, und Jerusalem wird sicher bleiben; und das ist der Name, mit dem man es nennen wird: «Der Herr unser Heil!» -Jer. 23,6.
19860#Jeremia,33,17#17. Denn so spricht der Herr: Nie soll es dem David an einem (Nachkommen) fehlen, der auf dem Throne des Hauses Israel sitzt. -Ps. 89,30.
19861#Jeremia,33,18#18. Auch den levitischen Priestern soll es nie an einem (Nachkommen) fehlen, der vor mir Brandopfer opfert, Speisopfer verbrennt und Schlachtopfer darbringt alle Tage.
19862#Jeremia,33,19#19. Und es erging an Jeremia das Wort des Herrn:
19863#Jeremia,33,20#20. So spricht der Herr: So gewiss ihr meinen Bund mit dem Tage und meinen Bund mit der Nacht nicht aufheben könnt, also dass Tag und Nacht nicht mehr eintreten würden zu ihrer Zeit, -Jer. 31,35.36.
19864#Jeremia,33,21#21. so gewiss wird auch mein Bund mit meinem Knechte David nicht aufgehoben werden, sodass er keinen Sohn mehr hätte, der auf seinem Throne herrschte, noch auch mein Bund mit den Leviten, den Priestern, die meine Diener sind.
19865#Jeremia,33,22#22. Unzählbar wie das Heer des Himmels und unermesslich wie den Sand des Meeres will ich die Nachkommen meines Knechtes David machen und die Leviten, die mir dienen. -1.Mo. 15,5; 22,17.
19866#Jeremia,33,23#23. Und es erging an Jeremia das Wort des Herrn:
19867#Jeremia,33,24#24. Hast du nicht gesehen, wie diese Leute reden: «Die zwei Geschlechter, die der Herr erwählt hatte, die hat er verworfen», und wie sie mein Volk verachten, dass es ihnen nicht mehr als ein Volk gilt?
19868#Jeremia,33,25#25. So spricht der Herr: So gewiss ich Tag und Nacht geschaffen und die Ordnungen des Himmels und der Erde festgesetzt habe,
19869#Jeremia,33,26#26. so gewiss werde ich auch das Geschlecht Jakobs und meinen Knecht David nicht verwerfen, also dass ich aus seinem Geschlechte keine Fürsten mehr nähme über das Geschlecht Abrahams, Isaaks und Jakobs. Denn ich werde ihr Geschick wenden und mich ihrer erbarmen. -Jer. 29,14; 30,3.
19870#Jeremia,34,1#1. DAS Wort, das vom Herrn an Jeremia erging, als Nebukadnezar, der König von Babel, und sein ganzes Heer und alle Königreiche des Gebietes, das ihm untertan war, und alle Völker wider Jerusalem und wider alle dazugehörigen Städte stritten: -Jer. 52,4; 2.Kön. 25,1.
19871#Jeremia,34,2#2. So spricht der Herr, der Gott Israels: Gehe zu Zedekia, dem König von Juda, und sage zu ihm: So spricht der Herr: Siehe, ich werde diese Stadt in die Hand des Königs von Babel geben; der wird sie verbrennen. -Jer. 21,10; 32,28.
19872#Jeremia,34,3#3. Und du selber wirst seiner Hand nicht entrinnen, sondern gewiss ergriffen und in seine Hand gegeben werden; du wirst den König von Babel von Angesicht zu Angesicht sehen, und er wird von Mund zu Mund mit dir reden; alsdann wirst du nach Babel kommen.
19873#Jeremia,34,4#4. Vernimm jedoch das Wort des Herrn, Zedekia, König von Juda! So spricht der Herr über dich: Du wirst nicht durch das Schwert sterben;
19874#Jeremia,34,5#5. in Frieden wirst du sterben. Wie deinen Vätern, den frühern Königen, die vor dir gewesen sind, so wird man auch dir zu Ehren Totenfeuer anzünden und über dich klagen: «Ach, Herr!» Denn also habe ich es geredet, spricht der Herr. -2.Chr. 16,14.
19875#Jeremia,34,6#6. Alle diese Worte redete der Prophet Jeremia zu Zedekia, dem König von Juda, in Jerusalem,
19876#Jeremia,34,7#7. als das Heer des Königs von Babel wider Jerusalem stritt und wider alle Städte Judas, die noch übrig waren, nämlich Lachis und Aseka; denn diese waren allein noch vorhanden von den festen Städten Judas.
19877#Jeremia,34,8#8. DAS Wort, das vom Herrn an Jeremia erging, als der König Zedekia mit allem Volk in Jerusalem die Übereinkunft getroffen hatte, eine Freilassung auszurufen:
19878#Jeremia,34,9#9. dass ein jeder seinen Sklaven und seine Sklavin, sofern sie Hebräer seien, freilassen solle, sodass unter ihnen keiner mehr einen Judäer, seinen Bruder, als Sklaven halte.
19879#Jeremia,34,10#10. Und es gehorchten alle Obern und das ganze Volk, welche die Übereinkunft eingegangen waren, dass ein jeder seinen Sklaven und seine Sklavin freilassen und sie nicht mehr als Sklaven halten solle - sie gehorchten und liessen sie frei.
19880#Jeremia,34,11#11. Darnach aber wurden sie andern Sinnes: sie holten die Sklaven und Sklavinnen, die sie freigelassen hatten, zurück und zwangen sie, wieder Sklaven und Sklavinnen zu werden.
19881#Jeremia,34,12#12. Da erging das Wort des Herrn an Jeremia also:
19882#Jeremia,34,13#13. So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich selbst habe mit euren Vätern einen Bund geschlossen, als ich sie aus dem Lande Ägypten, aus dem Sklavenhause, herausführte; da heisst es:
19883#Jeremia,34,14#14. «Nach Verlauf von sechs Jahren sollt ihr ein jeder seinen hebräischen Bruder, der sich dir verkauft, freilassen; sechs Jahre soll er dir dienen, dann sollst du ihn freilassen.» Aber eure Väter haben mir nicht gehorcht, mir kein Gehör geschenkt. -2.Mo. 21,2; 5.Mo. 15,12.
19884#Jeremia,34,15#15. Nun habt ihr es heute anders gehalten und habt getan, was recht ist vor mir, indem ihr Freilassung füreinander ausrieft, und ihr habt vor mir eine Übereinkunft getroffen in dem Hause, das meinen Namen trägt.
19885#Jeremia,34,16#16. Dann aber seid ihr andern Sinnes geworden und habt meinen Namen entweiht: ihr habt ein jeder seinen Sklaven und seine Sklavin, die ihr nach ihrem Belieben frei hattet gehen lassen, zurückgeholt und sie gezwungen, wieder eure Sklaven und Sklavinnen zu werden.
19886#Jeremia,34,17#17. Darum spricht der Herr also: Ihr habt nicht auf mich gehört, dass ihr, ein jeder für seinen Bruder und ein jeder für seinen Nächsten, Freilassung ausgerufen hättet. So rufe ich denn nun Freilassung für euch aus, spricht der Herr, dass ihr dem Schwert, der Pest und dem Hunger verfallen sollt, und mache euch zum Entsetzen für alle Königreiche der Erde.
19887#Jeremia,34,18#18. Und die Männer, die meinen Bund übertreten und die Worte des Bundes nicht gehalten haben, den sie vor mir geschlossen hatten, indem sie das Kalb entzweischnitten und zwischen seinen Stücken hindurchgingen, -1.Mo. 15,10.17.
19888#Jeremia,34,19#19. die Fürsten Judas und die Fürsten Jerusalems, die Kämmerer und die Priester und das ganze Volk des Landes - wer immer zwischen den Stücken des Kalbes hindurchgegangen ist -,
19889#Jeremia,34,20#20. die gebe ich in die Hand ihrer Feinde, in die Hand derer, die ihnen nach dem Leben trachten; und ihre Leichen sollen den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes zum Frasse dienen. -Jer. 7,33.
19890#Jeremia,34,21#21. Auch Zedekia, den König von Juda, und seine Fürsten gebe ich in die Hand ihrer Feinde, in die Hand derer, die ihnen nach dem Leben trachten, in die Gewalt des Heers des Königs von Babel, das jetzt von euch abgezogen ist. -Jer. 37,5.
19891#Jeremia,34,22#22. Siehe, ich gebiete, spricht der Herr, und bringe sie wieder vor diese Stadt, und sie werden wider sie streiten und sie einnehmen und verbrennen; und die Städte Judas mache ich zur unbewohnten Wüste. -Jer. 37,8.
19892#Jeremia,35,1#1. DAS Wort, das vom Herrn an Jeremia erging in den Tagen Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda:
19893#Jeremia,35,2#2. Gehe hin zur Familie der Rechabiten und rede mit ihnen und führe sie ins Haus des Herrn in eines der Gemächer und gib ihnen Wein zu trinken.
19894#Jeremia,35,3#3. Da holte ich Jaasanja, den Sohn Jeremias, des Sohnes Habazinjas, und seine Brüder und Söhne, die ganze Familie der Rechabiten,
19895#Jeremia,35,4#4. und führte sie in das Haus des Herrn, in das Gemach der Söhne Hanans, des Sohnes Jigdaljas, des Gottesmannes, neben dem Gemach der Fürsten, das sich über dem Gemach Maasejas, des Sohnes Sallums, des Schwellenhüters, befindet.
19896#Jeremia,35,5#5. Hier setzte ich den Angehörigen der Rechabitenfamilie Becher und einen Krug voll Wein vor und sprach zu ihnen: Trinket Wein!
19897#Jeremia,35,6#6. Sie aber erwiderten: Wir trinken keinen Wein; denn Jonadab, der Sohn Rechabs, unser Ahn, hat uns geboten: «Ihr sollt niemals Wein trinken, weder ihr noch eure Söhne! -2.Kön. 10,15.
19898#Jeremia,35,7#7. Ihr sollt auch kein Haus bauen, keine Saat aussäen und keinen Weinberg pflanzen noch besitzen; sondern in Zelten sollt ihr wohnen euer Lebtag, damit ihr lange lebet in dem Lande, wo ihr als Fremdlinge weilt.»
19899#Jeremia,35,8#8. Und wir gehorchten dem Befehl Jonadabs, des Sohnes Rechabs, unsres Ahns, in allem, was er uns geboten hat: wir trinken keinen Wein unser Leben lang, wir und unsre Frauen, unsre Söhne und unsre Töchter;
19900#Jeremia,35,9#9. wir bauen auch keine Häuser, darin zu wohnen, und haben weder Weinberge noch Äcker noch Saatfelder,
19901#Jeremia,35,10#10. sondern wir wohnen in Zelten und tun gehorsam alles, was Jonadab, unser Ahn, uns geboten hat.
19902#Jeremia,35,11#11. Als aber Nebukadrezar, der König von Babel, wider das Land herangezogen kam, da sprachen wir: «Kommt, lasst uns vor dem Heer der Chaldäer und dem Heer der Syrer fliehen und nach Jerusalem hineingehen!» So haben wir uns denn in Jerusalem niedergelassen. -2.Kön. 24,1.2.
19903#Jeremia,35,12#12. Da erging das Wort des Herrn an Jeremia also:
19904#Jeremia,35,13#13. So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Gehe hin und sage zu den Männern Judas und den Bewohnern Jerusalems: Wollt ihr nicht Zucht annehmen und meinen Worten gehorchen? spricht der Herr.
19905#Jeremia,35,14#14. Noch wird das Gebot befolgt, das Jonadab, der Sohn Rechabs, seinen Söhnen gegeben hat, dass sie keinen Wein trinken sollten: bis auf den heutigen Tag haben sie keinen getrunken, sondern sind ihres Ahns Gebot gehorsam gewesen. Ich aber habe zu euch geredet früh und spät, doch ihr habt nicht auf mich gehört. -Jer. 7,25; 25,3.
19906#Jeremia,35,15#15. Und ich habe alle meine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt früh und spät und habe euch sagen lassen: «Kehret doch um, ein jeder von seinem bösen Wege, bessert eure Taten und laufet nicht fremden Göttern nach, ihnen zu dienen; dann dürft ihr wohnen bleiben in dem Lande, das ich euch und euren Vätern gegeben habe.» Doch ihr habt mir kein Gehör geschenkt und mir nicht gehorcht. -Jer. 25,4-7.
19907#Jeremia,35,16#16. Denn die Söhne Jonadabs, des Sohnes Rechabs, haben das Gebot, das ihr Ahn ihnen gegeben hat, treu befolgt, dieses Volk aber hat nicht auf mich gehört.
19908#Jeremia,35,17#17. Darum spricht der Herr, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels, also: Siehe, ich bringe über Juda und über alle Bewohner Jerusalems all das Unheil, das ich ihnen angedroht habe; denn ich habe zu ihnen geredet, aber sie haben nicht gehört, ich habe ihnen gerufen, aber sie haben nicht geantwortet.
19909#Jeremia,35,18#18. Zur Familie der Rechabiten aber sprach Jeremia: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Weil ihr dem Gebot Jonadabs, eures Ahns, gehorcht, alle seine Gebote gehalten und nach allem, was er euch geboten, getan habt,
19910#Jeremia,35,19#19. darum spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, also: Es wird Jonadab, dem Sohne Rechabs, nie an einem (Nachkommen) fehlen, der mir diene.
19911#Jeremia,36,1#1. IM vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, erging vom Herrn an Jeremia dieses Wort:
19912#Jeremia,36,2#2. Nimm dir eine Buchrolle und schreibe darauf alle Worte, die ich zu dir geredet habe wider Jerusalem, wider Juda und wider alle Völker von dem Tage an, da ich (zum erstenmal) zu dir geredet habe, seit den Tagen Josias bis auf diesen Tag. -Jer. 25,3; 30,2.
19913#Jeremia,36,3#3. Vielleicht hört das Haus Juda darauf, wieviel Unheil ich über sie zu bringen gedenke, dass sie umkehren, ein jeder von seinem bösen Wege, und ich ihnen Schuld und Sünde vergebe. -Jer. 26,3.
19914#Jeremia,36,4#4. Da rief Jeremia den Baruch, den Sohn Nerias, und Baruch schrieb nach dem Diktate Jeremias alle Worte, die der Herr zu ihm geredet hatte, auf eine Buchrolle.
19915#Jeremia,36,5#5. Dann gab Jeremia dem Baruch Weisung und sprach: Ich bin verhindert; ich darf das Haus des Herrn nicht betreten.
19916#Jeremia,36,6#6. So gehe nun du hinein und lies aus der Rolle, die du nach meinem Diktate geschrieben hast, dem Volke im Tempel die Worte des Herrn an einem Fasttage vor; auch allen Judäern, die aus ihren Städten hereinkommen, sollst du sie vorlesen.
19917#Jeremia,36,7#7. Vielleicht werfen sie sich dann flehend vor dem Herrn nieder und kehren um, ein jeder von seinem bösen Wege; denn gross ist der Zorn und der Grimm, mit dem der Herr dieses Volk bedroht hat.
19918#Jeremia,36,8#8. Und Baruch, der Sohn Nerias, tat ganz, wie ihm der Prophet Jeremia befohlen hatte: er las aus dem Buche die Worte des Herrn im Tempel vor.
19919#Jeremia,36,9#9. Es geschah nämlich im fünften Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, im neunten Monat, dass man in Jerusalem ein Fasten vor dem Herrn ausrief - alles Volk in Jerusalem und alles Volk, das aus den Städten Judas hereinkam.
19920#Jeremia,36,10#10. Da las Baruch aus dem Buche die Worte Jeremias dem ganzen Volke im Tempel vor, in dem Gemach Gemarjas, des Sohnes des Kanzlers Saphan, im obern Vorhof am Eingang des neuen Tempeltors.
19921#Jeremia,36,11#11. Als nun Micha, der Sohn Gemarjas, des Sohnes Saphans, alle die Worte des Herrn aus dem Buche gehört hatte,
19922#Jeremia,36,12#12. ging er hinab in den Palast des Königs, in das Gemach des Kanzlers. Dort waren gerade alle Fürsten zu einer Sitzung versammelt: der Kanzler Elisama, Delaja, der Sohn Semajas, Elnathan, der Sohn Achbors, Gemarja, der Sohn Saphans, Zedekia, der Sohn Hananjas, und alle die andern Fürsten.
19923#Jeremia,36,13#13. Und Micha meldete ihnen die Worte alle, die er gehört hatte, als Baruch sie dem Volke aus dem Buche vorlas.
19924#Jeremia,36,14#14. Da sandten alle Fürsten den Jehudi, den Sohn Nethanjas, des Sohnes Selemjas, des Sohnes Chusis, zu Baruch und liessen ihm sagen: Nimm die Rolle, aus der du dem Volke vorgelesen hast, und komme damit her. Und Baruch, der Sohn Nerias, nahm die Rolle und kam damit zu ihnen.
19925#Jeremia,36,15#15. Dann sprachen sie zu ihm: Setze dich doch und lies sie uns vor. Und Baruch las ihnen vor.
19926#Jeremia,36,16#16. Als sie nun alle die Worte gehört hatten, sahen sie einander entsetzt an und sprachen: Wir müssen unbedingt dem König alle diese Worte kundtun.
19927#Jeremia,36,17#17. Den Baruch aber fragten sie: Sage uns doch: wie hast du alle diese Worte aufgeschrieben?
19928#Jeremia,36,18#18. Baruch antwortete ihnen: Jeremia selber hat mir alle diese Worte diktiert, während ich sie mit Tinte in das Buch schrieb.
19929#Jeremia,36,19#19. Da sprachen die Fürsten zu Baruch: Geht und verbergt euch, du und Jeremia! Niemand darf wissen, wo ihr seid.
19930#Jeremia,36,20#20. Dann gingen sie zum König in den Palasthof, nachdem sie die Rolle im Gemach des Kanzlers Elisama verwahrt hatten, und berichteten dem König die ganze Sache.
19931#Jeremia,36,21#21. Da sandte der König den Jehudi, die Rolle zu holen, und der holte sie aus dem Gemach des Kanzlers Elisama. Und Jehudi las sie dem König und allen Fürsten in seiner Umgebung vor.
19932#Jeremia,36,22#22. Der König aber sass im Winterhause - es war ja im neunten Monat-1- -, während vor ihm das Feuer im Kohlenbecken brannte. -1) d.h. im Dezember.
19933#Jeremia,36,23#23. Wenn nun Jehudi drei oder vier Spalten gelesen hatte, schnitt der König sie mit dem Federmesser ab und warf sie in das Feuer auf dem Kohlenbecken, bis die ganze Rolle im Feuer des Kohlenbeckens verzehrt war.
19934#Jeremia,36,24#24. Und niemand erschrak und zerriss sein Kleid, weder der König noch seine Diener, die alle diese Worte mitanhörten.
19935#Jeremia,36,25#25. Wohl drangen Elnathan, Delaja und Gemarja in den König, die Rolle nicht zu verbrennen; aber er hörte nicht auf sie.
19936#Jeremia,36,26#26. Alsdann befahl der König dem Prinzen Jerahmeel, Seraja, dem Sohne Asriels, und Selemja, dem Sohne Abdeels, den Schreiber Baruch und den Propheten Jeremia zu holen; aber der Herr hielt sie verborgen.
19937#Jeremia,36,27#27. Nachdem nun der König die Rolle mit den Worten, die Baruch nach dem Diktat Jeremias aufgeschrieben, verbrannt hatte, erging das Wort des Herrn an Jeremia also:
19938#Jeremia,36,28#28. Nimm dir wieder eine andre Rolle und schreibe darauf alle die Worte, die auf der Rolle standen, welche Jojakim, der König von Juda, verbrannt hat.
19939#Jeremia,36,29#29. Über Jojakim aber, den König von Juda, sollst du sagen: So spricht der Herr: Du hast diese Rolle verbrannt und gesagt: «Warum hast du darauf geschrieben, der König von Babel werde kommen und dieses Land verwüsten und Menschen und Vieh darin vertilgen?» -Jer. 25,9.11.
19940#Jeremia,36,30#30. Darum spricht der Herr über Jojakim, den König von Juda, also: Er soll keinen (Nachkommen) haben, der auf dem Throne Davids sitze, und sein Leichnam soll daliegen, preisgegeben der Hitze bei Tage und dem Frost in der Nacht. -Jer. 22,19.
19941#Jeremia,36,31#31. Und ich werde an ihm und seinem Geschlecht und seinen Dienern ihre Verschuldung ahnden; ich werde über sie und über die Bewohner Jerusalems und die Männer von Juda all das Unheil bringen, das ich ihnen angedroht habe, ohne dass sie darauf hörten.
19942#Jeremia,36,32#32. Da nahm Jeremia eine andre Rolle und gab sie dem Schreiber Baruch, dem Sohne Nerias; der schrieb darauf nach dem Diktat Jeremias alle Worte des Buches, das Jojakim, der König von Juda, verbrannt hatte, und es wurden ihnen noch viele ähnliche Worte hinzugefügt.
19943#Jeremia,37,1#1. UND an Stelle Chonjas-1-, des Sohnes Jojakims, wurde Zedekia König, der Sohn Josias; Nebukadrezar, der König von Babel, hatte ihn zum König über das Land Juda gemacht. -2.Kön. 24,17. 1) d.i. Jojachins.
19944#Jeremia,37,2#2. Aber weder er noch seine Diener, noch das Volk des Landes hörten auf die Worte, die der Herr durch den Propheten Jeremia redete.
19945#Jeremia,37,3#3. Nun sandte einst der König Zedekia den Juchal, den Sohn Selemjas, und den Priester Zephanja, den Sohn Maasejas, zum Propheten Jeremia und liess ihm sagen: Bete doch für uns zum Herrn, unserm Gott!
19946#Jeremia,37,4#4. <Damals aber ging Jeremia noch frei ein und aus unter dem Volke; man hatte ihn noch nicht ins Gefängnis gelegt.>
19947#Jeremia,37,5#5. Das Heer des Pharao war nämlich von Ägypten aufgebrochen, und die Chaldäer, die Jerusalem belagerten, waren auf diese Kunde hin von Jerusalem abgezogen.
19948#Jeremia,37,6#6. Da erging das Wort des Herrn an den Propheten Jeremia also:
19949#Jeremia,37,7#7. So spricht der Herr, der Gott Israels: Dies sollt ihr dem König von Juda antworten, der euch zu mir gesandt hat, mich zu befragen: Siehe, das Heer des Pharao, das ausgezogen ist, euch zu helfen, wird in sein Land, nach Ägypten, zurückkehren.
19950#Jeremia,37,8#8. Die Chaldäer aber werden wieder kommen und gegen diese Stadt streiten, werden sie einnehmen und verbrennen. -Jer. 34,22.
19951#Jeremia,37,9#9. So spricht der Herr: Betrügt euch nicht selbst, indem ihr denkt: «Gewiss ziehen jetzt die Chaldäer von uns ab.» Nein, sie werden nicht abziehen!
19952#Jeremia,37,10#10. Und wenn ihr gleich das ganze Heer der Chaldäer, die wider euch streiten, schlüget und es blieben von ihnen nur etliche Verwundete übrig, ein jeder in seinem Zelte - sie würden aufstehen und diese Stadt verbrennen.
19953#Jeremia,37,11#11. Als nun das Heer der Chaldäer wegen des Heeres des Pharao von Jerusalem abgezogen war,
19954#Jeremia,37,12#12. verliess Jeremia Jerusalem, um ins Land Benjamin zu gehen und dort eine Erbangelegenheit in der Familie zu ordnen. -Jer. 32,8.
19955#Jeremia,37,13#13. Wie er aber ins Benjamintor kam, war da ein Wachtoffizier namens Jeria, Sohn Selemjas, des Sohnes Hananjas; der nahm den Propheten Jeremia fest und sprach: Du willst zu den Chaldäern überlaufen!
19956#Jeremia,37,14#14. Jeremia erwiderte: Du lügst! Ich laufe nicht zu den Chaldäern über. Aber Jeria hörte nicht auf ihn; er nahm den Jeremia fest und führte ihn vor die Fürsten.
19957#Jeremia,37,15#15. Und die Fürsten ergrimmten über Jeremia und schlugen ihn und legten ihn ins Gefängnis im Hause des Kanzlers Jonathan; dieses hatte man nämlich zum Kerker gemacht.
19958#Jeremia,37,16#16. So kam denn Jeremia in das Brunnenhaus, in die Gewölbe, und dort sass er lange Zeit.
19959#Jeremia,37,17#17. Nun sandte einst der König Zedekia hin und liess ihn holen. Und der König fragte ihn heimlich in seinem Palast: Hast du ein Wort vom Herrn? Jeremia antwortete: Ja! Du wirst in die Hand des Königs von Babel gegeben werden.
19960#Jeremia,37,18#18. Dann sprach Jeremia zum König Zedekia: Womit habe ich mich an dir, an deinen Dienern und an diesem Volk vergangen, dass ihr mich ins Gefängnis gelegt habt?
19961#Jeremia,37,19#19. Und wo sind eure Propheten, die euch geweissagt haben, der König von Babel werde nicht über euch und über dieses Land kommen?
19962#Jeremia,37,20#20. Und nun höre doch, mein Herr und König! Lass mein Flehen bei dir eine Stätte finden und schicke mich nicht wieder in das Haus des Kanzlers Jonathan; ich würde dort sterben.
19963#Jeremia,37,21#21. Da gab der König Zedekia Befehl, und man verwahrte Jeremia im Wachthof und gab ihm täglich einen Brotfladen aus der Bäckergasse, bis alles Brot in der Stadt aufgegessen war. So blieb denn Jeremia im Wachthof. -Jer. 32,2.
19964#Jeremia,38,1#1. SEPHATJA aber, der Sohn Matthans, und Gedalja, der Sohn Pashurs, und Juchal, der Sohn Selemjas, und Pashur, der Sohn Malchias, hörten von den Worten, die Jeremia zu allem Volke redete, indem er sprach:
19965#Jeremia,38,2#2. So spricht der Herr: Wer in dieser Stadt bleibt, der wird durch Schwert, Hunger oder Pest umkommen; wer sich aber den Chaldäern ergibt, der wird davonkommen, er wird sein Leben als Beute davontragen und am Leben bleiben. -Jer. 21,9.
19966#Jeremia,38,3#3. Denn so spricht der Herr: Diese Stadt wird sicherlich in die Gewalt des Heers des Königs von Babel gegeben werden, und er wird sie einnehmen.
19967#Jeremia,38,4#4. Da sprachen die Fürsten zum König: Diesen Mann sollte man töten! Er lähmt ja nur die Hände der Kriegsleute, die in dieser Stadt noch übrig sind, und die Hände des ganzen Volkes, wenn er solche Worte zu ihnen redet; denn dieser Mann will nicht das Heil, sondern das Unheil dieses Volkes.
19968#Jeremia,38,5#5. Der König Zedekia antwortete: So sei's denn! er ist in eurer Hand. Denn der König vermochte nichts gegen sie.
19969#Jeremia,38,6#6. Da nahmen sie Jeremia und warfen ihn in die Zisterne des Prinzen Malchia, die sich im Wachthofe befindet. Sie liessen Jeremia an Seilen hinunter; aber es war kein Wasser, sondern nur Schlamm in der Zisterne, und Jeremia sank im Schlamme ein.
19970#Jeremia,38,7#7. Als aber der Äthiopier Ebedmelech, ein Kämmerer, der im Königspalaste war, vernahm, dass sie Jeremia in die Zisterne geworfen hätten - der König aber sass gerade im Benjamintor -,
19971#Jeremia,38,8#8. da ging er aus dem Palast hinaus und sprach zum König:
19972#Jeremia,38,9#9. Mein Herr und König, diese Männer haben übel gehandelt in allem, was sie dem Propheten Jeremia angetan; sie haben ihn in die Zisterne geworfen, damit er an Ort und Stelle vor Hunger sterbe. Es ist ja kein Brot mehr in der Stadt.
19973#Jeremia,38,10#10. Da gebot der König dem Äthiopier Ebedmelech: Nimm von hier drei Männer mit dir und ziehe den Propheten Jeremia aus der Zisterne herauf, bevor er stirbt.
19974#Jeremia,38,11#11. Und Ebedmelech nahm die Männer mit sich und ging in den Palast, in den Raum unter der Vorratskammer, holte dort Lappen von abgetragenem und zerschlissenem Zeug und liess sie an Seilen zu Jeremia in die Zisterne hinunter.
19975#Jeremia,38,12#12. Und der Äthiopier Ebedmelech sagte zu Jeremia: Lege das abgetragene und zerschlissene Zeug zwischen deine Achselhöhlen und die Seile. Jeremia tat das;
19976#Jeremia,38,13#13. dann zogen sie ihn an den Seilen aus der Zisterne herauf, und Jeremia blieb im Wachthof.
19977#Jeremia,38,14#14. DER König Zedekia aber sandte hin und liess den Propheten Jeremia zu sich holen an den dritten Eingang am Hause des Herrn. Und der König sprach zu Jeremia: Ich will dich etwas fragen; verhehle mir nichts.
19978#Jeremia,38,15#15. Jeremia antwortete dem Zedekia: Wenn ich es dir sage, wirst du mich da nicht töten lassen? und wenn ich dir rate, so hörst du ja doch nicht auf mich.
19979#Jeremia,38,16#16. Da schwur ihm der König einen Eid: So wahr der Herr lebt, der uns diese unsre Seele geschaffen hat, ich werde dich nicht töten und dich nicht in die Hände jener Männer geben, die dir nach dem Leben trachten.
19980#Jeremia,38,17#17. Nun sprach Jeremia zu ihm: So spricht der Herr, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels: Wenn du dich den Fürsten des Königs von Babel ergibst, so bleibt dein Leben erhalten, und diese Stadt wird nicht verbrannt, und du bleibst mit den Deinen am Leben.
19981#Jeremia,38,18#18. Wenn du dich aber den Fürsten des Königs von Babel nicht ergibst, so wird diese Stadt in die Hand der Chaldäer gegeben; die werden sie verbrennen, und du selbst wirst ihrer Hand nicht entrinnen.
19982#Jeremia,38,19#19. Da sprach der König zu Jeremia: Mir bangt vor den Judäern, die schon zu den Chaldäern abgefallen sind; man könnte mich ihnen ausliefern, dass sie ihr Gespött mit mir treiben.
19983#Jeremia,38,20#20. Jeremia antwortete: Man wird dich nicht ausliefern! Höre doch auf die Stimme des Herrn in dem, was ich zu dir rede; dann wird es dir wohl ergehen, und du wirst am Leben bleiben.
19984#Jeremia,38,21#21. Wenn du dich aber weigerst, dich zu ergeben, so vernimm, was der Herr mich hat schauen lassen:
19985#Jeremia,38,22#22. Siehe, alle Frauen, die im Palast des Königs von Juda noch übrig sind, wurden hinausgeführt zu den Fürsten des Königs von Babel, und sie sangen dabei: «Verführt, überwältigt haben dich deine Vertrauten, haben deine Füsse im Sumpf stecken lassen und sind entwichen.»
19986#Jeremia,38,23#23. Ja, alle deine Frauen und Kinder wird man zu den Chaldäern hinausführen, und du selbst wirst ihrer Hand nicht entrinnen, sondern du wirst von der Hand des Königs von Babel ergriffen, und diese Stadt wird verbrannt werden. -Jer. 34,3.
19987#Jeremia,38,24#24. Da sprach Zedekia zu Jeremia: Niemand darf von diesem Gespräch erfahren; sonst wäre es dein Tod.
19988#Jeremia,38,25#25. Wenn aber die Fürsten vernehmen, dass ich mit dir geredet habe, und sie zu dir kommen und sagen: «Tue uns kund, was du mit dem König geredet hast; verhehle es uns nicht, sonst töten wir dich! Und was hat der König zu dir geredet?»
19989#Jeremia,38,26#26. so antworte ihnen: «Ich habe den König angefleht, mich nicht wieder in das Haus Jonathans bringen zu lassen, dass ich dort sterbe.»
19990#Jeremia,38,27#27. Und wirklich kamen alle Fürsten zu Jeremia und fragten ihn. Er aber gab ihnen Bescheid genau mit den Worten, die ihm der König befohlen hatte. Da liessen sie ihn in Ruhe; es hatte ja niemand das Gespräch gehört.
19991#Jeremia,38,28#28. So blieb denn Jeremia im Wachthof bis zu dem Tage, da Jerusalem eingenommen wurde.
19992#Jeremia,39,1#1. ALS aber Jerusalem eingenommen war - im neunten Jahre Zedekias, des Königs von Juda, im zehnten Monat, war Nebukadrezar, der König von Babel, mit seinem ganzen Heer wider Jerusalem herangezogen, es zu belagern; -2.Kön. 25.
19993#Jeremia,39,2#2. und im elften Jahre Zedekias, im vierten Monat, am neunten Tage des Monats, wurde Bresche in die Stadtmauer gelegt -,
19994#Jeremia,39,3#3. da kamen alle Fürsten des Königs von Babel und liessen sich im mittleren Tore nieder: Nergal-Sarezer, der Oberste der Magier, und Nebusasban, der Oberste der Kämmerer, samt allen andern Fürsten des Königs von Babel.
19995#Jeremia,39,4#4. Als nun Zedekia, der König von Juda, und alle Kriegsleute sie sahen, flohen sie und machten bei Nacht einen Ausfall aus der Stadt in der Richtung nach dem Garten des Königs durch das Tor zwischen den beiden Mauern und nahmen ihren Weg nach der Jordansteppe.
19996#Jeremia,39,5#5. Das Heer der Chaldäer aber jagte ihnen nach und holte den Zedekia ein im Steppengebiet von Jericho. Sie griffen ihn und führten ihn hinauf zu Nebukadnezar, dem König von Babel, nach Ribla im Lande Hamath; und der sprach ihm das Urteil.
19997#Jeremia,39,6#6. Der König von Babel liess die Söhne Zedekias in Ribla vor dessen eignen Augen hinrichten; auch alle Vornehmen Judas liess der König von Babel hinrichten.
19998#Jeremia,39,7#7. Den Zedekia aber liess er blenden und in Ketten legen, um ihn dann nach Babel zu bringen.
19999#Jeremia,39,8#8. Und die Chaldäer verbrannten den Königspalast und die Häuser des Volks, und die Mauern Jerusalems rissen sie nieder.
20000#Jeremia,39,9#9. Den Rest des Volkes aber, der in der Stadt noch übriggeblieben war, und die Überläufer, die zu ihm übergegangen waren, und den Rest der Werkleute führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, nach Babel in die Verbannung.
20001#Jeremia,39,10#10. Nur von den geringen Leuten, die nichts hatten, liess Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, etliche im Lande Juda zurück und gab ihnen Weinberge und Äcker.
20002#Jeremia,39,11#11. Damals liess Nebukadrezar, der König von Babel, Nebusaradan, dem Obersten der Leibwache, betreffend Jeremia die Weisung zukommen:
20003#Jeremia,39,12#12. Nimm ihn und trage Sorge für ihn und tue ihm kein Leid, sondern verfahre mit ihm, wie er dir sagen wird.
20004#Jeremia,39,13#13. Da sandten Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, Nebusasban, der Oberste der Kämmerer, Nergal-Sarezer, der Oberste der Magier, und alle Obersten des Königs von Babel hin
20005#Jeremia,39,14#14. und liessen Jeremia aus dem Wachthof holen und übergaben ihn Gedalja, dem Sohne Ahikams, des Sohnes Saphans, um ihn heraus und nach Hause zu führen. So wohnte er denn mitten unter dem Volke. -Jer. 38,28; 40,5.
20006#Jeremia,39,15#15. Als aber Jeremia noch im Wachthof gefangen sass, war an ihn das Wort des Herrn ergangen:
20007#Jeremia,39,16#16. Geh und sage zu dem Äthiopier Ebedmelech: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Nun erfülle ich meine Worte an dieser Stadt zum Unheil und nicht zum Heil, dass es offen vor dir liegen wird an jenem Tage. -Jer. 38,7.
20008#Jeremia,39,17#17. Dich aber werde ich an jenem Tage erretten, spricht der Herr, dass du den Männern, vor denen du dich fürchtest, nicht in die Hände fallen sollst.
20009#Jeremia,39,18#18. Ja, ich werde dich entrinnen lassen, dass du nicht durch das Schwert umkommen sollst; du wirst dein Leben als Beute davontragen, weil du auf mich vertraut hast, spricht der Herr.
20010#Jeremia,40,1#1. Das Wort, das vom Herrn an Jeremia erging, nachdem ihn Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, von Rama aus entlassen hatte. Dieser liess ihn nämlich holen, während er, mit Ketten gebunden, unter allen Gefangenen von Jerusalem und Juda war, die nach Babel in die Verbannung geführt werden sollten.
20011#Jeremia,40,2#2. Der Oberste der Leibwache liess also Jeremia holen und sprach zu ihm: Der Herr, dein Gott, hat dieses Unheil über diesen Ort vorhergesagt.
20012#Jeremia,40,3#3. Und nun hat der Herr getan, wie er gesagt; denn ihr habt wider den Herrn gesündigt und nicht auf ihn gehört.
20013#Jeremia,40,4#4. Und nun, siehe, befreie ich dich heute von den Ketten an deinen Händen. Gefällt es dir, mit mir nach Babel zu kommen, so komm, und ich werde Sorge für dich tragen. Gefällt es dir aber nicht, mit mir nach Babel zu kommen, so lass es! Siehe, das ganze Land steht dir offen; geh, wohin es dich gut und recht dünkt.
20014#Jeremia,40,5#5. Kehre zu Gedalja zurück, dem Sohne Ahikams, des Sohnes Saphans, den der König von Babel zum Statthalter über die Städte Judas gesetzt hat, und bleibe bei ihm mitten unter dem Volke, oder gehe, wohin es dir gefällt. Und der Oberste der Leibwache gab ihm Wegzehrung und ein Geschenk und entliess ihn. -Jer. 26,24; 39,14.
20015#Jeremia,40,6#6. So kam Jeremia zu Gedalja, dem Sohne Ahikams, nach Mizpa und blieb bei ihm mitten unter dem Volke, das im Lande noch übrig war.
20016#Jeremia,40,7#7. ALS nun die Heeresobersten, die mit ihren Leuten im Felde waren, vernahmen, dass der König von Babel den Gedalja, den Sohn Ahikams, zum Statthalter über das Land gesetzt und dass er ihm Männer, Frauen und Kinder unterstellt habe, nämlich die vom geringen Volk im Lande, von denen, die nicht in die Verbannung nach Babel geführt worden waren, -2.Kön. 25,22-24.
20017#Jeremia,40,8#8. kamen sie alle zu Gedalja nach Mizpa, nämlich Ismael, der Sohn Nethanjas, Johanan, der Sohn Kareahs, Seraja, der Sohn Thanhumeths, die Söhne Ephais aus Netopha und Jesanja, der Sohn des Maachathiters, samt ihren Leuten.
20018#Jeremia,40,9#9. Und Gedalja, der Sohn Ahikams, des Sohnes Saphans, schwur ihnen und ihren Leuten: Fürchtet euch nicht davor, den Chaldäern zu dienen; bleibt im Lande und seid dem König von Babel untertan, so wird es euch wohl ergehen.
20019#Jeremia,40,10#10. Seht, ich selber bleibe in Mizpa, um euch zu vertreten vor den Chaldäern, die zu uns kommen werden. Ihr aber, erntet nur Wein und Obst und Öl und tut es in eure Gefässe und wohnt in euren Städten, die ihr innehabt.
20020#Jeremia,40,11#11. Und auch alle Judäer, die in Moab und unter den Ammonitern, in Edom und all den Ländern sich aufhielten, hörten, dass der König von Babel einen Rest von Juda habe bestehen lassen und dass er Gedalja, den Sohn Ahikams, des Sohnes Saphans, über sie zum Statthalter gesetzt habe.
20021#Jeremia,40,12#12. Da kehrten alle Judäer von allen den Orten, wohin sie versprengt worden waren, zurück und kamen ins Land Juda zu Gedalja nach Mizpa und ernteten Wein und Obst in grosser Menge.
20022#Jeremia,40,13#13. Aber Johanan, der Sohn Kareahs, und alle Heeresobersten, die im Felde waren, kamen zu Gedalja nach Mizpa
20023#Jeremia,40,14#14. und sprachen zu ihm: Weisst du eigentlich, dass Baalis, der König der Ammoniter, den Ismael, den Sohn Nethanjas, gesandt hat, dich zu ermorden? Doch Gedalja, der Sohn Ahikams, glaubte ihnen nicht.
20024#Jeremia,40,15#15. Da sprach Johanan, der Sohn Kareahs, heimlich zu Gedalja in Mizpa: Ich will hingehen und Ismael, den Sohn Nethanjas, erschlagen, ohne dass ein Mensch davon erfährt. Warum soll er dich ermorden, sodass dann ganz Juda, das sich um dich gesammelt hat, sich zerstreut und der Rest Judas zugrunde geht?
20025#Jeremia,40,16#16. Aber Gedalja, der Sohn Ahikams, sprach zu Johanan, dem Sohn Kareahs: Du darfst das nicht tun; denn was du von Ismael sagst, ist nicht wahr.
20026#Jeremia,41,1#1. Aber im siebenten Monat kam Ismael, der Sohn Nethanjas, des Sohnes Elisamas, aus königlichem Geschlechte und einer der Grossen des Königs, und mit ihm zehn Männer, zu Gedalja, dem Sohne Ahikams, nach Mizpa, und sie assen daselbst miteinander. -Jer. 40,8.14.
20027#Jeremia,41,2#2. Da erhoben sich Ismael, der Sohn Nethanjas, und die zehn Männer, die bei ihm waren, und schlugen Gedalja, den Sohn Ahikams, des Sohnes Saphans, mit dem Schwerte und töteten ihn, den der König von Babel zum Statthalter über das Land gesetzt hatte. -2.Kön. 25,25.
20028#Jeremia,41,3#3. Auch alle Judäer, die bei Gedalja in Mizpa waren, und die Chaldäer, die sich daselbst befanden, die Kriegsleute, erschlug Ismael.
20029#Jeremia,41,4#4. Am Tage nach der Ermordung Gedaljas nun, als noch niemand etwas erfahren hatte,
20030#Jeremia,41,5#5. kamen Männer von Sichem, von Silo und Samaria, achtzig Mann mit geschorenem Bart und zerrissenen Kleidern und selbstgemachten Schnittwunden; die hatten Weihrauch und Opfergaben bei sich, um sie zum Hause des Herrn zu bringen.
20031#Jeremia,41,6#6. Da ging ihnen Ismael, der Sohn Nethanjas, von Mizpa aus entgegen, während sie weinend ihre Strasse gezogen kamen. Als er nun mit ihnen zusammentraf, sprach er zu ihnen: Kommt herein zu Gedalja, dem Sohne Ahikams!
20032#Jeremia,41,7#7. Sowie sie aber in die Mitte der Stadt gekommen waren, ermordete sie Ismael, der Sohn Nethanjas, und warf sie in die Zisterne, er und die Leute, die bei ihm waren.
20033#Jeremia,41,8#8. Zehn Männer jedoch, die sich unter jenen befanden, hatten zu Ismael gesagt: Töte uns nicht, denn wir haben noch verborgene Vorräte im Felde, Weizen und Gerste, Öl und Honig. Da liess er ab und tötete sie nicht mit ihren Brüdern.
20034#Jeremia,41,9#9. Die Zisterne aber, in die Ismael alle Leichname der erschlagenen Männer warf, war die grosse Zisterne, die der König Asa im Krieg gegen Baesa, den König von Israel, hatte machen lassen; die füllte Ismael, der Sohn Nethanjas, mit Erschlagenen. -1.Kön. 15,22.
20035#Jeremia,41,10#10. Dann führte Ismael den ganzen Rest des Volkes, der sich in Mizpa befand, gefangen hinweg; die Prinzessinnen und alles Volk, das in Mizpa übriggeblieben war, alle, über die Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, den Gedalja, den Sohn Ahikams, gesetzt hatte, führte Ismael, der Sohn Nethanjas, gefangen hinweg und zog ab, um zu den Ammonitern hinüberzugehen.
20036#Jeremia,41,11#11. Als aber Johanan, der Sohn Kareahs, und alle Heeresobersten, die bei ihm waren, hörten, was für Untaten Ismael, der Sohn Nethanjas, verübt hatte, -Jer. 40,8.13-16.
20037#Jeremia,41,12#12. da nahmen sie alle ihre Leute und zogen aus, um mit Ismael, dem Sohne Nethanjas, zu kämpfen, und sie trafen ihn am grossen Wasser bei Gibeon.
20038#Jeremia,41,13#13. Sowie nun das ganze Volk, das bei Ismael war, Johanan, den Sohn Kareahs, und alle Heeresobersten bei ihm sah, da freuten sie sich,
20039#Jeremia,41,14#14. und alles Volk, das Ismael von Mizpa gefangen weggeführt hatte, wandte sich und kehrte um und ging zu Johanan, dem Sohn Kareahs.
20040#Jeremia,41,15#15. Ismael aber, der Sohn Nethanjas, entkam dem Johanan mit acht Mann und ging zu den Ammonitern.
20041#Jeremia,41,16#16. Nun nahmen Johanan, der Sohn Kareahs, und alle Heeresobersten, die bei ihm waren, den ganzen Rest des Volkes, den Ismael, der Sohn Nethanjas, nach der Ermordung Gedaljas, des Sohnes Ahikams, von Mizpa gefangen weggeführt, Männer, Frauen, Kinder und Hofbeamte, die er von Gibeon zurückgebracht hatte,
20042#Jeremia,41,17#17. und sie zogen fort und blieben in Geruth-Chimham bei Bethlehem, um dann nach Ägypten weiterzuziehen
20043#Jeremia,41,18#18. und so den Chaldäern zu entgehen; denn sie fürchteten sich vor ihnen, weil Ismael, der Sohn Nethanjas, Gedalja, den Sohn Ahikams, den der König von Babel über das Land gesetzt, erschlagen hatte.
20044#Jeremia,42,1#1. ES traten aber alle Heeresobersten und Johanan, der Sohn Kareahs, und Asarja, der Sohn Hosajas, und alles Volk, klein und gross,
20045#Jeremia,42,2#2. zum Propheten Jeremia und sprachen zu ihm: Lass doch unsre Bitte vor dich kommen! Bete für uns zum Herrn, deinem Gott, für diesen ganzen Rest; denn unser sind nur wenige übriggeblieben von vielen, wie du mit eignen Augen siehst. -Jer. 37,3.
20046#Jeremia,42,3#3. Der Herr, dein Gott, möge uns wissen lassen, welchen Weg wir gehen und was wir tun sollen.
20047#Jeremia,42,4#4. Da antwortete ihnen der Prophet Jeremia: Ich habe es gehört. Ja, ich will zum Herrn, eurem Gott, beten, wie ihr gesagt habt; und alles, was euch der Herr zur Antwort gibt, will ich euch zu wissen tun und euch nichts vorenthalten.
20048#Jeremia,42,5#5. Sie aber sprachen zu Jeremia: Der Herr sei ein wahrhafter und gewisser Zeuge wider uns, wenn wir nicht ganz nach dem Worte handeln, mit dem der Herr, dein Gott, dich zu uns senden wird.
20049#Jeremia,42,6#6. Es sei gut oder schlimm, auf die Stimme des Herrn, unsres Gottes, zu dem wir dich senden, wollen wir hören, damit es uns wohl ergehe, weil wir auf die Stimme des Herrn, unsres Gottes, hören.
20050#Jeremia,42,7#7. Nach zehn Tagen erging das Wort des Herrn an Jeremia.
20051#Jeremia,42,8#8. Da berief er Johanan, den Sohn Kareahs, und alle Heeresobersten, die bei ihm waren, sowie das ganze Volk, klein und gross,
20052#Jeremia,42,9#9. und sprach zu ihnen: So spricht der Herr, der Gott Israels, zu dem ihr mich gesandt habt, um ihm euer Flehen vorzulegen:
20053#Jeremia,42,10#10. Wenn ihr ruhig wohnen bleibt in diesem Lande, will ich euch aufbauen und nicht wieder abbrechen, will euch pflanzen und nicht wieder ausreissen; denn mich gereut des Unheils, das ich euch angetan habe.
20054#Jeremia,42,11#11. Habt keine Furcht vor dem König von Babel, vor dem ihr euch so fürchtet, habt keine Furcht vor ihm, spricht der Herr; denn ich bin mit euch, dass ich euch rette und euch seiner Hand entreisse.
20055#Jeremia,42,12#12. Ich will euch Barmherzigkeit finden lassen, dass er sich euer erbarmt und euch in eurem Lande wohnen lässt.
20056#Jeremia,42,13#13. Wenn ihr aber sagt: «Wir bleiben nicht in diesem Lande!» indem ihr nicht auf die Stimme des Herrn, eures Gottes, hört,
20057#Jeremia,42,14#14. sondern sagt: «Nein, vielmehr ins Land Ägypten wollen wir ziehen, wo wir weder Krieg sehen noch Posaunenschall hören noch Hunger leiden werden, und dort wollen wir uns niederlassen!»* -
20058#Jeremia,42,15#15. darum höret nun das Wort des Herrn, die ihr von Juda noch übrig seid: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Wenn ihr denn durchaus nach Ägypten zu gehen gedenkt und hinzieht, um dort in der Fremde zu wohnen,
20059#Jeremia,42,16#16. so wird das Schwert, das ihr fürchtet, euch dort ereilen im Lande Ägypten, und der Hunger, vor dem euch bangt, wird euch nach Ägypten nachsetzen, und dort werdet ihr sterben.
20060#Jeremia,42,17#17. Alle die Männer, die nach Ägypten zu gehen gedenken, um dort in der Fremde zu wohnen, werden durchs Schwert, durch Hunger und Pest umkommen; keiner von ihnen wird übrigbleiben, keiner wird dem Unheil entrinnen, das ich über sie bringen werde. -Jer. 29,18.
20061#Jeremia,42,18#18. Denn so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Wie sich mein Zorn und Grimm über die Bewohner Jerusalems ergossen hat, so wird sich mein Grimm über euch ergiessen, wenn ihr nach Ägypten geht; und euer Name wird zum Ausdruck der Verwünschung und des Entsetzens, der Verfluchung und der Beschimpfung dienen, und diesen Ort werdet ihr nie wieder sehen - -Jer. 25,9; 29,22; 44,12.
20062#Jeremia,42,19#19. so ist dies das Wort des Herrn über euch, die ihr von Juda noch übrig seid: Geht nicht nach Ägypten! Und nun wisset,
20063#Jeremia,42,20#20. dass ihr euch selbst unglücklich macht, da ihr mich zu dem Herrn, eurem Gott, sendet und sprecht: «Bete für uns zum Herrn, unserm Gott! Und alles, was der Herr, unser Gott, zur Antwort gibt, das mache uns kund, und wir wollen es tun.»
20064#Jeremia,42,21#21. Nun habe ich es euch heute zu wissen getan; aber ihr habt nicht auf die Stimme des Herrn, eures Gottes, gehört, noch auf irgend etwas, womit er mich zu euch gesandt hat.
20065#Jeremia,42,22#22. So wisst jetzt wohl: Durchs Schwert, durch Hunger und Pest werdet ihr umkommen an dem Ort, wohin es euch zu gehen gefällt, um dort in der Fremde zu wohnen.
20066#Jeremia,43,1#1. Als nun Jeremia dem ganzen Volke alle Worte des Herrn, ihres Gottes, mitgeteilt hatte, alle jene Worte, mit denen ihn der Herr, ihr Gott, zu ihnen gesandt,
20067#Jeremia,43,2#2. da sprachen Asarja, der Sohn Hosajas, und Johanan, der Sohn Kareahs, und die andern Männer zu Jeremia: Es ist nicht wahr, was du da sagst! Der Herr, unser Gott, hat dich nicht gesandt, zu sagen: «Geht nicht nach Ägypten, um dort in der Fremde zu wohnen!»
20068#Jeremia,43,3#3. sondern Baruch, der Sohn Nerias, reizt dich gegen uns auf, um uns in die Hand der Chaldäer zu geben, dass sie uns töten oder nach Babel in die Verbannung führen.
20069#Jeremia,43,4#4. So hörten denn Johanan, der Sohn Kareahs, und alle Heeresobersten und das ganze Volk nicht auf den Befehl des Herrn, im Lande Juda zu bleiben,
20070#Jeremia,43,5#5. sondern Johanan, der Sohn Kareahs, und alle Heeresobersten nahmen den ganzen Rest von Juda, alle, die aus allen Völkern, unter die sie sich zerstreut hatten, heimgekehrt waren, um im Lande Juda zu wohnen:
20071#Jeremia,43,6#6. Männer, Frauen und Kinder, und die Prinzessinnen, kurz, alle Seelen, die Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, bei Gedalja, dem Sohne Ahikams, des Sohnes Saphans, gelassen hatte, auch den Propheten Jeremia und Baruch, den Sohn Nerias,
20072#Jeremia,43,7#7. und zogen nach dem Lande Ägypten; denn sie waren dem Befehl des Herrn nicht gehorsam. Und sie kamen bis Thachpanhes-1-. -1) d.i. Daphne.
20073#Jeremia,43,8#8. UND es erging das Wort des Herrn in Thachpanhes an Jeremia also:
20074#Jeremia,43,9#9. Nimm grosse Steine zur Hand und grabe sie heimlich ein am Eingang des Hauses des Pharao in Thachpanhes vor den Augen jüdischer Männer
20075#Jeremia,43,10#10. und sage zu ihnen: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich sende hin und hole Nebukadrezar, den König von Babel, meinen Knecht, und er wird seinen Thron über diesen Steinen, die du vergraben hast, aufstellen und seinen Prachtteppich darüber ausbreiten.
20076#Jeremia,43,11#11. Und wenn er kommt, wird er das Land Ägypten schlagen: dem Tode verfällt, was dem Tode gehört, der Gefangenschaft, was der Gefangenschaft, dem Schwerte, was dem Schwerte gehört. -Jer. 15,2.
20077#Jeremia,43,12#12. Und er wird Feuer legen an die Tempel der Götter Ägyptens, wird jene verbrennen, diese aber gefangen wegführen. Und er wird das Land Ägypten lausen, wie der Hirte sein Gewand laust, und darnach wird er wohlbehalten von dannen ziehen. -Jer. 46,25.
20078#Jeremia,43,13#13. Die Obelisken von Beth-Semes-1- im Lande Ägypten wird er zerbrechen, und die Tempel der Götter Ägyptens wird er verbrennen. -1) hebr. Name der ägyptischen Stadt On, die bei den Griechen Heliopolis heisst.
20079#Jeremia,44,1#1. Das Wort, das an Jeremia erging über alle Judäer, die im Lande Ägypten wohnten, in Migdol, in Daphne, in Memphis und im Lande Pathros:
20080#Jeremia,44,2#2. So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Ihr selbst habt all das Unheil gesehen, das ich über Jerusalem und über alle Städte Judas habe kommen lassen: sie liegen heute in Trümmern, und niemand wohnt darin
20081#Jeremia,44,3#3. wegen ihres bösen Treibens, mit dem sie mich erzürnten, da sie hingingen, um fremden Göttern, die sie nicht gekannt hatten, zu opfern und zu dienen.
20082#Jeremia,44,4#4. Wohl sandte ich zu ihnen alle meine Knechte, die Propheten, früh und spät und liess durch sie sagen: «Verübt doch nicht solchen Greuel, den ich hasse!» -Jer. 25,4.
20083#Jeremia,44,5#5. Aber sie gehorchten nicht und schenkten mir kein Gehör: sie liessen nicht ab von ihrem bösen Wesen und opferten weiter fremden Göttern.
20084#Jeremia,44,6#6. Darum ergoss sich mein Grimm und Zorn und verbrannte die Städte Judas und die Gassen Jerusalems, dass sie zur Trümmerstätte wurden, wie man es heute sieht. -Jer. 7,20.
20085#Jeremia,44,7#7. Und nun spricht der Herr, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels, also: Warum tut ihr euch selbst solch ein grosses Leid an? Wollt ihr denn Mann und Weib, Kind und Säugling aus Juda ausrotten, sodass ihr keinen Rest von euch übriglasst,
20086#Jeremia,44,8#8. indem ihr mich zum Zorne reizt durch das Tun eurer Hände, indem ihr im Lande Ägypten, wohin ihr gehen wollt, um dort in der Fremde zu wohnen, fremden Göttern opfert, auf dass ihr euch ausrottet und euer Name zum Fluch - und Schimpfwort werde bei allen Völkern der Erde? -Jer. 29,22.
20087#Jeremia,44,9#9. Habt ihr schon all das Böse vergessen, das eure Väter und die Könige von Juda und ihre Fürsten, ihr selbst und eure Frauen im Lande Juda und auf den Gassen Jerusalems begangen? -Jer. 7,17.
20088#Jeremia,44,10#10. Und sie wurden bis auf den heutigen Tag nicht zerknirscht, sie fürchteten sich nicht und wandelten nicht in meinem Gesetze und in den Satzungen, die ich ihren Vätern gegeben habe.
20089#Jeremia,44,11#11. Darum spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, also: Siehe, ich wende mein Angesicht gegen euch zum Unheil: ganz Juda will ich ausrotten; -Jer. 21,10.
20090#Jeremia,44,12#12. auch den Rest von Juda, der nach Ägypten zu gehen gedenkt, um dort in der Fremde zu wohnen, will ich hinwegnehmen, und sie sollen alle aufgerieben werden im Lande Ägypten. Sie sollen fallen durch Schwert und Hunger und aufgerieben werden, klein und gross; durch Schwert und Hunger sollen sie sterben, und ihr Name soll zum Ausdruck der Verwünschung und des Entsetzens, der Verfluchung und der Beschimpfung dienen. -Jer. 29,8.22; 42,18.
20091#Jeremia,44,13#13. Die im Lande Ägypten wohnen, werde ich heimsuchen, wie ich Jerusalem heimgesucht habe, mit Schwert und Hunger und Pest,
20092#Jeremia,44,14#14. sodass von dem Reste Judas, der als Fremdling im Lande Ägypten weilt, keiner entrinnt und übrigbleibt, um ins Land Juda zurückzukehren, wohin sie zurückzukehren verlangen; denn nur Flüchtlinge werden zurückkehren.
20093#Jeremia,44,15#15. Da antworteten dem Jeremia alle Männer, die wussten, dass ihre Frauen fremden Göttern opferten, und alle Frauen, die dabei standen, ein grosser Haufe, auch alles Volk, das im Lande Ägypten und in Pathros wohnte; sie sprachen:
20094#Jeremia,44,16#16. Was du auch zu uns redest im Namen des Herrn, wir hören nicht auf dich,
20095#Jeremia,44,17#17. sondern alles, was wir gelobt haben, wollen wir tun: wir wollen der Himmelskönigin opfern und ihr Trankspenden ausgiessen, wie wir und unsre Väter, unsre Könige und Fürsten in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems getan haben. Da hatten wir Brot genug und waren glücklich und wussten nichts von Unglück. -Jer. 7,18.
20096#Jeremia,44,18#18. Seitdem wir aber aufgehört haben, der Himmelskönigin zu opfern und Trankspenden auszugiessen, leiden wir Mangel an allem und kommen um durch Schwert und Hunger.
20097#Jeremia,44,19#19. Und wenn wir der Himmelskönigin opfern und ihr Trankspenden ausgiessen, geschieht es etwa ohne den Willen unsrer Männer, dass wir ihr Kuchen backen nach ihrer Gestalt und ihr Trankspenden ausgiessen?
20098#Jeremia,44,20#20. Da sprach Jeremia zu dem ganzen Volke, zu den Männern und Frauen und allem Volke, die ihm geantwortet hatten, also:
20099#Jeremia,44,21#21. Ja, gerade an die Opfer, die ihr in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems dargebracht habt, ihr und eure Väter, eure Könige und Fürsten samt dem Volk des Landes, daran hat der Herr gedacht, und es ist ihm zu Herzen gegangen!
20100#Jeremia,44,22#22. Und da der Herr euer böses Tun und die Greuel, die ihr verübt habt, nicht länger ertragen konnte, ist euer Land zur Wüste geworden, zum Entsetzen und zum Fluche, sodass niemand mehr darin wohnt, wie es denn heute der Fall ist.
20101#Jeremia,44,23#23. Weil ihr mit euren Opfern wider den Herrn gesündigt und nicht auf seine Stimme gehört habt und nicht in seinem Gesetze, in seinen Satzungen und Ordnungen gewandelt seid, darum ist euch dieses Unheil begegnet, wie es heute am Tage liegt.
20102#Jeremia,44,24#24. Darauf sprach Jeremia zu allem Volk und zu allen Frauen: Höret das Wort des Herrn, ihr alle aus Juda, die ihr im Lande Ägypten seid!
20103#Jeremia,44,25#25. So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Ihr Frauen, ihr habt mit dem Munde gelobt und mit der Hand es erfüllt; ihr habt gesagt: «Wir wollen unsre Gelübde erfüllen, die wir gelobt haben: wir wollen der Himmelskönigin opfern und ihr Trankspenden ausgiessen!» Ja, haltet eure Gelübde nur aufrecht und erfüllt sie!
20104#Jeremia,44,26#26. Darum höret das Wort des Herrn, ihr alle aus Juda, die ihr im Lande Ägypten wohnt! Wahrlich, ich habe bei meinem grossen Namen geschworen, spricht der Herr, nimmermehr soll mein Name genannt werden durch den Mund irgendeines Mannes aus Juda im ganzen Lande Ägypten, sodass einer spräche: «So wahr Gott der Herr lebt!»
20105#Jeremia,44,27#27. Siehe, ich wache über ihnen zum Unheil und nicht zum Heil; alle Männer aus Juda, die im Lande Ägypten sind, werden aufgerieben durch Schwert und Hunger, bis sie gänzlich vertilgt sind. -Jer. 21,10; Amos 9,4.
20106#Jeremia,44,28#28. Etliche aber, die dem Schwerte entrinnen, werden aus dem Lande Ägypten in das Land Juda zurückkehren; doch ihrer werden nur wenige sein. Dann wird der ganze Rest Judas, der ins Land Ägypten gekommen ist, um dort in der Fremde zu wohnen, erkennen, wessen Wort sich erwahrt, das meine oder das ihre.
20107#Jeremia,44,29#29. Dies aber, spricht der Herr, sei euch das Zeichen dafür, dass ich euch an diesem Orte heimsuchen werde, damit ihr erkennet, dass meine Worte an euch sich erwahren werden zum Unheil:
20108#Jeremia,44,30#30. also spricht der Herr: Siehe, ich gebe den Pharao Hophra, den König von Ägypten, in die Hand seiner Gegner und Todfeinde, wie ich Zedekia, den König von Juda, in die Hand Nebukadrezars, des Königs von Babel, seines Gegners und Todfeindes, gegeben habe. -Hes. 29,19.
20109#Jeremia,45,1#1. DAS Wort, das der Prophet Jeremia zu Baruch, dem Sohne Nerias, sprach, zu der Zeit, als Baruch diese Worte nach dem Diktat Jeremias in ein Buch schrieb, im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda: -Jer. 36,4.
20110#Jeremia,45,2#2. So spricht der Herr, der Gott Israels, über dich, Baruch:
20111#Jeremia,45,3#3. Du hast gesprochen: «Wehe mir! Der Herr häuft noch Kummer auf meinen Schmerz. Müde bin ich vor Seufzen, doch Ruhe finde ich nicht.»
20112#Jeremia,45,4#4. So sollst du zu ihm sagen: So spricht der Herr: «Siehe, was ich gebaut, ich reisse es nieder, und was ich gepflanzt, ich reisse es aus!
20113#Jeremia,45,5#5. Und du begehrst Grosses für dich? Begehre es nicht! Denn siehe, ich bringe Unheil über alles Fleisch, spricht der Herr; aber dir gebe ich dein Leben zur Beute allerorten, wohin du gehst.» -Jer. 39,18.
20114#Jeremia,46,1#1. DAS Wort des Herrn, das an den Propheten Jeremia wider die Heiden erging:
20115#Jeremia,46,2#2. Über Ägypten. Wider das Heer des Pharao Necho, des Königs von Ägypten, das am Euphratstrom bei Charchemis stand und das Nebukadrezar, der König von Babel, schlug - im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda: -2.Kön. 23,29; 24,7; 2.Chr. 35,20.
20116#Jeremia,46,3#3. Rüstet Schild und Tartsche und rückt aus zum Kampf!
20117#Jeremia,46,4#4. Schirrt die Rosse an und steiget auf, ihr Reiter! Stellt euch auf im Helm! Schärft die Speere! Legt die Panzer um!
20118#Jeremia,46,5#5. Warum sind sie bestürzt und weichen zurück? warum sind ihre Helden zerschmettert und fliehen in wilder Flucht, dass keiner hinter sich sieht? O Grauen ringsum! spricht der Herr.
20119#Jeremia,46,6#6. Der Schnelle wird nicht entkommen, und der Starke wird sich nicht retten. Im Norden, am Euphratstrom, sind sie gestrauchelt, gefallen.
20120#Jeremia,46,7#7. Wer ist's doch, der anstieg gleich dem Nil, dass Wasser wie Ströme wogten?
20121#Jeremia,46,8#8. Ägypten stieg an gleich dem Nil, dass Wasser wie Ströme wogten. Es sprach: Ich will ansteigen, das Land bedecken, will verderben seine Bewohner!
20122#Jeremia,46,9#9. Heran, ihr Rosse! Raset einher, ihr Wagen! Rückt aus, ihr Helden, Nubier und Putäer schildgewappnet, und Luditer bogenbewehrt!
20123#Jeremia,46,10#10. Jener Tag aber ist dem Herrn, dem Gott der Heerscharen, ein Tag der Rache, dass er sich räche an seinen Feinden. Das Schwert wird sich satt fressen und sich berauschen an ihrem Blute; denn ein Schlachtfest hält der Herr, der Gott der Heerscharen, im Lande des Nordens am Euphratstrom. -Jes. 34,5-8; Zeph. 1,7.
20124#Jeremia,46,11#11. Ziehe hinauf nach Gilead und hole Balsam, jungfräuliche Tochter Ägypten! Umsonst brauchst du Heilmittel die Menge, es gibt keine Genesung für dich! -Jer. 8,22.
20125#Jeremia,46,12#12. Die Völker hören dein Rufen, und die Erde ist voll deines Wehgeschreis; denn Held an Held ist gefallen, beieinander liegen sie da.
20126#Jeremia,46,13#13. Das Wort, das der Herr zum Propheten Jeremia sprach, dass Nebukadrezar, der König von Babel, kommen werde, das Land Ägypten zu schlagen:
20127#Jeremia,46,14#14. Verkündet es in Ägypten und lasset es hören in Migdol, lasset es hören in Memphis und Daphne! Saget: Stelle dich und rüste! denn das Schwert frisst um dich her.
20128#Jeremia,46,15#15. Warum ist der Apis geflohen, hat dein (heiliger) Stier nicht standgehalten? Weil der Herr ihn verjagt hat.
20129#Jeremia,46,16#16. Deine Söldner sind gestürzt, sind gefallen. Da sprachen sie einer zum andern: Auf, lasst uns zurückkehren zu unsrem Volke in das Land unsrer Heimat vor dem gewalttätigen Schwerte!
20130#Jeremia,46,17#17. Nennt den Namen des Pharao, des Königs von Ägypten: «Toben, das die Zeit verpasst hat.»
20131#Jeremia,46,18#18. So wahr ich lebe, spricht der König - Herr der Heerscharen ist sein Name -, wie der Berg Thabor unter den Bergen und wie der Karmel am Meere, so kommt er!
20132#Jeremia,46,19#19. Rüste dir Wandergerät, du sesshaft Volk von Ägypten! Denn Memphis wird zur Wüste, wird verbrannt und entvölkert.
20133#Jeremia,46,20#20. Ägypten ist eine stattliche Kuh; die Bremse von Norden fällt über sie her.
20134#Jeremia,46,21#21. Auch seine Söldner, die im Lande leben wie gemästete Kälber, ja, auch sie wenden den Rücken, fliehen insgesamt und halten nicht stand; denn über sie kommt der Tag ihres Verderbens, die Zeit ihrer Heimsuchung.
20135#Jeremia,46,22#22. Es zischt wie die zischende Schlange, wenn sie-1- mit Heeresmacht heranziehen, mit Äxten kommen wie Holzhauer. -1) d.h. die Feinde.
20136#Jeremia,46,23#23. Fället seinen Wald, spricht der Herr, den undurchdringlichen! Denn ihrer sind mehr als der Heuschrecken, niemand vermag sie zu zählen.
20137#Jeremia,46,24#24. Zuschanden wird die Tochter Ägypten, preisgegeben dem Volk aus dem Norden.
20138#Jeremia,46,25#25. Der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, spricht: Wahrlich, ich suche heim den Amon zu Theben, den Pharao und das Land Ägypten samt seinen Göttern und Königen, den Pharao samt denen, die auf ihn vertrauen. -V. 25-26: Jer. 43,12.13.
20139#Jeremia,46,26#26. Ich gebe sie in die Hand derer, die ihnen nach dem Leben trachten: in die Hand Nebukadrezars, des Königs von Babel, und in die Hand seiner Knechte. Darnach aber wird es wieder bewohnt sein wie in früheren Tagen, spricht der Herr.
20140#Jeremia,46,27#27. Du aber, fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob; erschrick nicht, Israel! Denn siehe, ich errette dich aus fernen Landen, dein Geschlecht aus dem Land der Gefangenschaft; und Jakob wird heimkehren, wird Ruhe haben und sicher leben, und niemand soll ihn aufschrecken. -Jer. 30,10; Jes. 43,5; 44,2.
20141#Jeremia,46,28#28. Fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, spricht der Herr; denn ich bin mit dir. Ich will den Garaus machen allen Völkern, unter die ich dich verstossen habe; nur dir will ich nicht den Garaus machen. Ich will dich züchtigen nach Billigkeit; doch gänzlich ungestraft kann ich dich nicht lassen. -Jer. 30,11.
20142#Jeremia,47,1#1. Das Wort des Herrn, das an den Propheten Jeremia wider die Philister erging, ehe der Pharao Gaza schlug. -Jes. 14,29-32; Hes. 25,15-17; Amos 1,6-8.
20143#Jeremia,47,2#2. So spricht der Herr: Siehe, Wasser steigen an von Norden her und werden zum überflutenden Wildbach, überfluten das Land und was darin ist, die Stadt und die darin wohnen. Da schreien die Menschen, wehklagen alle Bewohner der Erde.
20144#Jeremia,47,3#3. Ob dem dröhnenden Stampfen der Rossehufe, ob dem Wagengetöse und Räderrasseln sehen sich die Väter nicht einmal nach den Kindern um, so schlaff sind die Hände
20145#Jeremia,47,4#4. wegen des Tages, der kommt, das ganze Philisterland zu verheeren, Tyrus und Sidon jeden noch übriggebliebenen Helfer zu nehmen; denn der Herr will die Philister verheeren, den Überrest des Gestades von Kaphthor.
20146#Jeremia,47,5#5. Gaza muss sich kahl scheren, Askalon wird vernichtet. Du Überrest der Enakiter, wie lange wirst du dich wundritzen müssen! -Zeph. 2,4; Sach. 9,5.
20147#Jeremia,47,6#6. Ha, Schwert des Herrn, wann endlich kommst du zur Ruhe? Kehre zurück in die Scheide, raste und halte dich still!
20148#Jeremia,47,6#Wie könnte es ruhen, da doch der Herr ihm Befehl gab? Nach Askalon und ans Gestade des Meeres, dorthin hat er es entboten.
20149#Jeremia,48,1#1. Über Moab. So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Wehe über Nebo! es ist verwüstet; erstürmt ist Kirjathaim. Die Hochburg ist zuschanden geworden und gebrochen. -Jes. 15; 16; Hes. 25,8-11.
20150#Jeremia,48,2#2. Dahin ist Moabs Ruhm. In Hesbon sann man auf sein Verderben: «Kommt, lasst uns Moab ausrotten, dass es kein Volk mehr sei!» Auch du, Madmen, wirst verwüstet; das Schwert wird dir nachjagen.
20151#Jeremia,48,3#3. Horch! Geschrei von Horonaim, Sturz und grosse Zerstörung!
20152#Jeremia,48,4#4. Zerstört ist Moab! Ihr Geschrei erschallt bis nach Zoar.
20153#Jeremia,48,5#5. Ach! die Steige von Luhith zieht man hinan mit Weinen. Ach! am Abhang von Horonaim hört man Geschrei über Zerstörung.
20154#Jeremia,48,6#6. Fliehet, rettet euer Leben und fristet es gleich dem Wildesel in der Wüste!
20155#Jeremia,48,7#7. Denn weil du vertrautest auf deine Bergfesten und deine Schätze, wirst auch du eingenommen. Und Kamos muss in die Verbannung wandern, zusammen mit seinen Priestern und Fürsten. -4.Mo. 21,29.
20156#Jeremia,48,8#8. Der Verwüster kommt über jegliche Stadt, und keine wird gerettet; die Täler werden verheert, und die Felder werden verwüstet, wie der Herr geredet hat.
20157#Jeremia,48,9#9. Gebt Moab Flügel, dass es auf und davon fliege! Seine Städte werden zur Einöde, niemand wohnt mehr darin.
20158#Jeremia,48,10#10. Verflucht, wer das Werk des Herrn lässig treibt! und verflucht, wer sein Schwert vom Blute zurückhält!
20159#Jeremia,48,11#11. Ungestört war Moab von Jugend auf, lag ruhig auf seinen Hefen, wurde nie umgeschüttet von Gefäss zu Gefäss, wanderte niemals in die Verbannung. Deshalb ist ihm sein Geschmack geblieben, und sein Geruch hat sich nicht verändert.
20160#Jeremia,48,12#12. Darum siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da will ich ihm Küfer senden; die sollen es ausschütten, sollen die Gefässe entleeren und die Krüge zerschlagen.
20161#Jeremia,48,13#13. Da wird Moab an seinem Kamos zuschanden, wie das Haus Israel zuschanden geworden ist an Bethel, seiner Zuversicht. -1.Kön. 12,29.
20162#Jeremia,48,14#14. Wie dürft ihr sagen: «Helden sind wir, gewaltige Krieger»?
20163#Jeremia,48,15#15. Verwüstet wird Moab, und seine Städte ersteigt man; seine auserlesene Jungmannschaft sinkt nieder zur Schlachtung, spricht der König - Herr der Heerscharen ist sein Name.
20164#Jeremia,48,16#16. Bald kommt Moabs Verderben, schnell schreitet sein Unheil heran.
20165#Jeremia,48,17#17. Beklagt es, ihr seine Nachbarn alle, ihr alle, die ihr seinen Namen kennt! Sprechet: «Wie ist zerbrochen das mächtige Szepter, der herrliche Stab!»
20166#Jeremia,48,18#18. Steige herab von der Hoheit und setze dich in die Pfütze, du Volk von Dibon! denn der Verwüster Moabs steigt hinauf zu dir, zerbricht deine Bollwerke.
20167#Jeremia,48,19#19. Tritt an den Weg und spähe, du Volk von Aroer, frage den Flüchtling und die Entronnene, sprich: «Was ist geschehen?» -
20168#Jeremia,48,20#20. «Moab ist zuschanden geworden, ach, es ist gebrochen! Wehklage und schreie!» Verkündet es am Arnon: Ach, Moab ist verwüstet!
20169#Jeremia,48,21#21. Das Gericht ist ergangen über das Land der Ebene, über Holon, Jahza und Mephaath,
20170#Jeremia,48,22#22. über Dibon, Nebo und Beth-Diblathaim,
20171#Jeremia,48,23#23. über Kirjathaim, Beth-Gamul und Beth-Meon,
20172#Jeremia,48,24#24. über Kerijoth und Bozra und über alle Städte im Lande Moab nah und fern.
20173#Jeremia,48,25#25. Moabs Horn ist abgehauen und sein Arm zerbrochen, spricht der Herr.
20174#Jeremia,48,26#26. Macht es trunken - denn wider den Herrn hat es grossgetan -, dass Moab hinklatsche in sein Gespei und selber auch zum Gespötte werde.
20175#Jeremia,48,27#27. «Oder ist dir nicht Israel zum Gespötte gewesen? Oder wurde es unter Dieben ertappt, dass du, sooft du von ihm sprachst, den Kopf schütteltest?»
20176#Jeremia,48,28#28. Verlasst die Städte und haust in den Felsen, Bewohner Moabs, werdet wie die Taube, die jenseits des Abgrundes nistet!
20177#Jeremia,48,29#29. Wir haben vom Hochmut Moabs gehört, dem gar hochfahrenden, von seinem Stolz und seinem Hochmut, von seiner Hoffart und der Überhebung seines Herzens.
20178#Jeremia,48,30#30. Ich kenne seinen Übermut wohl, spricht der Herr, unredlich ist es in seinem Gerede, unredlich in seinem Tun.
20179#Jeremia,48,31#31. Darum klage ich um Moab, um ganz Moab schreie ich; man seufzt um die Männer von Kir-Heres.
20180#Jeremia,48,32#32. Ich weine um dich, Weinstock von Sibma, wie um Jaeser. Deine Schosse drangen vor bis ans Meer, reichten bis nach Jaeser. Über deinen Herbst und deine Lese ist der Verwüster hereingebrochen,
20181#Jeremia,48,33#33. und weggeerntet ist Freude und Frohlocken aus dem Fruchtgefilde und aus dem Lande Moab. Kein Kelterer tritt Wein in den Keltern, das Jauchzen liess ich verstummen.
20182#Jeremia,48,34#34. Das Geschrei von Hesbon dringt bis Eleale, bis Jahaz lassen sie ihre Stimme hören, von Zoar bis nach Horonaim und dem dritten Eglath; denn auch die Wasser von Nimrim werden zur Wüstenei.
20183#Jeremia,48,35#35. Und ich schaffe es, spricht der Herr, dass Moab keinen mehr hat, der auf die Opferhöhe hinaufsteigt und seinem Gotte Opfer verbrennt.
20184#Jeremia,48,36#36. Darum klagt mein Herz um Moab wie Flöten, um die Männer von Kir-Heres klagt mein Herz wie Flöten; ging doch alles verloren, was es sich erübrigt hatte.
20185#Jeremia,48,37#37. Denn alle Häupter sind geschoren und alle Bärte abgeschnitten, alle Hände sind blutig geritzt, und um die Hüften hängt das Trauertuch.
20186#Jeremia,48,38#38. Auf allen Dächern Moabs und auf seinen Plätzen ist nichts als Totenklage; denn ich habe Moab zerschmettert wie ein Gefäss, das niemandem gefällt, spricht der Herr.
20187#Jeremia,48,39#39. Wie ist es gebrochen! Wie hat Moab schimpflich den Rücken gewandt! So ist Moab zum Gespött und Entsetzen geworden für alle seine Nachbarn.
20188#Jeremia,48,40#40. Denn so spricht der Herr: Siehe, wie ein Adler fliegt's heran und breitet seine Flügel aus über Moab. -Jer. 49,22.
20189#Jeremia,48,41#41. Erstürmt sind die Städte und die Bergfesten genommen. An jenem Tage wird das Herz der Helden Moabs werden wie das Herz eines Weibes in Wehen.
20190#Jeremia,48,42#42. Moab wird vertilgt, dass es kein Volk mehr ist; denn wider den Herrn hat es grossgetan.
20191#Jeremia,48,43#43. Grauen und Grube und Garn über dich, Bewohner Moabs! spricht der Herr. -V. 43-44: Jes. 24,17.18.
20192#Jeremia,48,44#44. Wer flieht vor dem Grauen, der fällt in die Grube, und wer aus der Grube emporsteigt, der fängt sich im Garn. Ja, solches bringe ich über Moab im Jahr seiner Heimsuchung, spricht der Herr.
20193#Jeremia,48,45#45. Im Schatten von Hesbon stehen kraftlos die Fliehenden. Denn Feuer ging aus von Hesbon, eine Flamme von Sihons Haus; die versengte die Schläfe Moabs und den Scheitel der Lärmer. -4.Mo. 24,17.
20194#Jeremia,48,46#46. Wehe dir, Moab! Du bist verloren, Volk des Kamos; denn weggeholt wurden deine Söhne in die Verbannung und deine Töchter in die Gefangenschaft.
20195#Jeremia,48,47#47. Doch will ich das Geschick Moabs wenden am Ende der Tage, spricht der Herr. So weit das Gericht über Moab.
20196#Jeremia,49,1#1. Über die Ammoniter. So spricht der Herr: Hat Israel keine Söhne, hat es keinen Erben? Warum hat denn Milkom Gad in Besitz genommen und wohnt sein Volk in dessen Städten? -Hes. 21,33-37; 25,1-7; Amos 1,13-15.
20197#Jeremia,49,2#2. Darum siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da lasse ich Kriegsgeschrei hören über Rabbath-Ammon, und es soll zum Trümmerhügel werden, und seine Tochterstädte sollen in Feuer aufgehen; und Israel wird die beerben, die ihm sein Erbe genommen, spricht der Herr.
20198#Jeremia,49,3#3. Wehklage, Hesbon, denn die Stadt ist zerstört! Schreiet, ihr Töchter Rabbas! Gürtet das Trauertuch um! Haltet Totenklage und ritzt euch wund! Denn Milkom muss in die Verbannung wandern mitsamt seinen Priestern und Fürsten.
20199#Jeremia,49,4#4. Was rühmst du dich deiner Täler, du ausgelassene Tochter, die sich auf ihre Schätze verlässt und spricht: «Wer wollte über mich kommen?»
20200#Jeremia,49,5#5. Siehe, ich will Schrecken über dich bringen, spricht der Herr, der Gott der Heerscharen, von allen Seiten ringsum, dass ihr zersprengt werden sollt, ein jeder für sich; und niemand wird die Flüchtigen sammeln.
20201#Jeremia,49,6#6. Darnach aber will ich das Geschick der Ammoniter wenden, spricht der Herr.
20202#Jeremia,49,7#7. Über Edom. So spricht der Herr der Heerscharen: Ist denn keine Weisheit mehr in Theman? Der Witz ist den Klugen ausgegangen, verschüttet ist ihre Weisheit. -Hes. 25,12-14; Ob.; Amos 1,11.12.
20203#Jeremia,49,8#8. Fliehet, wendet euch von dannen, versteckt euch in der Tiefe, Bewohner Dedans! Denn ich bringe über Esau das Verderben zur Zeit der Heimsuchung.
20204#Jeremia,49,9#9. Ja, Winzer kommen über dich, die lassen keine Nachlese übrig, ja, nächtliche Diebe, die verderben, soviel sie nur wollen.
20205#Jeremia,49,10#10. Denn ich selbst lege Esau bloss, ich decke seine Schlupfwinkel auf; er kann nicht verborgen bleiben. Er wird überwältigt durch den Arm seiner Brüder und Nachbarn, und es ist aus mit ihm.
20206#Jeremia,49,11#11. Überlass mir deine Waisen, ich will sie erhalten; und deine Witwen mögen auf mich vertrauen.
20207#Jeremia,49,12#12. Denn so spricht der Herr: Wahrlich, die nicht verdient haben, den Becher zu trinken, die müssen doch trinken; und du, du solltest frei ausgehen? Du wirst nicht frei ausgehen, sondern trinken musst du! -Jer. 25,15.29.
20208#Jeremia,49,13#13. Denn ich habe bei mir geschworen, spricht der Herr, dass Bozra zum Entsetzen, zur Schmach und zum Fluch werden soll und alle seine Städte zu ewigen Trümmern. -Jes. 34,6.
20209#Jeremia,49,14#14. Eine Kunde habe ich vom Herrn vernommen, und ein Bote ward unter die Völker entsandt: «Versammelt euch und zieht wider sie, erhebt euch zum Kampfe!»
20210#Jeremia,49,15#15. Denn siehe, ich mache dich klein unter den Völkern, verachtet unter den Menschen.
20211#Jeremia,49,16#16. Deine Fruchtbarkeit hat dich betört, der Hochmut deines Herzens, der du in Felsenklüften wohnst und Bergeshöhen besetzt hältst. Wenn du gleich horstest hoch wie der Adler, ich stürze von dort dich herab, spricht der Herr.
20212#Jeremia,49,17#17. Edom soll zum Entsetzen werden; ein jeder, der es durchwandert, wird sich entsetzen und spotten ob all seiner Plagen. -Jer. 18,16; 19,8.
20213#Jeremia,49,18#18. Wie nach der Zerstörung Sodoms und Gomorrhas und seiner Nachbarn, spricht der Herr, so soll dort niemand wohnen, kein Mensch darin weilen. -1.Mo. 19,24.
20214#Jeremia,49,19#19. Siehe, wie ein Löwe, der aus dem Hochwuchs des Jordan heraufsteigt zur Aue der Widder, so treibe ich sie im Nu aus dem Lande und bestelle meinen Erwählten darüber. Denn wer ist mir gleich? wer will mich vorladen? wo wäre der Hirt, der mir standhielte? -V. 19-21: Jer. 50,44-46.
20215#Jeremia,49,20#20. Darum höret den Ratschluss, den der Herr über Edom beschlossen, und die Pläne, die er wider die Bewohner von Theman geplant hat: Fürwahr, es sollen weggeschleppt werden die Hirtenbuben! Fürwahr, es wird sich über sie entsetzen ihre Aue!
20216#Jeremia,49,21#21. Vor ihrem lauten Fall erbebt die Erde; ihr Schreien hört man am Schilfmeer.
20217#Jeremia,49,22#22. Siehe, wie ein Adler steigt's empor und fliegt heran und breitet seine Flügel aus über Bozra; da wird das Herz der Helden Edoms werden wie das Herz eines Weibes in Wehen. -Jer. 48,40.
20218#Jeremia,49,23#23. Über Damaskus. Enttäuscht sind Hamath und Arpad; denn böse Kunde haben sie vernommen. Verzagt ist ihr Herz vor Bekümmernis, kann nicht zur Ruhe kommen. -Jes. 17,1-3; Amos 1,3-5.
20219#Jeremia,49,24#24. Ermattet ist Damaskus, hat sich zur Flucht gewandt; Schrecken hat es befallen, Angst und Wehen haben es ergriffen wie ein Weib, das Mutter wird. -Jer. 4,31; 6,24.
20220#Jeremia,49,25#25. Wehe ihm! Verlassen ist die ruhmreiche Stadt, die Stätte der Wonne!
20221#Jeremia,49,26#26. Darum wird ihre Jungmannschaft auf ihren Plätzen fallen, und all ihre Krieger werden an jenem Tage vernichtet werden, spricht der Herr der Heerscharen.
20222#Jeremia,49,27#27. Ich werde Feuer legen an die Mauer von Damaskus; das soll die Paläste Benhadads verzehren.
20223#Jeremia,49,28#28. Über Kedar, das Königreich von Hazor, das Nebukadrezar, der König von Babel, schlug. So spricht der Herr: Auf, ziehet heran wider Kedar und überwältigt die Söhne des Morgenlandes! -Jes. 21,13-17.
20224#Jeremia,49,29#29. Zelte und Schafherden soll man ihnen rauben, die Zeltdecken und alle Geräte; auch ihre Kamele soll man ihnen nehmen und über sie ausrufen: Grauen ringsum!
20225#Jeremia,49,30#30. Fliehet, flüchtet euch eilends, versteckt euch in der Tiefe, Bewohner von Hazor! spricht der Herr; denn Nebukadrezar, der König von Babel, hat etwas beschlossen, wider euch beschlossen, hat etwas geplant, wider euch geplant.
20226#Jeremia,49,31#31. Auf, ziehet heran wider das sorglose Volk, das so sicher wohnt, spricht der Herr, das nicht Türen noch Riegel hat, das einsam haust.
20227#Jeremia,49,32#32. Ihre Kamele sollen zum Raube werden und ihre vielen Herden zur Beute; in alle Winde will ich sie zerstreuen, die sich den Haarrand stutzen, und von allen Seiten das Verderben über sie bringen, spricht der Herr.
20228#Jeremia,49,33#33. Hazor soll zur Behausung der Schakale werden, zur Wüstenei für immer; niemand soll daselbst wohnen, kein Mensch darin weilen.
20229#Jeremia,49,34#34. Das Wort des Herrn, das an den Propheten Jeremia wider Elam erging im Anfang der Regierung Zedekias, des Königs von Juda:
20230#Jeremia,49,35#35. So spricht der Herr der Heerscharen: Siehe, ich werde den Bogen Elams, seine vornehmste Stärke, zerbrechen
20231#Jeremia,49,36#36. und werde über Elam vier Winde kommen lassen von den vier Enden des Himmels und sie in alle diese Winde zerstreuen; und es wird kein Volk sein, zu dem nicht die Versprengten aus Elam kommen.
20232#Jeremia,49,37#37. Ich werde den Elamitern Schrecken einjagen vor ihren Feinden, vor denen, die ihnen nach dem Leben trachten, und werde Unheil über sie bringen, meinen glühenden Zorn, spricht der Herr; ich werde das Schwert hinter ihnen her senden, bis ich sie aufgerieben habe.
20233#Jeremia,49,38#38. Ich werde meinen Richterstuhl in Elam aufstellen und König und Fürsten daraus vertilgen, spricht der Herr.
20234#Jeremia,49,39#39. Aber am Ende der Tage werde ich das Geschick Elams wenden, spricht der Herr.
20235#Jeremia,50,1#1. Das Wort, das der Herr durch den Propheten Jeremia wider Babel, über das Land der Chaldäer, geredet hat: -Jes. 13; 14; 47.
20236#Jeremia,50,2#2. Verkündet es unter den Völkern und lasset es hören! Pflanzt ein Panier auf, lasset es hören, verberget es nicht! Sprecht: Eingenommen ist Babel! Bel ist zuschanden geworden, Merodach gebrochen! Seine Bilder sind zuschanden geworden, seine Götzen gebrochen! -Jer. 51,44; Jes. 46,1.
20237#Jeremia,50,3#3. Denn ein Volk zieht von Norden heran wider Babel; das wird sein Land zur Wüste machen, dass niemand mehr darin wohnt, weder Mensch noch Tier; sie sind geflohen, von dannen gezogen. -Jer. 51,11.27.
20238#Jeremia,50,4#4. In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht der Herr, werden die Söhne Israels heimkehren und die Söhne Judas mit ihnen; weinend werden sie wandern und den Herrn, ihren Gott, suchen. -Jer. 3,18.
20239#Jeremia,50,5#5. Nach Zion werden sie fragen, hierher ihr Antlitz gewendet; sie werden kommen und dem Herrn anhangen in einem ewigen Bunde, der nimmer vergessen wird. -Jer. 32,40; Jes. 55,3.
20240#Jeremia,50,6#6. Mein Volk war eine verlorene Herde, ihre Hirten führten sie irre, abseits auf die Berge; über Berg und Hügel wanderten sie, vergassen ihre Lagerstätte. -Jer. 23,1.
20241#Jeremia,50,7#7. Es frassen sie alle, die sie antrafen, und ihre Bedränger sprachen: «Wir verschulden uns damit nicht.» Hatten sie doch gesündigt wider den Herrn, die Flur der Gerechtigkeit und ihrer Väter Hoffnung.
20242#Jeremia,50,8#8. Fliehet aus Babels Mitte und zieht hinweg aus dem Land der Chaldäer, seid wie Widder vor der Herde! -Jes. 48,20.
20243#Jeremia,50,9#9. Denn siehe, ich störe auf und führe heran wider Babel ein Heer grosser Völker aus dem Lande des Nordens; die werden es angreifen, so wird es erobert. Ihre Pfeile sind wie die eines siegreichen Helden, der nicht mit leeren Händen zurückkehrt.
20244#Jeremia,50,10#10. So wird Chaldäa zum Raube; alle, die es berauben, werden satt, spricht der Herr.
20245#Jeremia,50,11#11. Freuet euch nur, frohlocket nur, ihr Räuber meines Erbes; macht nur Sprünge wie Kälber im Grünen und wiehert wie Hengste -
20246#Jeremia,50,12#12. in Schmach und Schande vergeht eure Mutter, beschämt wird, die euch gebar. Siehe da, das letzte unter den Völkern, eine Wüste, Dürre und Steppe!
20247#Jeremia,50,13#13. Ob dem Zorn des Herrn wird es unbewohnt sein, wird zur Wüstenei ganz und gar. Ein jeder, der an Babel vorübergeht, wird sich entsetzen und spotten über all seine Plagen. -Jer. 18,16; 51,37.
20248#Jeremia,50,14#14. Tretet in Reih und Glied wider Babel ringsum, ihr alle, die ihr den Bogen spannt! Schiesst nach ihm, sparet die Pfeile nicht; denn wider den Herrn hat es gesündigt.
20249#Jeremia,50,15#15. Erhebet das Kriegsgeschrei ringsum! Es hat sich ergeben; gefallen sind seine Pfeiler, niedergerissen seine Mauern! Das ist die Rache des Herrn. Rächt euch an Babel; tut ihm, wie es getan hat! -Hes. 39,10.
20250#Jeremia,50,16#16. Ausrotten mögt ihr aus Babel den Säemann und den, der die Sichel ergreift zur Zeit der Ernte. Vor dem gewalttätigen Schwert wendet sich ein jeder zu seinem Volke, flieht ein jeder nach seinem Land.
20251#Jeremia,50,17#17. Israel ist ein versprengtes Schaf; Löwen haben es gejagt: der erste hat es gefressen, der König von Assur, und dieser jetzt, der letzte, hat seine Knochen zernagt, Nebukadrezar, der König von Babel.
20252#Jeremia,50,18#18. Darum spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich werde den König von Babel und sein Land heimsuchen, wie ich den König von Assur heimgesucht habe. -2.Kön. 19,35.
20253#Jeremia,50,19#19. Und Israel werde ich zu seiner Aue zurückführen, dass es auf dem Karmel und in Basan weide und sich sättige auf dem Gebirge Ephraim und in Gilead.
20254#Jeremia,50,20#20. In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht der Herr, wird man nach der Schuld Israels suchen, aber sie ist nicht mehr da, nach den Sünden Judas, doch sie sind nicht zu finden; denn ich vergebe denen, die ich übriglasse. -Jer. 31,34; 33,8.
20255#Jeremia,50,21#21. Ziehe heran wider das Land «Doppeltrotz»-1- und wider die Bewohner von «Heimsuchung»-1-! Morde, vollstrecke den Bann! spricht der Herr, und tue, wie ich dir befohlen habe! -1) Bez. für Babel.
20256#Jeremia,50,22#22. Horch! Krieg im Lande und grosses Verderben!
20257#Jeremia,50,23#23. Wie ward zerhauen, zerbrochen der Hammer der Welt! wie ward Babel zum Entsetzen der Völker!
20258#Jeremia,50,24#24. Ich habe dir Schlingen gelegt, Babel, und du bist auch gefangen worden, ohne dass du es merktest, wurdest ertappt und gepackt, denn du hattest den Herrn herausgefordert.
20259#Jeremia,50,25#25. Der Herr hat seine Rüstkammer aufgetan, hervorgeholt die Waffen seines Zornes. Denn ein Werk gibt's zu tun für den Herrn, den Gott der Heerscharen, im Land der Chaldäer.
20260#Jeremia,50,26#26. Dringt ein von allen Enden! Öffnet seine Kornspeicher! Schüttet auf wie Garbenhäufer und vollstreckt an ihm den Bann! Kein Rest soll davon bleiben!
20261#Jeremia,50,27#27. Tötet alle seine Stiere, zur Schlachtung sollen sie hinsinken! Wehe über sie! denn ihr Tag ist gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung. -Jer. 48,15.
20262#Jeremia,50,28#28. Horch! wie sie fliehen und flüchten aus dem Lande Babel, in Zion die Rache des Herrn, unsres Gottes, zu verkünden, die Rache für seinen Tempel.
20263#Jeremia,50,29#29. Rufet auf wider Babel die Schützen, alle, die den Bogen spannen! Schlagt das Lager auf rings um die Stadt, dass keiner entrinne! Vergeltet Babel nach seinem Tun; nach allem, was es getan hat, tut auch ihm! Denn wider den Herrn hat es sich frech gezeigt, wider den Heiligen Israels.
20264#Jeremia,50,30#30. Darum wird seine Jungmannschaft auf seinen Gassen fallen, und all seine Krieger werden an jenem Tage vernichtet werden, spricht der Herr.
20265#Jeremia,50,31#31. Siehe, ich will an dich, du Frechheit! spricht der Herr, der Gott der Heerscharen; denn dein Tag ist gekommen, die Zeit deiner Heimsuchung.
20266#Jeremia,50,32#32. Da wird die Frechheit straucheln und fallen, und niemand wird sie aufrichten. Ich werde Feuer legen an ihren Wald; das soll alles verzehren, was um sie her ist.
20267#Jeremia,50,33#33. So spricht der Herr der Heerscharen: Unterdrückt sind die Söhne Israels und die Söhne Judas insgesamt. Alle, die sie in die Verbannung führten, halten sie fest, wollen sie nicht freilassen.
20268#Jeremia,50,34#34. Doch ihr Erlöser ist stark, Herr der Heerscharen ist sein Name. Er wird ihre Sache führen, damit er Ruhe schaffe der Erde, aber Unruhe den Bewohnern von Babel.
20269#Jeremia,50,35#35. Das Schwert über die Chaldäer! spricht der Herr, über die Bewohner von Babel und über seine Fürsten und Weisen!
20270#Jeremia,50,36#36. Das Schwert über die Wahrsager, dass sie zu Narren werden! Das Schwert über seine Helden, dass sie verzagen!
20271#Jeremia,50,37#37. Das Schwert über seine Rosse und seine Wagen! über alles fremde Volk in seiner Mitte, dass es zu Weibern wird! Das Schwert über seine Schätze, dass sie geplündert werden!
20272#Jeremia,50,38#38. Das Schwert über seine Wasser, dass sie vertrocknen! Denn es ist ein Land voll Götzen, mit Schreckbildern treiben sie es toll.
20273#Jeremia,50,39#39. Darum sollen Wüstentiere darin hausen und Strausse darin wohnen, und man wird es nimmermehr besiedeln und in Ewigkeit es nicht wieder bewohnen.
20274#Jeremia,50,40#40. Wie einst, als Gott Sodom und Gomorrha und ihre Nachbarn zerstört hatte, spricht der Herr, so soll dort niemand wohnen, kein Mensch darin weilen. -Jer. 49,18; 1.Mo. 19,24.
20275#Jeremia,50,41#41. Siehe, ein Volk kommt von Norden, gewaltige Scharen, und viele Könige erheben sich von den Enden der Erde. -Jer. 6,22-24; 51,11.27.28.
20276#Jeremia,50,42#42. Bogen und Wurfspiess führen sie, hart sind sie und ohne Erbarmen. Tosend brausen sie heran wie das Meer und reiten auf Rossen, wie ein Kriegsmann gerüstet wider dich, Tochter Babel.
20277#Jeremia,50,43#43. Der König von Babel vernahm die Kunde - ihm erschlafften die Hände; Angst hat ihn ergriffen, Wehen wie ein Weib, das Mutter wird.
20278#Jeremia,50,44#44. Siehe, wie ein Löwe, der aus dem Hochwuchs des Jordan heraufsteigt zur Aue der Widder, so treibe ich sie im Nu aus dem Lande und bestelle meinen Erwählten darüber. Denn wer ist mir gleich? wer will mich vorladen? wo wäre der Hirt, der mir standhielte? -V. 44-46: Jer. 49,19-21.
20279#Jeremia,50,45#45. Darum hört den Ratschluss, den der Herr über Babel beschlossen, und die Pläne, die er wider das Land der Chaldäer geplant hat: Fürwahr, weggeschleppt werden die Hirtenbuben! Fürwahr, es wird sich über sie entsetzen ihre Aue!
20280#Jeremia,50,46#46. Vor dem Rufe: «Genommen ist Babel!» erbebt die Erde, ihr Schreien hört man unter den Völkern.
20281#Jeremia,51,1#1. So spricht der Herr: Siehe, ich erwecke wider Babel und wider die Bewohner Chaldäas den Geist eines Verderbers,
20282#Jeremia,51,2#2. und ich schicke Worfler nach Babel; die werden es worfeln und sein Land leer machen, wenn sie es umzingeln am Tage des Unglücks. -Jer. 15,7.
20283#Jeremia,51,3#3. Der Schütze spanne seinen Bogen und erhebe sich in seinem Panzer! Schonet nicht seiner Jungmannschaft, vollstreckt den Bann am ganzen Heer!
20284#Jeremia,51,4#4. Zu Tode Getroffene werden fallen im Land der Chaldäer und Durchbohrte auf seinen Strassen.
20285#Jeremia,51,5#5. Denn Israel und Juda sind nicht im Witwenelend durch ihren Gott, den Herrn der Heerscharen, sondern weil ihr Land voll war von Verschuldung gegen den Heiligen Israels.
20286#Jeremia,51,6#6. Fliehet aus Babel hinweg, ein jeder rette sein Leben, dass ihr nicht umkommet bei seiner Bestrafung; denn jetzt ist eine Zeit der Rache des Herrn, er übt Vergeltung an ihm. -Jes. 48,20.
20287#Jeremia,51,7#7. Ein goldner Becher war Babel in der Hand des Herrn, die ganze Erde machte er trunken; die Völker tranken von seinem Wein, darum wurden sie toll. -Jer. 25,15.
20288#Jeremia,51,8#8. Plötzlich ist Babel gefallen, zerschmettert. «Wehklagt seinethalben! Holt Balsam für seine Schmerzen, vielleicht ist's zu heilen.» - -Jes. 21,9.
20289#Jeremia,51,9#9. «Wir wollten Babel heilen; doch es war nicht zu heilen. Verlasst es, ziehen wir ein jeder in sein Land! Denn bis zum Himmel reicht sein Gericht, ragt bis zu den Wolken.
20290#Jeremia,51,10#10. Der Herr hat unsre gerechte Sache ans Licht gebracht. Kommt, lasst uns in Zion erzählen, was der Herr, unser Gott, getan!»
20291#Jeremia,51,11#11. Schärfet die Pfeile, fasset die Schilde! Der Herr hat den Geist des Königs der Meder erregt; denn wider Babel ist sein Sinnen gerichtet, es zu verderben; ja, das ist die Rache des Herrn, die Rache für seinen Tempel. -Jer. 50,28; Jes. 13,17.
20292#Jeremia,51,12#12. Wider die Mauern Babels erhebt das Panier, macht stark die Wachen, stellet Wächter auf, leget den Hinterhalt! Denn der Herr hat es beschlossen; er führt es auch aus, was er den Bewohnern von Babel angedroht hat.
20293#Jeremia,51,13#13. Die du wohnst an reichen Wassern und reich bist an Schätzen! gekommen ist dir die Wende, des Fadens Ende.
20294#Jeremia,51,14#14. Der Herr der Heerscharen hat bei sich selbst geschworen: Ich werde dich mit Menschen füllen wie mit Heuschrecken, und sie werden über dich ein Jauchzen anstimmen.
20295#Jeremia,51,15#15. Der Herr ist's, der die Erde durch seine Kraft erschaffen, der durch seine Weisheit den Erdkreis gegründet und den Himmel ausgespannt hat durch seine Einsicht. -Jer. 10,12-16.
20296#Jeremia,51,16#16. Beim Rollen seines Donners erbrausen die Wasser am Himmel; auf sein Geheiss ziehen Wolken herauf vom Ende der Erde. Blitze schafft er zum Regen und holt den Wind hervor aus seinen Kammern. -Ps. 135,7.
20297#Jeremia,51,17#17. Als Tor steht da jeder Mensch, ohne Einsicht, zuschanden wird jeder Goldschmied an seinen Bildern; denn Trug ist sein Guss, es ist kein Odem darin.
20298#Jeremia,51,18#18. Nichtig sind sie, ein lächerlich Machwerk; zur Zeit ihrer Heimsuchung ist's aus mit ihnen.
20299#Jeremia,51,19#19. Aber er, Jakobs Teil, er ist nicht wie diese, er ist der Bildner des Alls, und Israel ist der Stamm seines Eigentums. Herr der Heerscharen ist sein Name!
20300#Jeremia,51,20#20. Ein Hammer bist du mir, eine Kriegswaffe. Mit dir habe ich Völker zerhämmert, mit dir habe ich Königreiche vernichtet. -Jer. 50,23.
20301#Jeremia,51,21#21. Mit dir habe ich Ross und Reiter zerhämmert, mit dir zerhämmert Wagen und Kämpfer.
20302#Jeremia,51,22#22. Mit dir habe ich Mann und Weib zerhämmert, mit dir zerhämmert alt und jung, mit dir zerhämmert Jüngling und Jungfrau.
20303#Jeremia,51,23#23. Mit dir habe ich Hirt und Herde zerhämmert, mit dir zerhämmert Ackersmann und Gespann, mit dir zerhämmert Vögte und Fürsten.
20304#Jeremia,51,24#24. Aber nun will ich Babel und allen Bewohnern Chaldäas vor euren Augen alles Böse vergelten, das sie an Zion begangen haben, spricht der Herr.
20305#Jeremia,51,25#25. Siehe, ich komme über dich, du Berg des Verderbens, spricht der Herr, der du die ganze Erde verderbtest. Ich recke meine Hand wider dich aus und wälze dich herab von den Felsen und mache dich zu einem versengten Berge.
20306#Jeremia,51,26#26. Weder Eckstein noch Grundstein wird man von dir nehmen, sondern du wirst ewig wüst und öde sein, spricht der Herr.
20307#Jeremia,51,27#27. Erhebt das Panier auf der Erde! Stosst in die Posaune unter den Völkern! Weihet Völker zum Kampf wider sie-1-! Rufet auf wider sie die Reiche von Ararat, Minni und Askenas! Bestellt wider sie den Aushebungsobersten! Lasst Rosse aufrücken gleich borstigen Heuschrecken! -Jes. 13,2. 1) d.h. die Stadt Babel.
20308#Jeremia,51,28#28. Weihet Völker zum Kampf wider sie, den König der Meder samt seinen Vögten und all seinen Fürsten und das ganze Land, das ihm untertan ist.
20309#Jeremia,51,29#29. Da erzittert die Erde und bebt; denn es erfüllt sich an Babel der Ratschluss des Herrn, Babels Landschaft zur Wüste zu machen, wo niemand wohnt.
20310#Jeremia,51,30#30. Die Helden Babels haben abgelassen vom Kampfe, sie sitzen in den Burgen; ihre Kraft ist versiegt, sie sind zu Weibern geworden. Seine Wohnstätten sind verbrannt, zerbrochen sind seine Riegel.
20311#Jeremia,51,31#31. Ein Läufer begegnet im Laufe dem andern und ein Bote dem andern, dem König von Babel zu melden, dass seine Stadt an allen Enden genommen ist,
20312#Jeremia,51,32#32. dass die Übergänge besetzt, die Bollwerke verbrannt und die Krieger verzagt sind.
20313#Jeremia,51,33#33. Denn so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Die Tochter Babel ist wie eine Tenne zur Zeit, da man sie feststampft: noch ein Kleines, so kommt die Zeit ihrer Ernte.
20314#Jeremia,51,34#34. «Nebukadrezar, der König von Babel, hat mich gefressen, hat mich verstört; als leeres Gefäss hat er mich hingestellt; er hat mich verschlungen wie ein Drache, hat seinen Bauch gefüllt; aus meiner wonnigen Heimat hat er mich fortgestossen.
20315#Jeremia,51,35#35. Meine Misshandlung und mein Elend komme über Babel!» spreche die Bürgerschaft Zions - «und mein Blut über die Bewohner Chaldäas!» spreche Jerusalem.
20316#Jeremia,51,36#36. Darum spricht der Herr also: Siehe, ich will deine Sache führen und dich rächen; ich will Babels Meer austrocknen und seine Quellen versiegen lassen.
20317#Jeremia,51,37#37. Und Babel soll zum Trümmerhaufen werden, zur Behausung der Schakale, zum Entsetzen und Gespött, zur menschenleeren Stätte.
20318#Jeremia,51,38#38. Alle brüllen sie wie die Löwen, knurren wie die Jungleuen.
20319#Jeremia,51,39#39. Sind sie gierig geworden, so richte ich ihnen das Gelage und mache sie trunken, dass sie betäubt werden und entschlafen zum ewigen Schlaf und nicht mehr erwachen, spricht der Herr.
20320#Jeremia,51,40#40. Ich lasse sie hinsinken wie Schafe zur Schlachtung, wie Widder und Böcke.
20321#Jeremia,51,41#41. Wie ist doch Sesach-1- genommen, erobert der Ruhm der Welt! Wie ist Babel zum Entsetzen geworden unter den Völkern! -1) d.i. Babel.
20322#Jeremia,51,42#42. Über Babel flutet das Meer, von seinen tosenden Wogen ward es bedeckt.
20323#Jeremia,51,43#43. Seine Städte sind zur Wüste geworden, ein Land der Dürre und der Steppe; niemand wird darin wohnen, kein Mensch sie durchwandern.
20324#Jeremia,51,44#44. Ich will den Bel zu Babel heimsuchen, und was er verschlungen hat, will ich ihm aus dem Rachen reissen. Die Völker sollen ihm nicht mehr zuströmen. Auch die Mauer Babels ist gefallen. -Jer. 50,2; Jes. 46,1.
20325#Jeremia,51,45#45. Mein Volk, ziehe aus Babel hinweg, ein jeder rette sein Leben vor dem glühenden Zorn des Herrn!
20326#Jeremia,51,46#46. Doch dass nur euer Herz nicht verzage und ihr euch nicht fürchtet bei den Gerüchten, die man im Lande hört, wenn in einem Jahre dies Gerücht auftritt und darnach im folgenden Jahre jenes Gerücht, wenn Gewalttat im Lande herrscht und Tyrann wider Tyrann sich erhebt.
20327#Jeremia,51,47#47. Darum siehe, es kommen Tage, da suche ich heim die Götzen Babels, und sein ganzes Land wird zuschanden, und todwund fällt alles darin.
20328#Jeremia,51,48#48. Da werden Himmel und Erde samt allem, was darin ist, über Babel frohlocken; denn von Norden her kommen ihm die Verwüster, spricht der Herr.
20329#Jeremia,51,49#49. Auch Babel muss fallen für die Erschlagenen Israels, wie für Babel gefallen sind die Erschlagenen der ganzen Erde.
20330#Jeremia,51,50#50. Ihr, die ihr dem Schwerte entronnen seid, ziehet hin, stehet nicht stille! Seid des Herrn eingedenk in der Ferne! Nach Jerusalem stehe euch der Sinn!
20331#Jeremia,51,51#51. «Wir sind beschämt; denn wir mussten Schmähreden hören. Scham bedeckt unser Angesicht; denn Fremde sind über die Heiligtümer im Hause des Herrn geraten.»
20332#Jeremia,51,52#52. Darum, siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da suche ich heim seine Götzen, und in seinem ganzen Lande werden Todwunde stöhnen.
20333#Jeremia,51,53#53. Ob auch Babel bis zum Himmel emporstiege und in der Höhe eine starke Feste baute, dennoch werde ich ihm die Verwüster kommen lassen, spricht der Herr. -Jes. 14,13.
20334#Jeremia,51,54#54. Horch! Geschrei von Babel her und grosses Verderben vom Land der Chaldäer!
20335#Jeremia,51,55#55. Denn der Herr verwüstet Babel und macht ein Ende seinem lauten Lärmen, und es brausen ihre-1- Wogen wie grosse Wasser, es erschallt das Getöse ihrer Rufe. -1) d.h. der Feinde.
20336#Jeremia,51,56#56. Ja, der Verwüster kommt über Babel, und seine Helden werden gefangen; zerbrochen sind ihre Bogen. Denn ein Gott der Vergeltung ist der Herr, er zahlt's ihnen heim.
20337#Jeremia,51,57#57. Und ich mache sie trunken, seine Fürsten und Weisen, seine Statthalter, Vögte und Helden, dass sie entschlafen zum ewigen Schlaf und nicht mehr erwachen, spricht der Herr - Herr der Heerscharen ist sein Name.
20338#Jeremia,51,58#58. So spricht der Herr der Heerscharen: Die breite Mauer Babels wird bis auf den Grund zerstört und seine hohen Tore verbrannt werden, sodass Völker sich quälten für nichts und Nationen fürs Feuer sich abmühten.
20339#Jeremia,51,59#59. Das Wort, das der Prophet Jeremia Seraja, dem Sohne Nerias, des Sohnes Mahsejas, gebot, als dieser mit Zedekia, dem König von Juda, im vierten Jahre seiner Regierung nach Babel ging. Seraja aber war Quartiermeister.
20340#Jeremia,51,60#60. Jeremia schrieb alles Unglück, das über Babel kommen sollte, in ein Buch, alle Worte, die hier über Babel geschrieben sind.
20341#Jeremia,51,61#61. Und Jeremia sprach zu Seraja: Wenn du nach Babel kommst, so ersieh (dir eine Gelegenheit) und verlies alle diese Worte
20342#Jeremia,51,62#62. und sprich: «Herr, du hast diesem Orte angedroht, ihn zu vernichten, dass kein Bewohner darin bleiben solle, weder Mensch noch Tier; denn (du sprachst): du wirst ewig wüst und öde sein.» -Jer. 51,26.
20343#Jeremia,51,63#63. Wenn du dann dieses Buch fertig verlesen hast, so binde einen Stein daran und wirf es mitten in den Euphrat
20344#Jeremia,51,64#64. und sprich: «So wird Babel versinken und nicht wieder emporkommen ob des Unglücks, mit dem ich es heimsuchen werde.»-1-* -1) im hebrT. folgen hier noch die Worte: «sich abmühten; so weit die Worte Jeremias».
20345#Jeremia,52,1#1. 21 JAHRE alt war Zedekia, als er König wurde, und elf Jahre regierte er zu Jerusalem. Seine Mutter hiess Hamutal, die Tochter Jeremias von Libna.
20346#Jeremia,52,2#2. Er tat, was dem Herrn missfiel, ganz wie Jojakim getan hatte.
20347#Jeremia,52,3#3. Denn wegen des Zornes des Herrn kam das über Jerusalem und Juda, dass er sie von seinem Angesichte verwarf. Zedekia aber fiel ab vom König von Babel.
20348#Jeremia,52,4#4. Da begab es sich im neunten Jahre seiner Regierung, am zehnten Tage des zehnten Monats, dass Nebukadrezar, der König von Babel, mit all seiner Heeresmacht wider Jerusalem heranzog; und sie belagerten es und bauten ein Belagerungswerk rings um die Stadt.
20349#Jeremia,52,5#5. So wurde die Stadt belagert bis ins elfte Jahr des Königs Zedekia.
20350#Jeremia,52,6#6. Im vierten Monat aber, am neunten Tage des Monats, als die Hungersnot in der Stadt schon gross war und das Landvolk nichts mehr zu essen hatte,
20351#Jeremia,52,7#7. da wurde Bresche in die Stadtmauer gelegt. Der König aber und alle Kriegsleute machten bei Nacht einen Ausfall aus der Stadt und entflohen durch das Tor zwischen den beiden Mauern, das am Garten des Königs lag, während die Chaldäer die Stadt rings einschlossen, und sie nahmen ihren Weg nach der Jordansteppe.
20352#Jeremia,52,8#8. Das Heer der Chaldäer aber jagte dem König nach, und sie holten ihn im Steppengebiet von Jericho ein, nachdem sein ganzes Heer sich zerstreut und ihn verlassen hatte.
20353#Jeremia,52,9#9. Sie griffen den König und führten ihn hinauf zum König von Babel nach Ribla im Lande Hamath, und der sprach ihm das Urteil.
20354#Jeremia,52,10#10. Der König von Babel liess die Söhne Zedekias vor dessen eignen Augen hinrichten; auch alle Fürsten Judas liess er zu Ribla hinrichten.
20355#Jeremia,52,11#11. Den Zedekia aber liess er blenden und in Ketten legen. Dann brachte ihn der König von Babel nach Babel und setzte ihn ins Gefängnis bis zum Tag seines Todes.
20356#Jeremia,52,12#12. Am zehnten Tage des fünften Monats sodann <nämlich im neunzehnten Jahre Nebukadrezars, des Königs von Babel> kam Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, der im Dienste des Königs von Babel stand, nach Jerusalem
20357#Jeremia,52,13#13. und verbrannte den Tempel des Herrn, den Königspalast und alle Häuser Jerusalems; alle grossen Häuser verbrannte er.
20358#Jeremia,52,14#14. Alle Mauern Jerusalems aber riss das ganze Chaldäerheer, das der Oberste der Leibwache bei sich hatte, ringsum nieder.
20359#Jeremia,52,15#15. Und den Rest des Volkes, der in der Stadt noch übriggeblieben war, und die Überläufer, die zum König von Babel übergegangen waren, und den Rest der Werkleute führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, in die Verbannung.
20360#Jeremia,52,16#16. Nur von den Geringen im Lande liess Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, etliche als Weingärtner und Ackerleute zurück.
20361#Jeremia,52,17#17. Aber die ehernen Säulen am Tempel des Herrn und die Kesselwagen und das eherne Meer beim Tempel des Herrn zerbrachen die Chaldäer und führten alles, was daran Erz war, nach Babel. -Jer. 27,19-22.
20362#Jeremia,52,18#18. Auch die Töpfe, Schaufeln, Messer, Sprengschalen und Schüsseln, kurz, alle ehernen Geräte, mit denen man den Dienst versah, nahmen sie hinweg.
20363#Jeremia,52,19#19. Auch die Becken, Räucherpfannen, Sprengschalen, Töpfe, Leuchter, Schüsseln und Becher, alles, was von Gold, und alles, was von Silber war, nahm der Oberste der Leibwache mit fort.
20364#Jeremia,52,20#20. Die beiden Säulen, das Eine Meer und die zwölf ehernen Rinder unter dem Meer, die der König Salomo für den Tempel des Herrn hatte machen lassen - das Erz all dieser Geräte war nicht zu wägen. -1.Kön. 7,15-50.
20365#Jeremia,52,21#21. Von den Säulen war die eine achtzehn Ellen hoch, und eine Schnur von zwölf Ellen umspannte sie, und sie war vier Finger dick und innen hohl.
20366#Jeremia,52,22#22. Oben darauf war ein eherner Knauf, und die Höhe des einen Knaufs war fünf Ellen, und ein Geflecht und Granatäpfel waren an dem Knauf ringsum, alles von Erz. Ebenso war es an der zweiten Säule.
20367#Jeremia,52,23#23. So waren der Granatäpfel 96, freihängend; im ganzen aber waren es hundert Granatäpfel am Geflecht ringsum.
20368#Jeremia,52,24#24. Und der Oberste der Leibwache nahm Seraja, den ersten Priester, und Zephanja, den zweiten Priester, und die drei Schwellenhüter;
20369#Jeremia,52,25#25. aus der Stadt aber nahm er einen Hofbeamten, der über das Kriegsvolk gesetzt war, und sieben Männer von den Vertrauten des Königs, die man in der Stadt vorfand, und den Schreiber des Feldhauptmanns, der das Landvolk für den Kriegsdienst aushob, desgleichen sechzig Mann aus dem Landvolk, die sich in der Stadt vorfanden -
20370#Jeremia,52,26#26. die nahm Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, und brachte sie zum König von Babel nach Ribla.
20371#Jeremia,52,27#27. Und der König von Babel liess sie zu Ribla im Lande Hamath hinrichten. So wurde Juda aus seinem Lande in die Verbannung geführt.
20372#Jeremia,52,28#28. Dies ist das Volk, das Nebukadrezar in die Verbannung führte: im siebzehnten Jahre 3 023 Judäer,
20373#Jeremia,52,29#29. im achtzehnten Jahre Nebukadrezars aus Jerusalem 832 Seelen;
20374#Jeremia,52,30#30. im 23. Jahre Nebukadrezars führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, 745 Judäer in die Verbannung - im ganzen 4 600 Seelen.
20375#Jeremia,52,31#31. Und im 37. Jahre nach der Wegführung des Königs Jojachin von Juda, am 25. Tage des zwölften Monats, begnadigte Evilmerodach, der König von Babel, im Jahre seiner Thronbesteigung den König Jojachin von Juda und entliess ihn aus dem Gefängnis.
20376#Jeremia,52,32#32. Und er redete freundlich mit ihm und wies ihm seinen Sitz an über den andern Königen, die bei ihm in Babel waren.
20377#Jeremia,52,33#33. Er durfte seine Gefängniskleider ablegen und beständig an der königlichen Tafel essen sein ganzes Leben lang.
20378#Jeremia,52,34#34. Und sein Unterhalt, der ständige Unterhalt, wurde ihm vom König von Babel gewährt Tag für Tag, soviel er bedurfte, bis zum Tage seines Todes sein ganzes Leben lang.